ich habe mich etwas rar gemacht im Forum - was zugegebenermaßen daran liegt, dass ich mich auch nicht permanent mit meiner Schwerhörigkeit beschäftigen möchte.
Jetzt sind aber neue Hörgeräte fällig, und ich möchte euch, in der Hoffnung, dass für den einen oder die andere nützlich sein kann, an meinen Testeindrücken teilhaben lassen.
Ich habe seit ca. 6 Jahren die Bernafon Juna 9. Diese hatten sich damals gegen die vergleichbaren Siemens Geräte durchgesetzt, da die Siemens-Geräte bei live Musik (ich rede nicht von Rockkonzerten, sondern z.B. Chor und Orchester) schnell verzerrt hatten (sozusagen völlig unbrauchbar waren). In anspruchsvollen Gesprächssituationen waren die Siemens Geräte hingegen etwas besser gewesen.
Da mein Akustiker offiziell Bernafon nicht mehr führt, habe ich zuerst die Oticon More 1 ausprobiert, auch wurden mir die Oticons von Kollegen (Lehrer) empfohlen.
Was man noch wissen muss: Ich habe einen leichten bis mittleren Hörverlust, 30 dB bei 1kHz, 50 dB bei 3 kHz, 60 dB bei 8kHz so als Eckdaten.
Die Grundeinstellung ging recht flott, die Geräte klangen gleich angenehm (ist natürlich einfacher, wenn man sowieso schon
Positiv: Im Alltag treten Hintergrundgeräusche mehr zurück (Straßenverkehr etwa). Ich höre noch die Alltagsgeräusche, aber eben weniger laut. Ich habe sozusagen den Eindruck, insgesamt weniger Hörbelastung zu haben.
Sehr positiv: Sprache im Lärm und in mittleren Gruppen. Im Auto verstehe ich mit den Oticon sehr viel besser als mit meinen alten Geräten. Im Restaurant (in dem Restaurant saßen mehrere Schwerhörige) mit ca. 8 Leuten sehr angenehm, ich konnte stressfrei alle Leute verstehen - im Gegensatz zu anderen
Mittel: Im Klassenraum (30 Leute, die durcheinander reden) bewirken die Geräte auch keine Wunder. Hier habe ich das Gefühl, dass das eigene Gehirn dann doch wieder die Hauptarbeit übernehmen muss.
Schlecht: Windgeräuschunterdrückung gibt's nicht bei diesen superteuren
Auch schlecht: LIvemusik. Ich spreche hier ausdrücklich nicht von aufgenommener Musik über eine Stereoanlage, die klingt gut (im Musikprogramm natürlich). Im zunächst eingstellten Musikprogramm waren beim Klavierspielen Nebengeräusche (Auftreffen der Finger auf die Tasten, Hammer auf die Saite, Obertöne) im Vergleich zum Hauptklang überdeutlich und störend, ja gar nervend, zu hören. Jetzt hätte es ja sein können, dass mein Flügel Schrott ist, daher habe ich mich an's ebenfalls vorhandene (und neutral klingende) E-Piano gesetzt, das klang aber genauso - insofern lag das wohl an den
Ich habe mir daher ein Noahlink Wireless geholt und, auch in Absprache mit meiner Akustikerin, die da sehr offen ist, ein Programm zum Klavierspielen selbst eingestellt. Das hat soweit gut geklappt, dass mein Klavier dann ganz gut klang (so ein Flügel ist, im Vergleich zu Alltagssprache, verdammt laut, das Programm hat im Vergleich zum normalen Musikprogramm einfach deutlich weniger Verstärkung).
Was ich aber nicht in den Griff bekommen habe, war Instrumente + mein (eigener) Gesang. Erstens bekomme ich bei sehr lautem Singen (ich bin da kein Anfänger) die Geräte dann doch zum Verzerren, zweitens enstehen beim Singen + Spielen gleichzeitig (besonders schlimm war es, als ich gesungen, Gitarre gespielt und im Hintergrund noch ein Playback an hatte) Artefakte, die an das Kratzen von Fingernägeln über eine Tafel erinnern.
Hierbei habe ich mich dann an den grundsätzlichen Unterschied zwischen Bernafon und anderen Herstellern erinnert: Während Bernafon den Klang als ganzes verarbeitet, "zerschneiden" andere Hersteller diesen und bearbeiten die Frequenzbänder einzeln. So erkläre ich mir, dass dann beim lauten Singen das
Ich habe dann eine Zeitlang mit dem Gedanken gespielt, für's Musizieren einfach meine alten
Deswegen hat mir meine Akustikerin dann doch auch noch die Bernafon Alpha 9 besorgt, die teste ich nun. Dazu mehr im nächsten Beitrag.