Martina stellt sich vor
Verfasst: 16. Jun 2018, 16:47
Hallo,
ich bin Martina, 50 Jahre alt, wohne in der Nähe von Dortmund und arbeite im Krankenhaus.
Ich habe eine angeborene Hörminderung, trage aber erst seit 8 Jahren Hörgeräte. Eigentlich müsste ich geschlossene Hörsysteme tragen, was aber leider wegen einer chronischen Gehörgangentzündung nicht geht.
In der Vergangenheit bin ich mit meiner Hörminderung gut zurecht gekommen, aber an meinem neuen Arbeitsplatz habe ich Probleme: das liegt vor allem daran, dass mein Arbeitsplatz in einem recht lauten Durchgangszimmer liegt, 3 Telefone klingeln, Mitarbeiter quer durch den Raum rufen, Besprechungen werden in 1 Meter Abstand abgehalten, die Tür klingelt...
Ich habe meine Chefin 4x um einen ruhigeren Arbeitsplatz gebeten, was sie aber mit fadenscheinigen Argumenten konsequent ablehnt. Ich habe die Mitarbeiter mehrfach darum gebeten, Rücksicht auf mich zu nehmen und habe erklärt, wie ich mir den Umgang mit mir wünschen würde: mit Namen ansprechen, mich anschauen, damit ich von den Lippen ablesen kann, Türen schließen, in Gesprächen nicht dazwischenfunken... Leider war das auch nicht sonderlich erfolgreich.
Inzwischen habe ich den Schwerbehindertenvertreter eingeschaltet, und der wiederum den Integrationsfachdienst und die Betriebsärztin. Es hat eine Begehung meines Arbeitsplatzes stattgefunden und alle 3 halten es für notwendig, dass ich ein ruhigeren Arbeitsplatz erhalte. Nachdem der SBV mit meiner Chefin ein Gespräch geführt hat, ist die "Kacke am dampfen".
Meine Chefin lehnt einen anderen Arbeitsplatz weiterhin ab. Sie wirft mir vor, die Mitarbeiter nicht ausreichend über meine Hörminderung informiert zu haben. Sie hat mich aufgefordert, künftig nicht mehr zu versuchen die Hörminderung zu kompensieren (durch Lippenlesen, Zusammenreimen eines Sinnes wenn ich nur einzelne Wörter verstanden habe, Aufmerksamkeit darauf richten, ob ich angesprochen werden) damit mich die Arbeit nicht mehr so viel Zusatzenergie kostet.
Ich hätte die Mitarbeiter dazu zu bewegen, mehr Rücksicht zu nehmen, in dem ich nur noch reagiere, wenn diese mich "korrekt" ansprechen.
Sorry, das ist jetzt recht lang geworden...
Ich würde mich freuen, wenn ich mich hier darüber austauschen könnte, wie andere mit solchen Problemen am Arbeitsplatz umgehen.
VG
Martina
ich bin Martina, 50 Jahre alt, wohne in der Nähe von Dortmund und arbeite im Krankenhaus.
Ich habe eine angeborene Hörminderung, trage aber erst seit 8 Jahren Hörgeräte. Eigentlich müsste ich geschlossene Hörsysteme tragen, was aber leider wegen einer chronischen Gehörgangentzündung nicht geht.
In der Vergangenheit bin ich mit meiner Hörminderung gut zurecht gekommen, aber an meinem neuen Arbeitsplatz habe ich Probleme: das liegt vor allem daran, dass mein Arbeitsplatz in einem recht lauten Durchgangszimmer liegt, 3 Telefone klingeln, Mitarbeiter quer durch den Raum rufen, Besprechungen werden in 1 Meter Abstand abgehalten, die Tür klingelt...
Ich habe meine Chefin 4x um einen ruhigeren Arbeitsplatz gebeten, was sie aber mit fadenscheinigen Argumenten konsequent ablehnt. Ich habe die Mitarbeiter mehrfach darum gebeten, Rücksicht auf mich zu nehmen und habe erklärt, wie ich mir den Umgang mit mir wünschen würde: mit Namen ansprechen, mich anschauen, damit ich von den Lippen ablesen kann, Türen schließen, in Gesprächen nicht dazwischenfunken... Leider war das auch nicht sonderlich erfolgreich.
Inzwischen habe ich den Schwerbehindertenvertreter eingeschaltet, und der wiederum den Integrationsfachdienst und die Betriebsärztin. Es hat eine Begehung meines Arbeitsplatzes stattgefunden und alle 3 halten es für notwendig, dass ich ein ruhigeren Arbeitsplatz erhalte. Nachdem der SBV mit meiner Chefin ein Gespräch geführt hat, ist die "Kacke am dampfen".
Meine Chefin lehnt einen anderen Arbeitsplatz weiterhin ab. Sie wirft mir vor, die Mitarbeiter nicht ausreichend über meine Hörminderung informiert zu haben. Sie hat mich aufgefordert, künftig nicht mehr zu versuchen die Hörminderung zu kompensieren (durch Lippenlesen, Zusammenreimen eines Sinnes wenn ich nur einzelne Wörter verstanden habe, Aufmerksamkeit darauf richten, ob ich angesprochen werden) damit mich die Arbeit nicht mehr so viel Zusatzenergie kostet.
Ich hätte die Mitarbeiter dazu zu bewegen, mehr Rücksicht zu nehmen, in dem ich nur noch reagiere, wenn diese mich "korrekt" ansprechen.
Sorry, das ist jetzt recht lang geworden...
Ich würde mich freuen, wenn ich mich hier darüber austauschen könnte, wie andere mit solchen Problemen am Arbeitsplatz umgehen.
VG
Martina