Betreff: Re: Mama mit an Taubheit grenzenden schwerhörigen Sohn
Hallo Anjim,
vielen Dank für die Unterlagen!
Hier meine Sichtweise:
Es wurde offenbar eine Tympanometrie durchgeführt, deren Ergebnisse ich als unauffällig einstufen würde (im Mittelohr scheint ein leichter Unterdruck scheint vorhanden, vermutlich ohne Bedeutung).
Zum Zeitpunkt der Untersuchung finden sich keine Hinweise auf eine Funktionsstörung des Mittelohrs.
Dann wurde noch eine ASSR durchgeführt und die Hörschwellen bei verschiedenen Frequenzen ermittelt. Rechts konnte im Hochtonbereich (ab 1 kHz) keine Reaktion fest gestellt werden. Links liegen die Hörschwellen bei 70 dB und höher, wobei im Tieftonbereich keine Reaktion fest gestellt werden konnte, rechts hingegen ausschliesslich im Tieftonbereich (ab 65 dB).
Hätte man zu jenem Zeitpunkt bspw. eine (oftmals angewendete) Klick- durchgeführt, so hätte man beim linken Ohr (bis 100 dB) keine Hörschwelle fest stellen können (sofern nicht bestimmte "besondere Pathologien" vorgelegen hätten).
Leider wurden keine TEOAEs bzw. DPOAEs ermittelt. Geht man jedoch davon aus, dass das Mittelohr zu dem Zeitpunkt, als OAEs ermittelt wurden, in Ordnung war, kann man von einer innenohrbedingten Hörstörung ausgehen, wobei die inneren Haarzellen eine Ursache darstellen. Dies ist häufig der Fall, und ich halte ihn für einigermassen wahrscheinlich (besser wäre natürlich, wenn man die genannten Messungen auch noch durchgeführt hätte bzw. wären diese (im Zusammenhang mit einer ebenfalls gleichzeitig durchgeführten Tympanometrie) im Rahmen der kürzlich durchgeführten Messungen sehr hilfreich für die Beurteilung der aktuellen Ergebnisse.
Mir fällt gerade noch ein, dass laut DGPP -Ergebnisse bei drei Frequenzen (eine im Tief-, zwei im Hochtonbereich) empfohlen werden sowie auch noch Stapediusreflexmessungen ipsi- und kontralateral.
Zitat von Anjim:Kann denn diese Verschlechterung der Untersuchung auf das nicht angesaugte Ohrenschmalz zurückzuführen sein?
Dies könnte schon einen Einfluss gehabt haben, wobei ich von maximal 30 dB ausgehen würde, und dies auch nur im "schlechtesmöglichen Fall" (völlige Verstopfung) - dann frage ich mich jedoch, wie das Trommelfell als unauffällig beurteilt werden konnte.
Du hast geschrieben, dass Du keinen Lidreflex beobachten konntest bei lauten Geräuschen. Hast Du denn das Gefühl, dass Felix gewisse Geräusche hört (ich glaube, Du hast bereits etwas dazu geschrieben, aber meine Zeit wird etwas knapp, deshalb frage ich, ohne nochmals alles durch zu lesen).
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme