Neue Hörgeräte nötig oder noch zwei Jahre warten?

[Nanni]

Hallo,
ich habe ja jetzt meine Mission „neue Hörgeräte“ gestartet. Neue Verordnung ist da. Nachfrage bei der Barmer, ob nach 6 - 8 Jahren neue Geräte bewilligt werden, war jetzt nicht so zielführend: „der Akustiker muss bescheinigen, dass die jetzige Versorgung nicht mehr ausreicht. Dann wird in der Hilfsmittelabteilung geprüft, ob neue Geräte bewilligt werden.“
Dann mein Gang zum Akustiker mit vorläufig folgender Erklärung: Eigentlich sind Sie gut versorgt, das Gerät selbst hat noch Luft nach oben. Es wird schwierig bei der Kasse neue Geräte zu begründen. Und der Antrag auf ein bestimmtes Gerät müsse vor der Anpassung gestellt werden.

Hier habe ich mal folgende Fragen dazu:

Wie wäre der richtige Ablauf in Bezug auf die Krankenkasse?
Wie sind da eure Erfahrungen?

Irgendwie ist das ja die Quadratour im Kreis. Ich kann ja schlecht ohne Ausprobe sagen ich nehme Gerät XY, der Akustiker will ja letztendlich nicht vorausschauend wissen, das er nichts verdient.

Generell habe ich das Problem, dass ich aktuell mit meinen Geräten nicht mehr optimal zurecht komme. Also entweder wie auch immer nachstellen- wobei die regelmäßig angepasst wurden; oder doch neue Geräte.

Ist das realistisch, dass die Geräte auch locker ohne Leistungseinbußen 8 Jahre genutzt werden können? Ich trage meine seit etwa über 6 Jahren jeden Tag von morgens bis abends.

Ich habe nächste Woche einen weiteren Termin und bekomme dann ein neues Gerät zum ausprobieren.

Viele Grüße
Nanni

[svenyeng]

Hallo!

Ganz ehrlich, wenn die Barmer rumzickt, dann wechsele einfach die KK und gut ist.
Ich habe das auch grade gemacht, weil die derzeitige KK Rehasport nicht mehr zahlen wollte.
Da andere KKs das weiterbin OpenEnd zahlen, habe ich halt gewechselt und bin ab 1.4. in der neue KK Mitglied.
Das Ganze hat nicht vielleicht 1-2min gekostet.
Ich sehe es nicht ein, das ich die Zicken der KK mitmache. Die Beiträge sind hoch genug.

Gruß
sven

[Birkbot]

Ich würde auch für "Krankenkasse wechseln" stimmen. Dann halt nicht in ne andere Ersatzkasse, ganz wichtig. Wenn der Akustiker noch nachstellen kann, sodass du wieder mit den Geräten klar kommst, dann würde ich das allerdings auch machen lassen. Ne Neuanpassung dauert ja auch wieder Monate, weiß nicht, ob du gerade den Nerv hast, dich ständig an andere Geräte zu gewöhnen.
So wie ich deinen Akustiker verstehe, sieht der schon noch Potential in deinen Geräten, daher wirds dann mit ner Neuanpassung bei der Barmer schwierig...

Daher würd ich nachstellen lassen, wenn es dann in nem halben oder einem Jahr weiter nicht passt, kann man das ganze ja nochmal andenken. Die Verordnung rennt dir ja nicht weg, im Zweifelsfall kann der HNO-Arzt ja ne neue ausstellen.

[Captain]

Hier habe ich mal folgende Fragen dazu:

Wie wäre der richtige Ablauf in Bezug auf die Krankenkasse?
Wie sind da eure Erfahrungen?

I

Üblicherweise stellt der Akustiker bei deiner Kasse eine Versorgungsvoranzeige. In deinem Fall mit einem Begründungsschreiben warum neue Geräte erforderlich sind.
Als anerkannte Gründe gelten:

- deine Hörgeräte sind verloren gegangen
- deine Geräte sind kaputt und der Hersteller repariert sie nicht mehr
- dein Hörverlust hat sich so stark verändert, das deine alten Geräte es nicht mehr ausgleichen können
- du kommst mit einem neuen Gerät auf ein besseres Sprachverstehn als mit deinem alten Gerät

Was hin und wieder vorkommt ist der Verlust, da wird ein neues Gerät üblichweise ohne wenn und aber genehmigt, auch innerhalb der 6 Jahre.

Ansonsten hab ich gute Erfahrungen mit dem letztgenannten Punkt.
Wobei der Akustiker natürlich mit seiner Arbeitszeit in Vorleistung gehen muss, das macht wahrscheinlich nicht jeder mit.
Der Akustiker passt dir ein neues Gerät an, am besten irgendein Top Highend Modell und es wird eine Sprachmessung durchgeführt.
Wörter im Freifeld nachsprechen auf 1m Abstand mit 65dB (nicht über Kopfhörer)
Das gleiche nochmal während von hinten ein 60dB Störgeräusch (Rauschen) läuft.
Diese Messung wird mit einem neuen Gerät und mit deinem alten Gerät durchgeführt.

Wenn das Ergebniss mit dem neuen Gerät besser ausfällt stellt der Akustiker eine Versorgungsvoranzeige an deine Krankenkasse und legt einen Anpassbericht bei, in dem die vergleichenden Messergebnisse ersichtlich sind.
Wenn deine Krankenkasse dann eine Genehmigung erteilt, kannst du immer noch verschiedene Geräte probieren.

Falls die Krankenkasse sich quer stellt kann es auch hilfreich sein wenn du selbst nochmal ein nett formulierten Brief schreibst und dich auf die Versorgungsvoranzeige bzw. den Anpassbericht des Akustikers berufst.

[Frans]

Ganz so einfach ist es wohl nicht, ich hatte nach 4 Jahren mit den Resound Quattro Linx 9 etliche Probleme mit verzerrte Hintergrundgeräusche und somit schlechtes Sprachverstehen, die Geräte wurde vom Hersteller umgetauscht und mehrmals nachjustiert von 2 verschiedene Akustiker, habe die Geräte gewechselt und habe jetzt die Starkey Edge 24 und höre damit deutlich besser und die verzerrten Hintergrundgeräusche sind auch nicht mehr da, die Krankenkasse hat eine Beteiligung abgelehnt.

[svenyeng]

Hallo!

Ganz so einfach ist es wohl nicht, ich hatte nach 4 Jahren mit den Resound Quattro Linx 9 etliche Probleme mit verzerrte Hintergrundgeräusche und somit schlechtes Sprachverstehen, die Geräte wurde vom Hersteller umgetauscht und mehrmals nachjustiert von 2 verschiedene Akustiker, habe die Geräte gewechselt und habe jetzt die Starkey Edge 24 und höre damit deutlich besser und die verzerrten Hintergrundgeräusche sind auch nicht mehr da, die Krankenkasse hat eine Beteiligung abgelehnt.

Diese Probleme hattest Du beim testen nicht?
Captain hat ja geschrieben wann die KK neue HGs bewilligt. Man bekommt das immer irgendwie hin.
Der Akustiker muss sich da aber auch entsprechend bemühen und wissen wie man es am besten macht.

Wenn ich so überlege was man alles selber zahlen muss.
Grade brauchte ich neue Brillengläser: 1450 Euro, dann die neuen HGs: 500 Euro
Das Geld hätte ich lieber anderweitig investiert.

Ich finde es sehr traurig, das man bei Brillengläsern schon lange nicht mehr von der KK bekommt.
Wenn man man drüber nachdenkt was Leute die keine Brille, keine HGs, ... benötigen an Geld sparen.
Das ist ziemlich ungerecht. Und genau deshalb sollte man sich von den KKs nicht verarbeitet*** lassen.

Es gibt genug KKs und wenn die nicht so wollen wie man selber, dann ganz klar wechseln.
Oft hilft auch hartnäckig bleiben.
In einem anderen Thread hier hatte ja jemand Stress mit der DAK. Nach dem 3. Einspruch ging dann plötzlich.
Die KKs, vor allem die DAK, versuchen immer erst mal alles abzulehnen. Das ist klare Strategie.
Ist ja logisch, das dann schon mal 50% sagen, ok, dann zahl ich halt selber. und gut ist.
Die anderen 50% erheben Einspruch. Da werden dann wieder 50% nochmals abgelehnt.
Und schon hat die KK ne Menge Geld gespart.

Gruß
sven

[NRE]

Hallo sven,

ich hab da mal eine Frage. 1.450 € für Brillengläser? Ich habe hier einen Prospekt einer Kette vorliegen, Gleitsichtbrille und gratis dazu eine Gleitsichtsonnenbrille 590 €. Sicherlich ist das nicht die höchst mögliche Qualität, aber 1.450 € .........

Gruß
Norbert

[svenyeng]

Hallo!

Das sind Zeiss Gleitsichtgläser.
Grade Gleitsicht ist nicht so einfach. Alleine das ganze ausmessen etc. pp.
Ich war weit über 1h dafür beim Optiker.
Die Ketten machen husch husch, weil sie soviel Zeit bei den Kampfpreise nicht bezahlt bekommen.
Das kann man bei ner einfachen Brille machen, aber nicht bei Gleitsicht.
Bei Zeiss ist es auch so, das die die härtesten Gläser am Markt haben.
Ich hatte mal günstigere, aber die waren sehr schnell verkratzt.
Qualität kostet halt Geld. Grade Augen sind wichtig, da spare ich nicht.

Wenn ich ne Sonnenbrille haben wollen würde, bekäme ich 1 Glas kostenlos.
Nur lasse ich keine Sonnenbrille machen. ich nutze eine sogenannte Über-Sonnenbrille.
Die kriegst Du teils für unter 20 Euro. Wird wird einfach über die normale Brille aufgesetzt.
Ist ne super Sache.

Gruß
sven

[rabenschwinge]

Bei meinen jetzigen Hörgeräten konnte ich nachweisen das mein Gehör sich um 20% verschlechtert hatte. Das reichte damit meine GKV ihren Anteil bei den neuen Hörgeräten trug.

[Captain]

Bei meinen jetzigen Hörgeräten konnte ich nachweisen das mein Gehör sich um 20% verschlechtert hatte. Das reichte damit meine GKV ihren Anteil bei den neuen Hörgeräten trug.

Da hast du Glück gehabt

Eigentlich dürfte dein Fall nicht als gerechtfertigt durch gehen.

Bei einer Verschlechterung des Gehörs ist es ja immer möglich das alte Hörgerät einfach stärker einzustellen.

[rabenschwinge]

Tja, das war ausgereizt. Da war nix mehr mit einstellen. Was durch regelmäßige Kontrollen und Anpassungstermine auch dokumentiert war.

Also nix mit Glück sondern nachvollziehbar Ende Gelände

[Frans]

Ganz so einfach ist es wohl nicht, ich hatte nach 4 Jahren mit den Resound Quattro Linx 9 etliche Probleme mit verzerrte Hintergrundgeräusche und somit schlechtes Sprachverstehen, die Geräte wurde vom Hersteller umgetauscht und mehrmals nachjustiert von 2 verschiedene Akustiker, habe die Geräte gewechselt und habe jetzt die Starkey Edge 24 und höre damit deutlich besser und die verzerrten Hintergrundgeräusche sind auch nicht mehr da, die Krankenkasse hat eine Beteiligung abgelehnt.

Diese Probleme hattest Du beim testen nicht?


Gruß
sven


Nein beim Testen ist das Problem nicht da gewesen, ich habe noch über ein halbes Jahr versucht mit die Dinger einstellen zulassen und sogar war noch ein Umtausch von der Hersteller drin, hat alles nichts gebracht.
Die erste paar Wochen ging es, aber es fing dann irgendwann wieder an.

Ich werde ein Einspruch einreichen, ob es was bringt weiß ich nicht.

[Elizabeth1983]

Ich habe auch gleiches Problem .
Nach Coviderkrankung habe ich starke Sprachverstehenverschlechterung bekommen.
Mein Hörakustiker ( in Polen )hat schon 2 x Hörgeräte nachjusiert. Das hat nicht zu viel geholfen. Ich habe großes Sprachverstehenproblem im Lärm oder Hintergrundgeräusche. Ich höre mit HG aber ich verstehen nicht.
Er hat mir gesagt,dass er mehr für die bessere Sprachvestehen mit akutellen HG nicht machen kann.
Vor der Coviderkrankung habe ich beim Sprachtest ohne HG bei 90 db 100% das Sprachvestehen. Jetzt nur 60-65%.
Nur 90 % beim 110 db.
Mein HG mit RIC power kann nur bis 90 db Verstärkung geben.Nur beim HG mit Verstärkung 110 db kann ich 90 % das Sprachverstehen in Ruhe bekommen.
Ich habe beim Hörtest leider nur 5-10 db Verschlechterung aber beim Sprachtest ohne HG mehr :40-35 %.

rabenschwinge:
Könntest du mir Bitte schreiben,wie hast du bei KK erledigt? Ich weiß, dass HNO neue HGverodnung als Verschlechterung schreiben muss. Welche Unterlage erwartet die KK.?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar für diese Information .
LG Elizabeth 1983

[Ohrenklempner]

@Elizabeth, wenn die Geräte noch nicht 6 Jahre alt sind, brauchst du eine HNO-Verordnung, die den Hörverlust bescheinigt. Und bestenfalls vom Akustiker eine Vergleichsmessung mit den neuen und den alten Hörgeräten. Dann sollte es keine Probleme geben mit der Kostenübernahme.

[rabenschwinge]

Genau Ohrenklempner.

Meine Signia waren zu dem Zeitpunkt 6 Jahre alt und so konnte sich der Akustiker kümmern. Er hat die betreffenden Anträge gestellt und Unterlagen geliefert.

Ich hab nur der erforderlichen Test zum Nachweis der Verschlechterung absolviert.

[Elizabeth1983]

Vielen Dank für Ihre Antwort

Kann ich aus Helios Klinikum Berlin-Buch vom HNO die Verschlechterungsunterlagen ( Hörtest,Sprachtest ohne HG,Sprachtest mit HG )geben?
Wenn ich vom HNOarzt wegen der Verschlechterung neuen HG-Antrag bekommen, kann die KK mit letzten HGversorgungsantrag eine Vergleichung ( Hörtest ,Sprachtest ohne HG aus leztem HGantrag)machen. Muss ich zusätzlich eine Vergleichmessung machen?
Mein Hörakustiker aus Polen macht keinen Sprachtest ohne HG.Er hat nur den Hörtest am Anfang( vor 3,5 J.) gemacht.

[Ohrenklempner]

Ich würde es mit den Unterlagen der Helios-Klinik und einer neuen Verordnung versuchen. Es klingt so, als wäre das genug Stoff, weiß aber natürlich nicht, was die Unterlagen aussagen.

[Elizabeth1983]

Danke schön für Ihre Antwort
Die Unterlagen aus Helios Klinikum sagen rasant schlechter Sprachverstehenverschlechterung aus.

[Nanni]

@Ohrenklempner: wie realistisch sind denn die Chancen auf eine Zustimmung bei der Barmer wenn mein Akustiker der Meinung ist, dass bei meinen Geräten noch Luft nach oben ist?
Und ist es realistisch, dass die Hörgeräte acht Jahre ohne nennenswerte Funktionsbeeinträchtigungen durchhalten; obwohl sie im Dauereinsatz sind?
Es mag ja Leute geben, die ihre Geräte nicht dauerhaft nutzen, die dann nach sechs noch einwandfrei sind; da kann ich ja noch nachvollziehen, dass sich die KK das Geld sparen wollen.
Aber lauf mal 6 Jahre mit einem paar Schuhe durch die Gegend, da kannste dann zwar immer noch eine neue Sohle drunter machen lassen, aber der Rest ist doch durch !?

[Nanni]

@Ohrenklempner: wie realistisch sind denn die Chancen auf eine Zustimmung bei der Barmer wenn mein Akustiker der Meinung ist, dass bei meinen Geräten noch Luft nach oben ist?
Und ist es realistisch, dass die Hörgeräte acht Jahre ohne nennenswerte Funktionsbeeinträchtigungen durchhalten; obwohl sie im Dauereinsatz sind?
Es mag ja Leute geben, die ihre Geräte nicht dauerhaft nutzen, die dann nach sechs Jahren noch einwandfrei sind; da kann ich ja noch nachvollziehen, dass sich die KK das Geld sparen wollen.
Aber lauf mal 6 Jahre mit einem paar Schuhe durch die Gegend, da kannste dann zwar immer noch eine neue Sohle drunter machen lassen, aber der Rest ist doch durch !?

[Ohrenklempner]

Wenn der Akustiker, der seine Brötchen mit dem Verkauf von Hörgeräten verdient, dieser Meinung ist, dann ist da wahrscheinlich was dran. Hat sich das Hörvermögen kaum verändert, dann gibt es keine rationale Begründung, dass man mit den Hörgeräten nicht mehr ausreichend versorgt ist.
Bei reparierten Hörgeräten (vom Hersteller) ist nach einer Reparatur nichts "durch". Die Geräte werden ausgetauscht und sind neuwertig.

[Nanni]

Ok, danke.
Dann müssen die alten halt noch mal angepasst werden

[Dani!]

Und ist es realistisch, dass die Hörgeräte acht Jahre ohne nennenswerte Funktionsbeeinträchtigungen durchhalten; obwohl sie im Dauereinsatz sind?

Was meinst du damit, welche Funktion sollte nach 8 bis 9 Jahren Dauereinsatz beeinträchtigt sein? Und wenn, dann lässt sich das vom Hersteller reparieren.
Zeit allein sagt doch überhaupt nichts zum Zustand eines HGs.
Bei RIC tauscht man die Lautsprecher einfach aus, nicht das Hörgerät.

[Nanni]

Hi, naja ich dachte halt, dass die Leistung an sich nachlässt. Ähnlich wie beim Handy o.ä.. Verbraucht halt. Wenn es nur am Hörer liegen würde kann man ja ewig ein Gerät nutzen und braucht nur den Hörer tauschen?

[Dani!]

Man kann sich jederzeit neue Hörgeräte anschaffen. Genauso wie ein Handy auch meistens nicht völlig zerstört ist, bevor man es austauscht. Bis auf den Akku geht da auch selten was kaputt.

Die Frage ist halt, warum für den Ersatz noch passender und funktionierender Geräte die Allgemeinheit dazu beisteuern sollte.