Hallo Norbert,
Norbert_S hat geschrieben:Man sprich von symptomatischer AVWS (Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen) bei anderen zugrunde liegenden Störungsbildern.
Da scheint also ein anderes Problem dahinter zu liegen, es ist nicht „nur“ symptomatische AWVS. Und das andere kann sehr viel Verschiedenes sein.
Wer sagt denn aber, dass das andere Problem die von der Schule vermutete intellektuelle Einschränkung ist? Vielleicht hat Silkes Sohn allgemein Probleme im Wahrnehmungsbereich, vielleicht steckt ein Augen- oder motorisches Problem dahinter? Das kann genauso im Rahmen der Prüfung des Förderbedarfes "Hören" abgecheckt werden.
Norbert_S hat geschrieben:Da ist es also für die richtige schulische Hilfe ganz enorm wichtig, dass im Rahmen der Überprüfung auf sonderpädagogischen Fö-Bedarf die gesamte Problematik auf den Prüfstand kommt. Und nicht bereits im Vorfeld geblockt wird und das Verfahren von dir in die Richtung auf SH-Schule eingeengt wird. Im ungünstigsten Falle bekommt dein Kind dann eine Hilfe, die dir gut gefällt, die aber in Wirklichkeit gar nicht viel helfen kann.
Bei Silkes Sohn wurde eine (symptomatische) AVWS diagnostiziert. Also hat das Kind Probleme im Bereich des Hörens. Wieso sollen dann die Hilfen der SH-Schule nicht förderlich sein?
Außerdem blockt Silke nicht ab, sondern sie versucht, in das Verfahren, das ausschließlich die Richtung "Lernen" nehmen soll, AUCH den Förderbereich "Hören" miteinzubringen. Hier soll also das Verfahren von der Schule auf den Bereich "Lernen" eingeengt werden und dann bekommt Silkes Sohn im ungünstigsten Fall die Hilfen, die auf sein Störungsbild nicht passen. Oder hast du schon mal eine Förderschule "Lernen" erlebt, die eine Edu-Link-Anlage akzeptiert?
Du hast gefragt,welches Interesse die Schule daran haben kann, nur den Förderbedarf "Lernen" zu überprüfen. Dafür gibt es drei Gründe:
1. Die Lehrerin hat keine Ahung, was AVWS ist und mag sich und anderen dies nicht eingestehen. Sie sieht nur, dass das Kind beim Lernen nicht so gut mitkommt - also kann aus ihrer Sicht nur der Förderbedarf "Lernen" vorliegen.
2. Eine Förderbedarf "Hören" führt im Normalfall zu zielgleicher Integration, der Förderbedarf "Lernen" zu zieldifferenter. Gegen die zielgleiche Integration in der bereits besuchten Schule gibt es weniger Argumente, bei zieldifferenter Integration kann viel eher mit dem Argument der fehlenden Verfügbarkeit der personellen Ressourcen an die entsprechende Förderschule "abgeschoben" werden.
3. Wenn die derzeit besuchte Schule mit der Föderschule "Lernen" kooperiert und diese Schule noch Schüler benötigt, ist es doch naheliegend, das Kooperationsziel mit den entsprechenden Förderausschüssen erreichen zu wollen. Da muss nicht einmal böse Absicht dahinter stecken ("Tunnelblick").
Norbert_S hat geschrieben:Mein Rat: Lass die Schule erst mal ihr Programm durchziehen. Unterstütze das mit den dir vorliegenden Attesten, Testergebnissen usw. Du wirst an diesem Verfahren beteiligt, ein „Runder Tisch“ sollte auch in Hannover dazu gehören. Und wenn du mit dem, was dann raus kommt, gar nicht leben kannst, dann erhebst du Einspruch, womit das Verfahren erst mal bis auf Weiteres gestoppt ist.
Warum soll das Kind einem Testverfahren ausgesetzt werden, das ihm im Ergebnis nicht die richtige Förderung bringt. Warum soll der Junge im ungünstigsten Fall einem zweiten oder dritten Test ausgesetzt werden, wenn es doch mit einem, und zwar dem richtigen möglich wäre, die entsprechenden Maßnahmen zu veranlassen.
Dein Vorschlag zieht das Verfahren doch nur unnötig in die Länge. Das hilft dem Kind doch auch nicht.
Norbert_S hat geschrieben:Die machen den Job nicht erst seit gestern.
Aber scheinbar bisher fast nur mit dem Ziel, den Förderbedarf "Lernen" festzustellen.
@ Silke:
SilkeHannover hat geschrieben:Wenn mein Sohn die im oder am Ohr hat, versteht er denn dann nur noch die Lehrerin oder auch Beiträge seiner Klassenkameraden, denn die sind ja auch wichtig?!?!?
Mein Sohn nutzt zwar keine Edu-Link- sondern eine FM-Anlage, aber die kann man so "mischen", dass man auch die anderen Geräusche hört. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Mikrofon auch an den gerade sprechenden Schüler weiterzugeben. Lass dich mal in dieser Hinsicht vom Akustiker beraten.
Viele Grüße