Hallo zusammen.
Ich bin bald 50 Jahre alt und meine Ohr-Odyssee begann bereits vor 21 Jahren. Damals hatte ich einen Hörsturz, vor allem links, mit Hörminderung, Tinnitus und einer grauenvollen Hyperakusis. Der Hörverlust betraf zunächst vor allem den Tief- und Mitteltonbereich, allerdings war oberhalb von 10 kHz auch nichts mehr zu hören. Die "Erholung" dauerte mindestens 3-4 Jahre, bis sich vor allem die Hyperakusis und der Tinnitus zurückgebildet hatten. Der Hörverlust blieb mehr oder weniger bestehen.
Vor 10 Jahren erlebte ich dann meinen ersten heftigen Rückschlag: Ich saß etwa 3-4 Stunden in einem recht lauten Restaurant, danach wurden meine Ohren mit einem Druckgefühl und einem lauten Tinnitus "bestraft". Glücklicherweise zeigten die audiometrischen Tests keine wesentlichen Verschlechterungen. Trotzdem: Dieser Druck und das Völlegefühl gingen kaum noch weg und es dauerte mindestens 2 Jahre, bis sich alles wieder "angepasst" hatte. Da alles leiser und gedämpfter klang, habe ich mir damals Phonak Nano Hörgeräte ausgeliehen, doch sobald ich sie abends herausnahm, wurde der Tinnitus umso lauter und alles erschien mir zu laut. Also lebte ich weitere 10 Jahre ohne Hörgeräte.
Dann, im Juli dieses Jahres, erlebte ich den nächsten Rückschlag. Ich wurde zu einem Event mit einem DJ eingeladen und ging halb freiwillig hin – natürlich mit meinen ständigen Begleitern, den auf mich zugeschnittenen Silikon-Ohrschützern mit höchster Dämpfung. Diese hatte ich bei lauten Events immer erfolgreich benutzt, ohne Probleme. Doch dieses Mal, ich kann es mir selbst nicht erklären, zog ich die Dinger heraus und alles fühlte sich zunächst sehr „dünn“ an. Nach ein paar Tagen wurde es wieder etwas normaler, dann aber plötzlich dieser ekelhafte Druck und der Tinnitus. Später klang plötzlich wieder alles leiser, alles gleich laut, ähnlich wie vor 10 Jahren.
Auch dieses Mal zeigte der Hörtest keine gravierenden Verschlechterungen.
Jetzt sind 3 Monate vergangen, aber dieser Druck und der Tinnitus treiben mich in den Wahnsinn. Alle Tests, inklusive CT, haben nichts Abnormales aufgedeckt. Natürlich ist der Hörverlust etwas größer geworden, aber das erklärt mir nicht, warum alles so gedämpft klingt. Links fällt mir immer das Ohr zu, aber nachdem ich es durch Nasehalten öffne, knackt es etwa drei Mal fest und danach höre ich wesentlich besser und schärfer. Auf der rechten Seite, wo das Gehör besser ist, kann ich kaum einen Druckausgleich machen.
Bevor ich jetzt wieder die ganze Maschinerie bezl. Hörgeräte anschiebe, kennt jemand das Phänomen, dass sie/er mit vorgeschädigtem Gehör irgendwo durch Lärm
auch Druck, volle Ohren gekriegt hat? Also links ist das Problem mit dem Druck nicht neu, nur extrem verstärkt seit diesem Event.
Wie würdet ihr vorgehen, wenn die ORL nix finden, was diesen Druck erzeugt? Ich weiss, 3 Monate sind für eine Erholung eines geschädigten Gehörs allenfalls noch gar nicht so lang, aber dennoch muss ich eine Perspektive haben.
Ich hoffe, das war jetzt alles nicht zu viel und zu wirr. Aber ich würde mich über ein paar Tips sehr freuen.
Zusatz: Ich bin sicherlich leicht-mittelgradig Schwerhörig, habe aber noch keine grossen Probleme Dialoge zu verstehen. Aber das Hören an sich ist total unangenehm mit dem Druck. Ich höre geflüstertes fast besser als eine laute Männerstimme. Mir kommt es vor, als ob das Trommelfell bei tiefen Frequenzen wie überspannt ist. Wenn ich die Autotüre schliesse, macht es nicht boooooooom wie immer sondern einfach so boom.... (so kann ich das beschreiben)
LG Tom
