mobiler Dienst

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PetraAnett
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mobiler Dienst

#1

Beitrag von PetraAnett »

hallo,

demnächst haben wir einen termin mit den lehrern des mobilen dienstes
was können wir "erwarten" ? - welche "leistungen" muss der mobile dienst für ein shkind in der regelschule bringen und was ist eher "luxus"

danke für euer erzählen
Zuletzt geändert von PetraAnett am 7. Nov 2008, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
Momo
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Re: mobiler Dienst

#2

Beitrag von Momo »

hallo

also hier ist es so, dass der md vorab die regelschule aufsucht und mit dem rektor (besten falls auch mit dem zukünfitgen klassenlehrer) spricht und aufklärung leistet über den umgang mit einem hg kind. dann wird darüber gesprochen wie der klassenraum günstigerweise ausgestwattet wird, die sitzordnung und technische hilfsmittel eingesetzt werden (fm). hier ist es so, dass die eltern bei dem gespräch dabei sein dürfen.

viel mehr ist hier nicht zu erwarten. es kommt vielleicht einmal pro halbjahr jemand vorbei "um nach dem rechten zu sehen", d.h. fragen zu klären usw. auf wunsch kommt jemand zum elternabend und gibt den anderen eltern eine info. dann wird zweimal im jahr eine fortbildung für die regelschullehrer veranstaltet. und auch ein bis zweimal im jahr ein tag für eltern und kinder, dabei haben die eltern und kinder die möglichkeit sich auszutauschen, es gibt infovorträge und die kinder dürfen in den entsprechenden klassen an der sh schule hospiteren. das wars. wenn es probleme gibt, kann man sich melden und sie versuchen zu vermitteln.

die förderstunden werden hier nicht vom md geregelt und durchgeführt, sondern von der entsprechenden schule- sprich es sind meist keine ausgebildentetn pädagogen für sh, was nicht heistt dass es schlecht sein muss.

bei der begutachtung wird eben das kind beobachtet (normalerweise im kiga) und mit dem kind gesprochen, um einen eindruck davon zu bekommen, ob er/ sie dem alltag einer regelschule köperlich, sprachlich, vom hörstatus aber vor allem auch sozial und psychisch gewachsen ist. der eindruck wird dann mit den erziehrinnen und euch besprochen und im idealfall wird dann gemeinsam eine entscheidung über die wahl der schule getroffen im interesse des kindes.

lg
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
PetraAnett
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Re: mobiler Dienst

#3

Beitrag von PetraAnett »

hallo momo -

das wäre ja schon einiges

liebe grüße
Zuletzt geändert von PetraAnett am 5. Dez 2008, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
Momo
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Re: mobiler Dienst

#4

Beitrag von Momo »

hallo

ob man das recht auf einen besuch vorher hat weiss ich nicht. unbestritten wird aber ja sein, wenn die entscheidung für die regelschule gefallen ist, dass es sinnvoll ist und sicher sieht der md das auch so. hier ist es auf jedenfall so üblich!
fakt ist jedoch, dass die meist chronisch unterbesetzt sind aber schon versuchen im rahmen ihrer möglichkeiten zu unterstützen und barrieren abzubauen für einen möglichst erfolgreichen regleschulbesuch.

lg
Zuletzt geändert von Momo am 1. Nov 2008, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Norbert_S
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Re: mobiler Dienst

#5

Beitrag von Norbert_S »

Hallo PetraAnett!

Gerne erzähle ich dir auch was ;).

Ich kann das, was Momo aus Niedersachsen schreibt, für Baden-Württemberg aus eigener Erfahrung nur bestätigen.

Der in ziemlicher Entfernung angesiedelte spezielle Mobile Dienst für SH-Kinder macht für die Lehrerin der Regel-Eingangsklasse so was wie eine Grundeinweisung (was auch sehr nötig ist) und schaut dann ca. zwei Mal im Jahr vorbei (manchmal auch nur telefonisch), solange alles gut läuft. Wenn nicht, dann ist der jederzeit gut erreichbar, kurzfristig vor Ort und haut auch die Bremsen rein, wenn es nötig ist.

„Recht“ auf vorherigen Besuch des MD? Den Kontakt zur zuständigen spezialisierten Schule kann man neben dem Behördenweg auch selbst herstellen, der ist hier ja gut verlinkt. Alles andere ist einfach Verhandlungssache. Das geht auch nicht so sehr darum, dass man ein „Recht“ hat, sondern dass man selbst sich frühzeitig meldet. Freundlichkeit ebnet dabei Wege ;) . Solange allerdings die Klassenlehrerin nicht feststeht, ist ein vorzeitiger Anmarsch des MB auch nicht sinnvoll.

Konnte ich helfen? Ich habe mit dem SH-MB nur gute Erfahrungen gemacht.

Grüße
von

Norbert_S
Zuletzt geändert von Norbert_S am 1. Nov 2008, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
PetraAnett
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Re: mobiler Dienst

#6

Beitrag von PetraAnett »

..............
Zuletzt geändert von PetraAnett am 5. Dez 2008, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
SveaS.
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Re: mobiler Dienst

#7

Beitrag von SveaS. »

Hallo,

bei mir ist es nun eben erst in der 10. klasse festgestellt worden, dass ich sh bin.

Erstmal habe ich mich darum gekümmert Kontakt mit dem mb aufzunehmen, dass rief hier jemand an und vereinbarte einen Termin mit uns, da wurde erstmal viel gesprochen und er hat erzählt für was er sich alles einsetzt ( Berufswahl, weiterführende Schule etc. etc. ) Und hat uns dann eben erzählt das er nun erstmal mit dem Direktor meiner Schule spricht, welchen er eh schon gut kannte weil er vor 2 Jahren an der Schule wo ich bin auch eine sh Schülerin begleitet hat. Dann hat er mit meiner Klassenlehrerin gesprochen und immoment sind wir dabei ein Referat vorzubereiten und in den nächsten Tagen wird er auch in meine Klasse kommen und den Mitschülern etwas über sh berichten.

Wie schon hier geschrieben wurde, viele Schüler die zu betreuen sind aber viel zu wenig vom mb, desshalb ist es denen vom mb nicht möglich alle 1-2 Wochen das kind zu besuchen um nach dem rechten zuschauen.
Wobei ich auch der Meinung bin, dass das gar nicht nötig ist, wenn was ist kann man sich ja melden.

LG
-versorgt mit Siemens Nitro
-Progredient-Sh:
Jul'08; re.10-30dB li.25-40dB Mär'09; re.35-50dB li.55-65dB Feb'10; re.65-80dB li.70-85dB
Jul´16; re.90-105dB li.85-105dB
Gudrun
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Re: mobiler Dienst

#8

Beitrag von Gudrun »

Hallo Petra,

in welchem Bundesland bist du?

Was man erwarten kann und was "Luxus" ist, hängt immer vom jeweiligen MD ab, denn zumindest in Bayern sind die Lasten sehr ungleich verteilt, der eine betreut viele hörgeschädigte Schüler an Regelschulen, der andere nur wenige und hat dann vielleicht mehr Zeit (wenn er nicht zugleich Fast-Vollzeitlehrer ist). Davon hängt es auch ab, wie oft er überhaupt zu euch und in die Schule kommen kann, ebenso von der Wegstrecke, die er zu fahren hat. Viele MDs sind zusätzlich Lehrer an ihrer Schule, so dass es für sie ein Zeitproblem bleibt. Es hängt auch viel von den Lehrern deines Kindes ab, ob sie sich Zeit für ein Gespräch mit dem MD nehmen. Ein- bis zweimal im Jahr persönlicher Kontakt ist die Regel.

Ein MD hospitiert auch mal im Unterricht des hörgeschädigten Schülers und informiert die hörenden Mitschüler, aber das hängt auch davon ab, wie viel Zeit er hat, außerdem müssen damit alle - Lehrer, Kind, Eltern - einverstanden sein.

Günstig wäre es, wenn Lehrer und MD miteinander in Mail- und Telefonkontakt stehen könnten, als Ergänzung zu den persönlichen Gesprächen. Welche Aufgaben er hat, hat Momo schon beschrieben, d.h. vorwiegend Beratung der Lehrer und Unterstützung des hörgeschädigten Kindes und seiner Eltern.

Die MDs führen auch Förderstunden durch, aber in welcher Intensität das geschieht, ist mir nicht bekannt, das scheint allerdings allgemein auch eher die Ausnahme zu sein. Trotzdem denke ich, dass der MD einen hohen psychologischen Effekt hat, er ist ein neutraler Ansprechpartner für alle, an den man sich jederzeit wenden kann.

Ein Recht darauf, dass er vor dem ersten Schulbesuch kommt, besteht nicht. Wenn er erst etwas später kommt, ist das ohnehin nicht schlecht, weil Lehrer und hörgeschädigtes Kind sich dann schon besser kennen und man schon beurteilen kann, wo es Probleme gibt.

Ich bin als Schülerin fast die ganze Gymnasialzeit hindurch von einem MD betreut worden bzw. von mehreren Leuten des MDs (nacheinander). Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Hospitiert wurde nur in den ersten Gymnasialjahren, in den späteren nicht, zumal ich sozial sehr gut eingebunden war und es kaum Probleme mit den Lehrern gab. Für mich war der MD immer jemand, dem ich offen sagen konnte, was mich an meinen Lehrern störte bzw. wo ich im Unterricht Probleme hatte, er ging dann in die Sprechstunden meiner Lehrer und danach gab es nochmal ein Gespräch über die Gespräche mit den Lehrern. Ich fand es psychisch entlastend zu wissen, dass da jemand Neutraler war, sowohl für die Lehrer als auch für mich. Meine Lehrer konnten ihm auch offen sagen, was sie störte, ohne Angst zu haben, meine Gefühle oder die meiner Eltern zu verletzen. Ich denke, das ist ein unschätzbarer Vorteil, dessen man sich oft gar nicht bewusst ist, weil man so selten Kontakt miteinander hat.

Aber ich glaube, dass das Wissen, dass es im Notfall einen Ansprechpartner gibt, ist sehr hilfreich für alle Beteiligten. Voraussetzung ist aber, dass man einen "Draht" zum MD findet. Wenn der nicht besteht, ist die Betreuung leider kontraproduktiv, und dann sollte man sich als Mutter auch nicht scheuen, evt. nach einer anderen Ansprechperson zu fragen. Ich war mit den MSD-Lehrern, die ich über längere Zeit hinweg hatte (3 für längere Zeit und 2 kurzzeitig), sehr zufrieden.

In meinen Augen ist es die Aufgabe der Eltern, die Lehrer zu informieren, der MD hingegen vermittelt hauptsächlich und informiert über komplexere Aspekte, z.B. kann er die Auswirkungen einer Hörschädigung professioneller erklären, aber die Eltern kennen ihr Kind besser, und müssen da die Lehrer zusätzlich auch informieren. Außerdem kann der MD den Lehrern Tipps für den Unterricht geben, auf die die Eltern vielleicht nicht von sich aus kommen (z.B. Einsatz des Overheadprojektors statt Tafel, damit das Kind vom Mund ablesen kann).

Ich finde es nicht schlecht, wenn der MD erst etwas später kommt, denn das erste Informationsgespräch sollte von den Eltern geführt werden, sie sind die wichtigeren Kooperationspartner. Wenn der MD bereits vor Schulbeginn in den Unterricht kommt, sehe ich persönlich eine Gefahr dass die Lehrer sich im Vorfeld Sorgen machen, die vielleicht unbegründet sind, und es im Unterricht mit Hilfsmaßnahmen für das hörgeschädigte Kind vielleicht übertreiben. Ich finde es besser, wenn sie dem hörgeschädigten Schüler erst mal unvoreingenommen begegnen. Außerdem kann der MD auch nur schlecht Empfehlungen geben, wenn er die Lehrer noch gar nicht kennt.

Wenn jemand von einem Förderzentrum kommt, hat das schon etwas ganz "Offizielles" an sich und das kann die Lehrer verunsichern. Ich bin der Ansicht, dass am Anfang die Eltern stehen sollten und der MD erst etwas später, in den ersten Wochen, wenn Kind und Lehrer sich schon besser kennen, in die Schule kommt. Man kann aber als Mutter bzw. Vater den Lehrern gern anbieten, schon mal einen Kontakt (wenigstens telefonisch) zum MD herzustellen.
Zuletzt geändert von Gudrun am 1. Nov 2008, 20:40, insgesamt 3-mal geändert.
PetraAnett
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Registriert: 31. Jan 2007, 20:45
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Re: mobiler Dienst

#9

Beitrag von PetraAnett »

hallo

ich danke euch für euer erzählen -

lg
Zuletzt geändert von PetraAnett am 7. Nov 2008, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
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