Auracast, das warten hat gelohnt

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Börnie
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Auracast, das warten hat gelohnt

#1

Beitrag von Börnie »

Hier die Fortsetzung zu meinen ersten Beitrag hier im Forum Link
Ich hatte bis vorgestern die Starkey Genesis RIC 24 zum testen, jetzt hab ich Starkey Edge AI 24 RIC hinterm Ohr (Allerdings baugleiche Modelle von Audibel)
Mein erstes Fazit:
Streamen vom TV mit dem neuen Starkey Streamer klappt, wenn es läuft (siehe unten) tadellos, endlich ohne Kopfhörer Fernseher gucken.
Musikstreamen mit Handy in der Hosentasche funktioniert auch endlich ohne Bluetoothverbindungsabbrüche.
Bei einem ankommenden Anruf klingelt es aber nicht mehr "im Ohr" sondern das Handy klingelt. Das war vorher anders. Sprachqualtiät ist aber sehr gut (das war es bei den Genesis aber auch)
Unschön ist aber, sobald ne Whatsapp oder whatever auf dem Handy (Google Pixel 8a) piepst, gehen die Hörgeräte kurz in den "streaming modus", die Mikrofone werden ausgeschaltet und du hörst erstmal gar nix. Voll nervig wenn man sich gerede unterhält. Das ist ein Nogo. Da brauchts definitv noch eine Nachbesserung. Ausschalten kann man es, wenn man die "Benachrichtigungslautstärke" auf 0 setzt. Aber dann bekommt man eben keine akkustischen Benachrichtungen mehr.

Die Edge sind subjektiv gefühlt vom Hörelebnis nochmal um Welten besser als die Genesis. Vor allem die Unterdrückung der Windgeräusche beim gestrigen Sturm hat mich beeindruckt.

Aus meiner Sicht: Keine Frage, die Genesis 24 waren echt gut. Aber die Edge sind -für mich, also mein Hörempfinden und auch wegen endlich funktionierenden Streaming - wesentlich besser.
Die Edge kosten 40€/Ohr mehr als die Genesis (beim meinem Akkustiker). Das macht das Kraut nicht fett.

zu Auracast:
Den Starkey Streamer zum laufen zu bringen war ein bisschen Tricky,
Erst versuchte ich den Streamer am Kopfhörerausgang anzuschließen, (der Ausgang funktioniert, da hängt normal mein Sennheiser Kopfhörer dran). Da kam aber kein Sound. Erst als ich den Streamer mit Toslink (optisches Audiokabel) am TV angeschlossen habe, und im TV das "digitale Ausgabeformat" auf "2 Kanal Stereo" änderte, ging es. Leider läuft die Sorrundanlage (über HDMI ARC angeschlossen) nun auch nur noch in Stereo.
In der Handyapp muss man dann das "Streaming Gerät" auswählen und los gehts. Es wird ein "streaming modus", so wie ein Hörprogramm, gestartet. So weit so gut. Der TV-Streamer sendet aber nur, wenn tatsächlich ein Tonsignal ansteht (es leuchtet ein blaue LED am Gerät). Nur dann kann man am Handy den Stream auswählen. Hört der TV auf, Audioaten an den TV-Streamer auf zu senden (z.B. wenn man von Netflix auf Prime wechselt), dann erlischt die blaue LED kurzzeitig und die Verbindung zu den HG ist unterbrochen, die HG schalten wieder auf das Normalprogramm. Läuft ein neuer Film und die blaue LED leuchtet wieder, dann muss man sich erneut verbinden :sick: . Nervig.
Die Reichweite ist sehr gut, durch die geschlossene Terassentür ca 10m vom Sender weg ist der Empfang noch gegeben.

Ich habe mir noch den Auracast Sender von Humantechnik externer Link gekauft, ich werde berichten
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misterref
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1

Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#2

Beitrag von misterref »

Was kostet denn der Auracast Sender? Ich würde ja höchstens eine Wlan-Stick kaufen für Auracast (flexibel anwendbar bei Laptop, PC, TV), wenn man schon so ein Monsterteil anschafft kann man ja fast so gut den TV-Receiver von Starkey nehmen.
Oticon Intent 2

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Börnie
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#3

Beitrag von Börnie »

misterref hat geschrieben: 20. Nov 2024, 13:52 Was kostet denn der Auracast Sender? Ich würde ja höchstens eine Wlan-Stick kaufen für Auracast (flexibel anwendbar bei Laptop, PC, TV), wenn man schon so ein Monsterteil anschafft kann man ja fast so gut den TV-Receiver von Starkey nehmen.
aktuell im Angebot für 152€ incl. Versand, das Starkey Original geht für rund 250€ über die Theke
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Stoner
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#4

Beitrag von Stoner »

Hi Börni,
ich wäre sehr daran interessiert zu hören, wie das mit dem bestellten earisMAX« Bluetooth®-Auracast™-Sender geklappt hat.
Viele Grüße
Signia Pure Charge&Go IX7, Samsung Galaxy S25
Börnie
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#5

Beitrag von Börnie »

Stoner hat geschrieben: 22. Nov 2024, 18:50 Hi Börni,
ich wäre sehr daran interessiert zu hören, wie das mit dem bestellten earisMAX« Bluetooth®-Auracast™-Sender geklappt hat.
Viele Grüße
Sorry, war ein paar Tage nicht online.
Krankheitsbedingt hab ich wenig Zeit gehabt mich mit dem earisMAX zu beschäftigen. Kommende Woche werde ich hoffentlich Zeit finden.
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uwepappa
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#6

Beitrag von uwepappa »

Hallo Börnie, mich würde dein Testergebnis mit dem earisMAX auch brennend interessieren. Ich hoffe, du hast bald Neuigkeiten für uns. Viele Grüße
uwepappa
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#7

Beitrag von uwepappa »

Hallo an alle, ich habe mir jetzt auch mal den earisMAX Sender geholt. Leider war das für mich nichts. Ich hab das Ding einfach nicht zum laufen gebracht. Hab es wieder zurückgeschickt. Ich werde mir irgendwann mal den Starkey Edge TV holen, aber damit lass ich mir erstmal noch Zeit. Viele Grüße
Börnie
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#8

Beitrag von Börnie »

Wasserstandsmeldung: Ich bringe den earisMAX Sender aktuell auch nicht zum laufen. Meine Pixel Buds konnte ich jedenfalls über Bluetooth verbinden und Musik hören. Das ist aber eben kein Auracast. Den earis Max als Auracast Sender kann ich mit der HG-App nicht finden.
Wenn ich die Hörgeräte über Bluetooth verbinde, kommt an den HG nur was raus, was sich wie ein "Weltraumrauschen mit komischen Stimmen" anhört (nein, ich nehme keine Drogen).
Geht also (noch) nicht, ich bleib aber dran (der Support von Humantechnik ist wirklich kompetent und sehr freundlich)

Den Starkey Aurcasat Streamer hab ich derzeit im Gebrauch, bin damit relativ zufrieden, die Nachteile, siehe oben, sind aber weiterhin vorhanden.
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Nome
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#9

Beitrag von Nome »

Hallo, ich habe die gleichen Erfahrungen mit earisMAX Sender gemacht.
Auch meiner geht wieder zurück, schade das es mit dem Starkey Streamer auch noch nicht so gut klappt!
BeBo69
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#10

Beitrag von BeBo69 »

In der aktuellen c't sind zwei Artikel zu Auracast drin.

Ich fasse das mal so zusammen mit: unfertig, unausgereift, könnte anber was werden.

Interessant ist aber die Beschreibung, wie man sich verbindet. Hoffe ich gebe das jetzt richtig wieder:
Die Verbindung zwischen Sender und Empfänger kann über einen "Assistant" initiiert werden. Das kann eine App auf dem Handy, oder ein Smartes Case sein. Ist die Verbindung hergestellt läuft der Audio-Stream ausschließlich zwischen Senden und Empfänger, der "Assistant" ist dann nicht mehr involviert.

Wie so ein Case aussehen könnte, kann man hier sehen:
https://youtu.be/LuNPSO3SC1Y
Take care,
Bernhard

Re: 20 20 25 30 35 40 40 50 55 60 60
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elan71
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#11

Beitrag von elan71 »

Hallo zusammen
Vielleicht kann ich helfen. Ich kenne das earisMAX System von Humantechnik sehr gut.
Wenn der earisMAX-Sender über Auracast mit einem Hörgerät verwendet werden soll, muss zwingend die korrekte Samplingrate eingestellt werden. Stand heute, haben alle Hörgeräte 24kHz Samplingrate. Alles sehr technisch und es würde zu weit führen wenn ich hier alles erkläre, kann ich aber auf Wunsch...
Ab Werk sind 48kHz beim earisMAX-Sender eingestellt. Also, der earisMAX Sender kann durch gleichzeitiges drücken der Ein/Aus-Taste und SOURCE-Taste für 4 Sekunden umstellen. Die LEDS 1,2 und 3 blinken langsam, dann ist 24KHz eingestellt. Schnelles blinken der LED 1-3 zeigt 48kHz an. Steht in der Bedienungsanleitung.
Was auch noch wichtig ist, ausser dass das Hörgerät Auracast unterstützt, das ein Handy verwendet wird, welches Auracast im Betriebssystem kann. Soweit ich weiss ist das heute das Samsung Galaxy S23 und S24 und die neuen Sony Xperia können das anscheinend auch. Oder, der Hörgerätehersteller hat diese Funktion in seiner App integriert, dann geht es mit jedem Smartphone. Ich glaube Starkey hat das so gelöst, GN Resound leider nicht. Starkey muss ich mal testen....
Die GN Resound funktionieren sehr gut mit dem earisMAX-Sender, ach ja, bitte die neuste Firmware auf die GN-Resound installieren.

Vielleicht noch ein paar Worte, wie Auracast wirklich funktioniert, denn es ist etwas anders als wir das von Bluetooth gewohnt sind.
Ein Bluetooth-Sender strahlt einen Kanal (Musik oder TV usw.) aus. Das kann man sich am besten vorstellen, wie ein kleiner Radiosender.
Also, jeder der in der Nähe ist, kann theoretisch diesen Kanal empfangen.
Wie funktioniert das nun, mit meinem Hörgerät? Wenn ich ein Auracastfähiges Hörgerät oder einen Kopfhörer, braucht es ein "Steuergerät" für Auracast. Dieses Steuergerät kann eine App sein, oder ein Handy Betriebssystem wie Android. Dieses Steuergerät wird benutzt um den gewünschten Auracast-Kanal zu finden, auszuwählen und allenfalls ein Passwort einzugeben.
Jetzt ganz wichtig: Die Verbindung vom Auracast-Sender zum Hörgerät/Kopfhörer geht direkt vom Sender zum Empfänger. NICHT über das Handy!! Handy steuert ja nur. Dadurch sind sehr tiefe Latenzzeiten möglich. das heisst, die Lippen auf dem TV-Bild bewegen sich synchron zum Ton. Der EarisMAX - Sender hat eine Latenz von nur 43ms mit Auracast. (Bluetooth hat so was um 300ms)

Zusammengefasst damit Auracast mit dem Hörgerät funktioniert:
- Hörgerät muss Auracast können.
- Betriebssystem vom Handy oder die Hörgeräte-App muss Auracast können.
- Sampling rate von Sender muss auf 24kHz eingestellt sein

Wenn das alles gegeben ist, funktioniert Auracast wirklich super!

Grüsse
Daniel
Nome
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#12

Beitrag von Nome »

Hab jetzt mal den Starkey Edge TV zum testen bekommen.
Bei mir schaltet sich der Stream zwar nicht ab wenn ich zwischen Sat Fensehen und Amazon Prime wechsle, dafür aber wenn eine Whats App aufs Handy kommt.
Danach muss der Stream wieder neu aktiviert werden.
misterref
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#13

Beitrag von misterref »

Das ist der Nachteil beim TV-Streamer, ich schalte darum das BT auf dem Handy ab wenn ich damit rumwerkle, weil obwohl ich überall den Sound draussen habe, meint BT immer eine Verbindung aufbauen zu müssen, ist etwas mühsam.
Aber bei Oticon ist die Verbindung zum TV-Streamer eigentlich sofort wieder da.
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Hasso
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#14

Beitrag von Hasso »

Klärt mich bitte mal auf, mich interessiert sowas eben, ich lese immerwieder vom BT streamen und ähnlichen Hilfen. Ich gehe mal von mir aus, beim TV sehen brauche ich auch unbedingt meine HG, mehr aber nicht. Ich höre den Fernsehton eben genauso wie wenn ich mich mit jemanden unterhalte, was bringt da eine BT Verbindung?
Auf mich könnte sowas ja auch mal zukommen.
Ich danke euch.
Nome
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#15

Beitrag von Nome »

Hasso hat geschrieben: 25. Jan 2025, 01:27 Klärt mich bitte mal auf, mich interessiert sowas eben, ich lese immerwieder vom BT streamen und ähnlichen Hilfen. Ich gehe mal von mir aus, beim TV sehen brauche ich auch unbedingt meine HG, mehr aber nicht. Ich höre den Fernsehton eben genauso wie wenn ich mich mit jemanden unterhalte, was bringt da eine BT Verbindung?
Auf mich könnte sowas ja auch mal zukommen.
Ich danke euch.
1. kannst du mit einem TV Streamer den Ton am Fernseher auf leise stellen und bei deinem HG auf lauter
2. die Sprache kommt mit TV Streamer noch etwas klarer rüber
Hasso
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#16

Beitrag von Hasso »

Nome, ich bin mir sicher, dass du recht hast, bitte verzeihe wenn ich solche primitiven Fragen stelle. Ich verstehe aber immernoch nicht genau, wenn der Fernseher mir zu laut ist nehme ich die TV Fernbedienung und stelle leiser oder umgekehrt. Ich empfinde meine HG so als würde ehr keine tragen, eben hören wie ohne. Vielleicht liegt das aber auch mit der offenen Charakteristik meiner Geräte.
Bitte nicht böse sein, ich will eben alles genau wissen, euch aber nicht auf den Nerv gehen.
Danke
svenyeng
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#17

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Klar kannst Du den TV richtig schön laut machen, aber die große Lautstärke kann a) die Person die ggf. mit Dir schaut stören und b) auch Nachbarn oder so.
Es kommt auch drauf an, wie stark Deine Schwerhörigkeit ist. Bei starker Schwerhörigkeit kommt mancher nicht nur mit den HGs klar beim TV schauen.
Ich brauche beim TV schauen auch keinen Streamen.
Mit anderen zusammen gehts mit den HGs, wenn ich alle schaue geht ein ganz einfacher, günstiger BT Ohrhörer.

Gruß
sven
peme
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#18

Beitrag von peme »

Hallo Daniel,
Danke für die gute Beschreibung.

Frage 1
Du schreibst:
elan71 hat geschrieben: 22. Jan 2025, 11:24 - Betriebssystem vom Handy oder die Hörgeräte-App muss Auracast können.
Wäre nicht richtig - Betriebssystem vom Handy UND die Hörgeräte-App UND das Smartphone selber muss Auracast (BT 5.2/BT LE) können?

Frage 2
Welche praktische Erfahrung veranlasst Dich zu dieser Aussage:
elan71 hat geschrieben: 22. Jan 2025, 11:24 Wenn das alles gegeben ist, funktioniert Auracast wirklich super!
Mit welchem HG (oder anderem Gerät) hattest Du (oder andere mitlesende Foristen) denn schon mal eine Auracastverbindung mit einem NICHT hauseigenen Gerät der HG Hersteller wie TV Streamer etc. machen können?
Ich habe nämlich im Moment die Starkey Edge AI 24 zum Probetragen und weder in der App "My Starkey" noch in der dazugehörenden 232 Seiten Starken Bedienungsanleitungen findet man das Wort Auracast, geschweige denn eine Anleitung wie das praktisch(!) funktioniert. Auch auf deren Webseite (www.starkey.de ) sucht man nach letzterem vergeblich.

Grüsse, Kurt
Ohrenklempner
Beiträge: 10455
Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#19

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich würde gerne mal etwas ausschweifender fragen: Hat überhaupt schon irgendwo jemand Auracast bemerkt/gesehen/davon gehört? Bestenfalls Erfahrung damit gemacht?
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten – Grüßli an die Schwiz! :wave: – fragen Sie Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Wireless-Guru
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Registriert: 1. Sep 2023, 01:01
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#20

Beitrag von Wireless-Guru »

Hat sich das Warten wirklich gelohnt?

Eins vorweg: bitte haltet im Gedächtnis: Auracast ist nur ein Name für ein Anwendungsprotokoll auf ein Teil der Bluetooth-LE Audio (BLE Audio)a Erweiterung von der Bluetooth-Variante Low Energy. Es ist von der Basis her stinknormales Bluetooth.

Was haben wir mit Auracast bekommen? Wenn wir einmal ehrlich sind: nicht viel mehr als bisher. Schon seit zig-Jahren konnten wir über die T-Spule ohne Störgeräusche in öffentlichen Gebäuden oder auch daheim ohne Nebengeräusche hören. Und das ging sogar ganz ohne Zuzahlung, für Auracast müssen wir jetzt ganz kräftig zuzahlen, derzeit mehrere tausend Euro. Das kann sich sicherlich kein/e Rentner:in mit einer normalen Rente leisten. Auch ging das Telefonieren mit einer Halsringschleife auch über die T-Spule. Mit einem induktiven Kopfhörer ging auch Stereo-Hören. Sickannherlich, es gibt ein paar praktische Dinge, wo Auracast Vorteile hat, z.B. beim Musikteilen.

Was die Latenz anbetrifft:
Jeder Veranstaltungstechniker und jeder Toningenieur kämpft heutzutage mit der Latenz der digitalen Mischpulte, Da sind schon Latenzen ab 6 ms ein Problem, spätentens ab 10ms kommen Musiker aus dem Takt. Bei Orchestern ist der Dirigent nötig, weil die Musiker den Taktstock latenzfrei sehen. Ohne den Dirigenten kämen sie wegen der Schalllaufzeit von der einen zur anderen Seite der Bühne aus dem Takt. Hier ist also auch das Zweisinneprinzip (Sehen und Hören) wichtig.

Ja, das Bluetooth-Classic (nur Phonak) oder die Apple-Modifikation Bluetooth-LE (MFi) (alle anderen Konzerne) oder die Google-Spezialversion ASHA hat eine sehr hohe Latenz von 200-300ms. Aber auch Auracast hat eine hohe Latenz von - wie schon angemerkt wurde - 43ms oder mehr, wie schon getestet wurde. Das ist nur relativ zum alten Bluetooth gering, aber gegenüber der T-Spule (0ms) sehr hoch. Wir müssen noch die Latenz vom Hörgerät hinzurechnen, das sind ab 3ms bis zu 15ms, im Schnitt so um die 8ms. Das macht zusammen rund 50ms. Ab etwa 40-50ms ist aber für das Mundabsehen die Lippensynchronität nicht mehr gegeben. Uns fehlt also beim Hören und Verstehen das Zweisinne-Prinzip. Viele Schwerhörige werden also Probleme mit dem Verstehen bekommen. Aber selbst wenn einige trotz der hohen Latenz noch Mundabsehen könnten, es ist sehr viel anstrengender, weil im Kopf erst einmal Bild und zeitversetzter Ton synchronisiert werden muss, bevor das Hörpuzzle beginnen kann. Das bedeutet auf alle Fälle ein höherer Hörstress und der kann und wird auf die Gesundheit gehen.

Ich frage mich, wieso ist es allen Hörgeräte-Konzernen gelungen, die Latenzzeit der Zubehörteile auf etwa 20ms zu reduzieren, auch der Roger hat etwa 20ms Latenz. Alle Hörgeräte-Konzerne hatten ihre Vertreter in der BLE-Audio bzw. Auracast-Entwicklergruppe. Und dennoch liegt Auracast von der Techniik her bei mindestens 30ms bis weit über 80ms Latenzzeit und das bei ähnlicher Funktionalität wie beim Rogersystem. Was haben die Entwickler da falsch gemacht oder nicht verstanden?

Ich trage derzeit das Starkey Edge AI 24 zur Probe. Aber mit der zugehörigen App auf meinem OnePlus 8 Pro kann ich kein Auracast aktivieren. Dazu bräuchte ich ein neues Smartphone mit Auracast-Assistenten. Bei den Problemen, die hier schon genannt wurden: glaubt da jemand im Ernst, dass da schwerhörige Rentner mit zurecht kommen? Nein, sicherlich nicht, vor allem, wenn man bedenkt, dass als Argument gegen Induktionsschleifen immer wieder einmal genannt wird, dass die alten Leute das Hörprogramm nicht auf T umstellen könnten. Auf dem Hörgerät oder der Fernsteuerung ein Knöpfchen drücken können Rentner:inner nicht, aber Apps installieren, konfigurieren und Bluetooth-Probleme umgehen, indem sie technische Dokumente studieren oder in Foren Erkundigungen einholen, das sollen die aber problemlos können? Wollen wir Barriefreiheit und Inklusion für alle oder lassen wir ältere Menschen draußen vor?

Wir dürfen nicht vergessen, dass weniger als 1% der Schwerhörigen im Alter Kindes- oder Jugendalter schwerhörig geworden sind. etwa 40% sind im Berufsleben schwerhörig geworden und etwa 60% ab dem nahen Rentenalter.

Ach ja, was die Sicherheit betrifft: der Chaos Computer Club hat im Dezember 2024 bewiesen, dass es problemlos möglich ist, selbst verschlüsselte Auracast-Streams zu hacken und sogar zu kapern. Alle user werden beim offiziellen Transmitter abgehängt und mit einem Fake-Sender verbunden. Privatsphäre beim Filme schauen oder Telefonieren gibt es nicht bei Auracast. Notwendig dazu ist ein ganz normal käuflicher Bluetooth-USB-Stick für Software-Entwickler und die zugehörige Software sowie ein herunterladbares Script mit den notwendigen Befehlen.

Und die Reichweite wird auch übertriebn:100 bis sogar 400m sollen schon auf einem Flughafen erreicht worden sein. Ja, nachts auf dem leeren Rollfeld. Aber sobald z.B. in einer Messehalle Betrieb ist, sinkt die Reichweite auf 25 bis max. 30m. Wieso werden wir da nicht sauber und ehrlich informiert?

Wir haben hier ein unfertiges System mit Fehlern und Problemen. Einige werden lösbar sein, aber einige sind systembedingt und bleiben für immer bestehen. Würde jemand eine Kaffe-Maschine der neuesten Technik kaufen, die aber schlechten Kaffe macht, selbst wenn der Hersteller verspricht, dass eines Tages ein Nachfolgemodell besseren Kaffe macht? Nein, aber ein unfertiges Auracast sollen wir jetzt kaufen und unsere bewährte T-Spule abschalten? Für wie doof hält und sie Hörgeräteindustrie?

Und wieso hat das neue Phonak-Hörgerät keine T-Spule mehr? Die Hörgeräte-Indiustrie hat doch hoch und heilig versprochen, dass die T-Spule weiterhin unterstützt wird, solange nicht alle öffentlcihe Einrichtungen flächendeckend auf Auracast umgestellt haben.

Fazit: Auracast ist ganz gewiss nicht barrierefrei, es schadet der Inklusion von Schwerhörigen. Bevor nicht die Hörgeräteindustrie durch wissenschaftliche Versuche nachgewiesen hat, dass für jeden Schwerhörigen bei 40-50ms Latenz Mundabsehen in jeder Situation noch stressfrei möglich ist und stressbedingte gesundheitliche Beeinträchtigungen ausgeschlossen sind, können und dürfen wir Auracst keinen Persilscheion ausstellen.
elan71
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Re: Auracast, das warten hat gelohnt

#21

Beitrag von elan71 »

Hallo peme
Zu deiner Frage 1:
Nein, das Betriebssystem vom Handy muss theoretisch kein Auracast können. Der Auracast-Kanal sendet vom Sender direkt in den Empfänger. Das Handy ist nur das Steuergerät. Natürlich, wenn das Handy der Sender ist, muss es Auracast senden können.
Leider haben noch nicht viele Android-Handys Auracast integriert. Dann braucht es eine App, die mit dem Hörgerät oder Kopfhörer arbeitet. Wie die EarisMAX-App. Das Hörgerät sucht dann nach Auracast-Kanäle und sagt der App was es gefunden hat. Mit der App kann der Benutzer dann auswählen was er will.


Frage 2:
Humantechnik hat bestätigt, dass earisMAX Sender mit GN Resound und Starkey funktioniert. So viel ich weiss, testet Humantechnik laufend neue Hörgeräte auf Kompatibilität.

Hallo Ohrenklemppner
Ja, ich habe es getestet mit dem GN Resound und einem Samsung S24.

Hallo Wireless-Guru
Wow, das ist ja mal krass. Nun, in einigen Punkten kann ich dir Recht geben, aber ich bin nicht mit allem einverstanden.
Bluetooth LE Audio und Bluetooth Auracast entstehen aus gleicher Basis. Bluetooth Classic funktioniert schon anderst. Die Reichweite ist gleich und das Signal basiert auf 2.4Ghz. Das wars dann schon mit "gleich normalem Bluetooth".

Was haben wir mit Auracast bekommen, nun, Auracast ist noch sehr neu und die Hersteller müssen zuerst lernen damit umzugehen. Ja, die T-Spule ist super und kann viel. Ohne Zuzahlung ist nicht richtig, damals, als die Hörgeräte eine T-Spule bekommen haben, wurden die Hörgeräte auch teurer. Ich bin aber einverstanden, die neuen Funktionen lassen sich die Hörgerätehersteller fürstlich bezahlen. Aber das war schon grundsätzlich immer ein Problem.
Vielleicht solltest du auch mal die andere Seite betrachten, hast du überall wo du gerne eine Induktionsschleife hättest auch eine gehabt? Ich denke nicht. Induktionsschleifen sind teuer im Einkauf und in der Installation.
Jeder moderne Bluetooth-Chip kann auch Auracast. Somit ist es einfach Auracast in neue Geräte zu integrieren. Das wird sich schnell und an viele Orte verbreiten, wo du vorher nie eine Induktionsschleife hattest. Auracast ist günstiger.

Latenz
Spannendes Thema. In unserem tägliche Gebrauch spielt die Latenzzeit unter 50ms keine Rolle. Weiter runder können wir Menschen das gar nicht beurteilen. Das kann nur gemessen werden. Wenn ich TV schaue, möchte ich kein Echo vom Lautsprecher und die Lippensynchronisation sollte passen. Das wars schon. Nix Toningeneur oder Orchester, einfach üblicher täglicher Gebrauch. 10ms machen keinen Unterschied.
Aber das ist nur meine Meinung. Es sollte jeder mal ausprobieren um zu sehen wie sehr ihn das stört. Ich bin nicht auf Lippenlesen angewiesen. Das kann ich nicht beurteilen.

Ich wünschte mir auch, Auracast könnte unter 20ms kommen. Vielleicht gelingt das irgendwann einmal. Aber es ist halt schon so, das wären wir wieder bei den Preisen, Phonak lässt sich den Roger auch bezahlen und kein anderer Hersteller ist kompatibel. Auracast ist günstig und verschiedene Hersteller benutzen dieselbe Technik und sind kompatibel, dass ist ein grosser Vorteil, auch wenn es um Preise geht. Ich denke in 1-2 Jahren hat jeder Fernseher Auracast integriert.

Ich bin einverstanden, dass ältere Leute eventuell Schwierigkeiten haben Geräte mit Auracast zu bedienen. Auracast ist nicht nur für alte Leute, das ist für jeden. Schwerhörig oder nicht. Es gibt auch viele technisch affine Rentner, denen traue ich sehr wohl zu, dass sie Auracast bedienen können. Für diejenigen die das nicht mehr können, gibts viele andere Lösungen.
Man müsste auch noch definieren ab wann man schwerhörig ist. Es gibt viele Leute die haben ein Hörproblem, wollen aber kein Hörgerät. Dann kann ein Auracastsystem viel helfen.

Sicherheit:
Ja, Auracast kann vermutlich geknackt werden. Welche Funkverbindung kann nicht geknackt werden? Lohnt sich der Aufwand? Nun, wenn jemand dem Chaos Computer Club beitreten will, entsprechend Hardware besorgen will und sich schlau macht wie man Auracast mithören kann und dann bei mir zu Hause mithört welche TV-Sendung ich schaue. Soll er, kein Problem.
Es soll nicht so sein, dass jeder einfach Auracast mithören kann. Darum das Passwort.
Ich denke der Geheimdienst wird kein Auracast verwenden. Ich zu Hause schon, Passwort geschützt.

Reichweite:
Ja, die Sender sind auf 10mW Sendeleistung begrenzt. So will es das Gesetz. Je Nachdem wie die Umgebung konzipiert ist, reicht es ein paar Meter weiter oder weniger. Für professionelle Anwendungen wird es Repeater geben, die das Problem lösen. Messen sind fürchterlich für 2.Ghz Netze. Ich bin aber nicht jeden Tag auf der Messe.

Auracast ist noch ganz neu und es müssen und werden noch viele Softwarezeilen geschrieben werden. Es ist viel Potential vorhanden. Aber es funktioniert schon heute sehr gut. Ich würde nicht von "Unfertig mit Fehlern" sprechen. Das ist übertrieben.

Fazit: Auracast wird nicht jedes Problem lösen. Aber es kann heute schon viel und kann viel helfen. Nicht für jeden auf diesem Planeten, aber für viele und für viele mehr als eine Induktionsschleife. Ja, Hörgeräte mit Auracast sind heute teurer, morgen nicht mehr. Es hat enorm viel Potenzial und in den nächsten Jahren werden wir sehen wohin es führt. Es werden immer mehr öffentliche Einrichtungen auf Auracast wechseln. Das geht leider nicht von heute auf morgen.
Ich finde Auracast gut.
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