Hallo!
Ich persönlich hätte keine moralischen Bedenken bei verschiedenen Akustikern zu testen. Wären Beratungsleistung und Gerätepreis verschiedene Komponenten, so wäre ich gerne bereit erstere zu zahlen. Daran, dass die Krankenkassen für eine Kostenübernahme das „all inclusive“ Paket verlangen und ein Akustiker ohne Abschluss komplett leer ausgeht, kann ich als Einzelperson nichts ändern. Entsprechend fühle ich mich auch nicht schlecht, wenn ich unter den Bedingungen, die das System vorgibt die (gefühlt) beste Lösung für mich suche. Egal ob nun bei einem oder mehreren Akustikern.
Wie schon gesagt wurde nennt Dir jeder Akustiker für die
HGs einen Preis. Dieser ist halt all incl. sozusagen.
Somit kannst Du vergleichen. Problem ist nur, das jeder Akustiker selber festlegt was er als Service verbucht und was er berechnet.
Ex-Hörer sind z.B. so ein Thema, die einen berechnen die grundsätzlich immer, bei meinem Akustiker ist es so das die Ex-Hörer die ersten 3 Jahre kostenlos sind. Danach werden sie berechnet. Bis Corona anfing hat er sie nie berechnet.
So ist es teils mit anderen Dingen ja auch. Die eine Kette verkauft dem Kunden gleich ein Servicepaket für Dinge die ein anderer als Service verbucht. Bei diesen Dingen wäre es cool, wenn das mal gesetzlich oder so festgelegt werden würde.
Das ist doch ohne Weiteres möglich, wenn du die Hörgeräte einfach privat kaufst. Lass die Krankenkasse außen vor, dann verkauf ich dir auch High-End-Hörgeräte für 1000 Euro weniger pro Stück. Anpassung, Exhörer, Schirmchen/Otoplastiken, Filter/Siebe, Schallschlauch, Nacheinstellung, Reinigung, Service, Reparaturen und so weiter muss ich dann natürlich extra berechnen.
Dann sind die gesparten 1000 Euro sehr schnell weg und am Ende hat man drauf gelegt.
Wir hatten das doch vor 2013 schon, wo bei vielen Krankenkassen noch Reparaturen extra abgerechnet werden konnten. Das Ende vom Lied war aber, dass die Akustiker vierteljährlich ihre Kundschaft zum Servicetermin bestellt haben und für jedes HG knapp 100 Euro Reparaturrechnung an die KK schickten. Wenn man das auf sechs Jahre Versorgungszeitraum hochrechnet, wird schnell klar, dass das so nicht geht und weit vom Wirtschaftlichkeitsgebot weg ist. Die Pauschalregelung für Material und Anpassleistung ist eine Motivation für die Akustiker, eine Versorgung so gut wie möglich durchzuführen, weil der Mehraufwand nicht vergütet wird. Außerdem sichert eine Pauschale, dass jeder, der Hörhilfen benötigt, auch versorgt werden kann ohne selbst Geld ausgeben zu müssen. Es gibt genug Leute, die jeden Cent umdrehen müssen und für ne kleine Reparatur und Nacheinstellung nicht mal einfach so 100 Euro beim Akustiker lassen können.
Da stimme ich voll und ganz zu, denn alles einzeln mit der
KK abrechnen, da profitieren die schwarzen Schafe unter den Akustikern.
Das ist schon gut so, wie es derzeit läuft. Ich hoffe nicht das wir dort hin kommen, wie es bei Brillen ist.
Das ist viel Geld was dann von der
KK fehlt. Viele Leute werden dann nicht mehr gut mit
HGs versorgt sein.
Gruß
sven