Nach fast einem Jahr des Testens habe ich mich entschieden. Es werden die Signia Insio C&G 7AX
Da ich den Bericht von Pfadi (Starkey Evolv 2400 AI ITC R Resound Custom One 9) sehr gut finde, baue ich meinen "Bericht" ähnlich auf. Ich hoffe, das ist für dich OK, Pfadi.
Passform / Optik: Die Geräte sind angenehm zu tragen. Manchmal habe ich ein leicht "schwitziges" Gefühl, was aus meiner Sicht nicht verwundert, wenn ständig etwas im Ohr steckt und auf der Haut aufliegt. Die entgültigen Geräte sind im Vergleich zur ersten Version etwas länger auf der Ohrseite, was aber auch noch keine Probleme mit dem Kiefergelenk macht. Aber generell denke ich, dass die Passform bei jedem Hersteller eher ein untergeordnetes Problem ist, und es jeder Hersteller schafft, passende Geräte zu bauen. Sie schauen etwas mehr aus dem Ohr als die Starkey und fallen damit leider auch etwas mehr auf.
Klang: Der Klang ist angenehm. In einem anderen Thread hier im Forum werden die Signia als weich aufgeführt. Ich sehe das nicht so. Sind zwar weicher als die Starkey, aber "härter"/schärfer als andere, die ich hatte. Aber genau dieser Unterschied zwischen den Starkey und Signia führt bei mir persönlich zu einem etwas besseren Sprachverstehen. Größere Besprechungen (20 Personen und mehr) und Maskenpflicht funktioniert erstaunlich gut.
Windgeräusche: Ein weiterer Grund, warum es die Signia werden. Beim Radfahren oder viel Wind musste ich die Starkey leiser oder ausmachen oder habe sie in die Tasche gesteckt. Die Signia sind angenehmer, der Wind ist zwar immer noch gut (gut wie viel, nicht gut wie schön) hörbar, aber nicht so scharf wie bei den Starkey.
Hörbare technische Abläufe: Wie Pfadi zu den Starkey schreibt, ist bei den Signia ein Umschalten zwischen Streaming und Nicht-Streaming wahrnehmbar, gerade wenn in der Umgebung andere Geräusche sind (hier im Büro z.B. die Lüftung). Das hat aber bei den Signia in erster Linie mit den Einstellungen zu tun, wie weit die Mikros beim Streaming runtergeregelt werden. Das war am Anfang zu wenig runtergeregelt. Ich persönlich finde es angenehm, wenn die Mikros nur noch wenig aktiv sind, aber ganz aus, halte ich für schwierig (Kontaktaufnahme von Kollegen oder Straßenverkehr).
Telefonieren mit dem Festnetztelefon: Funktioniert. Hier gefällt es mir ganz gut, dass der Knopf nicht ganz so leicht funktioniert, wie bei den Starkey. Bei denen ist es mir schon passiert, dass ich eine Seite mit dem Telefonhörer ausgeschaltet habe, wenn ich den Hörer mit der Schulter eingeklemmt habe um nach etwas zu greifen. Das passiert bei den Signia nicht. Im Gegensatz dazu habe ich aber immer mal wieder das Problem, dass ich beim Telefonieren die Einschaltmelodie höre, egal ob Festnetz- oder Mobiltelefon.
Streaming: Funktioniert gut, auch wenn es etwas gedauert hat, es ähnlich gut wie mit den Starkey hinzubekommen. Allerdings habe ich immer wieder das Problem, dass ich das Freizeichen schlecht oder gar nicht höre. Aber der Klang beim eigentlichen Telefonieren ist ok. Was die Gegenseite davon hält habe ich noch nicht gefragt, aber zumindest mit Maske hat meine Frau Probleme, mich zu verstehen, wenn ich das Telefon nicht am Ohr habe.
Verbindung Hörgeräte / iPhone: Im Grunde ist die Verbindung OK, aber es kommt schon mal vor, dass die Verbindung nicht wieder hergestellt wird, wenn ich außerhalb der Reichweite war. Das ist etwas nervig, da ich bis jetzt nur den Weg kenne, die Hörgeräte neu zu starten. Auch mit dem letzten Update hat sich nichts daran geändert.
Nach dem Entnehmen aus der Ladeschalte verbinden sie sich automatisch mit dem Telefon, wenn es in Reichweite ist. Sollte das Telefon nicht da sein, kann es vorkommen, dass ich die Geräte neu starten muss, damit sie sich verminden. Kommt recht selten vor und man kann damit leben.
App: Kurz: Schrott. Leider. Die App von Starkey ist um Welten besser. Ich finde es schade, dass man nicht mehr selbst einstellen kann. Es wäre schön, wenn man es könnte, und für den Fall, dass man es kaputt gespielt hat, einfach auf die Akustiker-Einstellungen zurückspringen könnte. Ist halt so, nehme ich so hin.
Fazit:
Ich denke, es kommt ein bisschen heraus, dass ich nach wie vor zwischen Starkey und Signia schwanke. Beides sind sehr gute Geräte. Ich hatte noch ReSound, aber die haben für mich gar nicht funktioniert, da sie nicht richtig auf mein Audiogram einstellbar waren.
Im Grunde hat nur der Fakt des etwas besseren Ergebnisses im Hörtest den Ausschlag für die Signias gebracht. Ich hatte beide Geräte gleichzeitig zum Testen zuhause. Der Klang der Signia ist für mich etwas angenehmer. Laut sprechnende Menschen sind mit den Signia etwas besser zur ertragen, ebenso Geschirr- und Besteckklappern, wenn jemand die Spülmaschine ausräumt (wenn man sie selbst ausräumt, kann man die Lautstärke des Klappern selbst bestimmen
Wie Pfadi schreibt, lohnt es sich Starkey zu testen, wenn einem bei diesen Geräten der Klang zu hart ist, sollte man auf jeden Fall die Signia ausprobieren.
In letzter Konsequenz sind das alles meine Eindrücke und Erfahrungen, die auf meinem persönlichen Geschmack und Hörverlust beruhen. Ob jetzt Starkey oder Signia, ich persönlich möchte nicht mehr auf diese Geräte verzichten.
Viele Grüße und Ohren auf.
