Lebensdauer von Otoplastiken

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Da Karli
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Lebensdauer von Otoplastiken

#1

Beitrag von Da Karli »

Liebe Alle!

Ich hab gelesen, dass Otoplastiken meist nur eine sehr kurze Lebensdauer haben, weil sich auch bei Erwachsenen der Gehörkanal laufend verändert. Hansaton schreibt sogar, dass man alle 2 Jahre aus hygienischen Gründen tauschen sollte - was ich persönlich für vollkommen unsinnig halte. Schließlich Gibt's ja extrem gute Reinigungs- und Desinfektionsmittel. Ausserdem ist ja Cerumen selbst antibakteriell - wenn ich richtig informiert bin.

Dass natürlich kein verkeimter Dreck Frau sein soll, ist ja selbstverständlich.

Danke und LG
Karli
emilsborg
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#2

Beitrag von emilsborg »

Seit ich Acrylohrpasstücke im Erwachsenenalter habe, war die Erneuerung der Ohrpassstücke bei Hörgerätekauf vollkommen ausreichend in meinem Fall. Ja, innerhalb der ersten Wochen wurde oft nochmals nachoptimiert durch Wegnahme von Material an leichten Druckstellen, aber danach war mit einem gelegentlichen Ausflug ins Ultraschallbad mit einem Reinigungsmittel zur potentiellen Reinigung 😉 größere Aktion damit verbunden.
Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war. (Françoise Sagan)
Birkbot
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#3

Beitrag von Birkbot »

Ich brauchte sogar in der Kindheit praktisch nur bei einer Neuversorgung neue Otoplastiken, ich habe sogar mal darauf verzichtet. Einmal habe ich ein zweites Paar Otoplastiken gebraucht, einmal ist mir ein Haken abgebrochen, der nur abgeschliffen werden musste - da verstehe ich "kurze Lebensdauer" nicht. Im Gegenteil, wenn ich mal Domes verwendet habe (bei Tests), dann waren die relativ schnell schlecht, haben sich zugesetzt, sind eingerissen etc.
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SuomiLove
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#4

Beitrag von SuomiLove »

emilsborg hat geschrieben: 1. Mär 2025, 18:43 Seit ich Acrylohrpasstücke im Erwachsenenalter habe, war die Erneuerung der Ohrpassstücke bei Hörgerätekauf vollkommen ausreichend in meinem Fall. Ja, innerhalb der ersten Wochen wurde oft nochmals nachoptimiert durch Wegnahme von Material an leichten Druckstellen, aber danach war mit einem gelegentlichen Ausflug ins Ultraschallbad mit einem Reinigungsmittel zur potentiellen Reinigung 😉 größere Aktion damit verbunden.
Wegen Ultraschallbad: überlege schon seit längerem wegen der Brille, die sich immer selber mit der Speckschwarte putzt und wo Brillenputztücher und anderes mich nicht wirklich froh stimmen, so ein Ultraschallbad anzuschaffen. Optiker machen ja die Brillen darin auch sauber.
Kann man dann die Otoplastik auch darin reinigen? Oder sollte man das lieber beim Akustiker machen lassen?
liebe grüße helen
🧡🇫🇮🧡

mit mir ist nicht gut kirschen essen.
schokolade geht!

🍒 🍫🍒 🍫🍒 🍫
Da Karli
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#5

Beitrag von Da Karli »

Danke für eure Antworten!

Ultraschallbad ist ja Overshoot für zu hause.!

Normaler Essig sollt zum Desinfizieren der Otos doch sicher reichen und Seife zum Reinigen.

Zum Brillenputzen verwendet ich immer winzigste Mengen an Seifenschaum (mit Finger über nasse Seife streichen reicht). Davor ein paar Tropfen Wasser über die Gläser, dann abspülen und innen und außen trocken reiben am besten mit frischem Baumwolle Laiberl - und gut is.

Hat von euch jemand Erfahrungen, sowohl mit Dickschlauch, als auch mit RIC? -Sind die Qualitätsunterschiede relevant vom Klang her?

Ich steh kurz vor Erstanschaffung und hätt eigentlich lieber ein Dickschlauch System, weil weniger heikel zu pflegen und ich gern mehrere HG parallel verwenden würd. Ich möcht auch selbst anpassen. Da sind die Schlauchis halt schon sehr praktisch, weil sehr einfach umzustöpseln.

LG Karli
emilsborg
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#6

Beitrag von emilsborg »

Da Karli hat geschrieben: 2. Mär 2025, 00:30 Danke für eure Antworten!

Ultraschallbad ist ja Overshoot für zu hause.!

Normaler Essig sollt zum Desinfizieren der Otos doch sicher reichen und Seife zum Reinigen.

Zum Brillenputzen verwendet ich immer winzigste Mengen an Seifenschaum (mit Finger über nasse Seife streichen reicht). Davor ein paar Tropfen Wasser über die Gläser, dann abspülen und innen und außen trocken reiben am besten mit frischem Baumwolle Laiberl - und gut is.

Hat von euch jemand Erfahrungen, sowohl mit Dickschlauch, als auch mit RIC? -Sind die Qualitätsunterschiede relevant vom Klang her?

Ich steh kurz vor Erstanschaffung und hätt eigentlich lieber ein Dickschlauch System, weil weniger heikel zu pflegen und ich gern mehrere HG parallel verwenden würd. Ich möcht auch selbst anpassen. Da sind die Schlauchis halt schon sehr praktisch, weil sehr einfach umzustöpseln.

LG Karli
Hallo Karli,

Bitte! Ich verwende das gleiche Ultraschallbad seit ca 25 Jahren, übrigens nie für die Brille (die reinige ich ebenfalls unter fließendem Wasser und mit Spülmittel), sondern nur für Ohrpassstücke und andere Dinge im Haushalt die nicht gut zu reinigende verwinkelte Hohlräume haben mit Seifenlauge (normale wie auch beim Händewaschen). Gegenstand immer in einem Glas mit de4 Seifenlauge, so dass ich nicht alles verteile was jeweils drauf anhaftet.
Ich habe bisher immer nur Dickschlauch gehabt und finde dass die Pflege sehr einfach ist. Mein Akustiker gibt mir auch Schlauch mit, so dass ich Schlauchwechsel selbst durchführen kann und daher nur alle paar Monate bei ihm aufkreuze (denn hart werden die Schläuche doch deutlich schneller).

Viele Grüße

Christian
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Da Karli
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#7

Beitrag von Da Karli »

Hallo Christian!

Wie oft musstest du die Schläuche wechseln? - haben sie 3 Monate gehalten?

Hast Du jetzt RIC?

Ist der Klang damit hörbar (nicht messbar) gleich gut?

Was auch gut wirkt, zum Desinfizieren sind diese Brausetabletten für 3. Zähne. Mit denen kann man sie auch sicher gut reinigen. Für kleine Teile nehmen ich dann das kleinste Gebinde, das ich finde (zb Stamperl für Schnaps) und nimm nur den Bruchteil einer Tablette. Somit komm ich mit der einen Großpackung, die ich vor ca 20 Jahren gekauft hab, vermutlich noch bis an mein Lebensende aus! 😁

Ich geh mal davon aus, dass für das Schlauchinnere, wenn man es immer erst in eingetrocknetem Zustand reinigt, diese Pfeiffenreiniger oder Zahnbrückenreiniger völlig ausreichend sind. Wenn alles trocken ist, bröselts ja richtig gut ab und verschmiert sich nicht.

Danke und LG Karli
Ohrenklempner
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#8

Beitrag von Ohrenklempner »

Ein Ultraschallbad für zu Hause finde ich auf keinen Fall "drüber". Es gibt speziell für den Hausgebrauch designte Geräte, zum Beispiel das u-Sonic.
Sicher kann man auch mit Chlor, Benzin, Aceton, Wasserstoffperoxid oder starken Säuren reinigen. Welche der beiden Methoden den persönlichen Overkill darstellt, soll man selbst beurteilen. Möchte man lieber weniger als mehr aggressive Chemikalien verwenden, dann ist das Ultraschallbad erste Wahl. Da reicht Wasser und ein Tropfen Spüli.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

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emilsborg
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#9

Beitrag von emilsborg »

Da Karli hat geschrieben: 2. Mär 2025, 13:43 Wie oft musstest du die Schläuche wechseln? - haben sie 3 Monate gehalten?
Hast Du jetzt RIC?
Alle 2 Monate ist vor allem im Sommer anzuraten, selbst dann werden sie schon deutlich weniger elastisch wie zu Beginn. Ich habe eingeklebte Winkel, so dass ich nur das gerade Stück mit knapp 30 mm Länge austauschen muss.
Habe wie geschrieben noch nie etwas anderes wie Dickschlauch gehabt in gut vier Jahrzehnten mit Hörgeräten.
Da Karli hat geschrieben: 2. Mär 2025, 13:43 Ich geh mal davon aus, dass für das Schlauchinnere, wenn man es immer erst in eingetrocknetem Zustand reinigt, diese Pfeiffenreiniger oder Zahnbrückenreiniger völlig ausreichend sind. Wenn alles trocken ist, bröselts ja richtig gut ab und verschmiert sich nicht.
Hmm, darf ich das so verstehen, dass dein Schlauch bis zum Ausgang Richtung Trommelfell eingeklebt ist? Sonst wüsste ich nicht wie der Ohrenschmalz etc. in den Schlauch kommen könnte, aber ich habe wie gesagt eingeklebte Winkel an den Ohrpassstücken. In der Tat lohnt es sich den Schmodder zum Teil über Nacht trocknen zu lassen um dann weniger Ärger beim Ablösen zu haben wenn man mechanisch vorreinigen will.
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Da Karli
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#10

Beitrag von Da Karli »

[/quote]

Hmm, darf ich das so verstehen, dass dein Schlauch bis zum Ausgang Richtung Trommelfell eingeklebt ist? Sonst wüsste ich nicht wie der Ohrenschmalz etc. in den Schlauch kommen könnte, aber ich habe wie gesagt eingeklebte Winkel an den Ohrpassstücken. In der Tat lohnt es sich den Schmodder zum Teil über Nacht trocknen zu lassen um dann weniger Ärger beim Ablösen zu haben wenn man mechanisch vorreinigen will.
[/quote]

Nein, ich hab momentan noch gar keine HG. Ich hab zwar schon vor Jahren ein paar RICs ausprobiert, die mir aber leider gerade im Sprachverstehen fast nix gebracht haben. Da ich aber seit Jahrzehnten bei jedem Job innerhalb weniger Monate gekündigt werd, der Vertrag nicht verlängert oder sich das Klima so verschlechtert, dass ich freiwillig geh und ich davon überzeugt bin, dass dies nicht nur mit meinem extrem starken ADHS, sondern auch mit meinem schlechten Gehör zu tun hat, will ich jetzt auf jeden Fall welche - und wenn es nur "Therapiegeräte" sein sollten, damit sich das Gehör nicht weiter verschlechtert.

Meine Mutter ist seit Jahrzehnten schwerhörig, hat aber nie was dagegen unternommen - und jetzt hat sie in Form einer Demenzerkrankung die Rechnung dafür präsentiert bekommen. Das will ich mir ersparen und deshalb Therapiegeräte, weil ich nicht will, dass sich mein Gehör weiter verschlechtert.

Weil es mir gar nicht so unrecht ist, dass man das HG deutlich sieht und, weil sie deutlich pflegeleichter sind, tendiere ich sehr stark zu einem HDO (im Sinne von Schlauchgerät). Ich hoffe, dass Mitmenschen etwas verständnisvoller sind, wenn sie das HG gleich erkennen.

@Ohrenklempner:
Würdest Du, als Experte, den klanglichen Unterschied zwischen HDOs und RICs so relevant einstufen, dass ich mich unbedingt für RICs entscheiden sollte, oder tut's ein sehr gutes HDO auch?

Wenns ein HDO klanglich ziemlich gleichwertig ist, bist du der Meinung, dass dann der eingeklebte Winkel einen auch starken Unterschied macht?

Ich merk immer öfter, dass einige Hersteller alle immer mehr auf RIC umstellen wollen - einige für die HDO sogar deutlich mehr verlangen. Welche HDO hältst Du für die aktuell am fortschrittlichsten bzw würdest Du am ehesten ins Kalkül ziehen?

Vielen Dank an Alle!
LG Karli
Ohrenklempner
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#11

Beitrag von Ohrenklempner »

Hi
einen klanglichen Unterschied gibt es wohl, weil ein Schallkanal (=Rohr) gewisse Resonanzen hervorruft. Wenn man durch ein Rohr spricht, klingt es anders. Muss aber nicht sein, dass man den Unterschied hört bzw. gewöhnt man sich recht schnell daran. Wenn man unsicher mit RIC ist, sollte man HdO testen. Ein eingeklebter Winkel hat den Vorteil, dass man nicht den ganzen Schlauch ausbohren und einen neuen Schlauch biegen und einkleben muss, sondern dass man nur ein neues, kurzes Schlauchstück draufsteckt.
Meinst du mit "fortschrittlich" HdOs mit der aktuellsten Technik? Hmm, da fällt mir gerade keins ein. Ich würde "Resound" sagen, aber Nexia wird ja gerade von Vivia abgelöst, und das gibt's noch nicht als HdO. Nur Widex hat seinen aktuellsten Chip ("Moment") auch als HdO, wenn ich mich nicht irre, aber Moment ist auch schon fünf Jahre alt.
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svenyeng
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#12

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Schlauch-HGs würde ich heute nicht mehr nehmen.
Allein von der Logik her ist der Hörer im Ohr immer besser.
Der Schall muss ja nicht auch einen Schlauch durch, sondern kommt direkt aus dem Hörer der recht nahe am Trommelfell sitzt.
Einziger Vorteil den ich bei Schlauchgeräten sehe ich darin das eben die Hörer im HG geschützt untergebracht sind und somit nicht so schnell kaputt gehen.
Aber man muss halt regelmäßig den Schlauch wechseln, so das der nicht zu hart wird.

Gruß
sven
Dani!
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#13

Beitrag von Dani! »

HdO hört sich schon anders an als RIC. Aber so schlimm ist der Unterschied auch wieder nicht. Allerdings sollte der Akustiker hier auch tatsächlich mit der Perzentil-Analyse arbeiten. Das misst den vom Hörgerät erzeugten Schall vor dem Trommelfell, also ob die Verstärkung in allen Frequenzen richtig ist.
Bei ADHS würde ich darauf achten, mit möglichst guter Geräuschunterdrückung zu arbeiten und nur Sprache hervor zu heben. Sonst lenken die Nebengeräusche zu sehr ab.
Dass es mir gut geht, dafür sind schließlich andere zuständig.
Dominik
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#14

Beitrag von axelsh »

Ich trage seit langer Zeit harte Arcrylotoplastiken und hatte noch nie das Bedürfnis meine Otoplastiken zwischen zwei Hörgeräteversorgungen auszutauschen. Obwohl sie sehr stramm sitzen, tragen sie sich über die Jahre angenehm und sind auch akustisch gut.
Auch sind sie hygienisch, sauber und nicht verfärbt. Ich reinige sie täglich sorgfältig in einem Ultraschallbad und wechsele meine Schallschläuche alle drei Monate.
Hochgradig, an Taubheit grenzend, Schwerhörig
Hörgeräte: Beidseitig Phonak Naida UP
Seit Sommer 2018, durch Unfall, beidseitig Hüftexartikuliert
Vollständig beinlos
Rollstuhlfahrer
Da Karli
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#15

Beitrag von Da Karli »

svenyeng hat geschrieben: 3. Mär 2025, 08:04 Hallo!

Schlauch-HGs würde ich heute nicht mehr nehmen.
Allein von der Logik her ist der Hörer im Ohr immer besser.
Der Schall muss ja nicht auch einen Schlauch durch, sondern kommt direkt aus dem Hörer der recht nahe am Trommelfell sitzt.
Einziger Vorteil den ich bei Schlauchgeräten sehe ich darin das eben die Hörer im HG geschützt untergebracht sind und somit nicht so schnell kaputt gehen.
Aber man muss halt regelmäßig den Schlauch wechseln, so das der nicht zu hart wird.

Gruß
sven
Vielen dank @Ohrenklempner für die sehr gute Erklärung und alle, die sich beteiligen! - Bin gerade extrem überfordert mit den vielen Infos, die ich mit den ganzen Tag reinziehe! - Hab gefühlt schon das halbe Forum durchgelesen 😄

@sven:
Du hast recht - von der Logik her sind RICs schon ziemlich geil. Aber die Verbrauchsmaterialien sind auf die Jahre gerechnet sehr teuer und, wenn der Unterschied primär in der Logik liegt, für den User aber kaum bis keine hör-/spürbaren Verschlechterungen mit sich bringt, schätze ich den Vorteil, dass man mehrere Geräte parallel leicht, einfach und schnell verwenden kann, die viel geringeren Kosten und die wesentlich unkompliziertere Reinigung für die Praxis wesentlich bedeutsamer ein.

Ich find die Preise für die Pflege- und Serviceprodukte für RICs, das System der mikroskopischen Einwegfilterchen, die nur so gewechselt werden können, dass sie kaputt gehen und die schlechtere Wechselbarkeit und Inkompatibilität der Ex-Hörer derart ärgerlich, dass ich da lieber beim HDO bleib - vlt sogar mit Winkel in der Oto. Auch sind die Ex-H derart teuer und ich bin überzeugt, dass durch die gekapselten Akku-Geräte der interne Hörer der HDOs fast ewig hält. Wenn man all die Mehr- Kosten für RICs addiert, kommt man vermutlich bei langer Tragedauer von 10 Jahren + bald auf die doppelten Kosten, eh schon sehr teurer Geräte.

LG Karli
Da Karli
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#16

Beitrag von Da Karli »

Dani! hat geschrieben: 3. Mär 2025, 13:16 HdO hört sich schon anders an als RIC. Aber so schlimm ist der Unterschied auch wieder nicht. Allerdings sollte der Akustiker hier auch tatsächlich mit der Perzentil-Analyse arbeiten. Das misst den vom Hörgerät erzeugten Schall vor dem Trommelfell, also ob die Verstärkung in allen Frequenzen richtig ist.
Bei ADHS würde ich darauf achten, mit möglichst guter Geräuschunterdrückung zu arbeiten und nur Sprache hervor zu heben. Sonst lenken die Nebengeräusche zu sehr ab.
Ja, Dani, das hast du seeehr gut erkannt! - Ich glaub, insbesondere deshalb hatte ich beim Testhören insbesondere der günstigeren HG kaum Vorteile verspürt, weil mich der zusätzliche Lärm NOCH nervöser und unrunder gemacht hat, als wenn ich keine getragen hätt!
svenyeng
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#17

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Aber die Verbrauchsmaterialien sind auf die Jahre gerechnet sehr teuer und, wenn der Unterschied primär in der Logik liegt, für den User aber kaum bis keine hör-/spürbaren Verschlechterungen mit sich bringt, schätze ich den Vorteil, dass man mehrere Geräte parallel leicht, einfach und schnell verwenden kann, die viel geringeren Kosten und die wesentlich unkompliziertere Reinigung für die Praxis wesentlich bedeutsamer ein.
Welche Verbrauchsmaterialien? Hörer?
Na ja, die Hörer halten bei mir mittlerweile sehr lange und die ersten 3 Jahren sind sie bei meinem Akustiker grundsätzlich kostenlos.
Danach werden 50 Euro pro Hörer berechnet. Bis Corona, waren die Hörer bei mir sogar immer kostenlos.
Cerumenfilter die auf dem Hörer sitzen kosten nicht viel. Die tausche ich schnell, wenn dicht. Habe ich immer dabei.

Bei Schlauchgeräten muss ich ja ständig zum Akustiker zum Schlauch wechseln. Darin sehe ich einen sehr viel größeren Aufwand.
Und wozu brauchst Du mehrere HGs parallel? Wenn Du Dir Ersatz HGs kaufst, dann machen nur die gleichen Sinn, wie die, die Du schon hast und dann passen alle Ersatzteile.
Ich find die Preise für die Pflege- und Serviceprodukte für RICs, das System der mikroskopischen Einwegfilterchen, die nur so gewechselt werden können, dass sie kaputt gehen und die schlechtere Wechselbarkeit und Inkompatibilität der Ex-Hörer derart ärgerlich, dass ich da lieber beim HDO bleib - vlt sogar mit Winkel in der Oto. Auch sind die Ex-H derart teuer und ich bin überzeugt, dass durch die gekapselten Akku-Geräte der interne Hörer der HDOs fast ewig hält. Wenn man all die Mehr- Kosten für RICs addiert, kommt man vermutlich bei langer Tragedauer von 10 Jahren + bald auf die doppelten Kosten, eh schon sehr teurer Geräte.
Also ein Cerumenfilter kostet 30-40 Cent und das das Einwegartikel sind, finde ich richtig.
Wer will da denn drin rumprokeln und die säubern? Dabei gehen die eher kaputt.
Filter hast Du übrigens in den Winkel und die kannste nicht mal eben selber wechseln.
Ich würde mal sagen ich brauche pro Monat pro HG 1 Filter. Wären im Monat 0,80 Euro. Rechnen wir mal großzügig mit 1 Euro.
Pro Jahr = 12 Euro, in 6 Jahren = 72 Euro. Also damit kann ich leben.

Was ist schlecht wechselbar bei nem Ex-Hörer? Entringen, Hörer raus, neuen rein, Riegel zu. Fertig.
Beim Schlauch muss ausgebohrt werden, Schlauch eingeklebt werden, ...

Ihm, was reinigst Du denn ständig? Ich wische mal Cerumen von der Otoplastik wenn ich das was dran sehe.
Und wenn in der Belüftungsbohrung Cerumen ist, hol ich das mit ner Büroklammer raus. Fertig.
Ansonsten muss ich da rein gar nichts machen.
Ich lese hier ja immer wieder was manche da für nen Aufwand mit der Reinigung betreiben. Mit zig Mitteln usw.
Am Ende ist dann das Ohr entzündet oder sonst was.

im übrigen es alles hdO HG. Nur das es die eben mit Schlauch und mit RIC gibt.

Gruß
sven
Ohrenklempner
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#18

Beitrag von Ohrenklempner »

Da Karli hat geschrieben: 4. Mär 2025, 22:20 Ich find die Preise für die Pflege- und Serviceprodukte für RICs, das System der mikroskopischen Einwegfilterchen, die nur so gewechselt werden können, dass sie kaputt gehen und die schlechtere Wechselbarkeit und Inkompatibilität der Ex-Hörer derart ärgerlich, dass ich da lieber beim HDO bleib - vlt sogar mit Winkel in der Oto. Auch sind die Ex-H derart teuer und ich bin überzeugt, dass durch die gekapselten Akku-Geräte der interne Hörer der HDOs fast ewig hält. Wenn man all die Mehr- Kosten für RICs addiert, kommt man vermutlich bei langer Tragedauer von 10 Jahren + bald auf die doppelten Kosten, eh schon sehr teurer Geräte.
Grundlegend hast du Recht, dass die Pflege von Exhörersystemen etwas komplizierter und auf Dauer teurer ist als bei Schlauchsystemen. Du hast es nur sehr überspitzt formuliert.

Am günstigsten und einfachsten kommt man mit einem Steckwinkelsystem durchs Leben. Reinigung und Schlauchwechsel werden beim Akustiker für gKV-Versicherte kostenlos erledigt. Will man es selbst machen, sollte man schauen, wie häufig eine Reinigung notwendig ist. Eventuell lohnt sich ein Ultraschallgerät, wenn man häufiger als 2x im Monat die Otoplastiken reinigen will/muss. Ein Puster/Airball lohnt sich, um Schallkanal und Belüftung nach dem Reinigen und Abspülen durchzublasen.

Bei Exhörern liegen je nach Hersteller Welten zwischen dem erforderlichen Aufwand. Sonova-Hörer haben diesen im Hörerstutzen versenkten CeruShield-Filter, den man nur mit der Disc wechseln kann und der schlimmstenfalls nur mit Geduld und Werkzeug zerstörungsfrei zu entfernen ist. Otoplastiken würde ich bei Sonova-Geräten nur mit zweitem, vorgesetzten Filter anfertigen lassen, da sich der Hörerfilter nicht wechseln lässt, ohne den Hörer aus der Otoplastik zu entfernen. Bei allen anderen Herstellern sitzt der Filter vorne auf dem Hörer und lässt sich ohne Aufwand, unterwegs auch schnell mal mit dem Fingernagel oder einem anderen spitzen Gegenstand, entfernen. Exhörer-Otoplastiken sind teurer als Schlauch-Otoplastiken, und Schirmchen/Domes gibt es auch nicht geschenkt. Die Filter, welche man je nach Bedarf wöchentlich bis halbjährlich wechselt, gibt es auch nicht umsonst. Ein Exhörer kann auch kaputt gehen, da sollte man mit einem Tausch nach drei Jahren rechnen. Die Pflegekosten für Exhörergeräte schätze ich 2-3x so hoch ein, können aber noch höher liegen.
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Dani!
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#19

Beitrag von Dani! »

Sven, im Hörwinkel sitzt kein Schmutz Filter, er dient nur der Akustik. Und bis da hoch kommt der Ohren Schmalz in aller Regel nicht.
Zum Wechsel des Schlauchs musste ich nie zum Akustiker, das ist ja völlig unsinnig. In das Ohrpassstück war das gute Stück auch nie eingeklebt, da muss nichts ausgefräst werden.
So ein Stückchen Schlauch luftdicht verpackt hält Jahre. Und ich erinnere dich gerne daran, dass du eine zeitlang HÄUFIG deine Hörer tauschen musstest und damit genauso häufig jedesmal zum Akustiker musstest. Wie lange die Hörer halten hängt von vielen Faktoren ab. Da ist ein Schlauch mit Abstand das Einfachste.
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#20

Beitrag von gereon »

Dani! hat geschrieben: 5. Mär 2025, 09:30 Zum Wechsel des Schlauchs musste ich nie zum Akustiker, das ist ja völlig unsinnig. In das Ohrpassstück war das gute Stück auch nie eingeklebt, da muss nichts ausgefräst werden. So ein Stückchen Schlauch luftdicht verpackt hält Jahre. U.
Verhärten sich bei Dir die Schläuche nicht und hattest Du dadurch nie das Problem, dass diese reißen? Ich lasse ca. quartalsmäßig die Schläuche wechseln, da sie sich dann bei mir verhärten. Auch reinige ich regelmäßig die Opas im Ultraschallbad. Nicht gerade selten ist mir dann nach Herausnahme der Opas aus dem Ultraschallbad der Schallschlauch gerissen, weil diese schon verhärtet war. Besonders blöd ist es, wenn dies an einem Sonntag passiert und der darauf folgende Montag auch noch ein Feiertag ist.
Hochgradig schwerhörig (rechts), links an Taubheit grenzend schwerhörig, Schwerhörig seit Geburt, aber Hörschädigung erst mit fünf festgestellt. Zur Zeit mit Phonak Naida Marvel 30 SP versorgt
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#21

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Mir sind bei Schlauchgeräten oftmals die Winkel die am Hörgerät sitzen wo der Schlauch drauf gesteckt wird gebrochen.
Das passiert schnell beim abziehen, wenn der Schlauch anfängt hart zu werden.

Ich habe einen Schlauchwechsel nie selber gemacht.

Ersatzhörer habe ich immer hier zu Hause liegen.
Sind for mich einfacher und schneller gewechselt als ein Schlauch.

Gruß
sven
gereon
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#22

Beitrag von gereon »

svenyeng hat geschrieben: 5. Mär 2025, 11:40 Hallo!

Mir sind bei Schlauchgeräten oftmals die Winkel die am Hörgerät sitzen wo der Schlauch drauf gesteckt wird gebrochen.
Das passiert schnell beim abziehen, wenn der Schlauch anfängt hart zu werden.

Gruß
sven
Winkel sind bei mir noch nie gebrochen
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#23

Beitrag von emilsborg »

svenyeng hat geschrieben: 5. Mär 2025, 11:40 Mir sind bei Schlauchgeräten oftmals die Winkel die am Hörgerät sitzen wo der Schlauch drauf gesteckt wird gebrochen.
Das passiert schnell beim abziehen, wenn der Schlauch anfängt hart zu werden.
Das klingt nach roher Gewalt und selbst mir, dem Vater und Brüder unterstellt haben, ich sei Grobmotoriker, ist das noch nie passiert.
svenyeng hat geschrieben: 5. Mär 2025, 11:40 Ersatzhörer habe ich immer hier zu Hause liegen.
Sind for mich einfacher und schneller gewechselt als ein Schlauch.
Also ein Wechsel auf beiden Seiten ist bei mir, wenn Schlauch schon vor mir liegt, zu Hause in unter 3 Minuten erledigt. Mit Messer oder Schere Schlauch auf passende Länge zuschneiden und dann Austausch, alles vom Schneiden bis neue Schläuche drauf inklusive…

P.S.: Ich habe eingeklebte Winkel, muss also nur ein ca 30 mm langes Stück schneiden und das alte Stück damit ersetzen. Das Abziehen vom Hörgerätewinkel ist aber tatsächlich der kniffligste Schritt, etwas Fingernagel braucht es schon dazu, mit dem Messer mache ich das bestimmt nicht
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#24

Beitrag von Dani! »

gereon hat geschrieben: 5. Mär 2025, 10:38 Verhärten sich bei Dir die Schläuche nicht
Nein.
Ich hatte vergessen explizit darauf hinzuweisen, dass ich die rechtzeitig wie auch emilsborg selbst getauscht habe, bevor sie zu hart zum Abziehen geworden sind. Daher auch mein Hinweis, dass sich so ein Schlauch lange lagern lässt, wenn es luftdicht verschlossen ist.
Von Ultraschall habe ich bis vor 8 Jahren nie was gehört gehabt und im nachhinein auch nicht vermisst. RIC macht das dann schon eher nötig.
Dass es mir gut geht, dafür sind schließlich andere zuständig.
Dominik
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Captain
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Re: Lebensdauer von Otoplastiken

#25

Beitrag von Captain »

svenyeng hat geschrieben: 5. Mär 2025, 11:40

Das Abziehen vom Hörgerätewinkel ist aber tatsächlich der kniffligste Schritt

etwas erwärmen z.B. mit einem Fön wirkt Wunder ;)
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