hören ab 40 und 50 db beim Kind, was tun

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
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minna
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hören ab 40 und 50 db beim Kind, was tun

#1

Beitrag von minna »

Liebe Leute,

vielleicht habt Ihr Erfahrungen: die Kinderärztin sagt, das macht nichts, wächst sich aus. Die Pädaudiologin sagt, sofort operieren, polypen raus. Das Kind ist 1,5 Jahre als und hört laut wiederholten BERA Untersuchungen ab 40 oder 50 db.

Jede Menge Ohrenentzündungen, jede Menge Antibiotika, auch jede Menge
Globoli gab es schon in diesem kurzen Leben.

Gibt es im Raum Stuttgart AnsprechpartnerInnen?
Andrea Heiker
Beiträge: 3024
Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
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Re: hören ab 40 und 50 db beim Kind, was tun

#2

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Minna,

und ob das was macht. 40-50 dB ist etwas zu hoch für eine Schwerhörigkeit durch schlechte Belüftung des Mittelohres. Bei 40-50 dB sind entscheidende Nachteile bei der Sprachentwicklung zu fürchten.

Warum wurde bei der letzten BERA nicht gleich die Polypen und Paukenröhrchen mitgemacht? Fand die BERA nicht unter Narkose statt. Wenn ihr schon lange rumgedoktort habt, empfehle ich eine baldige OP mit entfernung von Polypen, Einlegen von Paukenröhrchen und im Anschluss noch eine BERA, um eine Innenohr-SH auszuschließen.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Sandra

Re: hören ab 40 und 50 db beim Kind, was tun

#3

Beitrag von Sandra »

Hallo Minna,

in Stuttgart gibt einen Schwerhoerigenverein. Dort sind die Ansprechpersonen selbstbetroffen. Schau mal unter www.schwerhoerigenverein-stuttgart.de
Ich kann, falls erwünscht, Dir auch direkte Kontaktpersonen durchgeben!

Gruss Sandra
Christi
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Registriert: 8. Nov 2004, 10:37
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Wohnort: Rüdesheim am Rhein

Re: hören ab 40 und 50 db beim Kind, was tun

#4

Beitrag von Christi »

Hallo Minna,

ich habe Deinen Beitrag erst jetzt gelesen. Bei meinem Sohn war es ähnlich, er hatte nach ersten Messungen 70 dB, dann später zwischen 40 und 50 dB Hörschwelle. Allerdings war er zu diesem Zeitpunkt noch unter einem Jahr und daher bestand die Chance auf eine nachträgliche Besserung des Hörvermögens. Ich bin mit den Ärzten gemeinsam aber immer davon ausgegangen, dass er mittelgradig schwerhörig ist und auch bleibt und habe alle notwendigen Schritte vorgenommen. Er war ständig zu Kontroll-BERAs und Test im Krankenhaus und sollte HG angepasst bekommen. Letztendlich hatte er ein halbes Jahr lang ständig Flüssigkeit hinter dem Trommelfell und Mittelohrentzündungen, weswegen die letzten BERAs immer abgesagt wurden. Im Sommer haben wir uns dann zur Polypenentfernung mit Parazentesen entschlossen, uns aber nicht viel davon versprochen. Zu meiner großen Überraschung habe ich nach der OP aber die Diagnose meines Lebens bekommen: Normakusis bds., d.h. er hört völlig normal. Daher würde ich in Deinem Fall immer erst die Polypen entfernen lassen, um das Mittelohr ausreichend belüften zu können. Nur so kann man eine endgültige Diagnose erhalten. Ich drücke Dir die Daumen.
Liebe Grüße von Christiane ;)
minna
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Registriert: 1. Dez 2005, 17:04
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Re: hören ab 40 und 50 db beim Kind, was tun

#5

Beitrag von minna »

Vielen Dank für die Antworten und Hinweise. Bei dem Verein in Stuttgart werde ich vorbeischauen! Es ist hilfreich, von anderen zu lernen!

Minna

Nina M.
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Re: hören ab 40 und 50 db beim Kind, was tun

#6

Beitrag von Nina M. »

Ich finds immer wieder unglaublich, dass soviele Ärzte/Pädaudiologen etc. der Meinung sind eine Hörschwelle bei 40/50dB würde nix ausmachen. Natürlich kann man bei so einem kleinen Kind mit Mittelohrentzündungen, Polypen etc. nicht genau sagen ob das so bleibt, aber Andrea hat völlig recht damit, dass 40-50dB schon eine erhebliche Auswirkung auf das Hören und auch auf die Sprachentwicklung haben.

Ihr solltet meiner Meinung nach - egal ob Polypen raus oder nicht - auf jeden Fall schon mal Informationen bzgl. einer HG-Versorgung einholen, einen guten Pädakustiker finden und Kontakt zur Frühförderung aufnehmen. Wenn sich in einem halben Jahr rausstellt, dass doch alles okay ist, dann ist das gut und schön, aber wenn nicht, dann habt ihr viel Zeit verloren!

Gruß,
Nina
Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)
Momo
Beiträge: 5186
Registriert: 23. Jul 2002, 21:46
23
Wohnort: Niedersachsen

Re: hören ab 40 und 50 db beim Kind, was tun

#7

Beitrag von Momo »

Erstellt von Andrea Heiker
Hallo Minna,

und ob das was macht. 40-50 dB ist etwas zu hoch für eine Schwerhörigkeit durch schlechte Belüftung des Mittelohres. Bei 40-50 dB sind entscheidende Nachteile bei der Sprachentwicklung zu fürchten.

Warum wurde bei der letzten BERA nicht gleich die Polypen und Paukenröhrchen mitgemacht? Fand die BERA nicht unter Narkose statt. Wenn ihr schon lange rumgedoktort habt, empfehle ich eine baldige OP mit entfernung von Polypen, Einlegen von Paukenröhrchen und im Anschluss noch eine BERA, um eine Innenohr-SH auszuschließen.

Gruß
Andrea
Ich kann mich da nur anschliessen. Ich frage mich wie eine KINDERärztin dazu kommt zu sagen "das macht nichts". Echt erschreckend. Was würde sie denn sagen, wenn sie erst ab 40 oder 50 dB hören würde. Sie könnte leise Sprache gar nicht hören und normale Sprache unvollständig bzw. so undeutlich dass sie schwer verständlich ist! Und sie wäre ein erwachsener Mensch und wäre nicht glücklich darüber, aber bei einem Kind, dass Sprache lernen soll ist das schlimm. Denn wie soll das Kind sprechen lernen, wenn es Sprache nur unvollständig aufnehmen kann?
Ich denke hier ist schnelles Handeln angezeigt, d.h. Polypen und Röhrchen und zur Sicherheit eine Bera um eine Innenohrsh auszuschliessen. Danach engmaschige Kontrollen.

Alles Gute für euch und nicht abspeisen lassen mit solch unqualifizierten Kommentaren. Wir haben uns fast alle am Anfang anhören müssen "das wird schon..." und nur deshalb werden so viele Kinder erst so spät als hörgeschädigt erkannt!

LG Momo

Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Birgit
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Re: hören ab 40 und 50 db beim Kind, was tun

#8

Beitrag von Birgit »

ruft doch mal in Winnenden in der Schule für Schwerhörige an; die sollten die passenden Adressen (Frühförderung etc) für euch wissen; außerdem sind die sicher auch bereit, mit euch intensiver zu sprechen und evtl. auch eine kleinkindgerechte Audiometrie zu machen. Denk dran, die haben noch 1 Woche Schule, dann sind Weihnachtsferien! Also gleich anrufen. Ich glaub die Adresse hat Ralph unter schulen abgelegt.
Liebe Grüße
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
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