Liebes Forum, ich würde gerne mal hier in die Runde fragen, ob mir jemand einen Tipp geben kann.
Ich bin 45 Jahre alt und seit 2010 habe ich regelmäßig Hörstürze. Mal rechts, mal links, nie beide Seiten zusammen. Durchschnittlich etwa 3Stk./ Jahr, wobei ich auch mal zwei Jahre Ruhe hatte und dann wieder mehrere hintereinander. Seitdem versuche ich herauszufinden, was die Hörstürze auslöst und erkenne keinen roten Faden. Zwar erholt sich mein Gehör nach bewährter Kortison-Stosstherapie immer wieder einigermaßen, aber nach und nach wird es schlechter. Seit 2018 bin ich auf Hörgeräte angewiesen und froh, dass es sie gibt.
Als das alles begann vermutete man noch Lärm als Ursache, weil das mit meinem damaligen Job die logische Schlussfolgerung war. Nun habe schon seit Jahren einen anderen Job, keinen Lärm mehr und vermeide bestmöglich Lärm - die Hörstürze bleiben.
Es wurde nie nach anderen Ursachen geforscht. Nach 15 Jahren und momentan wieder einer Reihe von Hörstürzen macht sich Frust breit. Sollte ich doch nochmal nach Ursachen forschen lassen? Ich fühle mich bei meinem HNO eigentlich gut aufgehoben, aber ich habe das Gefühl er hat resigniert was meinen Fall betrifft. "Stress" ist seine neue Diagnose, was leider meistens gar nicht zutrifft.
Meine Mutter und mein Bruder haben Morbus Meniere, keine Ahnung, ob es einen Zusammenhang geben könnte? Ich habe (zum Glück) keinen Schwindel zu den Hörstürzen.
Ich freue mich, wenn hier jemand ähnliche Erfahrungen hat und vielleicht einen Tipp, wo man ansetzten könnte.
Wiederkehrende Hörstürze / Ursachen
Re: Wiederkehrende Hörstürze / Ursachen
Hallo Kati,
ich kann dir leider nicht weiterhelfen, mir ist nur der Gedanke gekommen, ob schon einmal in anderen Fachgebieten "nachgeforscht"wurde?
Ich frage deshalb, weil mein Mann bisher einmal einen Hörsturz hatte, der wohl auf Blutdruckschwankungen zurückzuführen war (hatte kurz davor dummerweise seine Blutdruckmedikamente abgesetzt, zum Glück hat er sich vollständig davon erholt). Wurde das zum Beispiel getestet? Stoffwechselerkrankungen ?
Ich hoffe, es findet sich ein (behebbarer) Grund!
Viele Grüße
Katja
ich kann dir leider nicht weiterhelfen, mir ist nur der Gedanke gekommen, ob schon einmal in anderen Fachgebieten "nachgeforscht"wurde?
Ich frage deshalb, weil mein Mann bisher einmal einen Hörsturz hatte, der wohl auf Blutdruckschwankungen zurückzuführen war (hatte kurz davor dummerweise seine Blutdruckmedikamente abgesetzt, zum Glück hat er sich vollständig davon erholt). Wurde das zum Beispiel getestet? Stoffwechselerkrankungen ?
Ich hoffe, es findet sich ein (behebbarer) Grund!
Viele Grüße
Katja
Katja mit Erik (geb. 2008), mehrfachbehindert, u.a. sehbehindert und gehörlos
1. CI: 2009
2. CI: 2012
1. CI: 2009
2. CI: 2012
Re: Wiederkehrende Hörstürze / Ursachen
Hallo dazu:
ich habe auch sehr häufig kleine Hörstürze bei einer mittelgradigen wahrscheinlich erblich bedingten Schwerhörigkeit mit Mitteltonsenke.
Begleitet von Tinnitus habe ich zeitweise täglich kleinere "Abstürze", die sich nach ein paar Stunden wieder regenerieren.
Dennoch ist das extrem belastend und ich bin auch seit etlicher Zeit auf Ursachenforschung.
Trental (hilft das Blut fluffiger zu machen) hilft ein wenig, hat aber Nebenwirkungen.
Allgemein gilt ja als Ursache:
Stress, geschädigtes/krankes Innenohr bei Schwerhörigkeit oder auch bei Meniere, sowie auch Verspannungen in der Muskulatur bei der Halswirbelsäule und Bruxismus (nächtliches Knirschen) können Gründe sein, die temporär zu einer Sauerstoffunterversorgung der Haarzellen führen durch gestörten Blutfluss oder auch die unmittelbare nervliche Nachbarschaft des Kiefers zum Ohr...
Ansonsten kann es auch vorkommen, dass niedriger Blutdruck, hormonelle Schwankungen, Infekte und Gefäßprobleme vielleicht dazu führen könnten oder ein geschwächtes Immunsystem bzw schlechter Schlaf/strapaziertes Nervensystem.
Therapien: Manche Ärzte bieten auch Vitamininfusionen an: hochdosiert VitaminC und B6/B12, dies hilft oxidativen Stress abzubauen, anstatt immer nur dieses Cortison mit Nebenwirkungen zu geben. Manche legen auch Quaddeln(Neuraltherapie) betäubt überaktive Nerven Nähe Kiefer für ein paar Stunden.
Medikamentös hilft vielleicht regelmäßige Ginkotabletteneinnahme oder eben akut diese Trentaltabletten.
Bei Nacken- und Kieferproblemen oder Zähneknirschen hilft Physio -oder Osteopathie, schreibt der HNO auch auf.
Alles Gute für dich.
Ich würde mich auch über weitere Erfahrungsberichte zu rezidivierenden Hörstürzen freuen.
ich habe auch sehr häufig kleine Hörstürze bei einer mittelgradigen wahrscheinlich erblich bedingten Schwerhörigkeit mit Mitteltonsenke.
Begleitet von Tinnitus habe ich zeitweise täglich kleinere "Abstürze", die sich nach ein paar Stunden wieder regenerieren.
Dennoch ist das extrem belastend und ich bin auch seit etlicher Zeit auf Ursachenforschung.
Trental (hilft das Blut fluffiger zu machen) hilft ein wenig, hat aber Nebenwirkungen.
Allgemein gilt ja als Ursache:
Stress, geschädigtes/krankes Innenohr bei Schwerhörigkeit oder auch bei Meniere, sowie auch Verspannungen in der Muskulatur bei der Halswirbelsäule und Bruxismus (nächtliches Knirschen) können Gründe sein, die temporär zu einer Sauerstoffunterversorgung der Haarzellen führen durch gestörten Blutfluss oder auch die unmittelbare nervliche Nachbarschaft des Kiefers zum Ohr...
Ansonsten kann es auch vorkommen, dass niedriger Blutdruck, hormonelle Schwankungen, Infekte und Gefäßprobleme vielleicht dazu führen könnten oder ein geschwächtes Immunsystem bzw schlechter Schlaf/strapaziertes Nervensystem.
Therapien: Manche Ärzte bieten auch Vitamininfusionen an: hochdosiert VitaminC und B6/B12, dies hilft oxidativen Stress abzubauen, anstatt immer nur dieses Cortison mit Nebenwirkungen zu geben. Manche legen auch Quaddeln(Neuraltherapie) betäubt überaktive Nerven Nähe Kiefer für ein paar Stunden.
Medikamentös hilft vielleicht regelmäßige Ginkotabletteneinnahme oder eben akut diese Trentaltabletten.
Bei Nacken- und Kieferproblemen oder Zähneknirschen hilft Physio -oder Osteopathie, schreibt der HNO auch auf.
Alles Gute für dich.
Ich würde mich auch über weitere Erfahrungsberichte zu rezidivierenden Hörstürzen freuen.
Re: Wiederkehrende Hörstürze / Ursachen
Ich hatte seit 2018 rezidive Hörstürze. Und zwar nahezu immer im Tieftonbereich, nach 2-3 Jahren auch zunehmen in den mittleren Frequenzen.
Auch bei mir halfen die Stoß-Therapien mit Cortison ganz gut, wobei nach 2-3 Jahren auch bei mir sich nicht mehr alles zurückholen ließ.
Ich wurde zwecks Diagnostik dann zur MHH geschickt, wo diverse Tests gemacht wurden und in einem speziellen hochauflösenden MRT (gibt es nicht in jeder Klinik!) bei mir dann diagnostiziert wurde, dass bei mir ursächlich Endolymph-Schwankungen sind. Oder auch Hydrops Cochleae genannt.
Ich glaube, das ist ähnlich wie Morbus Meniere zu sehen, wird jedoch trotzdem klar von Morbus Meniere abgegrenzt, weil hier nur die Hörschnecke betroffen ist, und nicht auch das Gleichgewichtssystem.
Bei mir sind mein Haus-HNO-Arzt sowie die Klinik, die meine Hörstürze mit Cortison behandelt hat (Infusion und Intratympanale Kortikoidtherapie) an ihre Grenzen gekommen und haben mich zur MHH geschickt.
Vor 3 Jahren haben die Ärzte mich als austherapiert entlassen und wollten bei zukünftigen Hörstürzen kein Cortison mehr geben, was dazu führte, dass ich in binnen 4-6 Wochen von mittelgradig schwerhörig in den an Taubheit grenzenden Bereich rutschte.
Letztenendes wusste ich von Hannover, dass ich über kurz oder lang mein Gehör nahezu verlieren würde, weil die Endolymphschwankungen nicht heilbar sind, so die Professorin Dr. A. Lesinski-Schiedat zu mir. Es ist sehr individuell unterschiedlich der Verlauf: Es kann noch 30 Jahre dauern, es kann aber auch schon in 2 Jahren die Frage nach einemCI im Raum stehen. Man weiß nicht, was es verursacht, was diese Krankheit auslöst, die ist nicht heilbar, in seinem Verlauf sehr individuell ausgeprägt. So ihre Worte 2020 zu mir.
Was mir mehrere HNO-Ärzte unabhängig sagten: Stress ist NICHT die Ursache, ist aber defintiv ein begünstigender Faktor, Hörstürze auszulösen, wenn eine andere Vorbelastung bereits vorhanden ist. Aber Stress ist nicht Ursache, nur ein begünstigender Faktor bei Vorbelastung, dass Hörstürze passieren.
So wurde es mir jedenfalls (auch in der MHH!) immer wieder erzählt.
Auch bei mir halfen die Stoß-Therapien mit Cortison ganz gut, wobei nach 2-3 Jahren auch bei mir sich nicht mehr alles zurückholen ließ.
Ich wurde zwecks Diagnostik dann zur MHH geschickt, wo diverse Tests gemacht wurden und in einem speziellen hochauflösenden MRT (gibt es nicht in jeder Klinik!) bei mir dann diagnostiziert wurde, dass bei mir ursächlich Endolymph-Schwankungen sind. Oder auch Hydrops Cochleae genannt.
Ich glaube, das ist ähnlich wie Morbus Meniere zu sehen, wird jedoch trotzdem klar von Morbus Meniere abgegrenzt, weil hier nur die Hörschnecke betroffen ist, und nicht auch das Gleichgewichtssystem.
Bei mir sind mein Haus-HNO-Arzt sowie die Klinik, die meine Hörstürze mit Cortison behandelt hat (Infusion und Intratympanale Kortikoidtherapie) an ihre Grenzen gekommen und haben mich zur MHH geschickt.
Vor 3 Jahren haben die Ärzte mich als austherapiert entlassen und wollten bei zukünftigen Hörstürzen kein Cortison mehr geben, was dazu führte, dass ich in binnen 4-6 Wochen von mittelgradig schwerhörig in den an Taubheit grenzenden Bereich rutschte.
Letztenendes wusste ich von Hannover, dass ich über kurz oder lang mein Gehör nahezu verlieren würde, weil die Endolymphschwankungen nicht heilbar sind, so die Professorin Dr. A. Lesinski-Schiedat zu mir. Es ist sehr individuell unterschiedlich der Verlauf: Es kann noch 30 Jahre dauern, es kann aber auch schon in 2 Jahren die Frage nach einem
Was mir mehrere HNO-Ärzte unabhängig sagten: Stress ist NICHT die Ursache, ist aber defintiv ein begünstigender Faktor, Hörstürze auszulösen, wenn eine andere Vorbelastung bereits vorhanden ist. Aber Stress ist nicht Ursache, nur ein begünstigender Faktor bei Vorbelastung, dass Hörstürze passieren.
So wurde es mir jedenfalls (auch in der MHH!) immer wieder erzählt.
"Musik drückt das aus, worüber nicht gesprochen werden kann, und worüber zu schweigen unmöglich ist." Victor Hugo
"Das Gefühl von Gesundheit erwirbt man sich nur durch Krankheit" Georg Christoph Lichtenberg
"Das Gefühl von Gesundheit erwirbt man sich nur durch Krankheit" Georg Christoph Lichtenberg
Re: Wiederkehrende Hörstürze / Ursachen
Danke für die Klarstellung! Ich kenne leider zu viele Leute, die bei diversen Erkrankungen immer nur Monokausalität behaupten, womit die oft vorliegende Komplexität vollkommen negiert wird. Natürlich gibt es monokausale Ereignisse, aber das zu belegen ist nicht unbedingt so einfach wie es gerne behauptet wird.Kolja hat geschrieben: ↑12. Mai 2025, 13:32 Was mir mehrere HNO-Ärzte unabhängig sagten: Stress ist NICHT die Ursache, ist aber defintiv ein begünstigender Faktor, Hörstürze auszulösen, wenn eine andere Vorbelastung bereits vorhanden ist. Aber Stress ist nicht Ursache, nur ein begünstigender Faktor bei Vorbelastung, dass Hörstürze passieren.
So wurde es mir jedenfalls (auch in der MHH!) immer wieder erzählt.
Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war. (Françoise Sagan)
Re: Wiederkehrende Hörstürze / Ursachen
Bisher hatte ich fünf Hörstürze, teils ohne teils mit bleibender Hörminderung.
Es gibt eine Disposition in der Familie, dennoch war es für mich sehr interessant, von meiner Ohrenärztin zu erfahren, dass es etliche Medikamente gibt, die Tinitus, Hörstörungen, und auch bleibende Hörschäden auslösen/begünstigen können.Dazu zählen auch herkömmliche Schmerzmittel wie zB Ibuprofen, Paracetamol, und bestimmte Gruppen von Antibiotika. Ich konnte tatsächlich bei mir einen Zusammenhang herstellen. Alles keine Garantie, es kann dennoch passieren, aber bestimmte Risikofaktoren lassen sich wenigstens vermeiden….
Es gibt eine Disposition in der Familie, dennoch war es für mich sehr interessant, von meiner Ohrenärztin zu erfahren, dass es etliche Medikamente gibt, die Tinitus, Hörstörungen, und auch bleibende Hörschäden auslösen/begünstigen können.Dazu zählen auch herkömmliche Schmerzmittel wie zB Ibuprofen, Paracetamol, und bestimmte Gruppen von Antibiotika. Ich konnte tatsächlich bei mir einen Zusammenhang herstellen. Alles keine Garantie, es kann dennoch passieren, aber bestimmte Risikofaktoren lassen sich wenigstens vermeiden….