linear -"richtiges" Hören?

Gorilla77
Beiträge: 50
Registriert: 18. Aug 2023, 12:28
2

linear -"richtiges" Hören?

#1

Beitrag von Gorilla77 »

Hallo erstmal an Alle.

Das HGs nie ein echtes gesundes Ohr ersetzen ist auch mir mittlerweile klar, aber trotzdem ein paar Fragen.

Wie ist das absolut linear zu hören, ein gesundes Ohr kann laut Audiogrann sagen wir mal "echte" 30-14000Hz bei 0 bis -10dB abdecken.
Wie klingt das? Da muss ja hohe Frequenzen irre laut sein und alles verhältnissmässig bass-arm klingen. Weil Bass brauch ja normal x Mal mehr Wums um gleich laut wie Stimme z.B. zu sein. Deswegen ist bei jeder Tonanlage, KH etc vorn beim Bass immer ein Buckel im Frequenzgang, so das wir Bass und Mitte gleich laut wahrnehmen.

Möchte nämlich mir 2 Hörprogramme programmieren lassen, wo das 1ste eben das normale "gut warm klingende" Immer-an sein soll und das 2te eben ein echtes lineares Programm, auch wenn es sich nicht "schön" anhört, da es bestimmt analytisch, kalt, laut und direkt klingt, dann wäre es eben so.

Das 2te Programm soll eben so "echt" wie möglich dem eines gesunden Ohr nahe kommen unter Bedingungen siehe am Anfang, also alles rein 1zu1 wie es eben ankommt von irre laut bis ulra leise und das Gehirn die Arbeit hat das zu filzen.

Ist es da mit einem vollkommen linearen Programm ohne Kompression, Störschall, Windschutz etc alles Aus getan was dann genau 1zu1 ins Ohr alles rein lässt und das Gehirn ALLES ALLEINE aus dem Klangbrei errechnen muss?

Bei normal hörenden Personen geht ja auch alles 1zu1 rein und sei es der 120dB Presslufthammer, der knallt dem Gesunden auch wehtuend ins Ohr. Entweder er hält zu oder entfernt sich freiwillig von der lauten Quelle.

Wenn ich mir so meine Gedanken mache, sagt auch der Akustiker schon, kann es sogar sein, das ich mit einem Tech1 oder gar Kassengerät bei meinen "Hör Wunsch" villeicht sogar die besseren Ergebnisse erziele, als mit der 3000 Euro-Bohne am Ohr. Tech1 wird es aber mindestens werden "müssen", da die Kassengeräte kein Bluetooth können. Das ich aber möchte, das die HGs teilweise meine TWS (nicht klanglich) teilweise ersetzen. Telefonieren und paar TV Dokus sollten aber problemlos funktionieren, da beides ja "nur" Stimme" ist, dafür sind ja HGs konzipiert.

Danke erstmal für Infos.
16.08.2023 [dB]:
R: 250Hz-20, 500Hz-25, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-50, 4kHz-70, 8kHz-70
L: 250Hz-20, 500Hz-30, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-60, 4kHz-75, 8kHz-70
cherusker
Beiträge: 699
Registriert: 4. Okt 2022, 16:28
2

Re: linear -"richtiges" Hören?

#2

Beitrag von cherusker »

So etwas ähnliches macht doch das Musikprogramm.
Ansonsten kann ein Programm ohne Filter, Kompression, Störschallunterdrückung, etc. für einen Alltag in freier Wildbahn doch etwas anstrengend sein. Man nimmt das akustische Umfeld als Schwerhöriger anders wahr als ein Normalhörender. Stichwort u.a. Schallempfindungsstörung/Hyperakusis.
Die Kompression hat auch einen gewissen Grund.
Grüße vom cherusker :cheers:
- - -
R 55 55 50 60 60 65 70 70 60 40 40
L 25 50 50 50 55 60 55 50 40 40 55
Dani!
Beiträge: 4285
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
13
Wohnort: Landkreis München

Re: linear -"richtiges" Hören?

#3

Beitrag von Dani! »

-10 dB bedeutet, man kann halb so laute (leise) Töne hören wie der Durchschnitt. In der JEWEILIGEN Frequenz. Denn die Werte im Tonaudiogramm und bei der Einstellung der Hörgeräte haben die Einheit dB(HL) =Hörlevel statt dB(SPL) =sound pressure level.
Das heißt 50 dB Verstärkung im Tieftonbereich ist genauso irre laut wie eine solche im Hochtonbereich.

Allerdings rate ich dir davon ab, dass du 120dB wie ein Gesunder auf dein Ohr hämmern lässt. Zumindest dann, wenn du eine typische innenohrschwerhörigkeit hast. Das gesunde Ohr dämpft es bevor der Lärm auf die Nervenbahn gelangt. Das geschädigte Ohr weniger bis gar nicht, womit du auf Dauer deine nerven überreizt. Die ”Steuerung” geschieht vom Gehirn über einen Rückkanal ans Ohr, das geht beim Hörgerät nicht.

Man kann Hörgeräte durchaus linear einstellen. Die Verstärkung sollte dennoch bei der Schwelle zur Unbehaglichkeit sein Ende haben. Man kann im Musikprogramm eine gleichbleibende Kompression einstellen. Für den Alltag würde ich aber bei Innenohrschwerhörigkeit die Kompression bei lauter Zielkurve erhöhen (damit es leiser und damit auf Dauer erträglicher wird).
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Dani!
Beiträge: 4285
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
13
Wohnort: Landkreis München

Re: linear -"richtiges" Hören?

#4

Beitrag von Dani! »

Ach ja noch was:
Innenohrschwerhörige hören zwar leise Töne erst ab einer gewissen (höheren) Lautstärke. Noch lautere Geräusche empfinden sie typischerweise dann aber als genauso laut bzw noch lauter als Normalhörende. Eas heißt: Hörgeschädigte haben gar keine Chance mit linearer Verstärkung so zu hören wie Normalhörende. (Mittelohrschwerhörige übrigens schon, daher unterscheide ich hier immer)
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Gorilla77
Beiträge: 50
Registriert: 18. Aug 2023, 12:28
2

Re: linear -"richtiges" Hören?

#5

Beitrag von Gorilla77 »

Hallo wieder mal und danke für die Infos. Die 120dB habe ich als "Schmerz-Schwelle" gedacht, das dies nicht gesund ist klar. :-) Sagen wir dann halt 84dB als Grenze.

Dann müsste der besagte Presslufthammer dann für mich "nur" 84dB haben, alles was lauter ist wird auf besagte 84dB limitiert ? Wenn es 83dB hat müsste das also auch mit 83dB rein kommen ?

Also müsste ich mit 2 Programme hinkommen. Musikprogramm, wo wie gesagt alles 1zu1 reinkommt und nur mit "HG Korrektur" in meine Ohren rein. 1x Musik ohne Alles (für Allround) 1x mit "Wohlfühlklang" und Automatiken und 1x Musik Programm mit dicken ANC und das gleiche für das Stimme/Sprache Paket. Also respektiv 6 Hörproramme nötig?
16.08.2023 [dB]:
R: 250Hz-20, 500Hz-25, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-50, 4kHz-70, 8kHz-70
L: 250Hz-20, 500Hz-30, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-60, 4kHz-75, 8kHz-70
Dani!
Beiträge: 4285
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
13
Wohnort: Landkreis München

Re: linear -"richtiges" Hören?

#6

Beitrag von Dani! »

6 Programme wird man manuell nicht alle verwenden. Eher nur 3

A Musik ohne Verbesserungen aber über alle Lautstärken linear komprimiert.

B Alltag mit unterschiedlicher Kompression je nach Lautstärke

C Party, mit allen Sprachverbesserungen und ggf Fokussierung nach vorne.

Letzteres kann man mit viel (!) Training auch dem Kopf überlassen, wenn man nicht gerade zB an ADS leidet.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Dani!
Beiträge: 4285
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
13
Wohnort: Landkreis München

Re: linear -"richtiges" Hören?

#7

Beitrag von Dani! »

Grundsätzlich kommt man nur mit dem Musikprogramm alleine auch aus. Das habe ich noch als hochgradig Schwerhöriger so zuletzt praktiziert. Obwohl ich alle Programme genutzt hatte. Nur war dieses nicht linear komprimierend. Denn mein Hörverlust war schon abartig und Sprache war meine höchste Priorität.

Heute mit CI habe ich seit 3 Jahren eigentlich auch ein Alltagsprogpamm fürs Verstehen bzw zur Reduktion von Nebengeräuschen. Seit etwa einem Monat bin ich aber ausschließlich im Musikprogramm unterwegs. Allerdings ist CI bei der empfundenen Lautstärke nicht mit Hörgerät vergleichbar.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Yak
Beiträge: 695
Registriert: 2. Sep 2022, 15:46
3

Re: linear -"richtiges" Hören?

#8

Beitrag von Yak »

wenn Du wirklich 6 Programme haben möchtest, landest Du sicher zwangsweise schon im Premium Bereich. Oder die jeweilige App erlaubt Dir, Custom Programme zuzufügen und zu modifizieren, wobei man da aber auch nur eingeschränkt einstellen kann.
125 - 250 - 500 - 1k - 2k - 3k - 4k - 8k
Akustiker:
R: 25 - 30 - 30 - 30 - 40 - 45 - 70 - 80
L: 30 - 30 - 35 - 40 - 60 - 60 - 80 - 90
HNO
R: 25 - 30 - 30 - 30 - 35 - 60 - 60 - 80
L: 25 - 30 - 35 - 40 - 65 - 60 - 75 - 85
Signia Pure 7 IX
Gorilla77
Beiträge: 50
Registriert: 18. Aug 2023, 12:28
2

Re: linear -"richtiges" Hören?

#9

Beitrag von Gorilla77 »

Habe in einem anderen Thread geschriebn, ein gutes Angebot für bestimmte HGs bekommen, die ich auch mal testen möchte/werde. Die sollen ja AI Funktionen und extra einen DSP drin haben. Eventuell benötige ich dann villeicht gar nicht mehr so viele Programme. Das war ja nur mehr ein Gedanken Experiment, wenn das dann dies...

Wichtig wie gesagt "originaler Klang und Bandbreite" eines normalen Ohres, mit eben den Einschränkungen eines HGs und breiter oder erweiterter Frequenzgang, um wenigstens bissel Hintergrund Musik hören zu können. Wenn Konzert oder HiFi Klang, dann eben klassisch normale Kopfhörer.

Villeicht kann ich ja da mal bald selber Infos geben zu bestimmten Höreindrücken. Da das aber ITE Geräte sind dauert das noch 3-4 Wochen, da die ja angepasst werden müssen. Solange müssen jetzt noch meine HdO Geräte mit Schlauch herhalten, ca. 8 Jahre alt ohne alles an Funktionen oder erstmal RICs in der neuen Probezeit auch mit AI.
16.08.2023 [dB]:
R: 250Hz-20, 500Hz-25, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-50, 4kHz-70, 8kHz-70
L: 250Hz-20, 500Hz-30, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-60, 4kHz-75, 8kHz-70
FotoJunkie
Beiträge: 313
Registriert: 3. Mär 2023, 09:26
2

Re: linear -"richtiges" Hören?

#10

Beitrag von FotoJunkie »

ich würde dir vorschlagen, sich aufs Sprachverstäbdnis zu konzentrieren.
Und mal den extremen technischen Lösunfsansatz zu verwerfen.

AI ist nur ein Schlagwort, kein Hörgerät kann selbst Künstliche intelligenz erzeugen, es wurde evtl unter Zuhilfenahme von KI designed, und auch da geht es "nur" um das Sammeln von abertausend Soundbeispielen und deren entsprechenden Verarbeitung.

Ein DSP ist von Natur aus jedes Hörgerät, okay, nur jedes digitale, aber seit Mitte der Neunziger gibt es quasi keine Hörgeräte mehr, bei denen mit Potis die Frequenzbänder eingestellt werden
Phonak Audeo Lumity 70
Hz 250 500 1K 2K 3K 4K 6K 8K
R: -30 -45 -55 -65 -65 -55 -75 -95
L: -35 -40 -50 -60 -55 -60 -70 -75
cherusker
Beiträge: 699
Registriert: 4. Okt 2022, 16:28
2

Re: linear -"richtiges" Hören?

#11

Beitrag von cherusker »

"AI" und "künstliche Intelligenz" wird mittlerweile inflationär verwendet und bedeutet oftmals nur, dass das Hörgerät bzw. der eingebaute Prozessor, verschiedene Klänge und Geräuschkulissen erkennen und darauf reagieren kann. Z.B. durch automatischen Programmwechsel etc.
Vielfach wirkt und arbeitet diese "KI" erst in der höchsten Technikstufe vollumfänglich, in den unteren Technikstufen nur rudimentär bis gar nicht.
An diesen Begriffen würde ich mich nicht allzu sehr aufhängen.

Bzgl. des angebotenen Modells, kannst du dich mal bei den Broschüren schlau machen: https://www.starkeypro.de/marketing
Dort unter Marketing gibt es Infomaterialien für Akustiker. Z.B. in der Beratungsübersicht IdO werden tabellarisch die Features der einzelnen Technikstufen dargestellt.
Grüße vom cherusker :cheers:
- - -
R 55 55 50 60 60 65 70 70 60 40 40
L 25 50 50 50 55 60 55 50 40 40 55
Dani!
Beiträge: 4285
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
13
Wohnort: Landkreis München

Re: linear -"richtiges" Hören?

#12

Beitrag von Dani! »

Hallo Gorilla77,
Was dein Wunsch nach "die Arbeit soll das Gehirn übernehmen" betrifft:
- Die Filterung unerwünschter Geräusche (in moderater Lautstärke) kann man (mit viel Training) dem Gehirn überlassen.
- Die Kompensation zu lauter Geräusche übernimmt das gesunde OHR, nicht das Gehirn. Das geschädigte Ohr wird durch zu laute Lautstärken noch mehr geschädigt.

Gorilla77 hat geschrieben: 22. Aug 2023, 22:57 Wichtig wie gesagt "originaler Klang und Bandbreite" eines normalen Ohres, mit eben den Einschränkungen eines HGs und breiter oder erweiterter Frequenzgang, um wenigstens bissel Hintergrund Musik hören zu können. Wenn Konzert oder HiFi Klang, dann eben klassisch normale Kopfhörer.
Wegen Bandbreite: Hörgeräte bringen es nunmal nur auf 8 bis maximal 10kHz. Alles darüber wird zwar widergegeben aber nicht an den Hörverlust angeglichen.


Ich weiß nicht, wie du dir das vorstellst. Du schriebst eingangs selbst, dass du weißt, dass ein HG das natürliche Hören nicht mehr wiederbringen kann.
Was nicht mehr da ist, kann nicht ausgeglichen werden. Fehlen im geschädigten Ohr Frequenzbereiche, dann kannst du diese nicht in anderen Frequenzbereichen "natürlich" hören, es ist wie du selbst zustimmen musst total verzerrt. Alles ähnlich wie bei Kopfhörern mit Equalizer einfach nur frequenzspezifisch lauter machen geht zwar theoretisch - praktisch gibt es da ein Problem mit deinen eigenen Ohren (siehe nächster Absatz).

Ich schreibe es nochmal, weil es offenbar nicht nachvollzogen werden konnte: Bei typischer Innenohrschwerhörigkeit hörst du zwar leise Töne (0-20dB(HL)) erst mit höherer Lautstärke (und sei es "nur" mit +30dB). Aber normallaute Geräusche (60dB(HL)) hörst du genauso laut wie das gesunde Ohr (vorausgesetzt, du hast wirklich nur eine geringgradige Schwerhörigkeit). Der Bereich in deinem Fall zwischen 0dB und 60dB ist daher zwangsläufig auf 30-60dB komprimiert und kann nicht "natürlich" widergegeben werden. Würde man das versuchen, würdest du normallaute Geräusche (60dB) auch mit 30 dB verstärken und damit mit 90dB hören - dauerhaft. Das ist hochgradig schädigend für deine Ohren. Ganz zu schweigen von lauten (90dB) Geräuschen, die du dann mit 120dB hören würdest - damit pustest du dir dein Gehör innerhalb von Stunden restlos weg. (Bei "reiner" SchallLEITUNGsstörung macht man das allerdings mitunter tatsächlich und schädigt nicht weiter, ist aber weit weniger verbreitet).

Das heißt also, um eine Kompression kommst du nicht herum, damit ist das "natürliche" Hören vorbei.
Beim Komprimieren gibt es wie schon geschrieben zwei Möglichkeiten:
a) durchgehend gleiche Komprimierung über alle Lautstärken und
b) unterschiedliche Komprimierung je nach Grundlautstärke.

(b) macht man um Sprache sowohl in leiser als auch bis lauten Umgebung zu verbessern (was ja primäre Aufgabe eines HGs ist)
(a) macht man bestenfalls für reine Musik, das man dann aber auch explizit auswählen sollte, wenn man in der jeweiligen Umgebung ist. "AI" kriegt das nicht hin zu wissen, ob du der Hintergrundmusik lauscht oder ob du dem Getuschel am Nachbartisch zuhören möchtest.

TWS ist "True Wireless Stereo". Das hat was mit dem drahtlosen Übertragungsverfahren zu tun, bei dem Audio beim klassischen Bluetooth beschnitten wird. Das hat mit dem Hören mit Hörgeräten nichts zu tun.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Gorilla77
Beiträge: 50
Registriert: 18. Aug 2023, 12:28
2

Re: linear -"richtiges" Hören?

#13

Beitrag von Gorilla77 »

Kurz zu der Sache wegen TWS. Ich schreibe das deswegen, da ich hiermit "normale" Ohrhörer meine, EarPods, i-Pods InEars wie auch immer.

Weil durch Bluetooth und Streaming werden HGs ja fast zu Kopf bzw Ohrhörern, aber eben mit stark eingeschränkten Frequenzband. Wie gesagt versuche mein Glück mit Starkey Evolv AI in der ITE Variante. laut Datenblatt sollen die unter 200 Hertz kommen (kann ich gar nicht mir vorstellen), im Boost Modus sogar unter 100Hz (unmöglich denke ich mal). Denn da hätte ich ja was ich will ein HG mit TWS earPod Funktion.

Den Rest mit dem Text muss ich mir noch durchlesen.

Probiere jetzt gerade noch mit meinen "alten" AudioService G2 mit verschiedenten Domes, Schirmchen etc. "Klang Tuning" aus. Klingt immer wieder anders, je nach dem was aufgesteckt ist. Bei Doppel Dome, war alles wie durch ein Plaste Rohr gesprochen und meine eigene Stimme nasal, Schirmchen, da kam fast nix an, nur leise die verstärkten Töne vom HG, was natürlich zur Versorgung deutlich zu leise war. Am besten "klingen" z. Z. normale Doms, laut genug und vom Klang so erstmal in Ordnung.

Den Rest dann am Montag, nächste Woche, mit dem Akustiker klären und den dann "neuen" Geräten, die Starkeys. Leider sind die erstmal nur als HdO mit RIC verfügbar. Final sollen es ja wie gesagt die ITEs werden. Denke die klingen dann bestimmt wieder anders.
16.08.2023 [dB]:
R: 250Hz-20, 500Hz-25, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-50, 4kHz-70, 8kHz-70
L: 250Hz-20, 500Hz-30, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-60, 4kHz-75, 8kHz-70
Dani!
Beiträge: 4285
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
13
Wohnort: Landkreis München

Re: linear -"richtiges" Hören?

#14

Beitrag von Dani! »

TWS war für mich bis dato kein Begriff. Daher hatte ich das ausgeschrieben. Vielleicht kennt das manch anderer auch noch nicht.

Hast du hier irgendwo schon mal dein Audiogramm gepostet? Vielleicht kann man sich daran dann besser orientieren.

Warum sollten Hörgeräte nicht bis unter 100 Hz arbeiten können? Das tun InEar Kopfhörer doch auch. Meine letzten Hörgeräte sind viel weiter runter gegangen. Ich habe mit denen noch echte 15 Hz gehört, mit meinen billigen kabelgebundenen Kopfhörern war es schon bei 20 Hz Schluss.

Das Problem bei tiefen Tönen ist vielmehr, dass Hörgeräte nicht für tiefe Töne optimal angepasst werden, sondern um sie den ganzen Tag tragen zu können. Optimal für tiefe Töne wäre nämlich eine komplett dicht geschlossene Otoplastik. Das Ohr muss also dicht abgeschlossen werden. Andernfalls kann nicht genug Druck auf das Trommelfell aufgebaut werden, sondern der entweicht direkt aus dem Gehörgang. InEar Kopfhörer schließen auch dicht ab, die spürt man aber gewaltig, wenn man sie den ganzen Tag trägt.

Vielleicht magst du auch noch das Resound Custom testen. ArsMachina ist hier ganz angetan davon.

Wenn es unbedingt Schirmchen sein müssen, dann probiere mal Power Domes.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Gorilla77
Beiträge: 50
Registriert: 18. Aug 2023, 12:28
2

Re: linear -"richtiges" Hören?

#15

Beitrag von Gorilla77 »

Mit dem Audigramm ist kein Problem. Kann ich das hier in dem Post tun oder gibts da extra eine Rubrik oder PN ? Welches HG schafft unter 20Hz ? Jambra glaube bringt ein inEar raus und/oder Bose mit HG Funktion, also alle Frequenzen dabei.

HGs sind heute soweit alle irgendwo "beschnitten" im Tiefton. Zu der Ankopplung ans Ohr, bin von mein inEar weg wieder zu "normale einhängende" Ohrhörer. Weil verstehe nicht wie so viele inEar Träger stundenlang diesen Okkulations Effekt ertragen können.

Normal können Ohr/Kopfhörer doch viel mehr übertragen als jedes HG. Warum gehen sie nicht wie Jambra oder Bose den Weg und bauen "HG/inEars" ?
16.08.2023 [dB]:
R: 250Hz-20, 500Hz-25, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-50, 4kHz-70, 8kHz-70
L: 250Hz-20, 500Hz-30, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-60, 4kHz-75, 8kHz-70
Dani!
Beiträge: 4285
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
13
Wohnort: Landkreis München

Re: linear -"richtiges" Hören?

#16

Beitrag von Dani! »

Wie kommst du darauf, dass HG den tiefen oder hohen Frequenzbereich nicht abdecken könnten. Sie tun es doch. Wie gesagt verstärken sie in dem Bereich bloß nicht.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Gorilla77
Beiträge: 50
Registriert: 18. Aug 2023, 12:28
2

Re: linear -"richtiges" Hören?

#17

Beitrag von Gorilla77 »

Ja eben drum, die Geräte können es technisch her, aber es wird nicht "unterstützt", seitens der Akustiker oder die HG Firmen unterbinden das.

Warum wird dann die Technik nicht z.B. für das Musik Programm "frei gegeben", das da eben alles kommt und wenn ich z.B. ins Hörprogramm Stimme oder so gehe, wird eben der "Booster" raus genommen und nur "sprach-relevante Töne" raus gelassen, wie eben es HGs tun bzw. tun sollen.

Also liegt es an den Herstellern oder/und den Akustikern das nicht alles an unser Ohr gelassen wird ?

Mal sehen, morgen ja wieder Termin. Da sind die Starkeys erstmal dran. Spreche dann mal auf diese Resounds an. Leider hat nicht jeder Akustiker alle Anbieter da, manche sogar nur Hausmarken usw.

Eben mal nachgeschaut. Ja diese Resound Custom waren mein Favorit gewesen, auch vom Aussehen her, nur leider (für mich :( ) nicht bezahlbar. Bevor gleich wieder Bashing etc kommt, na die 2000€ pro Seite müssen doch drin sein, es kann eben nicht jeder und Ratenzahlungen werden Geringverdienern/Bürgergeld Empfängern sehr oft bis gar nicht mehr genehmigt.

Manche müssen aufs Geld schauen und es muss/sollte auch im "LowCost" Bereich, meine bis 800€, auch was Brauchbares finden lassen.
Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wie gesagt wären diese Resound Custom schon lange in meinen Ohren. ;)
16.08.2023 [dB]:
R: 250Hz-20, 500Hz-25, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-50, 4kHz-70, 8kHz-70
L: 250Hz-20, 500Hz-30, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-60, 4kHz-75, 8kHz-70
Dirk27
Beiträge: 226
Registriert: 3. Mai 2023, 09:57
2
Wohnort: NRW

Re: linear -"richtiges" Hören?

#18

Beitrag von Dirk27 »

Gorilla77,
Hörgeräte, (geschädigtes) Innenohr, Hörnerv und das Gehirn dahinter sind ein komplexes System, das nicht vergleichbar ist mit einem Hifi-System (z.B. Kopfhörer, Lautsprecher, Verstärker, etc.), das ein Musik-Liebhaber nach möglichst guten technischen Daten aussucht.
Wenn jemand ein Hörproblem hat, liegt den allermeisten Menschen am Herzen, SPRACHE wieder besser verstehen zu können. Daran orientiert sich auch immer schon die Technik der Hörgeräte, z.B. intern mit getrennter Verarbeitung von Sprache und sonstigen Geräuschen.
Rat von mir:
Nutze deine zukünftigen Hörgeräte im Alltag zum besseren Kommunizieren und suche sie auch genau nach diesem Zweck aus.
Nutze deine Musikanlage (ohne Hörgeräte) evtl. mit super Hifi Kopfhörern und Equalizer, um einen guten Sound deiner Lieblingsmusik zu genießen.
29.03.2023 [dB]:
R: 125Hz-25, 250Hz-20, 500Hz-35, 1kHz-35, 2kHz-40, 3kHz-50, 4kHz-70, 8kHz-?
L: 125Hz-15, 250Hz-20, 500Hz-40, 1kHz-40, 2kHz-40, 3kHz-50, 4kHz-70, 8kHz-?
Ohrenklempner
Beiträge: 11075
Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
10

Re: linear -"richtiges" Hören?

#19

Beitrag von Ohrenklempner »

@Dirk27
Danke, das wollte ich die ganze Zeit schon schreiben. War nur zu faul. Und irgendwie geht's mir auch langsam auf den Keks, wenn Leute ihr Unverständnis darüber preisgeben, warum der elektrische Rollstuhl keine 80 km/h fährt, man mit der teuren Brille auf 50 Meter Entfernung keine Flöhe im Hundefell sehen kann oder warum die teuren Hörgeräte kein Livekonzertfeeling in die Ohren zaubern können. Das Thema wurde schon sowas von breitgetreten und weichgekaut... einfach mal "hifi" in die Forensuche eingeben. ;)
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
Gorilla77
Beiträge: 50
Registriert: 18. Aug 2023, 12:28
2

Re: linear -"richtiges" Hören?

#20

Beitrag von Gorilla77 »

...nebenbei Audigramm wurde ergänzt. Habe es in die Signatur rein genommen. Weitere Infos eventuell, wenn Neues, heute nachmittag nach dem Termin beim Akustiker. Nebenbei, zur Zeit verfahre ich ja so Musik mit Hifi Hörer oder Boxen und normales Hören mit den HGs.
16.08.2023 [dB]:
R: 250Hz-20, 500Hz-25, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-50, 4kHz-70, 8kHz-70
L: 250Hz-20, 500Hz-30, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-60, 4kHz-75, 8kHz-70
Ohrenklempner
Beiträge: 11075
Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
10

Re: linear -"richtiges" Hören?

#21

Beitrag von Ohrenklempner »

Da machst du alles richtig. Man kann mit HGs durchaus Musik hören, aber es ist eben nichts Halbes und nichts Ganzes. Sorry, dass ich vielleicht n bisschen pampig reagiert habe. Die grundsätzlichen technologischen Auslegungen der beiden Gerätearten (Hörhilfe und Musikkopfhörer) sind eben viel zu unterschiedlich.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
Pfadi_
Beiträge: 821
Registriert: 8. Feb 2022, 09:09
3

Re: linear -"richtiges" Hören?

#22

Beitrag von Pfadi_ »

Ist es nicht auch so, dass der Musikgenuss auch durch die Anzahl der Bänder tangiert wird? Wenn ich 24 Bänder zum exakten Einstellen habe müsste das doch originalgetreuer werden als bei 10?

(Ich meine es nur als eine Faktor unter vielen…)

Grüße

Pfadi
Starkey Evolv AI 2400 ITC R
Ohrenklempner
Beiträge: 11075
Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
10

Re: linear -"richtiges" Hören?

#23

Beitrag von Ohrenklempner »

Ja, man könnte vielleicht ein paar unschöne Resonanzen wegbügeln, die vom Hörer kommen oder vom Gehörgangs-Restvolumen. Letzeres ist bei einem normalen Kopfhörerstöpsel allerdings auch nicht möglich, aber das Gehör gewöhnt sich ziemlich schnell an einen etwas schrägen Klang.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
Gorilla77
Beiträge: 50
Registriert: 18. Aug 2023, 12:28
2

Re: linear -"richtiges" Hören?

#24

Beitrag von Gorilla77 »

Habe jetzt die Starkley Livio (AI?) 1000, glaube ohne das AI, die gefallen mir klanglich im HG Betrieb schon recht gut, teilweise etwas zu weich. Da waren die AudioService G6 im HG Betrieb (Stimme) besser, zwar härter und direkter, habe aber da "mehr" gehört. :) Jetzt geht mir bissel "zu viel" was verloren in dem aber weichen harmonischen Klang der Starkleys. Sind ja aber erstmal 48h, das muss ich mir weiter genauer anhören ggf. muss man nachregeln lassen. Dafür ist das Testen ja auch da. :D

Die Starkley werben ja das sie Musik "können", aber wie ja schon von Anderen geschrieben und auch ich selber fest gestellt klanglich Naja. ;) Funktionieren zwar sogar ohne App, aber da ist es wirklich nur Quakophon und Plastebecher. Mit der App gehts halbwegs anzuhören (starker EQ Einsatz in der App), wenn auch nur zur Hintergrund Berieselung. Mehr hatte ich ja auch nie vor, nie war geplant mit dem HGs "richtig" Musik zu hören.

Die App scheint aber leider nicht die Stabilste zu sein, habe immer mal Schwankungen drin und Abbrüche im Streaming, als wäre ich mit dem Bluetooth zu weit entfernt. Handy und HGs höchstens 60-80cm entfernt. Telefonieren geht nicht mal so schlecht, war am Anfang zu leise, lag aber an einem Regler, aber auch hier immer mal "Stottern" als wäre Bluetooth zu weit weg, ansonsten gut.

Zu den Bändern, ich denke nicht, das das die Musik "beeinflusst", ja eventuell was rein kommt von außen, also Anlage, TV, Conzert etc. in die Mics, da biegt ja die Audiometrie Kurve im HG ja was zu recht. Stelle ich bei mir auf "Kopfhörer" Modus, wird autom. ein Programm (Stream Boost) angewendet, mit einer fest definierten Kurve, die der Akustiker aber noch formen kann, also weg von den normalen Hör Programme. Was aber absolut nicht geht oder ich finde es nicht, eine Art ANC beim Streamen zu haben. Die HG Mics kann ich zwar muten, oder stufenlos dazu rein regeln, das ich beides höre, wie im Ambiente Mode oder wie es bei den inEars genannt wird. Aber die wummernde Bahn usw bekomme ich nur mit Anheben der Musik Lautstärke "weg".

Wo kann ich besser solche "Berichte" über Geräte schreiben, als hier ? Hier geht/gings ja um ein anderes Thema. Mal sehen ob es hier drin so Erfahrungen mit bestimmten Marken und Geräte gibt, wo ich mit antworten kann.
16.08.2023 [dB]:
R: 250Hz-20, 500Hz-25, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-50, 4kHz-70, 8kHz-70
L: 250Hz-20, 500Hz-30, 1kHz-35, 2kHz-45, 3kHz-60, 4kHz-75, 8kHz-70
Pfadi_
Beiträge: 821
Registriert: 8. Feb 2022, 09:09
3

Re: linear -"richtiges" Hören?

#25

Beitrag von Pfadi_ »

Du bist wahrscheinlich d. Erste, d. den Starkey-Klang als weich empfindet. Den meisten geht es umgekehrt, d.h. Starkey wird meist als hart wahrgenommen. Das war bei mir einer der wesentlichen Gründe, mich für die Starkey Evolv 2400 AI zu entscheiden.

Wenn du einen harten Klang magst, sollte d. Akustiker das hinbekommen….
Starkey Evolv AI 2400 ITC R
Antworten