Hörgeräteanpassung schwierig wegen Sprung zu neuer Technik

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sam.meyer
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Hörgeräteanpassung schwierig wegen Sprung zu neuer Technik

#1

Beitrag von sam.meyer »

Hallo,
meine Tochter ist hochgradig schwerhörig und an ME/CFS erkrankt. Das ist die schwerste Form von Long Covid. Sie ist nur wenig belastbar. Das macht die Anpassung neuer Hörgeräte schwierig.

Sie hatte immer Phonak, zuletzt Sky und testet jetzt die neuen Sky Lumity mit der neuen Technik.

Das Klangbild ist schärfer, das Hören anstrengender, das Ganze belastend. Da ein HG vor einem halben Jahr verloren ging und Neuversorgung ansteht, kommen wir an einem Wechsel nicht vorbei.

Die Umgebungsgeräusche sind teilweise laut bis schmerzhaft, abschalten wollen Akustiker nicht, damit sie sich weiter orientieren kann, die Sprache ist aber schlechter verständlich, weil leiser gestellt, um sie erträglich zu machen. Die Übertragung der bisherigen Einstellung auf das neue Gerät ist erfolgt und wir waren schon mehrfach zur Anpassung, aber es scheint nicht möglich, die neuen gleich klingen zu lassen um von dort aus langsam das Mehrhören zu erweitern.

Allein im Zimmer schafft sie 45 Min. Fernsehen/,Vorlesen max. 15 Minuten, dann brauch sie schon eine längere Pause.

Oticon hatte sie versucht klingen weicher, aber ihre eigene Stimme klag grässlich un da sei auch nicht einstellbar, weshalb diese verworfen wurden.

Wir testen nun schon seit zwei Monaten und das hat die Ferienerholung verhindert. Teilweise hatte sie sxhon nach kurzer Zeit starke Kopfschmerzen.

Mit dem alten Gerät (und ein Leihgerät) hört sie gut und entspannt. Dass das Gehirn sich an das Mehrhören gewöhnen muss, war uns bekannt. Aber dass es so belastend ist, macht mir große Sorge. Es kostet ihr so viel Kraft und die Schule fängt wieder an und das kostet noch mehr Kraft.

Hat jemand Erfahrung mit dem Wechsel zu den Phonak Lumity und kann berichten? Das würde mir sehr helfen zu verstehen, warum die Einstellung so schwierig ist.

Danke
Jonny
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Re: Hörgeräteanpassung schwierig wegen Sprung zu neuer Technik

#2

Beitrag von Jonny »

Hallo Sam,

ich bin kein Akustiker, trage aber seit 34 Jahren Hörgeräte von Kindesalter ab an.
Wie alt ist deine Tochter?

Ich empfehle eher mal einen anderen Akustiker/in muss ja nicht gleich ein neues Geschäft sein, auszuprobieren.
Für mich klingt das sehr nach schlechter Einstellung mit zu hohen MPO im Hochton. Ist aber eine sehr gewagte Prognose…..mehr nicht.

Oder fühlt ihr euch in guten Händen?
Also was ich sagen will: Die Technik alleine muss es nicht sein! Der Mensch der die Geräte einstellt ist auch ein sehr entscheidender Faktor.

VG
Jonny
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sam.meyer
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Re: Hörgeräteanpassung schwierig wegen Sprung zu neuer Technik

#3

Beitrag von sam.meyer »

Hallo Jonny,
meine Tochter ist 14. Es sind bereits 3 Akustiker involviert. Meine Tochter möchte nicht wechseln, da das auch belastet.
Was ist MPO?
Jonny
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Re: Hörgeräteanpassung schwierig wegen Sprung zu neuer Technik

#4

Beitrag von Jonny »

Ok. Zu viele Köche verderben aber auch den Brei. Am besten ihr bleibt nur bei EINER Person. Solange es terminlich möglich ist!
Also ich hoffe dass nicht bei jedem neuen Termin ein anderer Akustiker dran darf.

MPO ist einfach beschrieben eine Deckelung der Lautheit. Sie wird in jeder einstellbaren Frequenz (Frequenzband) des Hörgerätes separat eingestellt.
Eigentlich wird zu Beginn einmalig ein Test gemacht bei dem Töne in der Lautheit gesteigert werden und man dann signalisiert, wenn man es zu laut findet. Das passiert mit mehreren Frequenzen. Anschließend begrenzt der Akustiker anhand des Ergebnisses entsprechend die Lautheit der Frequenzen, sodass man hoffentlich keine Ohrenschmerzen bekommt.

Es wird natürlich dadurch an Dynamik weggenommen was dann dazu führt, dass zb Sprache nicht mehr so deutlich klingt.
Eine sensible Angelegenheit also, bei der nicht zu viele Experten mischen sollten.
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Re: Hörgeräteanpassung schwierig wegen Sprung zu neuer Technik

#5

Beitrag von smallhexi79 »

Hallo Sam,
ist eurer Akustiker auch Pädakustiker?
LG smallhexi Hörgeschädigt seit 1980 durch Meningitis
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rechts: gehörlos
misterref
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Re: Hörgeräteanpassung schwierig wegen Sprung zu neuer Technik

#6

Beitrag von misterref »

Interessante These das die eigene Stimme bei Oticon nicht angepasst werden kann .. da gibt es viele Lösungsvorschläge im Genie2 ob die was bringen weiss ich in diesem Fall nicht.

BTW wieso nicht wieder Sky nehmen? Da wäre es ja keine Umstellung mehr.
Oticon Intent 2

125 -250 -500 -750 - 1k -1.5k -2k -3k -4x - 6x - 8k
L 45 - 60 - 70 - 75 - 75 - 75 - 70 - 60 - 75 - 65 - 70
R 40 - 60 - 70 - 70 - 70 - 75 - 65 - 60 - 65 - 70 - 70
sam.meyer
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Re: Hörgeräteanpassung schwierig wegen Sprung zu neuer Technik

#7

Beitrag von sam.meyer »

smallhexi79 hat geschrieben: 26. Aug 2024, 20:32 Hallo Sam,
ist eurer Akustiker auch Pädakustiker?
Ja
sam.meyer
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Re: Hörgeräteanpassung schwierig wegen Sprung zu neuer Technik

#8

Beitrag von sam.meyer »

misterref hat geschrieben: 26. Aug 2024, 21:04 Interessante These das die eigene Stimme bei Oticon nicht angepasst werden kann .. da gibt es viele Lösungsvorschläge im Genie2 ob die was bringen weiss ich in diesem Fall nicht.

BTW wieso nicht wieder Sky nehmen? Da wäre es ja keine Umstellung mehr.
Das sind ja wieder Sky, aber eben neue Technik. Das Vorgängermodell sei schon 3 Jahre alt und ganz neu soll ab 18 erst nach 9 Jahren wieder die Kasse was zuzahlen, weshalb sie jetzt kein alts Modell verkaufen wollen für dass es dann vor Neuversorgung keine Reparatur mehr gibt.

Aber so wird das nix. Wir dürfen nicht mal aufstehen, Stuhl mit Filzgleitern auf Parkett macht Aua weil viel zu laut und Sprache ist schlechter zu verstehen.

Uns wurde gesagt, dass das Gehirn sich an das Mehrhören gewöhnen muss, und dass die Technologie immer mehr dem normalen Hören näher kommt. Es geht meiner Tochter dadurch schlechter und sie will nicht mehr weil es zu belastend ist und macht sich Sorgen, weil das Hören schlechter ist und soe mit den Geräten sich keine Zukunft vorstellen kann

Wir hatten bisher super Beratung und sind verunsichert.
misterref
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Re: Hörgeräteanpassung schwierig wegen Sprung zu neuer Technik

#9

Beitrag von misterref »

Das muss ein Akustiker beantworten, aber mit 18 kriegt sich doch sicher neue? Denke nicht das sie als Erwachsene mit Kinder-HG rumlaufen muss.
3 Jahre alt + 4 Jahre Laufzeit max. 9 Jahre Laufzeit = 7-12 Jahre, ich denke das reicht dicke für Reparaturen und wenn es nicht mehr reparabel ist muss ja ersetzt werden. Also ich würde es riskieren wenn die Probleme so schlimm sind wie du sagst und wenn sie mit den alten Sky "problemlos" umgehen kann.
Oticon Intent 2

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