Birkbot hat geschrieben: ↑27. Sep 2025, 19:38
Noch ist das eben kein Problem, die Zahlen klingen ja super. Aber wenn deine Prognose der Verschlechterung zutrifft, wird es irgendwann zu einem Problem. Und dann ist die Versorgung im Kindesalter im Vorteil gegenüber der im "Alter".
Das mit der Musik ist schön zu hören. Schön, dass du Konzerte genießen kannst.
Das weiß ich und ist für uns das Argument für ein Hörgerät.
Auf der anderen Seite steht, dass wir nicht 100% wissen, ob die Prognose zutrifft. Das bedeutet jetzt ein Hörgerät, obwohl es danach ausschaut, dass sie Entwicklungstechnisch gut damit zurecht kommt.
Wir greifen damit in ein funktionierendes System sehr guter geistig/psychisch/emotionaler Entwicklung ein, ohne dass jetzt die Notwendigkeit besteht. Nichtsdestotrotz werden wir ihr das Hilfsmittel anbieten, dass wenn sie wirklich sagt, oh das ist toll, sie es haben kann. Aber wie gesagt nicht drängen oder keinen Druck ausüben, dass sie es trägt, wenn sie es für störend empfindet.
emilsborg hat geschrieben: ↑28. Sep 2025, 06:36
Bei Gereon, mir und anderen Teilnehmern hier wurde zum Teil die Schwerhörigkeit erst im Alter von vier Jahren festgestellt. Noch nicht komplett zu spät für eine gute Sprachentwicklung, aber eben suboptimal. Vor allem gewöhnen sich Kinder in diesem Alter noch deutlich besser an die Kompensationsmechanismen, was für deutlich ältere Menschen schwierig wird.
Kannst du mir etwas von deiner Hörstörung erzählen, wie stark sie war/ist und ob diese progressiv war? Ich verstehe den Eingewöhnungspunkt gut, wenn zum Beispiel jemand mit moderate Hörstörungen, weitestgehend gleichbleibend von einer möglichst frühen Hörversorgung profitiert (Ich schätze, man wird auch keinem Kind mit 12 Monate Cochleaimplantate einsetzen, das noch gut mit Hörgeräte zurechtkommt und nur prognostiziert taub wird, oder etwa doch?)
Wie gut ist eigentlich dann die Eingewöhnung, wenn das „spätere“ problematischere Hörbild noch nicht da ist?
Und gleichzeitig höre ich von Erwachsenen mit Hochtonbetonte Schwerhörigkeit häufig, dass die Eingewöhnung nicht schwierig war, sondern mittels 1-2 Monate erfolgt ist.
Denn genau das müssen auch alle Normalhörende in jungen Jahren lernen.
Aber ganz das gleiche ist es nicht. Wenn ich als Normalhörige höre und lerne auszublenden, dann lerne ich zum Beispiel Geräuschen auf 30DB auszublenden. Wenn für sie Geräusche auf 30DB auf 50DB erst erhöht wird, muss sie lernen diese laute Geräusche auszublenden. Ich will nicht bestreiten, dass das funktioniert, aber eine konstante Anstrengung ist auch dabei. Normalhörende können auch in einer lauten Umgebung arbeiten, anstrengend psychisch ist es trotzdem.