Ohrentzündung

[Oolong]

Hallo,

seit ca. 3 Jahren trage ich von morgens bis abends täglich meine Hörgeräte. Die Hörgeräte sind mit Acrylotoplastiken versehen.

Mir ist aufgefallen, dass meine Ohren öfters jucken außerdem sammelt sich häufiger Wasser im Ohr. Vor etwa einem Monat hatte ich eine heftige Otitis Externa. Ab und zu habe ich immer noch Ohrenschmerzen, die bis ins Gesicht hinein ausstrahlen.

Bei mir gibt es auf Grund meiner Immunsuppression, d. h. ich muss Medikamente nehmen die mein Immunsystem unterdrücken, eine generelle Anfälligkeit für Infektionen. – Wegen meiner Infektanfälligkeit, werden meine Otoplastiken jeden Abend desinfiziert und kommen über Nacht in ein Trocknungsgrät mit UV-Licht.

Der Ohrenarzt, meinte die Acrylotoplastiken wären wegen meiner Infektanfälligkeit nicht so optimal und ich sollte wieder auf Schirmchen zurückgreifen, weil dadurch mehr Luft an die Ohren kommt und somit weitere Infektionen minimiert würden. Aus verschiedenen Gründen finde ich Schirmchen indiskutabel. – Der Ohrenarzt machte noch einen zweiten Vorschlag, der mir ebenso wenig gefiel: Ich sollte die Hörgeräte stundenweise nicht tragen.

Fragen:
- Gibt es atmungsaktives Material für Otoplastiken?

- Kann man Otoplastiken so gestalten, dass sie mehr Luft an die Ohren lassen, aber trotzdem ähnlich gut sitzen wie meine aus Acryl?

Vielleicht habt Ihr noch andere Ideen und Vorschläge.

LG Oolong

[smallhexi79]

Ich hatte vergoldene harte Ohrpassstücke und verglaste harte Ohrpasstücke gehabt.
mach einen Termin bei einen Allerlogen und lass von deinen Akustiker/in die Testplättchen zum testen mitgeben.
Ich weiß nicht, welches hartes Material ich habe.

Die letzte Option wäre Ohrpasstücke aus Titan.

Für vergoldene und aus Titan Ohrpasstücke braucht du ein Rezept von Dermatologen, bei den du den Allergietest bzw. Unverträglichkeiten auf das Material von Ohrpassstücken machen lässt.

Evtl. können hier die Akustiker noch was dazu schreiben.

LG Smallhexi

[akopti]

Hallo,

atmungsaktiv und für Allergiker geeignet sind auch Otoplastiken aus Thermotek. Das Matereial ist an der Luft fest und wird durch die Körperwärme beim Tragen weich, was zu einem angenehmen Tragegefühl führen kann.

Wenn das nichts bringt, dann die Versionen vergoldet oder Titan.

Gruß

Dirk

[Chromobotia]

Was soll Titan oder vergoldet hier denn bringen? Es geht ja nicht um eine Allergie.

[Ohrenklempner]

Bessere Wärmeableitung aus dem Ohr.
Bei Vergoldung wäre wohl die Metallschicht zu dünn, aber Titan schafft gut was weg. Man sollte die Belüftung auch verbessern, das ginge durch eine größere und/oder sehr kurze Zusatzbohrung (Folien-Otoplastik).

[tabbycat]

Wegen meiner Infektanfälligkeit, werden meine Otoplastiken jeden Abend desinfiziert...

Mit was desinfizierst du die Otoplastiken?

Ich habe eine Zeitlang meine Otoplastik allabendlich mit einem Hygienespray (welches ich an den Händen gut vertrug) desinfiziert und mich über die ständigen Gehörgangsentzündungen gewundert.
Als das Spray mal alle war und ich ein paar Tage Wasser und Seife benutzte, ging die Entzündung plötzlich zurück, das Jucken hörte auf.
Das ist jetzt bestimmt drei Jahre her, ich reinige immer noch mit Wasser und Seife - und hatte seitdem keine Entzündung mehr.

[Oolong]

@ all, vielen Dank für das Mitdenken. – So ist man doch sehr produktiv.
Nun habe ich noch einige Verständnisfragen:

zu Thermotec:
1. Wie darf ich mir die Atmungsaktivität vorstellen? Das Material lässt ähnlich wie bei Sportbekleidung, die Feuchtigkeit durch?
2. Ich habe gelesen, das durch Thermotec so etwas ähnliches wie ein Wärmestau in den Ohren entstehen kann. Stimmt das?

zu Titan:
Diese Otoplastiken sollen einen bessere Wärmeleitfähigkeit haben. Wie muss ich mir denn Titanotoplastiken im Winter vorstellen? Frieren mir dann die Ohren (ernst gemeinte Frage)?

Zu Belüftungsbohrungen:
Ich habe eingangs vergessen zu erwähnen, dass ich Otoplastiken mit einer Ventöffnung trage. - @Ohrenklempner: Du machst den Vorschlag, zusätzliche Bohrungen bei den Otoplastiken anzubringen.
1. Damit ist keine eine Sklettierung gemeint?
2. Wahrscheinlich würde sich der Sound meiner Hörgeräte durch eine Zusatzbohrung verändern, oder? Damit wäre eine Neueinstellung der Hörgeräte notwendig.
3. Eine Zusatzbohrung kann man wahrscheinlich an meinen bestehenden Otoplastiken (sie passen sehr gut) vornehmen. Das hätte den Vorteil, dass man dabei die Auswirkung probieren könnte. Wenn die Wirkung unzureichend ist, dann könnte ich mich danach für Thermotek oder Titan entscheiden.

zu Feuchtigkeit in den Ohren:
Wodurch entsteht Feuchtigkeit in den Ohren? Angeblich soll man in den Ohren keine Schweißdrüsen haben. Schwimmen gehe ich (aus bekannte Gründen nicht) und nach dem Duschen föhne ich meine Haare.

@ Tabbycat: Ich benutze die Desinfektionstücher von Cedis. - Du trägst wahrscheinlich Hörgeräte mit Schallschläuchen. Ich habe Rics, die kann man nicht mit Wasser und Seife reinigen. Eine mögliche Unverträglichkeit bezüglich des Reinigungsmittels, könnte die Infektanfälligkeit natürlich verstärken. - Ich weiß gar nicht, warum ich die Hörgeräte für die Slimschläuche nicht ausprobiert habe. Diese lassen sich deutlich besser reinigen und meine Infektionsanfälligkeit, war bei der Hörgeräteanpassung bekannt.

Ich freue mich lauch Eure Antworten
LG Oolong

[muggel]

Huhu,
ich kenne mehrere Leute, die empfindlich auf das Desinfektionsmittel reagieren, auch auf spezielle für Otoplastiken.
Teste es einfach mal und lass das weg; reinige deine Otoplastiken einfach mit einem leicht feuchten Tuch. Kann sein, dass sich damit schon viele Probleme von alleine in Luft auflösen.

[Ohrenklempner]

Hi!

Zu Belüftungsbohrungen:
Ich habe eingangs vergessen zu erwähnen, dass ich Otoplastiken mit einer Ventöffnung trage. - @Ohrenklempner: Du machst den Vorschlag, zusätzliche Bohrungen bei den Otoplastiken anzubringen.
1. Damit ist keine eine Sklettierung gemeint?

Nein, ich meinte damit nur eine Vergrößerung der vorhandenen Bohrung. Die Bohrung ist bei deiner Otoplatik wahrscheinlich schon sehr kurz, da bei RIC-Geräten meist nur eine Hohlschale (=Folie) verwendet wird.

2. Wahrscheinlich würde sich der Sound meiner Hörgeräte durch eine Zusatzbohrung verändern, oder? Damit wäre eine Neueinstellung der Hörgeräte notwendig.

Ja, richtig. Je größer die Belüftung, desto stärker ist der Vent-Out-Effekt. Das heißt, es liegt effektiv weniger Pegel in den tieferen Tonlagen an. Das betrifft vor allem die Töne unter 1 kHz und je tiefer der Ton deste schwächer gelangt er ins Ohr. In gewissem Ausmaß kann man diesen Effekt korrigieren, daher würde ich die Belüftung nicht sofort maximal vergrößern sondern erstmal mit einem halben Millimeter anfangen.

3. Eine Zusatzbohrung kann man wahrscheinlich an meinen bestehenden Otoplastiken (sie passen sehr gut) vornehmen. Das hätte den Vorteil, dass man dabei die Auswirkung probieren könnte. Wenn die Wirkung unzureichend ist, dann könnte ich mich danach für Thermotek oder Titan entscheiden.

Das stimmt. Titan ist bei der Bearbeitung auch ein recht undankbares Material. Nach zwei Versuchen und zwei abgebrochenen Titanbohrern hab ich mich entschieden, solche Arbeiten lieber vom Labor erledigen zu lassen.

[tabbycat]

@ Tabbycat: Ich benutze die Desinfektionstücher von Cedis. - Du trägst wahrscheinlich Hörgeräte mit Schallschläuchen. Ich habe Rics, die kann man nicht mit Wasser und Seife reinigen. Eine mögliche Unverträglichkeit bezüglich des Reinigungsmittels, könnte die Infektanfälligkeit natürlich verstärken. - Ich weiß gar nicht, warum ich die Hörgeräte für die Slimschläuche nicht ausprobiert habe. Diese lassen sich deutlich besser reinigen und meine Infektionsanfälligkeit, war bei der Hörgeräteanpassung bekannt.

Nein, ich habe auch RIC's.
Links habe ich eine Otoplastik aus Silikon, die kann ich vom Hörer abziehen und unter fließendem Wasser waschen. Rechts habe ich Acryl, die ist nicht vom Hörer abnehmbar, kann aber vorsichtig mit einem Tuch mit Wasser und Seife abgewischt werden - ebenso wie die Hörgeräte, an denen sich ja auch Schweiß & Co. ablagert - das Tuch sollte halt nicht triefen

[Oolong]

Gestern war ich beim Akustiker. Er hat sich sehr viel Zeit gelassen. Dort haben wir über das äußerst lästige Jucken im Ohr gesprochen. Seiner Theorie nach, verursachen meine Otoplastiken ein Fremdkörpergefühl in den Ohren und das verursacht den Juckreiz. Er hatte vergrößerte die Ventöffnung deutlich. Außerdem hatte er etwas vom „Stöpsel“ entfernt, dadurch wurde die Ventöffnung verkürzt. Nun sollten die Ohren besser belüftet sein. – Jetzt probiere ich das erstmal für ein paar Tage aus. Ich habe den Eindruck, dass der Juckreiz nachgelassen hat. Völlig verschwunden ist er aber nicht, vielleicht gibt es etwas ähnliches wie ein Schmerzgedächtnis.

Der Sound meiner Hörgeräte hat sich deutlich verändert und ich muss mich daran erst einmal gewöhnen. Der Akustiker meinte gestern, die Hörgeräte wären jetzt besser an meinen Hörbedarf angepasst. – Das mag sein, aber bei der kleinsten Bewegung beginnen die Hörgeräte zu „zirpen“. Das nervt! ☹. Der nächste Termin mit dem Akustiker ist aber schon ausgemacht. Wahrscheinich werden dann neue Otoplastiken in Auftrag gegeben.

@Tabbycat, dass mit der abziehbaren Otoplastik aus Silikon ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Danach habe ich den Akustiker gefragt, ob dass auch bei Otoplastiken aus Thermotec gehen würde. Mit denen geht das wohl auch. So könnte ich evtl. Hautreizungen durch das Desinfektionsmittel vermeiden.