ich hatte mich mit meinen allerersten Erfahrungen und der Bitte um Tipps schon im Selbstdarstellungs-Forum geäussert, aber hier im Geräte-Forum ist es vermutlich passender. Kurz der Hintergrund für meinen Einstieg in die - mir sehr komplex erscheinende - Welt der Hörgeräte:
Als ausser Dienst gesetzter Programmierer war ich immer ziemlich Tech-interessiert. Schon vor 16 Jahren (also mit 53) hatte ich auf Verdacht hin mal im Aachener Klinikum einen Hörtest machen lassen, der wie anhängend ziemlich desaströs ausfiel: ca. -10db bei 1kHz, -40db bei 4kHz.
Aber damals fühlte ich mich subjektiv nicht besonders behindert, so dass ich das Thema erstmal lange ignoriert habe. In den 16 Jahren ist es aber sicher nicht besser geworden, und in der Familie fiel zunehmend unangenehm auf, dass ich bei leiser Ansprache öfters mit einem "Was?" reagiere. Trotzdem empfand ich immer noch eine nennenswerte Schwelle vor einem Hörgerät. Nicht so sehr aus ästhetischen Gründen (mein Avatar spiegelt die Realität ganz gut

1. ich zu träge war, mich auf das einzulassen, was jetzt wohl tatsächlich auf mich zukommt...
2. ich störende Interferenzen mit meiner Neigung zu Musikhören befürchtete. Ich höre zwar nicht mehr über Lautsprecher (meine Frau teilt meinen Geschmack absolut nicht

Immerhin habe ich jetzt aber doch endlich mal meinen Hintern hochgekriegt und mich auf eine 28-Tage-Hörgeräte-Testaktion eingelassen. Meinem Hörgeräteakustiker habe ich gesagt, dass ich, um die subjektive Nutzen-Schwelle überwinden zu können, das derzeit bestmögliche haben möchte. Dann war ich aber doch ein wenig pikiert, mit welcher Lockerheit er zu einem 5'000-Euro-Gerät griff (Audio Service Mood 16 G5). Aber das ist prinzipiell ok, watt mutt dat mutt... :boggle:
Zunächst war ich entsetzt, wie künstlich sich das Hören anfühlte: so als ob ein sehr lauter blechern schriller Zusatzlautsprecher zu meinem normalen Hören dazugekommen ist. Entsetzlich... Aber nach 3 Tagen Probieren und intensivem Optimieren mit der Audio Service Smart Direct App auf meinem iPhone fühlt es sich nicht mehr so entsetzlich, sondern etwas integrierter an. Dafür musste ich die Richtungseinstellung von 360° auf ca. 120° verkleinern.
Das Wichtigste: mein Sprachverstehen in der Familie (und beim Fernsehen) ist tatsächlich besser. Aber längst nicht so sehr wie z.B. draussen die Wahrnehmung von Vögelzwitschern etc. Die empfinde ich fast schon als störend, aber wenn ich das per Lautstärkeregelung etwas herunterdrehe, dann leidet die für mich wichtigste Sprachverständlichkeit in der Familie zu sehr. Etwas seltsam, mal anders ausgedrückt: ich habe jetzt ein perfektes Vogelgezwitscher-Hörgerät und ein mässiges Indoor-Familiengespräch-Hörgerät... Ist das normal? Kann ich mir nicht vorstellen...
Weitere Fragen:
a) ist beim derzeitigen Stand der Technik ein additives Gerät so wie mein Audio Service Mood 16 G5 (mit dem das "normale" Hören ja nur additiv überlagert wird) besser, oder wäre ein komplettes In-Ear-Gerät besser, das garnicht mehr erst den alten normalen Schall durchlässt?
b) ist das Audio Service Mood 16 G5 tatsächlich state-of-the-art, oder gibt es bessere Anbieter/Geräte?
Vielen Dank für alle Arten von Hinweisen... :spitze: