gerade kamen mir so Gedanken, bei Vorlesen der Gute-Nacht-Geschichte.
wenn ich manches hier so lese was Andere von ihren mittelgradig schwerhörigen Kindern berichten bezüglich der Sprache kommen mir irgendwie Zweifel.
Tabitha spricht eigentlich sehr gut.
Sie hat einen großen Wortschatz und wir können uns auch unterhalten. Sie hat erstaunlich wenig Probleme mit einzelnen Lauten oder schwierigen Silben.
Sie liebt es vorgelesen zu bekommen. Allerdings lese ich auch laut und achte auf deutliche Aussprache und Betonung. Schon immer, liegt wohl an meinem Beruf.
Sie hat spät angefangen zu sprechen und einen richtigen Schub hatte sie erst ungefähr mit drei, als sie in den Kindergarten kam. Da begann sie mehr in Sätzen zu sprechen. Ich nahm immer an, sie sei halt einfach ein wenig später, wie in so vielem anderen auch.
Allerdings fällt es ihr nach wie vor schwer einem richtigen Gespräch, das über mehr als zwei oder drei gegenseitige Fragen hinausgeht zu folgen. Auf das Erzählen von ihren Kindergarten und Spielkreisfreunden geht sie nicht wirklich ein. Sie schweift ab, erzählt was anderes…nuschelt, spricht undeutlich, wenn sie flüssig erzählt. Sie spielt im KG viel allein, was mich erstaunte als ich es das erste Mal hörte, denn eigendlich erlebte ich sie immer kontaktfreudig. Der Sprachtest, den die Frühförderung gemacht hat, war im Ergebnis deutlich unter ihrem Altersdurchschnitt. Das hat mich echt erstaunt.
Ich zweifle nicht dass sie schlechter hört als andere. Aber wirklich bei 50-60db? Wie sicher ist eigendlich so eine BERA? Oder können manche Kinder ihren Hörverlust einfach besser kompensieren, als andere?
Bei der Brille war es jedenfalls so. Ihr Sehfehler ist eindeutig von meinem Mann vererbt und angeboren. Erst fiel es nicht wirklich auf. Dann trat auf einmal eine Verschlechterung der Sehfähigkeit ein und Tabitha machte Entwicklungsrückschritte, wurde unsicherer. Man erklärte mir, das das kindliche Auge bis zu einem gewissen Alter selbst durch das Gehirn ausgeglichen wird, und dann mit zunehmenden Alter und Anforderungen diese Fähigkeit verliert. Kann echt sein, mein Sohn bekam im Alter von zwei Jahren seine Brille (8 Dioptrin) und konnte sehen wie ein Adler, fand jeden Fizel. Aber das ist wohl mächtig anstrengend für die Augen und das Gehirn, also auch Versorgung durch Brille. Jetzt nach einem halben Jahr fragt er schon danach, wenn ich sie mal vergessen habe.
Hm, hört Tabitha jetzt wirklich so schlecht, oder ist das Ergebnis der BERA aus irgend einem Grund ungenau?
Wird sich wahrscheinlich mit der Zeit zeigen…
LG
Tigermami
