Moin liebe Hörbehinderte,
im Laufe der Jahre erlebt man als Hörbehinderter ja eine ganze Reihe von Hörhelfern, die allesamt nur mein Bestes wollen.
Die meisten entwerten mich schon dadurch, dass sie als "mein Bestes" lediglich mein Geld ansehen, dabei kann ich noch besser

Nun aber mal ernsthaft:
dass Hörakustik als ein Handwerk geführt wird, das dürfte bekannt sein.
Aber ist das berechtigt?
Müssen gute Hörakustiker gute HAND-werker sein?
Oder braucht´s da in unserer modernen Zeit nicht ganz andere Fähigkeiten?
Ich denke da z.B an Empathie, Psychologie, Ökonomie, IT, Kommunikationstalent.
Und hinsichtlich dieser - meiner Meinung nach - wesentlichen Merkmale erfolgreicher Tätigkeit stellen sich Fragen, bei denen ich mich/dich frage: stellen sich diese Fragen die Hörakustikmeister eigentlich auch sebst?
Es geht um die besondere Verantwortungsübernahme, die mit ihrer besonderen Stellung in der Gesellschaft einhergeht.
Konkret:
Die Klientel der Hörakustik ist hilfebedürftig, weil in ihrer sensorischen Fähigkeit eingeschränkt.
Und darum werden Hörakustiker von der Allgemeinheit subventioniert (Kassenleistung).
ABER:
werden sie dieser herausgehobenen Rolle gerecht?
Es gibt ja den Spruch: "man muss wissen was man sagt, aber nicht alles sagen was man weiß"
Das gilt sicher im freien Spiel der Kräfte bei symmetrischer Kommunikation (also auf "Augenhöhe") im freien Wettbewerb.
aber:
gilt dieser Grundsatz auch im Umgang mit Benachteiligten, oder werden diese genau dadurch zu Übervorteilten?
Ist man als Hörakustiker nicht genau deshalb besonders alimentiert, damit man den sensorischen Nachteil der bei ihm Hilfesuchenden NICHT zur eigenen Gewinnmaximierung ausnutzt?
Ich meine damit konkret: Hilfebedürftige wollen meist nicht als hilfebedürftig erscheinen, koste es - buchstäblich - was es wolle.
Darf sich ein Hörakustiker diesen Umstand zu Eigennutze machen unter dem Vorwand: "die sind schon groß und dürfen selber entscheiden was ihnen wichtig ist"?
Oder hat er - seiner besonderen Verantwortung wegen - eine Beratungspflicht hinsichtlich "nun mal die Kirche im Dorf lassen"?
Ich würde mich über eine lebhafte und entwertungsfreie Diskussion zu diesem Thema sehr freuen.
LG
und einen beSINNlichen Sonntag
Johns