Spielgruppe Raum Friedberg

[Kimi]

Hallo
Meine Tochter ist 2 1/2 und wohl mittelgradig schwerhörig. Sind noch mitten drin soll heißen sie ist zur Zeit ständig krank und wir mussten die Bera verschieben. Allerdings merken wir mittlerweile auch ohne, dass ein Arzt uns das 100% bestätigt, dass sie kaum etwas versteht. Da sie sich in letzter Zeit ziemlich abgrenzt und teilweise sogar aggressiv wird würde ich sehr gerne mit ihr in eine Spielgruppe gehen in der es auch hörgeschädigte Kinder gibt. Dann fühlt sie sich vielleicht nicht so alleine.

Also deshalb meine Frage gibt es im Raum Friedberg eine solche Gruppe. Habe mich schon bei der Frühförderung umgehört usw. aber bin leider bis jetzt noch nicht fündig geworden. Falls es noch keine gibt wer hätte interesse sich zu treffen? Würde mich sehr freuen!!

[Karin]

Hallo Kimi, wie wäre es, wenn ihr in der Zwischenzeit ein paar Gebärden lernt? Schau mal wie sie daruf reagiert. Vielleicht hört die Agressivität auf?! Und die Zeit ist nicht nutzlos verstrichen, bis ihr zur BERA könnt.
Liebe Grüße
Karin

[Kimi]

Danke für den Tipp. Das versuchen wir gerade. Allerdings ist das nicht ganz so einfach wie es sich anhört, wenn man davon keine Ahnung hat. Das Problem sind wohl eher die konplizierteren Dinge die sie erklären möchte und wir sie nicht verstehen. Aber ist ja auch nicht mehr lange bis zur Bera.
Nur würde ich halt auch generell eine solche Gruppe finden oder gründen.

[Karin]

Hallo Kimi, die BERA löst aber euer Problem nicht, dass sie was sagen möchte, was ihr nicht versteht.
Liebe Grüße
Karin

[Kimi]

Das ist mir schon klar. Wir haben aber auch kein Problem sondern ein Kind mit einer Behinderung, deshalb suche ich nach einer solchen Spielgruppe. Damit sie merkt, dass sie so wie sie ist absolut okay ist. Und auch für mich zum Austausch. Allerdings hängt halt mit dieser Untersuchung zusammen, dass endlich mal eine Diagnose gestellt wird. Die brauchen wir ja damit sie ein Hörgerät bekommen kann. Und was für uns noch wichtiger ist damit sie gefördert wird und auch uns erklärt wird wie wir sie fördern können. Ich sehe das ganze jetzt nach ein paar Wochen nicht mehr als Problem sondern als etwas woraus wir viel lernen können. Man lernt doch sein Leben lang. Sie ist schon etwas ganz besonderes vielleicht auch gerade weil sie die ganze Zeit viel ausgleichen muss und vor allem kann. Ich bin wahnsinnig stolz auf sie.

[Kimi]

Muss mich jetzt mal nach ein paar Minuten überlegen entschuldigen. Bin da jetzt manchmal etwas aggressiv. Ist im Grunde ja nur eine Wortspielerei. Allerdings wenn man dann mal durch die ersten durchheulten Nächte und des warum und wieso ist dann versucht man nach vorne zu schauen. Und ich denke egal wieso und warum das kann man ja eh nicht ändern dann überlege ich mir oft. Sie ist so wie sie ist die die wir so lieben. Ich habe meine Mutter oft gefragt ob wir wirklich keine Italiener in der Familie haben als wir noch nicht bescheid wussten, weil sie von der Mimik und den Gesten her absolut einmalig ist. Also entschuldige ihr meint es ja alle nur gut hier.
Wenn ich dann an meinen ältesten denke dann ist da nicht soo viel anders man macht sich ähnliche Sorgen und versucht den besten Weg für sein Kind zu suchen. Das ist bei einer Hörschädigung dann vielleicht etwas anders aber im Prinzip sind wir doch alle nicht perfekt. Nur kann man es halt bei einer Behinderung in eine Statistik oder dergleichen stecken. Wer weiss vielleicht rede ich da bald anders darüber aber zur zeit Zeit freue ich mich nur, dass wir damit eigentlich ganz gut klar kommen. Jetzt wissen wir wenigstens wieso sie manchmal so reagiert und können versuchen uns in sie herein zu versetzen und es ihr damit leichter zu machen. Da wird es bestimmt noch einiges in der Zukunft geben was schwer ist oder nicht leicht verdaulich, aber mal ganz ehrlich das ist doch bei Kindern ohne Behinderung genauso. Oder ist mein Sohn da eine Aussnahme. Ich habe eine sehr gute Freundin die eine Behinderung hat, aber ich muss sagen für mich ist das kaum noch spürbar. Sie ist einfach so wie sie ist und so mag ich sie. Vielleicht hat sie dadurch soviel "Tiefgang". So jetzt hör ich mal auf hier rum zu philosophieren.

[Birgit]

Hallo Kimi,
ich fand deine Gedanken schön, aber ganz wichtig: '
Du brauchst dich NICHT zu entzschuldigen, zumindest solange nicht, wie du deine Wörter nicht aus der untersten Schublade nimmst und keinen beleidigst!
Dafür sind solche Foren ja da, dass man seine Gefühle nicht dauernd erklären muss!
Es gibt ein sehr schönes Buch (wahrscheinlich nur noch über ebay, bzw. Büchereien): Eltern behinderter Kinder lernen neu leben.
Da steht unter anderem drin, dass nicht wir die Nichtbetroffenen verstehen müssen, sondern, dass die versuchen sollen uns zu verstehen; schließlich müssen die nicht in unserer Situation leben......
Liebe Grüße
Birgit

[Karin]

Hallo Kimi, es stimmt, was Birgit sagt, du musst dich für gar nichts entschuldigen. Ich bin ja auch zu blöd, einfach so einen Satz ins Forum zu stellen. Ist normalerweise auch nicht meine Art. Es war blöd, also wenn sich jemand entschuldigen muss, dann ich. Ich sollte es ja langsam besser wissen wie es Eltern geht, wenn die Diagnose noch nicht feststeht und man so unsäglich in der Luft hängt.
Natürlich ist die Diagnose wichtig, doch was ich eigentlich sagen wollte ist, egal welche db Zahl hinten raus kommt, jedes Kind benötigt etwas anderes, und ich versuchte zu sagen, dass Agressivität nicht sein muss.

Andererseits ist es auch gut, wenn durch solch einen Satz mal Emotionen frei werden und man sie rauslässt. Manchmal müssen Eltern eben auch das Recht haben richtig los zu schimpfen
Obwohl ich es gar nicht mal so schlimm empfunden habe. Es geht ja hier auch gar nicht um meine oder anderer Empfindlichkeiten, sondern um deine!

Liebe Grüße
Karin

[Kimi]

War nicht blöd ausgedrückt wie gesagt ist ja nur eine Wortspielerei. Ich sollte nicht alles auf die Goldwaage legen. Ich denke es kommt viel darauf an wie man damit umgeht. Ich habe festgestellt halt nur im engeren Umkreis, dass es viel einfacher ist einfach offen zu sein. Die meisten versuchen jetzt Wege zu finden sich ihr verständlich zu machen. Ich erkläre meistens was sie meinem Eindruck nach verstehen kann und was nicht. Außerdem die Dinge die mir jetzt klar geworden sind was ihr Verhalten betrifft. Ich bin heilfroh in einem Umfeld zu sein in dem die meisten nicht ständig sagen das arme Kind sondern sie so nehmen wie sie ist.
Wir haben auch schon negative Erfahrungen gemacht. Da hilft aber auch oft Offenheit. Viele Menschen wissen einiges schlicht und ergreifend nicht und es ist gar nicht so gemeint wie es sich anhört. Bei Ignoranten die einfach nur diskriminierend sind. Dreh ich den Spiess meist um da kann ich auch ziemlich arogant werden. Solche Menschen können mich mittlerweile einfach mal gern haben.
Muss dazu sagen was diskriminierung betrifft haben wir als Familie da schon ein paar wenige Vorerfahrungen. Vielleicht trifft es uns deshalb nicht sonderlich und wir können damit gut leben. Also nochmal nichts für ungut.

[Birgit]

Aber wenn dir danach ist, dann darfst du verflixt nochmal die Goldwaage benutzen!
Tschüss Birgit

[Kimi]

Oki behalt ich mir im Hinterkopf wenn wir mal eine nicht so eine tolle Phase haben dann suche ich mir einen Beitrag von dir und finde etwas daran was mir nicht passt. Damit ich meinen Frust dann an dir auslassen kann versprochen.

[Birgit]

Na dann viel Spaß beim Suchen!! Habe bisher 169 Beiträge geschrieben, wenn die Zählmaschine stimmt..Dies ist der 170.!!
:upsidown: :p :ooh: :rolleyes: usw.
Birgit

[Kimi]

Tja du machst es einem aber auch nicht einfach. Da muss ich wohl jetzt schonmal anfangen zu lesen. Rein vorsorglich. Aber keine Sorge wenn´s mir nicht gut geht finde ich bestimmt was. Obs jetzt gerechtfertig ist oder nicht:D. Frag mal meinen armen Mann wie er sein Fett wegbekommen hat ganz am Anfang. Aber mal im Ernst ich glaube und hoffe mal dass es nicht mehr so schlimm wird. Der erste Schock ist glaube ich am schlimmsten.

[Birgit]

Stimmt! Für mich war der erste Bescheid des Versorgungsamtes der absolute hammer, und das, obwohl er nur einen bruchteil der Behinderungen erfasst hatte....
Da stand ganz lapidar: "Praktische Blindheit des linken Auges - 30%GdB auf Dauer"
Das fast blinde rechte Auge war damals nicht berücksichtigt worden, ebenso nicht die Schwerhörigkeit etc., aber dieses schriftliche "Blindheit des e
linken Auges"...führte bei mir auch zu einem "Absturz"...
Danach wars nur immer bei irgendwelchen Ungerechtigkeiten meiner Tochter gegenüber schlimm, aber die Behinderungen an sich...sind zwar schlimm, aber nicht wegzudiskutieren und somit eben "einfach da" und "damit Schluss".tschüss
Birgit