WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

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Andrea Heiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#26

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Sabine,

Würzburg hat auch einen guten Ruf. Ist aber eine Ecke weit weg.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Nina M.
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#27

Beitrag von Nina M. »

Hallo Sabine!

Das ist jetzt alles sehr schwierig für euch... Alle Ratschläge hier haben Hand und Fuss, dennoch denke ich, dass bei dir manches wahrscheinlich gar nicht ankommt, weil du dir natürlich Sorgen um dein Kind machst und nicht ewig warten willst...

Wie Andrea schon sagte ist selbst eine Hörgeräteversorgung mit 10 Monaten heutzutage immer noch SEHR FRÜH, die meisten Kinder bekommen ihre HG's zwischen 1 und 2 1/2 Jahren... Also hat deine Kleine wirkich auch dann noch alle guten Möglichkeiten um zur Sprache zu kommen!
Dennoch kann ich verstehen dass du für dein Kind natürlich das beste willst...

Karin hat dir ja jetzt mit Würzburg ein schönes Angebot gemacht, vielleicht klappt das ja?!

Liebe Grüße,
Nina
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Karin
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#28

Beitrag von Karin »

Also ich muss jetzt einfach mal was loswerden!
Ich frage mich...:
wie kann ein einzelner Hörgeräte-Akustiker so viel Durcheinander stiften???? Ja, Herr Bagus hat einen guten Ruf, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass ein HNO Arzt auch nicht ganz blöde ist und wenigstens ein bisschen weiß, was abläuft.
Seit wann wird eine OAE nur in einem schalldichten Raum gemacht?
In keinem Krankenhaus der Welt wird ein Baby bei der ersten OAE in einen solchen Raum verfrachtet. Jeder von euch hier weiß, dass diese verdammten OAEs nicht das Geld wert sind, was man dafür bezahlt. Das einzige Ergebnis dieser OAEs sind zu Hauf BERAs die gemacht werden, auf den wagen Verdacht hin!!!

Ich kenne haufenweise Eltern, bei denen die OAE Werte sagten: "Kind hat einen Hörschaden", hintendran löste sich alles in Luft auf! Und ich kenne haufenweise Eltern, denen gesagt wurde allles ist okay! Und was blieb zum Schluss, Kind hatte einen Hörschaden, aber in einem Bereich, den die OAEs nicht erfassen!

Die OAEs machen die Eltern zum Großteil wirklich nur kirre!
Ich hatte schon einen weinenden Vater dran, der am 3. Tag nach der Geburt seines Sohnes gesagt bekam, das Kind hört nicht. Mutter lag noch im KK, er forschte schon das Internet durch!
3 Monate später, 3 Monate voller Angst!!!!, dann stellte sich heraus: "Es hört ganz normal!"

Und dann so ein Spruch mit "geistigem Schaden", Mann oh Mann? Was soll man dazu noch sagen????
Ich bin gerade mal wieder stinksauer! Sorry ich schreibe das jetzt einfach mal hier rein, obwohl ihr ja gar nichts dafür könnt.
Jeder hier gibt sich sichtlich Mühe Eltern zu helfen und ihnen die Angst zu nehmen, und dann kommt da einer daher und macht alles zunichte...

Grüße Karin

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Gudrun
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#29

Beitrag von Gudrun »

Zur Info: Betrag wurde editiert, weil ich manches, was ich spontan geschrieben habe, revidieren musste.

Hallo Sabine,

ich hatte gehofft, dass Herr Bagus dir konkrete Orte nennen kann. Hast du ihn nicht danach gefragt?

Bitte jetzt keine Panik, die anderen haben recht!

Karin, es geht doch nicht um OAE, sondern um BERA, die demnächst gemacht werden soll.

Sabine, du schreibst:

Wenn Lilo tatsächlich erst ab 70db hört, dann geht ihr in diesen 4 Monaten ihre Sprachentwicklung flöten und sie wird möglicherweise ihr Leben lang nicht richtig sprechen können.


MÖGLICHERWEISE - aber NUR, wenn du NICHTS tust!!!! Das gilt für eine HG-Versorgung mit 7 Monaten genauso wie für eine mit 10 Monaten!

Die Sprachentwicklung geht bestimmt auch nicht flöten, entweder hat Herr Bagus sich unglücklich ausgedrückt oder du hast etwas falsch interpretiert. Es KANN passieren, muss aber nicht.

Ich wiederhole, was ich geschrieben habe, 7 Monate ist zwar besser als 10 Monaten, aber 10 Monate ist NICHT zu spät. Im Vergleich zum Durchschnitt sind 10 Monate sogar noch sehr früh. D.h. Sprachrückstände kannst du immer noch aufholen, selbst wenn deine Tochter erst mit 15 Monaten Hörgeräte bekommen sollte.

Deine Tochter kann immer denselben spraclichen Stand wie ein guthörender Mensch erreichen. Das geht wirklich! Es gibt viele Hörgeschädigte, die erst mit 2 Jahren Hörgeräte bekommen haben und eine normale Schriftsprache erreicht haben, aber ihre Mütter mussten dann auch mehr Energie in die Spracherziehung investieren. Sogar bei totaler Taubheit kann man sprechen lernen.

Ich kenne z.B. eine Hörgeschädigte, die mit 4 Jahren ertaubt und Abitur an einer normalen Schule gemacht hat. Sie hat eine exzellente Schriftsprache, man versteht sie auch recht gut, wenn sie spricht. Ich kenne noch eine, die niemals gehört hat und auch eine normale Schriftsprache hat. Es gibt viel mehr Hörgeschädigte, die unter wesentlich ungünstigeren Voraussetzungen als Lilo zum Sprechen gekommen sind.

Ich z.B. habe ca. 110 dB Hörverlust und erst mit 1,5 Jahren zum erstenmal Hörgeräte bekommen, die damals technisch noch sehr schlecht waren. Trotzdem habe ich eine für Außenstehende gut verständliche Sprechweise (sicher, man muss sich erst mal einhören, aber in ruhiger Umgebung fällt das nicht schwer). Das Lesenlernen hat dann be mir quasi alle Schleusen zur Sprache geöffnet.
Wenn bei Lilo eine Latenzzeitverlängerung vorliegt, dann kann daraus sogar eine geistige Behinderung entstehen, wenn sie nicht behandelt wird.
Ich weiß jetzt nicht, was eine Latenzzeitverlängerung ist. Aber Herr Bagus hat garantiert nicht gemeint, dass man geistig behindert wird, wenn man keine Hörgeräte bekommt! Da muss ein Missverständnis vorliegen.

Ich weiß keine weitere Uni-Klinik in der Nähe, vielleicht kannst du es be Prof. Ptok und in Würzburg versuchen.

Lass' dir gesagt sein: Auch wenn Lilo erst mit 10 Monaten oder 12 Monaten Hörgeräte bekommen sollte, ist sie im Vergleich zu sehr vielen hörgeschädigten Kindern immer noch sehr früh dran und kann den Rückstand aufholen. DU SCHAFFST ES!!!

Keine Panik. Wenn du bei Prof. Ptok keine Chancen hast und nicht nach Würzburg fährst, lass' alles bleiben. Sprich' mit deiner Tochter mit viel Blickkontakt, das ist ganz bestimmt nicht nutzlos.

Lies' mal das Buch von Bonnie Poitras Tucker "Der Klang von fallendem Schnee". Diese Frau war seit Geburt völlig taub, hat nie etwas gehört und ist auch zum Sprechen gekommen.

Liebe Grüße,
Gudrun[size=small]

[Editiert von Gudrun am: Mittwoch, März 31, 2004 @ 07:40 PM][/size]
Nina M.
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#30

Beitrag von Nina M. »

Huch, das mit den OAE's hab ich erst jetzt gemerkt nach Karins Beitrag...

Das ist natürlich wirklich quatsch, denn die OAE's sind doch meines Wissens nach genau das, was eben beim Neugeborenenscreening gemacht wird?!
Eine OAE allein ist wirklich NIE aussagekräftig, schon gar nicht über die Stärke eines Hörschadens. (Zumindest habe ich das jetzt so im Kopf, Audiologie-Buch steht leider in Köln...)
Eine OAE sagt nur aus, dass ab einem relativ geringen dB Wert (ich glaube 35 oder so???) irgendwann keine OAE's mehr gemessen werden können.
Sprich: wenn die OAE auffällig ist, dann kann das Kind mit 40dB hören oder taub sein und genauso gut normalhören falls ein Messfehler oder sonst was war...

@Sabine: Ich würde wirklich versuchen die Nerven zu behalten! Gudrun hat ja sehr ausführlich geschrieben wie es ist. Versuche tief durchzuatmen, auch ihr werdet euren Weg finden!

Gruß,
Nina
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#31

Beitrag von Karin »

Hallo Gudrun, doch es geht hier gerade um die OAEs. Denn wenn Herr Bagus erzählt, das OAE nur in schalldichten Räumen gemacht werden, sind die anderen alle völlig verblödet?? oder was?
Es lag sicher kein Missverständnis vor....
Es reicht, wenn es im Raum still ist.

Im übrigen, fand ich deinen ersten Beitrag viel ehrlicher oder besser, weiß nicht wie ich es sagen soll.... Du solltest öfter mal spontan schreiben:-)
Ja, Nina , stimmt was du schreibst.
Lieben Gruß Karin
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#32

Beitrag von Gudrun »

Hallo Karin,

mein erster Beitrag war nicht ehrlicher, sondern unüberlegt. Ich weißt aber, was du meinst. Ich habe im ersten Beitrag gesagt, dass ich Herrn Bagus widersprechen muss. Aber das muss ich nun revidieren, denn ich hatte Sabines Beitrag zuerst nur überflogen, außerdem kenne ich Herr Bagus von mehreren Vorträgen und Einzelgesprächen.

Das Missverständnis habe ich nicht auf die OAE bezogen, sondern auf die geistige Behinderung. Wir waren ja beim Telefonat nicht dabei.

Ich sage hier zu den OAEs lieber nichts, weil ich hier zu wenig weiß, um da sichere Aussagen machen zu können. Jedenfalls gibt es dazu widersprüchliche Aussagen. Ich habe recht neue Literatur bei mir, vielleicht finde ich da was dazu.

Fakt ist jedenfalls, dass eine fehlende Hörgeräteversorgung NICHT zu geistiger Behinderung führt (das hat Herr Bagus ganz bestimmt nicht so gesagt!). Wenn z.B. in der Presse so etwas zu lesen ist, ist damit "nur" gemeint: Wenn man das Kind sprachlich nicht fördert, wird der Wissenswerwerb eingeschränkt, nicht weniger und nicht mehr!

Aber auch ein taubes Kind kann man zur Sprache bringen. Auch wenn die Hörgeräte erst mit 10, 11, 12 oder gar 18 Monaten angepasst werden. Das haben schon so viele Mütter bei ihren Kindern geschafft, warum nicht auch Sabine? Sie hat ja auch schon Literatur zur sprachlichen Förderung.

Gudrun
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#33

Beitrag von Gudrun »

Ich habe in der Literatur gerade nachgelesen und nichts gefunden, was Sabine weiterbringen könnte. Es ist schon so, dass die OAE nicht 100%ig sicher sind. Die BERA macht man als Ergänzung zur OAE.

Karin, ich habe deinen Beitrag nochmal gelesen. Was hast du gegen schalldichte Räume? Das heißt doch nicht, dass das Kind allein in dem Raum liegen muss, Mutter und Hörprüfer können ja dabei sein. Das heißt nur, dass die Wände, Boden und Decke besonders schalldicht sind, und wenn die Tür zu ist, dringt von außen kein Laut mehr rein und das Kind kann nicht abgelenkt werden. Dieser Raum kann auch ein sehr großer Raum und braucht überhaupt nicht furchteinflößend zu sein.

Gudrun
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[Editiert von Gudrun am: Mittwoch, März 31, 2004 @ 11:42 PM][/size]
Karin
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#34

Beitrag von Karin »

Liebe Gudrun, ich habe nichts gegen schalldichte Räume.
Karin
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#35

Beitrag von Nina M. »

Hallöchen!

Gudrun, es ging ja nur um die Behauptung, dass wohl gesagt wurde, eine OAE müsse ZWINGEND in einem schalldichten Raum gemacht werden damit sie aussagekräftig sei.
Das ist erstens eben Blödsinn, weil das in wahrscheinlich 90% der Fälle nicht so praktiziert wird und 2. sind eben OAE's sowieso nur begrenzt (sehr begrenzt!) aussagekräftig.

Richtig aussagekräftig vor allem über die genaue Schwere des Hörschadens ist eben nur eine BERA und die dann ja (wie schon gesagt wurde) eben auch nur wenn sie am besten im Schlaf oder unter Sedierung gemacht wird.
Und zur Sedierung oder Narkose... ich kann zwar verstehen, dass Eltern dies natürlich vermeiden möchten, aber: Ich habe selbst schon eine BERA hinter mir und kann euch sagen, dass es selbst als Erwachsener irrsinnig schwer ist wirklich 30 Minuten lang absolut NICHTS zu machen, wie mag es da dann kleinen Kindern gehen...

Was die geistige Behinderung angeht hast du natürlich Recht Gudrun, eine fehlende HG Versorgung führt ganz sicher nicht zu einer geistigen Behinderung...

Gruß,
Nina
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Gudrun
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#36

Beitrag von Gudrun »

Hallo Karin,

da habe ich dich missverstanden. Es hat sich so gelesen, als wären schalldichte Räume was Schreckliches.

Hallo Nina,

es gibt verschiedene OAE-Verfahren, was z.B. 1992 im Buch von Plath ("Das Hörorgan und seine Funktion") steht, kann heute schon ganz anders aussehen, aus dem Grund wollte ich zur Aussage "schalldicht" lieber keinen Kommentar abgeben.

Aber auch in der neueren Literatur steht, dass man OAE zwei- bis dreimal wiederholen sollte. Ich möchte noch jemand Audiologie-Kompetenten aus dem Bekanntenkreis deswegen fragen, wie man die OAE interpretieren kann, aber den erreiche ich frühestens nächste Woche.

Man sagt immer, dass man die Ergebnisse der OAE UND der BERA miteinander kombinieren muss. Die OAE überprüfen, wie weit bestimmte Haarzellenin der Schnecke arbeiten, die BERA überprüft die Bereiche außerhalb der Schnecke bis zum Hörzentrum im Gehirn.

Ich würde Sabine nur wünschen, dass sie endlich Klahrheit hat oder dass sie zumindest den BERA-Termin in Ruhe abwarten kann, auch wenn es ihr schwer fällt.

Liebe Grüße,
Gudrun
Biettka
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#37

Beitrag von Biettka »

Hallo!
Meine Tochter hat sei mitte Dezember 2003 Hörgeräte. Und am 29.01.04 würde sie 3 Jahre alt. Und ich brauche garnicht mehr mit Fingerzeichen sie um etwas bitten(sie versteht es wörtlich!)Sie versteht sogar ohne mir ins Gesicht zu schauen.Sie Spricht auch was sie möchte! Bis vor kürzen zurückgehalten von Kinder, jetzt will sie garicht nach Hause, nur gemeinsam spielen.
Wenn wir besuch von unsere nette Pedagogin aus Schwerhörige Schule aus Bochum haben zum Fördern-Fenster ist auf,Hauptstrasse laut,Oscar(unsere lautkasper :D)stört. Trotztem Doreen konzentriet sich an ihre Aufgaben und macht sie die auch richtig(zb.spielerische Hörtest).Sie hört dem Klang von Instrument trotz so viele neben Geräuschen.
Ich will Dir da mit sagen, das es nie zu spät ist für HG-te. Um so früher um so besser,klar, aber wir haben auch gewartet.6 Monate zum Klinik,dann noch ein weitere Monat zum Bera. Und noch bevor bei HNO Arzt ein Monat+2Monate(Verdacht auf Ohr verstopfung). Das sind 10 Monate welche haben uns die Wartezeiten weggennomen. Na ja, und wenn ich noch bedenke die frühere versuchungen die Ärzte aufmarksam zu machen auf verchalten von Doreen, dann kommt noch mehr...da zu. Aber es ist vorbei was war und wieso. Jetzt mache ich das beste raus und ich glaube nicht schlecht,weil die Positive Ergebnisse sind nun mal da:D
Ach und Schwerhörig hat wirklich nichts,absolut nichts mit Dummheit zu tun!!!!!
Grüße
Biettka
[size=small]

[Editiert von Biettka am: Donnerstag, April 1, 2004 @ 08:10 PM][/size]
Doreen(3J)Mittel-bis Hochgradig Schwerhörig, sei Mitte Dez.03 mit HG Bds versorgt
Oscar(1J) hört nicht nur, wen er nicht will;)
Hörakustiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#38

Beitrag von Hörakustiker »

@Gudrun:

hier wurden schon viele richtige Dinge gesagt:

1. HG Versorgung mit 10 Monaten ist nicht zu spät. Die Hörbahnreifung funktioniert in den ersten 2 Jahren.
2. Besser eine vernünftige BERA in der MHH machen lassen, als irgendwo eine, wo schneller ein Termin frei ist und hinterher doch ein fades Gefühl bleibt.
3. Kopf hoch! Sollte die Hörschwelle bei 70dB liegen, wird ein normales Leben mit fast normaler Kommunikationsmöglichkeit möglich sein.

Viele Grüße
Hörakustiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#39

Beitrag von Karin »

Der Kommentar war ja wohl echt daneben!
Was soll das mit der Bemerkung "irgendwo eine machen zu lassen..hinter ein fades Gefühl..."?

Wirst du von der MHH bezahlt für solche Äußerungen? Darf ja wohl nicht war sein! Noch ein Akustiker der Mütter verrückt macht oder was?

Karin
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#40

Beitrag von Hörakustiker »

Nein, aber wenn man jetzt eine BERA machen läßt, ohne das Gefühl zu haben, daß das wirklich Hand und Fuß hat; was wird wohl passieren? Beruhigt ist man bestimmt nicht. Mein Chef ist gerade Vater von einem offenbar an Taubheit grenzend schwerhörigem Kind geworden. Er ist trotz der Entfernung auch nach Hannover gefahren zur Bera. OAE waren nicht zu messen.

Das heißt ja nicht, daß andere Kliniken das nicht können, aber es heißt das ICH bzw. ER meint, daß in Hannover gut gearbeitet wird.

Bitte nichts verwechseln.

Gruß
Akustiker

Karin
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#41

Beitrag von Karin »

Hallo, wieso sollte eine BERA in Würzburg nicht Hand und Fuss haben?

"Mein Chef ist gerade Vater von einem offenbar an Taubheit grenzend schwerhörigem Kind geworden. Er ist trotz der Entfernung auch nach Hannover gefahren zur Bera. OAE waren nicht zu messen."

Er sollte sich nicht verrückt machen, wie gesagt, die OAE ist nicht sicher! Offensichtlich hat er aber wohl bessere Kontakte zur MHH, weil er so schnell einen Termin bekommen hat...;-)

Das heißt ja nicht, daß andere Kliniken das nicht können, aber es heißt das ICH bzw. ER meint, daß in Hannover gut gearbeitet wird.

So klang es aber....keiner sagte hier die MHH würde schlecht arbeiten, aber anderen Kliniken die Kompetenz absprechen ist nicht okay.

Bitte nichts verwechseln.

Ich verwechele nichts.

Hier ist ein Forum für Eltern, Eltern, die sich hierher wenden haben Angst und kennen sich meist nicht aus, dann sollte man auch entsprechend schreiben.

Du bist Hörgeräteakustiker und jeder Tipp zu Hörgeräten ist sicher wertvoll und willkommen.

Dann fangen wir noch mal von vorne an.. ja? :-)

Gruß Karin

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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#42

Beitrag von Andrea Heiker »

@ Hörakustiker,

mit 70 dB darf :( man sich schon zu den hochgradig Schwerhörigen zählen. Trotz gegenteiliger Versprechungen der Hörgeräteindustrie ist mit dem Hörverlust kein Leben mit normaler Kommunikation mehr möglich.

Sicher kann man mit zweien und dreien in der Gruppe ganz ungehindert kommunizieren, ABER NUR wenn es ruhig ist. Mich stört diese Hörgerätewerbung tierisch, die einen "Hörgenuss", einen klangvollen Musikgenuss oder gar womöglich noch einen vollständigen Ausgleich mit Hörgeräten versprechen. Ich würde mir auch wünschen, dass Akustiker mehr die Realität wahrnehmen. Zum Beispiel varlangt das Hören in Störschall oder auf Entfernung (z.B. Theater) vom Schwerhörigen nach wie vor eine gewaltige Anstrengung.

@Sabine,

Würzburg ist wie die MHH und Freiburg eine erstklassige Klinik und sehr erfahren in der Diagnostik. Trotzdem solltet ihr Euch überlegen, ob ihr bei der MHH bleibt. Ihr werdet die nächsten Jahre wohl öfters eine Klinik aufsuchen müssen, wenn der Verdacht sich bestätigen sollte.

Gruß
Andrea
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#43

Beitrag von Hörakustiker »

@ Karin : OK!

@ Andra Heiker: Das Kind ist aber nicht auf Lippenablesen angewiesen. In akustisch nicht schwierigen Situationen wird also eine relativ normale Kommunktation möglich sein. Das zeigt jedenfalls meine Erfahrung mit z.B. meinem Bruder, der auch ungefähr so hört. Er benutzt nicht einmal eine Mikroportanlage, obwohl er die über mich ja bekommen könnte.
Sicherlich sehe ich die Sache etwas anders, als die Eltern des Kindes, das betroffen ist.

Aber, so blöd wie dieser Satz klingt auch klingt: Es könnte wirklich schlechter sein!

Ich denke, daß man mit Hörgeräten hier wirklich noch ganz gut helfen kann.

Gruß
Akustiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#44

Beitrag von Nina M. »

Also ich finde solche Pauschalisierungen hier überhaupt nicht okay und auch für die Eltern keineswegs hilfreich!

Ein Mensch mit einem Hörverlust um die 70dB kann so oder so damit zurecht kommen und außerdem sagen diese "70dB" ja jetzt gar nichts aus darüber ob der Hörverlust über alle Frequenzen konstant ist oder ob es sich über einen Hochtonabfall handelt, bei letzterem z.B. wird es kommunikativ um einiges schwieriger!

Auch lässt sich ebenfalls nicht pauschal sagen ob man mit 70dB Verlust kein Lippenlesen braucht oder eine Mikroportanlage...

Sorry, aber von einem HörgeräteakustikerMEISTER hätte ich etwas qualifizierte Äußerungen erwartet... solche Pauschalisierungen verwirren doch die Eltern noch mehr!!!!!

Gruß,
Nina
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#45

Beitrag von Karin »

Jupp Nina, kann dir nur zustimmen.
Leider muss unser Akustiker noch viel lernen. Da ist es hilfreicher manchmal den Mund zu halten.

Karin
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#46

Beitrag von Hörakustiker »

Hallo,

bevor ich mich aus diesem Thema zurückziehe und nichts mehr dazu äußere:

1. wurde ich gebeten, etwas dazu zuschreiben (siehe Thema "Hallo, ich bin neu hier")

2. tut es mir leid, wenn meine Äußerungen nicht so aufgenommen werden, wie Sie gemeint waren. Es lag zu keinem Zeitpunkt in meiner Absicht, hier irgendwen zu verunsichern oder falsche Dinge zu schreiben.

Das Thema scheint zu heikel und die Interprtationsmöglichkeiten wohl zu groß, als das man das in wenigen Worten versuchen kann, etwas zu schreiben, ohne daß man es falsch verstehen könnte.

Trotzdem viele Grüße ein schönes Wochenende

Nina M.
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#47

Beitrag von Nina M. »

Ich denke wenn man in einem solchen Forum schreibt muss man halt auch bereit sein ein bisschen Arbeit zu investieren!

Die Eltern die hier landen haben oft gerade die Diagnose erhalten und sind - verständlicherweise - in jeder Hinsicht Laien!

Da ist also wenig geholfen, wenn man dann mit Pauschalisierungen und Fachbegriffen einherkommt...

Hier ist denke ich jede Hilfe willkommen, aber wenn man helfen will sollte man sich auch die 10 oder mehr Minuten für einen ordentlichen Beitrag nehmen...

Gruß,
Nina
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[Editiert von Nina Mo. am: Freitag, April 2, 2004 @ 11:37 PM][/size]
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#48

Beitrag von LilosMama »

Hallo nochmal!

:):):):):):):):):):):):):):):):)
Lilo hatte ihre BERA in der MHH (hört, hört) und ihre Ohren sind perfekt! Viel Panik und Aufruhr "umsonst" - sie hatte einfach laaange Paukenergüsse!
Lest meinen Dank an Euch alle und wie das mit Lilo nun genau war unter:

http://pub14.ezboard.com/fforum64148frm1

oder über:

www.swidel.com

DAAAAAAAAAAAANKE!

Liebe Grüße
Sabine
Andrea Heiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#49

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Sabine,

Eure Geschichte zeigt wieder mal, dass eine OAE-Messung nur ein Indiz ist. Der einzige einigermaßen sicherer Hörtest und nun einmal die BERA. Euch wünsche ich nun viel Glück.

Andrea
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#50

Beitrag von Karin »

Hallo Sabine, na siehst du! :-) Ich hab mich so gefreut für euch, dass alles okay ist!
Wir können aber trotzdem in Verbindung bleiben. Berichte mir doch mal hin und wieder, wie es bei euch so weiter geht. Hatte mir so viele Gedanken um eure Süße gemacht.

Wir Alle sollten, bei Müttern, die hier schreiben und erst mal nur eine OAE haben machen lassen, daran denken, was hier passiert ist. Ruhe bewahren nach OAE Tests, das ist die Hauptsache.

Das ist ja nun schon, der Xte Fall, bei der die OAE so viel Verwirrung gestiftet hat...

Gruß Karin
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