Betreff: Re: Rheinisch-Westfälische-Realschule und LWL-Internat in Dortmund - hat jemand Erfahrungen?
Hallo Birgit,
ich kann zwar nichts an Informationen über diese Schule beitragen, wollte mich aber dennoch einfach mal melden, weil wir uns ja hier schon so lange „kennen“.
Ich habe es schon öfter mitbekommen, dass es insbesondere im fortgeschrittenen Schulstadium, also wenn es auf die Abschlüsse zugeht, aber auch allgemein ab Klasse 5, erlebt, dass es vermehrt Probleme an den Regelschulen gibt, die dann einen Wechsel an die FS Hören zur Folge haben. Ihr seid damit sicher nicht allein.
Ich habe vor einiger Zeit mal eine Veranstaltung besucht, bei der auch Schüler zu Wort kamen, die von ihren sowohl positiven als auch negativen Erfahrungen an der Regelschule berichtet haben. Dabei waren auch solche, die dann an die FS Hören (nicht Essen) gewechselt haben und berichtet haben wie sie den Wechsel empfunden haben. Bei allen stand die „Erleichterung“ im Vordergrund sich nicht mehr ständig anpassen zu müssen, sondern das Gefühl zu haben angekommen zu sein und sie selbst sein zu dürfen. Zwar wurden auch die besseren akustischen Zugangswege positiv gewertet, aber vor allem standen positive Erfahrungen im sozialen Miteinander im Vordergrund. Viele haben während der Regelschulzeit mehr oder weniger ausgeprägte Formen der Ausgrenzung erfahren, oder zumindest das Gefühl immer anders zu sein als alle anderen. Das andere Miteinander (Peer-Group) an der FS Hören dagegen war das was die meisten als das Wichtigste dargestellt haben.
Das sind natürlich subjektive Erfahrungen, aber ich fand das ganz interessant wie wichtig doch das soziale Miteinander gewertet wurde. Obwohl es allen auch eindeutig (so berichten die Eltern und Lehrer) schulisch gut getan hat einen besseren akustischen Zugang zu haben, scheint rückblickend die soziale Ausgrenzung (unterschiedlicher Art und Weise und Schwere) das am meisten belastende gewesen zu sein.
Ganz allgemein kann ich nur raten auch auf euer Bauchgefühl zu hören und weniger auf das was andere Leute berichten. Jeder empfindet es anders und jeder hat auch andere Schwerpunkte, Prioritäten bei einer solchen Entscheidung. Schön, dass euer Sohn weiß, dass er wirklich seine eigene Entscheidung treffen darf und ihr hinter ihm steht, denn das ist das A und O für einen weiteren positiven Werdegang, egal wohin der Weg führt.
Ich wünsche euch eine gute Entscheidung.
Viele Grüße
Wiebke und Sohn (17 Jahre) mit 1 HG und 1 CI