Ist es überhaupt erlaubt unser eigenes Hörzentrum so zu manipulieren? Mit den vor der KI Ära Hörgeräten waren wir alle zufrieden. Sie wurden aber nicht weiter entwickelt. Wer trägt die Verantwortung dafür?
Unsere Ohren sind Organe, die Signale aus verschiedenen Richtungen empfangen. Durch komplexe Prozesse werden diese Signale verarbeitet und zur Interpretation an das Gehirn gesendet.
Unser Gedächtnis ist voll mit Hörmustern oder Hörprofilen die wir bereits erlernt oder erlebt haben. Sie sind auf uns zugeschnitten. Unser Hörzentrum, kann z.B. einen gesprochenen Satz so unterteilen, dass seine Bestandteile mit Hörmustern die in unserem Gedächtnis gespeichert sind, abgeglichen werden können.
Das Hörzentrum eines Schwerhörigen verarbeitet nicht alle Frequenzen, weil das Hörorgan manche Frequenzen nicht durchlässt. Da übernehmen die Hörgeräte die Aufgabe die geschwächten Frequenzen wieder hörbar zu machen. Somit kann das Gehirn die gespeicherten Wörter wieder erkennen. Die gespeicherten eigenen Profile die wir im Leben erlernt haben, geben uns die Zufriedenheit, dass wir es gut verstehen. So in etwa funktioniert ein Teil unsere eigene Intelligenz.
Die Künstliche Intelligenz in den Hörgeräten bedeutet: aus unzähligen künstlich erzeugten Hörsituationen die ausgewertet werden, werden Hörprofile erstellt. Je mehr solcher Hörprofile gespeichert werden, desto besser erkennt das Hörsystem verschiedene Situationen. Ganze 12 Millionen Klangszene – Hörprofile - konnten via KI bei den Oticon More die ich besitze, generiert werden. Mit dieser Menge an Datenmaterial gleicht das Hörsystem die echte Umgebung 500 Mal pro Sekunde ab. Und um all das verarbeiten zu können, haben die Entwickler einen beeindruckenden Trick angewandt, den auch unser Gehirn nutzt, um über Hörmuster entscheiden und sie zuordnen zu können: Ein Deep Neural Network, kurz DNN, schafft die nötige Übersicht. Die Hörsituation wird gefiltert und das Hörprofil aufgeteilt und gruppiert in unterschiedliche Bestandteile, um sie anschließend dem Hörverlust entsprechend anpassen zu können. Eine sehr komplizierte Sache. Dies geschieht alles im Hörgerät. Unser eigenes Hörorgan der sonst diese Arbeit übernehmen würde, ist somit ausgeschaltet. Ein Teil unsere Intelligenz ist somit außer Betrieb.
Das Hörgerät mit KI kann noch so gut sein, doch letztendlich kommt es auf den Hörakustiker an, der es einstellt.
Noch eine Einzelheit die vielleicht interessant ist. Obwohl die KI - Hörgeräte als medizinische Produkte deklariert sind, ist keiner von ihnen medizinisch zugelassen. Die KI