"erhört" jemand den Unterschied? :)

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Faber

"erhört" jemand den Unterschied? :)

#1

Beitrag von Faber »

moin,
Unitron hat den offenbar seit 2015 eingesetzten "North"-Prozessor in 2017 durch den neuen "Tempus"-Prozessor abgelöst, welcher - angeblich - deutlich schneller und besser "Sprachverstehen" ermöglichen soll....
Gibt es jemanden, der beide Versionen bereits am Ohr hatte und seine Erfahrungen hier mitteilen möchte? :)
LG
Gewichtl
Hoffi
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#2

Beitrag von Hoffi »

Guten Abend,

Bisher konnte mir noch keiner recht erklären, was die "schnelleren chips" bringen bzw. bringen sollen.
Die Sprachqualität ist wohl kaum mit schnelleren chips zu verbessern. Ich habe bei den Herstellern Phonak und Oticon die verschiedenen Weiterentwicklungen ausgiebig getestet. Ich konnte keine Unterschiede / Verbesserungen feststellen. Z. T. war es sogar gegenteilig (z. B. NAIDA S- zu Q-chip).
Entscheiden für die Sprachqualität sind auch die Bauteile Ohrpassstück, Mikro, Lautsprecher (schwächstes Glied!!) und deren Zusammenspiel. Mit Analog-HG ging es ja auch (habe leider vor 11 Jahren keine mehr kennengelernt).
Ein Akustiker im Forum hat mal gepostet, dass die Computer der HG ab 80 dB Hörverlust eh`"rumeiern", d. h. nicht so genau wissen was zu tun ist!
Das man mit leistungsfähigeren chips mehr technische Möglichkeiten hat (Smartphon-, TV und Sonstiges) ist unbestritten. Die Einstellungen der Geräte beim Akustiker sind auch einfacher zu händeln.
Was mit den schnelleren bzw. leistungsfähigeren chips alles zusätzlich in die Programme aufgenommen wird, weiß ich nicht genau. Es ändert aber nicht meine oben gemachte Aussage.

Gruß
Hoffi
uninteressant
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#3

Beitrag von uninteressant »

Ich sehe den Vorteil von schnelleren Chips eher darin, dass sie zusätzliche Funktionen wahrnehmen können, wie z.B. Streaming, und externe Mikrofone in Miniaturform bzw. Wireless. Dazu brauchte es einfach schneller und leistungsfähigere, und vor allem sparsamere Chips.
Hoffi
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#4

Beitrag von Hoffi »

uninteressant, besten Dank,

du hast das bestätigt, was ich in meinem thread ausgesagt habe.
Für eine stark bzw. hochgradigen Schwerhörigen sind die zusätzlichen Funktionen in den meisten Fällen zweitrangig.
Ich gehöre zu den vorgenannten (ca. 80 dB beidseitig) und möchte mich (vorrangig in ruhiger Umgebung) mit meiner Familie und Freunden unterhalten. Da vermisse ich technische Verbesserungen. Die Stimmen krähen, krächzen und in letzter Zeit gurgeln gewaltig bei fast gleicher Hörkurve.
Mein Akustiker und die Expertin des Herstellers konnten keine Ursachen finden. Ich hattet das Problem schon mehrfach hier gepostet, aber bisher keinen erfolgreichen Rat erhalten.
Leider kann ich nur dem Akustiker glauben, dass die Messungen an den Geräten keine Fehler oder Mängel ergeben haben.
Nun ist guter Rat teuer und ich warte z. Zt. auf die neuen NAIDA B. Aber da mache ich mir auch keine allzu großen Hoffnungen, da es sich ja "nur" um schnellere chips handelt (s. o.).

Gruß
Hoffi
uninteressant
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#5

Beitrag von uninteressant »

80db beidseitig sind schon eine andere Hausnummer als meine 60 bis 70db Badewanne. Ich denke, die funktionen sind NICHT zweitranging. Kurz mal am Beispiel erläutert:

Wenn du Musik ohne Streaming hörst, hast du eine Kette von:
Quelle-> Lautsprecher -> Luftschall (mit allen Störgeräuschen und ungünstigen Schallreflektionen)-> Mikrofon HG -> Signalverarbeitung und Optimierungen -> Lautsprecher HG

Wenn ich streame, ist die Kette:
Quelle --> digitaler Transport --> Signalverarbeitung (ohne Automatiken) --> Lautsprecher

Ich erhoffe mir also schon beim Musikhören per Streaming einen massiven Zugewinn, auch schon im Vergleich zu Kopfhörern. Es gibt nur noch zwei "Einflussfaktoren": Der Algorithmus zur Übertragung der Signale und der Lautsprecher im Ohr.

Ausserdem, je besser das Streaming wird, desto eher ist es möglich, spezifische Mikrofone für spezifsche Anwendungszwecke zu entwickeln, wie z.b. ein unterstützendes Tischmikrofon für Gruppenarbeit, ein über 20m hinausgehendes Konferenzmikrofon oder auch mal einfach eine neuere Technologie zur Telefonspule.
Hajo
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#6

Beitrag von Hajo »

Tach Gewichtl

also ich kann nur zu den North - Prozessoren etwas sagen.

Das Unitron Moxi Fit 600 ist 10 kanalig und ich verstehe Sprache in vielen Situationen sehr gut, sogar besser als mit dem Oticon OPN1.
Der Nachteil ist halt die blecherne-zischige Vertonung.

Das Mox Fit 800 hat 20 Kanäle, klingt im Verhältnis zum 600er sehr natürlich und ist -- bei gleichen Einstellungen -- etwas schlechter im Sprachverständnis.

MfG Hajo
Linkes Ohr: Mittelgradiger Hörverlust:
500Hz-20 1000-50 2000-70 4000- 75
Rechtes Ohr: Hochgradiger Hörverlust
500Hz-25 1000-40 2000-60 4000- 85
uninteressant
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#7

Beitrag von uninteressant »

Ich vermute dass du dank der zischig blechigen Vertonung mehr hörst weil da der Unterschied liegt. Bestimmte Buchstaben benötigen genau das was du nicht magst.
Hajo
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#8

Beitrag von Hajo »

Uninteressant

Das vermutete ich auch schon. Warum sollte mir denn auch ein schönklingendes Gerät den Hörverlust ausgleichen, wenn es doch auch scheppernd, zischend und blechern geht!
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Faber

Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#9

Beitrag von Faber »

moin,
also bei mir liegt ja "nur" ein Hörverlust bis 55dB ("in den höchsten Tönen" :) ) vor.
darum bin ich - noch - mit offenen Domes versorgt.
und nun stelle ich mir vor:
das Problem (neben "blechquäck") ist ja auch der "konservendosige "hallighohlKlang".
und hier im Forum lernte ich mal den Begriff "Delay" kennen.
also den zeitlichen Versatz zwischen Originalgeräusch und "bearbeitetem" Geräusch.
und da "flüstert" mir mein laienhafter Verstand:
"ist das "hallig-hohl" vielleicht genau DAS Ergebnis aus diesem "KurzzeitECHO", entstehend aus dem zeitlichen Versatz?
Mit anderen Worten:
würde ein schnellerer Prozessor, den "zeitlichen Versatz" verringern und damit auch das "Hallig-hohl" wirkende "KurzzeitECHO"? :)
LG
Gewichtl
uninteressant
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#10

Beitrag von uninteressant »

Dazu müsste der schnellere Prozessor ausschliesslich dazu eingesetzt werden die Prozesse zu beschleunigen. Ich denke dass ein Grossteil der Prozessorleistung eher in neue Features und leistungshungrigere Betriebssysteme verloren geht. Siehe Windows.
akopti
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#11

Beitrag von akopti »

Bei digitalen HG der letzten 6-7 Jahren ist der Delay so gering, dass er nur noch extrem selten eine Rolle spielt, sonst wären offene Anpassungen nicht machbar.
Die höhere Prozessorleistung wird für eine bessere Störgeräuschortung und Verarbeitung verwendet. Natürlich auch für die ganze Bluetoothgeschichten.
Gruß

Dirk
Faber

Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#12

Beitrag von Faber »

moin,
DAS was MIR zu denken gibt, das ist:
die Startmelodie kommt noch vollvolumig und nicht quäkig-hallig rüber,
erst danach beginnt der "Dünnpfiff" :)
LG
Gewichtl
Lazygirl
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#13

Beitrag von Lazygirl »

Darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht, aber noch keine Lösung gefunden. Warum verstehe ich die Menschen am Telefon ( geht bei mir nur noch über BT) so viel besser, wie den, der vor mir sitzt? 🙋🏼
hoermal
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#14

Beitrag von hoermal »

Hallo Gewichtl und Lazygirl,

vielleicht weil die Ansage bzw der Ton am Handy rein Digital erzeugt und gesendet werden?
HHO69
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#15

Beitrag von HHO69 »

Der Delay bei den modernen Hörgeräten (wenn man den Hersteller Angaben glauben mag) liegt bei 2-3m Schallweg. Das zu hören ist schwierig, aber nicht unmöglich. Im direkte än Vergleich hat sich Gefühlsmäßig das neue Pure nx zu seinem Vorgänger todgerechnet, da bei unterschiedlichen Geräuschkolissen die Ortung komplett unmöglich war. (bei offener Versorgung)
Die Ortung von Geräuschen findet durch Hochton statt. Bässe sind da irrelevant. Wenn man Tieftöne gut hört (offen) bei den Mitten schwach eingeschränkt und bei den hohen Tönen 50:50 hört, ist jede Millisekunde Delay eine Milisekunde zu viel.
Diesbezüglich ist mein Gehör bzw. Gehirn zu sensibel, und merkt es.
Mir drängt sich auch der Verdacht auf, dass über die Delayzeit die Rückkopplung reduziert wird - sprich viel Rückkopplung längeres Delay.
Jeder Hersteller verfolgt da andere Strategien und desswegen dürfen wir ja auch soviel Herumprobieren
Bei mir kristallisieren sich 2 Marken heraus und ich versuche jetzt innerhalb der Marke das passende Modell zu finden (nötige Ausstellung und nicht unnützer Firlefanz)
Neuling in der Testhörphase 125 250 500 750 1 1,5 2 3 4 6 8 12
R 10 20 30 40 35 30 35 55 55 60 55 80
L 20 25 25 30 30 35 45 55 50 55 55 80
Musiker_72
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#16

Beitrag von Musiker_72 »

Schnellere Chips haben eher die Möglichkeit, Sprache tatsächlich als solche zu erkennen und entsprechend hervorzuheben.

Grob geht das etwa so, dass man vom kompletten akustischen Signal eine Frequenzanalyse macht (am besten noch räumlich gestaffelt, also welches Frequenzgemisch von wo kommt) und dann anhand der charakteristischen Frequenzgemische erkennt, was Sprache ist und was nicht.

Dafür braucht man richtig Rechenpower. Das ist viel komplexer, als z.B. einfach einen Focus nach vorne zu legen.
Faber

Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#17

Beitrag von Faber »

eine Überlegung zur aufzahlungsfreien Versorgung:
wenn das Modell Unitron Moxi 500 mit dem 2014er Prozessorstandard N(orth) aufpreisfrei angepasst wird, dann muss das doch auch für das 2016er Nachfolger (T(empus) Modell gelten, weil:
es unterscheidet sich - lt. Unitron - ausschließlich durch 36% schnellerer Verarbeitung mit 50% präziserer Sprachanteilerkennung.
Und da - lt. Rechtsprechung UND Versorgungsvertrag - aufpreisfrei auf aktuellem technischen Stand das Verstehen - soweit möglich - zu erreichen ist, ist doch wohl das Tempus-Modell "state of the art" - oder warum nicht? :)
LG
Gewichtl
Faber

Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#18

Beitrag von Faber »

gibt es vielleicht jemanden, bei dem das "T-Modell" bereits aufpreisfrei angepasst wurde? :)
Faber

Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#19

Beitrag von Faber »

moin,
irgendwie finde ich das bemerkens-wert und schade, dass
hier im Forum ständig fast um die 1.000 Gäste "dabei" sein sollen, diese aber fast überwiegend mit nichtaktuellen Beiträgen beschäftigt seien und aktuell-konkrete Fragen - wie diese hier z.B. - welche sich auf zuzahlungsfreie Erfahrungen beziehen - eigentlich meist unbeantwortet bleiben.
woran liegt das?
sind wir hier tatsächlich schon in einer Echokammer eigeninteressenverfolgender lediglich monetär Gewinnerzielungsmotivierter gefangen?
wie gesagt:
sehr schade eigentlich :)
LG
Gewichtl
Rondomat
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#20

Beitrag von Rondomat »

So fühle ich mich nicht: "in einer Echokammer eigeninteressenverfolgender lediglich monetär Gewinnerzielungsmotivierter gefangen". Denn dann wäre das ein Forum von und für Akustiker, die nur diese Eigeninteressen verfolgen würden. Aber ich bin froh, dass hier neben vielen Ratsuchenden auch eine Anzahl bereitwillig auskunftgebender Akustiker anwesend ist - die müssen das nicht, die machen das freiwillig. Ich würde es bedauern, wenn das nicht mehr so wäre. Wer würde uns sonst fachkundige und vor allem meist sehr zeitnahe Auskunft geben können?
Viele Grüsse, Rainer
_________________________________ Ich habe dauernd Med-el's im Kopf ....
Faber

Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#21

Beitrag von Faber »

moin Rondomat,
zwei nach-Denklichkeiten zu deiner Antwort:
1. zum Thema, dass du über die Akustiker hier froh bist: diese Nachfrage:
warum brauchen "Ratsuchende" ÜBERHAUPT "bereitwillig auskunftgebende Akustiker" in einem anonymen Forum?
2. zu deiner Frage, wer sonst "zeitnah Auskunft geben könnte":
vielleicht der Hörakustiker des Vertrauens vor Ort? :)
LG
Gewichtl
Rondomat
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#22

Beitrag von Rondomat »

Das ist doch ganz einfach, Gewichtl: Vielleicht fällt es manch Ratsuchenden bisweilen schwer, überhaupt erstmal einen Akustiker aufzusuchen und sucht sich bei der Wahl desselben hier im Forum einen zielführenden Ratschlag oder auch ersten Anstoss, einen Akustiker aufzusuchen. Und was dabei ggf. zu beachten und zu berücksichtigen gilt.

Solche Ratschläge und ggf. erste Anstösse sehe ich in letzter Zeit hier sehr untergegangen zwischen den Threads und Posts, sich seit Wochen und Monaten sich immer um die selbe, schon lang ausdiskutierte Thematik, die z.B. Dich sehr beschäftigt, dreht - sicherlich in manchen Punkten nicht zu unrecht, aber ich habe das Gefühl, was soll hier noch an Erkenntnis für die Leserschaft herauskommen?

Aber das ist nur meine Meinung.
Viele Grüsse, Rainer
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Rondomat
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Re: "erhört" jemand den Unterschied? :)

#23

Beitrag von Rondomat »

Gewichtl: eines habe ich noch vergessen: In Punkt 1 Deiner Fussnote gibst Du ja schon die richtige Antwort. Das Forum soll ja HörhilfeBedürftigen auch als erste Informationsquelle dienen.
Viele Grüsse, Rainer
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