Hallö Jule1704,
hier meine Sichtweise:
Jule1704 hat geschrieben:Rechts gut, links nur 6% (?)
Ich soll mich mit dem kleinen jetzt in einer Klinik vorstellen . Termin ist im Februar.
Aber ... was heisst das jetzt?
Die Reproduzierbarkeit der Resultate ist nicht gut. Einfach gesagt geht es darum, zu beurteilen, wie die (bei Hörstörungen häufig beeinträchtige) Funktion der OHCs im Innenohr arbeitet. Diese äussert sich dadurch, dass die äusseren Haarzellen (OHCs) bei eher "leisen akustischen Ereignisesen (aktiv) zu schwingen beginnen" (also die Schwingungen, welche durch den (letztlich die Basilarmembran bewegenden) Schall verursacht werden, noch zusätzlich verstärken), was diese leisen Geräusche für die weitere Verarbeitung verstärkt, das Sinnesorgan also sensibler macht. Diese Schwingungen produzieren ihrerseits selbst akustischen Schall, welcher mit empfindlichen Sonden im Gehörgang im Prinzip gemessen werden kann. Da die Intensität dieser Geräusche im Vergleich zu der des Schalls, welcher die Schwingungen verursacht (und insbesondere auch von Störgeräuschen) im Gehörgang verschwindend gering ist, muss man mittels statistischer Methoden heraus finden, ob sich im gesamten Klangspektrum Anteile befinden, welche auf die Arbeit der OHCs zurück geführt werden können. Je höher die Wahrscheinlichkeit hierfür ist, desto höher die Reproduzierbarkeit.
Eine geräuschvolle Umgebung kann diese verschlechtern. "Geräusche im normalen Rahmen" (wie bspw. durch Schlucken verursacht) sollten jedoch keine Probleme bereiten.
Jule1704 hat geschrieben:Ist es nicht komisch, dass immer 6% bei rauskam?
Entweder ist das Messgerät defekt (worauf nicht unbedingt geschlossen werden kann, da ja beim anderen Ohr eine hohe Reproduzierbarkeit ermittelt wurde), oder aber es spricht einiges dafür, dass in der Tat eine Dysfunktion der OHCs vorhanden ist.
Jule1704 hat geschrieben:Ich soll mich mit dem kleinen jetzt in einer Klinik vorstellen . Termin ist im Februar.
Wurde keine Screening-BERA durchgeführt?
Wurden Paukenergüsse ausgeschlossen (auffällige Ergebnisse von TEOAEs können auch durch Probleme mit der Schallleitung (wie sie bspw. bei Vorhandensein von Paukenergüssen auftreten) verursacht werden)?
Sollte "nur" die Funktion der OHCs beeinträchtigt sein, so kann dies höchstens eine mittelgradige Schwerhörigkeit verursachen, wobei diese auch geringer ausfallen kann.
Gut wäre jetzt, wenn folgende Messungen durchgeführt würden:
Tympanometrie (wurde bisher keine duchgeführt?), TEOAE, DPOAEs, BERA(s) zur Ermittlung der Hörschwellen bei mindestens drei relevanten Frequenzen, Verhaltensaudiometrie (für eine Reflexaudiometrie ist es wahrscheinlich zu spät).
Je nach Ergebnis der Untersuchungen muss ein Hörgerät (geht man höchstens von einer einseitigen Schwerhörigkeit aus, was ich zunächst als sinnvoll erachte) angepasst werden. Dieser Prozess sollte idealerweise spätestens dann abgeschlossen sein, wenn Dein Kind ein Jahr alt ist.
Dies vorerst.
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme