Phonak-Touch-Screen Mic für Erwachsene möglich?

[Kolja]

G'n Abend, alleseits!

Ich befinde mich just im Moment auf einer Reha und nutze hier die Möglichkeit, neue Hörgeräte und verschiedene Zusatzsysteme auszuprobieren.
Da mein Restgehör inzwischen im an Taubheit grenzendem Bereich liegt, benötige ich eine recht starke Übertragung.
Womit ich hier mit Abstand am besten klar komme ist das Phonak-Touch-Screen Mic sowie der Neckloop-Empfänger.

Nun wurde ich hier darauf hingewiesen, dass die GKK das für mich wohl kaum finanzieren wird, weil es ein (Schul)Kindersystem ist und ich schon erwachsen bin. Für erwachsene Berufstätige gäbe es andere Systeme. Leider nicht so stark, wie das Touchscreen Mic...
Wenn ich für das Touchscreen überhaupt Finanzierungshilfe bekäme, dann wäre es besser, eine Finanzierungs-Chance bei der DRV oder über das IFD zu versuchen.
Ich bräuchte die Anlage jedoch nicht nur für die Arbeit, sondern gleichermaßen auch in allen privaten Bereichen!
Was mir an dieser Anlage auch sehr gut gefällt ist, dass diese Anlage mit meinem alten HG kompatibel ist, und im Fall der Fälle könnte ich sie irgendwann später auch mit CI weiter nutzen.

Hat hierzu jemand Erfahrung, ob ich als Erwachsene überhaupt eine Chance habe, da ran zu kommen, und wenn ja, ob ich da wenigstens irgendwo Finanzierungsbeihilfe bekäme?

Sind ja immerhin eben mal ca. 3500Euro....


Kolja

[Jackie1]

Hallo Kolja,
ich weiß nicht, wie du auf einen Betrag von 3500€ kommst. Ich habe gerade mal nachgeschaut und komme auf ca. 2100 €, wenn man neu kauft/anschafft.
Selbst als an Taubheit grenzend schwerhörig hast du nur Chance auf Finanzierung dieser Technik, wenn du sie für die Arbeit benötigst. Da sind dann, wie von dir geschrieben, der IFD oder die RV zuständig.
Ich würde dir allerdings eher eine Kopplung der Hörgeräte über ein Mini-Mikrofon, an das ein Roger X -Empfänger angeschlossen werden kann oder besser eine direkte Anbindung über Roger X-Empfänger empfehlen.
Die von dir beschriebene Technik gibt es auch immer wieder bei Ebay-Kleinanzeigen zu einem Bruchteil des Neupreises.
Für die soziale Teilhabe, quasi ohne Arbeit, ist aus Krankenkassensicht vermutlich ein Mini-Mikrofon zum Anklipsen beim jeweiligen Sprecher oder etwas Vergleichbares ausreichend. Diese Technik kostet erheblich weniger... Da hat jeder HG-Hersteller sein eigenes System. Da lohnt es sich mal auf der Internet-Seite deines HG-Herstellers nachzuschauen, denn viele "normale" Akus kennen sich da nicht sehr gut aus.
Ich hoffe das hilft dir weiter.
Hg Jackie

[muggel]

Hi,
ich habe das Touchscreen-Mic über das Integrationsamt bekommen, da ich es für die Arbeit benötige.

Bei dir stellt sich die Frage, warum es überhaupt das Touchscreen-Mic sein muss oder ob auch ein Select oder Roger-In nicht reichen würde.
Ansonsten muss man halt genau begründen, wozu man den genau benötigt.

Die Krankenkasse kann ihn übernehmen, nach entsprechenden Tests, wenn du den für die Befriedigung von Alltagsbedürfnissen benötigst. Hier gibt es auch ein Sozialgerichtsurteil rüber, dass eine FM auch bei Erwachsenen übernommen werden kann. Auch steht explizit in der Hilfsmittelrichtlinie nicht, dass eine Finanzierung bei Erwachsenen ausgeschlossen ist.

Integrationsamt etc. kommt dann ins Spiel, wenn du die FM-Anlage für die Arbeit benötigst. Hier müsstest du mal den IfD kontaktieren. Auch hier ist es wichtig, genau zu begründen, in welchen beruflichen Situationen du die FM als Nachteilsausgleich benötigst.

[svenyeng]

Hallo!

Ih habe grade mal gegoogelt.
Das Phonak Touchscreen kostet 999 Euro.

Gruß
sven

[Kolja]

@ Jackie1:
Diese Zahl wurde bei der Technik-Beschreibung als etwaiger Schätzwert in den Raum spekuliert.
Hatte gestern Abend nicht mehr selbst gegoogelt, was das alles zusammen lt Internet tatsächlich kosten könnte.
Jene Gehirnzelle, die ans Selbst-Nachschauen denken hätte können, hatte wohl schon geschlafen.

Ich würde eine FM-Anlage zwingend im Beruf brauchen sowie auch privat, weil die Alternative wäre, sich am Tisch gegenüber sitzend anrufen, damit ich über T-Spule verstehen kann, was mir mein Esstisch-Gegenüber gerade sagen will...

Alle Alternativ-Techniken, die keine Nebengeräushe komplett ausschalten, wie die T-Spule, funktionieren bei mir nicht -da ist die Verstärkung nicht ausreichend, zumal Störlärm genauso im Mikrofon übertragen wird.
Zumindest bei jenen Alternativen, die ich hier testen und probieren konnte. Muss ih noch mal genau nachfragen, was für Mikrofone und Empfänger das waren... Das Testhörgerät war eines von Oticon...

[Wallaby]

@Kolja,
was sagt das RD-Team zu der Vorgehensweise bzw. was empfehlen die Dir wie Du was tun sollst/kannst?
An Deiner Stelle würde ich eher prioritäten setzen was Dir JETZT am wichtigsten ist um dann entsprechend einen Antrag zu stellen. Fakt ist Beruflich und Privat in einem Antrag packen geht nicht, da unterschiedliche Kostenträger zuständig sind. Es geht auch um entsprechende argumentation etc.
Alle Kommunikationen lassen sich nicht aus der Welt schaffen, dazu sollte man Kommunikationtatik nutzen. Gegenüber am Tisch wird antlitzgerichtet kommuniziert...hierfür gibt auch kleine Tischmikrofone usf.
Mir kommt vor, dass Du mit Kommunikationtatik nicht so befasst hast bzw. schnell aufgab und tat bei einigen Situation per Telefon abwickeln. Da Du über Telefon machst, dann verstehst Du noch so einiges als wie Du von Dir bzgl. Hörstatus gibt. Irgendwie passt es nicht so ganz.