Häufig gestellte Fragen (engl. FAQ):

Nach der Diagnose kommt die Versorgung

   
 
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    Hörgeräte
 
Hörgeräte werden bei Innohrschwerhörigkeit (Schallempfindungsschwerhörigkeit) aller Schweregrade und vereinzelt auch bei Schallleitungsschwerhörigkeit eingesetzt. Hörgeräte müssen durch einen Hörgeräteakustiker entsprechend der Hörkurve angepasst werden. Die Auswahl eines geeigneten Hörgerätes hängt im wesentlich von der Hörkurve und den persönlichen Vorlieben des oder der Schwerhörigen ab. Wichtig ist, dass Kindern die Hörgeräte durch einen Pädakustiker oder zumindest durch einen mit Kindern erfahrenen Akustiker angepasst werden. Kinderhörgeräte sollten unbedingt einen Audioanschluss haben. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass das beworbene "Babyhörgerät" das Siemens Prisma 2K, KEINEN Audioeingang besitzt und deswegen schon nach ein, zwei Jahren häufig eine Neuversorgung nach sich ziehen, die von den Krankenkassen nur widerwillig genehmigt werden. Bei älteren Kindern ist außerdem eine T-Spule sinnvoll. Wesentliche Merkmale eines Hörgerätes sind die Verstärkung und die Anzahl der Kanäle. Nach Abschluss der Anpassungen sollte das Kind mit Hörgeräten eine Aufblähkurve (Hörkurve mit Hörgerät) von ca. 25-30 dB vorweisen. Bei hochgradiger Schwerhörigkeit kann meistens jedoch nur eine Aufblähkurve von 30-40 dB erreicht werden.
 
Für Hörgeräte gibt es durch die gesetzliche Krankenkassen Festbeträge, die bei zusammen mit den Kinderrabatten der Hörgerätehersteller bei den meisten Kindern ausreichend für eine zuzahlungsfreie Versorgung sind. Ausnahme bilden die schwer zu versorgenden Hörkurven (z.B. Hochtonsteilabfall, Badewannen- oder Bergkurven). Dort ist der Festbetrag häufig nicht ausreichend, da mehrkanalige und damit auch teure Hörgeräte angepasst werden müssen. In solchen Fällen kann aber bei den gesetzlichen Krankenkassen ein positiver Einzelfallentscheid herbeigeführt werden. Die Eltern sollten sich in solchen Fällen unbedingt von Anfang an bei der Antragsstellung durch ehrenamtliche Helfer beraten lassen. Bei privaten Krankenversicherungen wird die Kostenübernahme durch die Verträge geregelt.
 
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    Autor: Andrea Heiker
 
    Cochlea Implantat (CI)
 
Wenn der Hörverlust so stark ist, dass auch mit starken Hörgeräten nur ein geringes Sprachverstehen erlangt werden kann, ist in der Regel eine Versorgung mit einem CI möglich. Weitere Erläuterungen zum Thema CI lassen sich bei www.hcig.de nachlesen. Die Entscheidung für oder gegen ein CI hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Ab einem mittleren Hörverlust von ca. 90 dB kann man jedoch davon ausgehen, dass das CI das Kind mit mehr akustischen Informationen versorgen kann als ein gut angepasstes Hörgerät. Ein CI gleicht ebenso wenig wie ein Hörgerät den Hörverlust vollständig aus. Auch hier wird eine Aufblähkurve von 25-30 dB angestrebt.
 
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    Autor: Andrea Heiker
 
    Knochenleitungshörgeräte
 
Falls die Ursache der Schwerhörigkeit überwiegend im Mittelohr liegt oder wenn aufgrund chronischen Mittelohrentzündungen oder schwere Allergien kein konventionelles Luftleitungshörgerät getragen werden kann, kann die Versorgung über ein Knochenleitungshörgerät erfolgen. Knochenleitungshörgeräte müssen mit Hilfe eines Bügels oder einer festsitzenden Brille fest auf den Schädelknochen hinter dem Ohr gepresst werden. Der Schall wird in Vibrationen umgewandelt, die auf den Knochen übertragen werden und unter Umgehung des Mittelohres zum Innenohr geleitet werden. Häufig sind diese Hörgeräte durch den festen Druck unbequem zu tragen und erzeugen in manchen Fällen Hautprobleme.
 
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    Autor: Andrea Heiker
 
    BAHA (Bone Anchored hearing aid)
 
Definition:
Ein BAHA (Bone Anchored Hearing Aid) ist, wie der englische Begriff schon sagt, ein Knochenverankertes Hörgerät. Es wird über eine Titanschraube, die im Schädelknochen verankert ist, am Kopf befestigt.

Funktion:
Der Schall wird in Vibrationen umgewandelt und direkt über den Schädelknochen auf das funktionierende Innenohr übertragen.

Indikation:

  • Bei angeborener oder erworbener (z.B. durch Unfall) Ohrmuschel oder Gehörgangsfehlbildung (Dysplasie)
  • Ständiges Ohrenlaufen bei chronischer Mittelohrentzündung
  • Otosklerosefälle die irroperabel sind
  • Erworbene, einseitige Ertaubung
Voraussetzungen:
  • Gut erhaltene Innenohrhörleistung
  • Ausschluß einer Knochenstoffwechselerkrankung (Osteoporose oder verminderte Knochendichte)
  • Kooperation im Bezug auf Hygiene
  • Mindestalter von 5 Jahren
Operation:
Das Implantieren der Schraube ähnelt dem Eingriff beim Zahnarzt für das Einsetzen eines Zahnimplantats und dauert in der Regel 1 bis 1,5 Stunden. Bei Erwachsenen kann das auf Wunsch unter örtlicher Betäubung geschehen, bei Kindern jedoch meistens unter Vollnarkose.

Technik:
Zunächst wird eine Stelle in Höhe des Prozessus mastoideus (Warzenfortsatz, Def.: Hinter dem Ohr tastbarer Fortsatz des Schläfenbeins) hinter dem Ohr freigelegt. Dies erfolgt durch einen Schnitt von etwa 25x30mm. Der Hautlappen wird angehoben und danach findet eine Bohrung durch einen Bohrer mit integriertem Gewindeschneider statt. Darin wird nun das eigentliche Implantat eingeschraubt und meistens mit einer sogenannten Heilungskappe versehen, die aus Kunststoff (Polyethylen) besteht.

Heilungsphase:
Die Heilungsphase dauert meistens 2-4 Monate, damit sich der Knochen erholen kann, und wird durch eine Salbe (z.B. Iruxol N, Smith+Nephew) sowie ein Breitbandantibiotikum unterstützt. Während dieser Zeit ist Hygiene oberste Pflicht, da die Haut um das Implantat offen und für Bakterien angreifbar ist. Deshalb sollte das BAHA in dieser Zeit auf keinen Fall genutzt werden!

Risiken:
Wie bei allen Operationen und Eingriffen in den Körper ist auch das Implantieren eines Knochenverankerten Hörgerätes nicht ganz ohne Risiko. Durch mangelnde Hygiene kann sich die Wunde entzünden. Dies kann wiederum eine Abstoßung bis hin zur Hirnhautentzündung zur Folge haben. Die Chancen hierfür sind jedoch äußerst gering und sind Eventualfälle, die auf jedem Patientenbogen einer Klinik unterschrieben werden müssen.

Typen:
Es gibt vier Typen von BAHA Geräten:

  • BAHA Cordelle II:
    Das BAHA Cordelle II ist das stärkste unter diesen Geräten. Es besteht aus zwei Teilen. Einem Tonabnehmer, der auf die Titanschraube aufgesteckt wird und einem Gerät, welches man am Körper trägt. Es ist im Vergleich zu den anderen recht schwer und unhandlich (88g inkl. Batterie).
  • BAHA Classic 300:
    Das zweitstärkste und doch kompakte Gerät der BAHA Serie der Firma Entific. Es ist in drei Farben (schwarz, weiß und beige) erhältlich und wiegt ganze 14g inklusive Batterie.
  • BAHA Compakt:
    Etwa 35% kleiner als das BAHA300 und ebenfalls in drei Farben erhältlich. Es ist mit einem verbesserten Schutz gegen Strahlung von schnurlosen Telefonen ausgestattet und ist ohne weiteres mit dem neuen DECT Standart zu betreiben.
  • BAHA Divino™:
    Neuheit auf dem Markt der knochenverankerten Hörgeräte. Digitale Schallverarbeitung und weitere verminderung der Störgeräusche durch individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Es besitzt zwei Mikrophone und kann auf verschiedene Situationen angepaßt werden (z.B. Alltag und Musik). Vier Farben sind hier erhältlich (schwarz, weiß, beige und silbergrau).
Anmerkung: Welches Hörgerät zu wem paßt, entscheidet man am besten durch Testen mit Unterstützung eines guten Akustikers.

Krankenkassen und Kostenübernahme:
In den meisten Fällen übernehmen die Krankenkassen sämtliche Kosten, insofern die Indikationen gegeben sind.

Preise:
Die BAHA`s kosten etwa 3000-4000€, je nach Gerät.

Literaturhinweise:
http://www.hno.med.uni-rostock.de/
Baha Cordelle http://www.entific.com/BahaProductDetail.asp?ProductID=81
Baha Classic 300 http://www.entific.com/BahaProductDetail.asp?ProductID=79
Baha Compact http://www.entific.com/BahaProductDetail.asp?ProductID=80
Baha Divino http://www.entific.com/BahaProductDetail.asp?ProductID=103
Das Schwerhörigen-ABC http://www.shabc.de/
Taubenschlag http://www.taubenschlag.de/
 
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    Autor: Robin Schwierz
 
    CROS- und BICROS-Versorgungen (bei einseitiger Taubheit)
 
Besteht ein großer Unterschied im Grad der Schwerhörigkeit zwischen beiden Ohren, sollte versuchsweise auch die schlechte Seite mit einem Hörgerät versorgt werden. Führt dieses nicht zu dem gewünschten Ergebnis, so kann eine CROS-Versorgung bei normalhörendem Gegenohr bzw. BICROS-Versorgung bei leicht- oder mittelgradig schwerhörigem Gegenohr versucht werden. Um eine Ansprechbarkeit auf der einseitig tauben bzw. hochgradigen schwerhörigen Seite zu gewährleisten, wird bei einer Crossversorgung der Schall auf die besser hörende Seite geleitet. Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses zu bewerkstelligen:
  1. Die taube Seite wird mit einem BAHA versorgt und der Schall über die Schädelknochen zum besser hörenden Gegenohr geleitet
  2. Auf der tauben Seite wird ein einem Hörgerät ähnlich sehendes Mikrofon getragen und auf der besseren Seite wird ein Hörgerät getragen. Das Hörgerät wird entsprechend der Hörkurve des besser hörenden Ohres eingestellt. Der Schall auf der tauben Seite wird durch das Mikrofon aufgenommen und über Funk oder ein Kabel auf das Hörgerät übertragen.
 
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    Autor: Andrea Heiker
 
    FM-Anlagen
 
Auch mit Hörgeräten oder einem CI ist ein ausreichendes Sprachverstehen in vielen Situationen nicht gegeben, z.B. wenn der Sprecher in Schule oder Kindergarten sich in mehreren Metern Abstand befinden, die sprechende Person im Raum hin und her geht und dem Kind dabei den Rücken zuwendet oder wenn es laut ist. Eine FM-Anlage besteht aus einem Sender, den der Sprecher am Körper trägt und einem oder zwei Empfänger, die über den Audioeingang mit dem Hörgerät oder dem Sprachprozessor des Kindes verbunden werden. Die Stimme wird über Funk direkt in das Hörgerät oder das CI des Kindes eingespeist. Das Hörgerät oder CI muss vom Hörgeräteakustiker bzw. dem Ingenieur programmiert werden. Bei der Erstellung des FM-Programmes kann zwischen unterschiedlichen Mischungsverhältnissen zwischen der FM-Anlage einerseits und der Hörgeräte- bzw. CI-Mikrofonen andererseits gewählt werden. In einer geräuschvollen Umgebung macht eine FM nur Sinn, wenn die Hörgerätemikrofone bzw. das Mikrofon vom CI komplett abgeschaltet werden, und im FM-Programm nur über das FM-Mikrofon gehört werden kann. Im Klassenraum ist eine solche Einstellung aber insofern nachteilig, da das Kind wie unter einer Käseglocke von der unmittelbaren Umgebung nichts mitbekommt und nur die Lehrkraft hört und versteht. Dort ist ein Mischungsverhältnis von 50:50 oder 70:30 (FM:Hörgerät/CI) sinnvoll. Besonders geeignete FM-Anlagen für Kleinkinder und Grundschulkinder sind die Phonak Campus und die Sennheiser Mikroport. Älteren Kindern und Jugendlichen ist die Phonak SmartLink zu empfehlen. (weitere Informationen: http://www.phonak.de/ccde/consumer/products_de/fm.htm und http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/products[...]
 
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    Autor: Andrea Heiker
 
    EduLink (bei auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen)
 
EduLink ist eine spezielle FM-Anlage, die für die Bedürfnisse von eigentlich normalhörenden Kindern konzipiert wurden, die Probleme haben, aus mehreren Geräuschen die Stimme der Lehrperson herauszufiltern. Diese FM-Anlage besteht aus einem Campus Sender von Phonak und Empfängern für Kinder, die kein Hörgerät tragen. Auch hier wird die Stimme der Lehrkraft direkt zum Ohr des Kindes übertragen, so dass die Stimme sich deutlich von den übrigen Geräuschen abhebt. Weitere Informationen unter http://www.phonak.de/ccde/consumer/products_de/fm/edulinkc.htm
 
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    Autor: Andrea Heiker
 
    Wecker
 
Da schwerhörige Kinder und Jugendliche normale akustische Wecker oftmals nicht hören können, existieren unterschiedliche Wecker, die mit grellen Lichtblitzen und/oder Vibrationen wecken. Hörgeräteakustiker bieten eine Auswahl verschiedener Modelle an. Wichtig ist, dass vor dem Kauf getestet wird, da der eine besser durch Licht geweckt wird und der andere zuverlässiger durch Vibrationen. Gesetzliche Krankenkassen müssen Licht- oder Vibrationswecker abzüglich eines Eigenbehalt von derzeit 25 Euro bezahlen. Häufig versuchen sich die Krankenkassen, mit dem Argument, die Eltern könnten das Kind wecken, widerrechtlich aus der Verantwortung zu stehlen. In diesem Fall unbedingt Widerspruch einlegen und mit der Selbständigkeitserziehung des Kindes begründen und darlegen, dass die Eltern das Kind aufgrund der Arbeit nicht jeden Morgen pünktlich wecken können.
 
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    Autor: Andrea Heiker
 
    Signalanlagen
 
Telefonklingeln und Türglocke werden von Schwerhörigen oftmals überhört, zumal da Hörgeräte nicht 24 Stunden am Tag getragen werden. Dafür gibt es Signalanlagen, die akustische Signale in Lichtblitze oder Vibrationen umwandeln. Lassen Sie sich vom Hörgeräteakustiker beraten. Krankenkassen müssen für Signalanlagen aufkommen. Auch hier lohnt sich ein Widerspruch, wenn widerrechtlich nur ein Türklingelsender aber kein Telefonsender genehmigt wird. Wichtig ist dabei der Hinweis, dass Signalanlagen auf Signale aufmerksam machen müssen, die üblicherweise akustisch abgegeben werden.
 
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    Autor: Andrea Heiker
 
    Festnetztelefon und Handy
 
Je nach Hörverlust, ist das Telefonieren erschwert und zum Teil sogar unmöglich. Es gibt eine sehr große Auswahl über geeignete Hilfsmittel beim Telefonieren. Leider haben Akustiker hier oft nur einen schlechten Überblick, da Telefone und auch einige Hilfsmittel nicht durch Akustiker vertrieben werden. Besonders problematisch ist die Kombination schnurloses Telefon im DECT-Standard bzw. Handy und analoge Hörgeräte. Die Funkwellen stören das Hörgerät so stark, dass außer einem Rauschen/Knistern/Brummen nichts zu hören ist. Bei den meisten digitalen Hörgeräten ist das Problem jedoch behoben worden.
 
Wenn der Hörverlust nicht zu stark ist und in allen Frequenzen ein in etwa gleich starker Hörverlust vorhanden ist, der ist häufig am Besten mit einem Telefon bedient, bei dem man die Lautstärke so stark anheben kann, dass man ohne Hörgerät telefonieren kann.
 
Auch für diejenigen die mit Hörgeräten oder CI telefonieren müssen, gibt es eine Vielzahl von Hilfsmittel. Benutzt man außer dem Hörgerät / CI kein weiteres Hilfsmittel ist es wichtig, dass der Telefonhörer direkt über das Mikrofon vom Hörgerät /Sprachprozessor gehalten wird. Das Mikrofon befindet sich bei HdO-Hörgeräten über der Ohrmuschel.
 
Bei bestimmten schnurgebundenen Telefonen ist es möglich, über Induktion zu telefonieren. Dazu muss das Hörgerät auf Telefonspule gestellt werden. Die Sprachqualität ist über Induktion in der Regel besser, als wenn über das Mikrofon telefoniert wird. Probieren Sie dabei aus, wie sie am besten den Telefonhörer halten müssen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Bei älteren Telefonen mit großen Telefonhörern sowie in Telefonzellen ist es fast immer möglich, induktiv zu hören. Es gibt auch ein schnurloses Telefon, mit dem man induktiv telefonieren kann (Beocom von Bang & Olufsen). Leider wird es nicht mehr vertrieben. Für Handys werden von der Firma Nokia (LPS 1 bis 4 für Nokia Handys) und von der Firma Eggert (T-Link) Induktionsschleifen angeboten, die auch mit analogen Hörgeräten das Telefonieren erlauben. Diese Induktionsschleifen werden wie eine Freisprechanlage an das Handy angeschlossen. Leider haben diese Schleifen ein umständliches Handling, so dass ein spontanes Antworten auf Anrufe nicht möglich ist.
 
Die meisten Hörgeräteakustiker vertreiben zwei externe Telefonhörverstärker, die an übliche schnurgebundene Telefone angeschlossen werden können. Der Induktivkoppler wird mit einem Gummiband am Hörer befestigt und ermöglicht ein induktives Hören auch bei solchen Telefonen, bei denen es normalerweise nicht mehr geht. Der Hörverstärker TA-2 von Humantechnik erlaubt einen sehr variablen Einsatz. Er wird über Westernstecker zwischen Telefon und Telefonhörer gesteckt. Man kann über den eingebauten Lautsprecher das Telefon beachtlich verstärken. Dieses ist aber auch für jeden anderen hörbar. Über einen 3,5mm-Klinkenstecker kann man an den TA-2 auch eine Telefonschleife, Kopfhörer oder eine FM-Anlage anschließen. Mit Hilfe der FM-Anlage kann häufig auch noch sehr stark hörgeschädigten Menschen das Telefonieren ermöglicht werden.
 
Kaufen Sie kein Telefon oder Zubehör ohne nicht vorher in Ruhe zu Hause getestet zu haben.
 
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    Autor: Andrea Heiker