Restgehör nach CI opearation

FM_Master
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Restgehör nach CI opearation

#1

Beitrag von FM_Master »

Hallo Leute

Letzte Woche am 13.01.2009 bekam ich ein CI im linken Ohr. Mein Arzt gab mir 60% Chance, dass das Restgehör nach der Operation so ist wie vorher.

Die Operation verlief ohne Probleme und der Arzt sage mir, dass ich die idele Voraussetzung habe... schön und gut.

Nun bin ich Zuhause und der nächste Arzttermin ist erst in einer Woche. Jeden morgen höre ich kurz mit meinem linken HG, ob ich noch so höre wie vorher, doch leider ist es nicht so und alles klingt viel leiser und dumpfer. Im Moment höre ich also mehr als 10dB weniger als vorher.
Nun, da kommt noch hinzu, dass in meinem linken Mittelohr alles etwas "weich" erscheint, ich höre manchmal ein "plopen" wenn ich schlucke oder gähne. So als ob das Trommelfeld hin und her bewegen würde. Es ist ähnlich, wie wenn man die Nase zuhält und dann einen Überdruck erzeugt nachdem man schnell einen grossen Höhenunterschied überwindet hat.

Meine Frage ist nun, wie ewar es bei euch mit dem Restgehör? War bei euch das Restgehör unmittelbar nach der Opeartion auch schlechter und kam es besser nach einer Weile? Wenn ja, nach wie vielen Wochen?

Danke für eure Rückmeldungen

Herziche Grüsse

Benj
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Nina M.
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Re: Restgehör nach CI opearation

#2

Beitrag von Nina M. »

Deine OP ist gerade 9 Tage her!! Das ganze Ohr und die OP-Stelle muss doch erstmal abheilen. Bei einer CI-OP wird auch im Mittelohr gearbeitet und natürlich sammelt sich da auch Wundwasser und andere Flüssigkeit. Du KANNST derzeit gar nicht normal hören mit dem HG, selbst wenn das Restgehör geblieben ist. Gib deinem Ohr erstmal 3-4 Wochen Zeit zum abheilen!

Und wenn mit dem CI alles gut läuft, dann brauchst du das Restgehör sowieso bald nicht mehr. ;)
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FM_Master
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Re: Restgehör nach CI opearation

#3

Beitrag von FM_Master »

Danke Nina für diese schalgkräftige Antwort. Ich dachte, dass es sich um eine vorübergehende Erscheinung wegen der Operation handelt. Leider wurde ich diesbezüglich von meinem Arzt viel zu wenig aufgeklärt.

Naja, das Restgehör ist mir doch noch wichtig, es gibt viele CI-Träger die sagen, dass Musik mit dem CI nicht so schön klingt und da ist es doch toll wenn ich zwischendruch wieder auf das HG greifen kann um einen schönes Lied anzuhören.

Okay, warten wir mal ab.

Habe übrigens meinen eigenen Blog gestartet: bheldner.blog.ch

Grüsse

Benj
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PetraAnett
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Re: Restgehör nach CI opearation

#4

Beitrag von PetraAnett »

Hallo -

das ist mir in der Form neu, dass vom Restgehör nach der CI OP noch soviel bleibt.
Ich würde mich freuen darüber noch etwas mehr zu lesen.
Dann steht eine CI OP ja noch mal in einem "anderen Licht", wenn das Restgehör bleibt.
Ich hatte bisher immer gehört das Restgehör ist dann dahin :help: :help: :help:

Liebe Grüße
Nina M.
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Re: Restgehör nach CI opearation

#5

Beitrag von Nina M. »

Petra, zum Restgehör gilt halt was auch für den Rest des CI-Erfolges gilt: Es gibt NIEMALS eine Garantie.

Inzwischen sind die OP Methoden durchaus besser und schonender als vor 20 Jahren und dadurch steigt die Chance das Restgehör zu erhalten. Bei vielen Leuten hat es geklappt. Garantie gibts aber halt keine. (Bei mir selbst z.B. ist auf beiden Ohren das Restgehör weg, obwohl durchaus fähiger Operateur und die OP's auch in den letzten 6 Jahren. Ich persönlich finde das aber auch nicht so schlimm, denn so doll war mein Restgehör ohnehin nicht mehr.)
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fast-foot
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Re: Restgehör nach CI opearation

#6

Beitrag von fast-foot »

Hallo PetraAnett,

Med-El bietet ein spezielles CI an, das zusätzlich ein Hörgerät integriert hat, welches den Tieftonbereich für das dort vorhandene Restgehör verstärkt. Dadurch muss die Elektrode besonders weich und geschmeidig sein, um die vorhandenen Hörreste möglichst zu erhalten.
Die anderen Hersteller arbeiten meines Wissens auch daran, die Elektroden immer mehr so zu gestalten, dass die Strukturen der Cochlea möglichst geschont werden. In welchem Rahmen das Restgehör nach der Implantation noch vorhanden ist, hängt also auch von der Art der Elektrode ab.

Gruss fast-foot
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guenter k.
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Re: Restgehör nach CI opearation

#7

Beitrag von guenter k. »

Hallo,

also den Arzt der 100 % da was auch immer prognostiziert, möchte ich dann gerne mal kennen lernen :)

Tatsache ist. Die OP Methoden sind heute so schonend, das ein Restgehör meist erhalten bleibt. Aber was ist Rest? Der Rest, wenn er im Tieftonbereich vorhanden ist ksnn mit einem sogenannten Hybrid CI verwertet werden. Das sind CI`s mit angekoppelten IO HG und das bietet meines wissens nur Nucleus an, nicht Med El Aber learnig by doing. Gibs da was wirklich neues?

Petra, Hybrid wird bei Kindern nicht gemacht , das ist aus der Testphase noch garnicht raus.

LG,

Günter
Zuletzt geändert von guenter k. am 22. Jan 2009, 22:32, insgesamt 3-mal geändert.
Big_mac_the_crack

Re: Restgehör nach CI opearation

#8

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Hallo zusammen,

also ich schließe mich Nina MO. an, lass es erstmal abheilen, wahrscheinlich ist da echt recht viel Flüssigkeit im MO. So wie du das beschreibst, hört sich das auch mehr nach ner Tubengeschichte an, also sprich die Flüssigkeit fließt halt ab sobald die Tube sich öffnet.

@fast-foot

Naja er ist ja mittlerweile implantiert, da kommt jetzt eine andere Sonde nicht in Frage.

Die Medel Sonden sollen zwar wirklich recht weich sein, aber der Hauptgrund warum beim DUET - Das Hybrid-CI von Medel das Restgehör relativ gut erhalten bleibt, ist dass die Sonde einfach garnicht so tief eingeführt wird. Also jedenfalls nicht bis in den Apikocochleären Teil, wo die tiefen Töne wahrgenommen werden, weil diese eben über den akustischen Weg des Hybrids in die Cochlea geleitet wird...

Grüsse

Big mac the crack
guenter k.
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Re: Restgehör nach CI opearation

#9

Beitrag von guenter k. »

Hi Big- Mac,

gbt es da wirklich ein Hybrid von Medel ? Und wen ja, dann gib mir doch büdde mal nen Link- Ich finde da bissher nichts mit Tante google.

Günter

Mich erheitert übrigrnd dchon, dass du inzwischen CI Fan geworden bist :lol:
Zuletzt geändert von guenter k. am 22. Jan 2009, 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
Gabriele
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Re: Restgehör nach CI opearation

#10

Beitrag von Gabriele »

Hallo

Gerade heute waren wir beim HNO wegen einer Tinnitus Behandlung bei Theresa.
Da haben sie auch einen Hörtest gemacht.

Sie hat auf dem rechten,implantierten Ohr folgende Kurve:

0.125= 55 db
0.25 = 70 db
0.5 = 100db
1.00 = 120db
2.00 = 115db
4.00 = 110db

Sie hat Ihr Resthören behalten.
Ich dneke du musst echt abwarten,es ist ja noch garnicht lange her.Laß mal alles verheilen......

Liebe Grüße
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
Reimplantation re,2011 u. 2012
Lorenz 26, beids. Hg Sophia 23, beids. CI ´09 u.11 (Hybrid L )u.Kolobom
Alle Kinder progredient.
fast-foot
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Re: Restgehör nach CI opearation

#11

Beitrag von fast-foot »

Hallo Big_mac_the_crack,
Naja er ist ja mittlerweile implantiert, da kommt jetzt eine andere Sonde nicht in Frage.
Ich habe mit meiner Antwort PetraAnett angesprochen.
Die Medel Sonden sollen zwar wirklich recht weich sein, aber der Hauptgrund warum beim DUET - Das Hybrid-CI von Medel das Restgehör relativ gut erhalten bleibt, ist dass die Sonde einfach garnicht so tief eingeführt wird. Also jedenfalls nicht bis in den Apikocochleären Teil, wo die tiefen Töne wahrgenommen werden, weil diese eben über den akustischen Weg des Hybrids in die Cochlea geleitet wird...
Beim Med-El-Implantat wird die Sonde sehr viel weiter eingeführt (über eine Windung mehr) als bei der Konkurrenz. Während bei deren Produkten der innerste Ort der Reizung dem Punkt in der Cochlea entspricht, wo beim normal Hörenden Frequenzen um 700 Hz abgebildet werden, dringt die Med-El-Elektrode in Regionen vor, wo Frequenzen um etwa 80 Hz verarbeitet werden.
Wie es nun beim Hybrid aussieht, kann ich nicht sagen. Big_mac_the_crack, kannst Du mir einen Link zeigen, wo steht, dass beim DUET EAS die Elektrode weniger weit eingeführt wird? Das wäre meiner Meinung nach etwas riskant. Was wäre, wenn bei der Operation das Resthörvermögen im Tieftonbereich flöten ginge?

@PetraAnett:

Im Übrigen steht auf der Seite von Med-El, dass nicht nur die Elektroden, sondern auch das Operationsverfahren speziell schonend seien.

@guenter k.:

http://www.medel.com.ar/LANG/GER/20_Pro ... 99_eas.asp

Gruss fast-foot
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Nina M.
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Re: Restgehör nach CI opearation

#12

Beitrag von Nina M. »

fast-foot hat geschrieben:Wie es nun beim Hybrid aussieht, kann ich nicht sagen. Big_mac_the_crack, kannst Du mir einen Link zeigen, wo steht, dass beim DUET EAS die Elektrode weniger weit eingeführt wird? Das wäre meiner Meinung nach etwas riskant. Was wäre, wenn bei der Operation das Resthörvermögen im Tieftonbereich flöten ginge?
Es ist tatsächlich so, dass beim Hybrid-CI/EAS-System die Elektrode nicht soweit eingeführt wird. Hab leider keinen Link parat und schlafe schon halb, kann aber morgen mal suchen.
Riskant ist es trotzdem nicht, weil das Gehirn doch mehr kompensieren kann als man denkt. Ich kenne jemanden der mit EAS-Elektrode nur via CI hört und dabei keinen Unterschied zum anderen Ohr (mit normal eingeführter Elektrode) merkt. Also scheint man auch trotz kurzer Elektrode NUR mit CI hören zu können.

Gruß,
Nina
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fast-foot
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Re: Restgehör nach CI opearation

#13

Beitrag von fast-foot »

Hallo Nina Mo.,

Danke für Deine Antwort. Da ja Med-El die Elektrode eh viel weiter einführt, ist die Insertionstiefe beim DUET vermutlich immer noch im Rahmen derjenigen der übrigen Hersteller. So lässt sich mit den durch Reizung an frequenzspezifisch nicht dafür vorgesehenen Orten in der Cochlea (tonotopic missmatch) entstehenden Qualitätseinbussen offenbar gut leben.
ABBC3_OFFTOPIC
Sorry, das dauerte, aber als der Text fertig war, war ich es auch, da er plötzlich verschwunden war (buffer missmatch, oder so ähnlich, sh**!)
Gruss fast-foot.
Zuletzt geändert von fast-foot am 23. Jan 2009, 00:30, insgesamt 1-mal geändert.
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FM_Master
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Re: Restgehör nach CI opearation

#14

Beitrag von FM_Master »

Guten morgen

Zur euer Info: Ich bekam ein MedEl Implant und der Arzt hat mir ausdrücklich gesagt, dass er versucht das Restgehör erhalten zu lassen, mit 60% Chance. Um das Restgehör erhalten zu lassen verwendet er eine etwas andere OP-Art und deshalb dauert die OP auch ein wenig länger. Nach der OP sagte er mir, dass das Einführen der Sonde ohne Probleme mit einer gleichmässigen Geschwindigkeit vonstatten ging, was optimal für die Schonung der Cochlea ist.

Was ich nun für eine Art Sonde habe weiss ich nicht, aber es kommt anscheinend auch auf die OP-Technik und die Form der eigenen Cochlea an, ob das Restgehör erhalten bleibt oder nicht.

Ich habe eigentlich einen sehr starken HV, ab 1kHz höre ich seit einem Jahr gar nix mehr weshalb ein CI nötig wurde. Ein EAS kam für mich nicht in Frage da dies irgendwie noch zu neu ist. Und wenn das Restgehör mit der Zeit noch schlechter wird, müsste ich wieder Operieren um die Sonde weiter einzuführen.

Lass es euch in ein paar Wochen wissen, wie es um mein Restgehör bestellt ist.

Cheers
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guenter k.
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Re: Restgehör nach CI opearation

#15

Beitrag von guenter k. »

Hallo,

jep dat EAS von Medel hatte ich garnicht mehr auf dem Zettel. Das gibt es schon läger.

Aber danke für den Link :)

Lieben Gruß,

Güntwe
Big_mac_the_crack

Re: Restgehör nach CI opearation

#16

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Hallo nochmal,

@Guenter

Ich bin nicht "mittlerweile" CI-Fan. Ich halte es schon immer für eine gute Lösung für Fälle die man nicht mehr ausreichend mit einen HG oder Cros ;) versorgen kann... Es ist eine wunderbare Technik, bloss nicht auf "Teufel komm raus"

@Fast-Foot

Also wie Nina Mo. schon schreibt ich habe es auch nur mal auf einen Fachvortrag von MedEl gehört, einen Link dazu kann ich dir nicht geben. Und nochmal zu der Sonde, wenn ein ausreichendes Tiefton-Restgehör vorhanden ist, ist es ja sinnlos eine Sonde in den Bereich einzuführen wo die Hsz noch einigermassen intakt sind, weil man diese u.U. damit gefährdet. Und wenn die Sonde garnicht in den Apikocochleären Bereich eindringt, wird der Tieftonbereich auch nicht beeinträchtigt.

Natürlich könnte sich danach irgendwann das TT-Gehör verschlechtern und man müsste mit einer konventionellen Sonde reimplantieren, aber warum das Risiko eingehen und gleich die Sonde bis in den TT-Bereich einführen und dadurch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die ishz kaputt machen, wenn sie sonst nicht geschädigt werden.

Grüsse

Big mac the crack
Julia
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Re: Restgehör nach CI opearation

#17

Beitrag von Julia »

Hallo,

meines Wissens muss bei EAS und dann verschwindendem Tiefton-Restgehör nicht reimplantiert werden. Wäre doch auch ein viel zu hohes Risiko. :-)

Man kann das CI dann so umprogrammieren, dass auch tiefe Töne die Elektroden ansprechen (sorry, wenn ich mich nicht richtig ausdrücke, aber bin auch nicht von Fach). Die angesprochene(n) Elektrode(n) ist/sind dann nur nicht so tief drin in der Schnecke, wo eigentlich die tiefen Töne angesprochen werden. D.h. tiefe Töne werden gehört, aber sie klingen vielleicht nicht so tief, sondern höher... soweit ich weiß, ist aber das Gehirn in der Lage, sich dem sehr schnell anzupassen. Wie Nina schon sagte, ihr Bekannter hört mit EAS-Elektrode und nur CI (also ohne HG) subjektiv genauso wie mit der normalen Elektrode.

Gruß, Julia
- Seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, mit 8 Monaten mit Hörgeräten versorgt. Seit März 2007 ein CI -
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Big_mac_the_crack

Re: Restgehör nach CI opearation

#18

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Hallo Julia,

so schlecht war das doch garnicht erklärt. Hört sich halt nach ner Frequenzverschiebung an, diese gibt es bei diversen Hörgeräten schon. Nur das sie dort genau andersherum funktioniert, nämlich dass die hohen Töne in einen tieffrequenteren Bereich verschoben werden. Mir ist bis jetzt nicht bekannt das Medel über eine solche Technik verfügt, ausschliessen möchte ich es aber nicht...

Grüsse

Big mac the crack
fast-foot
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Re: Restgehör nach CI opearation

#19

Beitrag von fast-foot »

Hallo allerseits,

bei einem "üblichen" CI wird die Elektrode bis zu dem Bereich in der Cochlea eingeführt, wo Frequenzen um 700 Hertz abgebildet werden. Man ist aber in der Lage, Frequenzen bis etwa 100 Hertz zu hören und als solche wahr zu nehmen (z. T. erst nach einer gewissen Zeit). Im Bassbereich entspricht also der Ort der Reizung nicht der Frequenz (tonotopic missmatch: hat Qualitätseinbussen zur Folge). Diese Diskrepanz wird ausgeglichen einerseits durch das Gehirn, andererseits durch die Art des Signals (die das Resultat von zahlreichen Experimenten ist, auf Sprachverständlichkeit hin optimiert und Sprachstrategie genannt wird), das speziell aufbereitet wird und pulsartig zeitlich versetzt an die verschiedenen Elektroden geschickt wird.
Bei den Hörgeräten gibt es beispielsweise die Soundrecover-Funktion, bei der hohe, für den HG-Träger nicht mehr hörbare Frequenzen in einen tieferen, für ihn hörbaren Bereich transformiert werden. Diese ist aber nur sehr bedingt mit der Sprachstrategie eines CIs vergleichbar, zumal sich bei der Soundrecover-Funktion die Empfindung für die hohen Töne auch mit HG nicht mehr einstellt. Das heisst, einfach gesagt, dass z. B. ein 4 kHz-Ton nie mehr als solcher wahr genommen werden kann (sondern nur noch als z. B. 2 kHz-Ton), wo hingegen beim CI beispielsweise ein 200 Hz-Ton mit der Zeit (mehr oder weniger) wieder als solcher wahr genommen wird.
Zur Veranschaulichung der Soundrecover-Funktion befinden sich zwei Simulationen* im Anhang. Die eine imitiert einen Hochtonsteilabfall:
Zischlaute sind kaum mehr hörbar. Durch das Prinzip der Soundrecover-Funktion (hier nach eigenem Rezept auf die Schnelle, da Phonak ihre Daten nicht heraus rückt) werden sie wieder hörbar, allerdings etwas verzerrrt und verschmiert, was aber auch mit der durch die Konvertierung in das RA-Format bedingten Komprimierung zusammen hängt.

*Da ich gegen "Lynch-Justiz" auch in diesem Forum bin, sei hier Folgendes angemerkt:
Eine Simulation ist ein Modell der Wirklichkeit, das unter Berücksichtigung bestimmter (und nicht aller!) Parameter ein mehr oder weniger unvollständiges Abbild der Realität darstellt. Im Übrigen kann Rauchen Ihre Gesundheit gefährden!

Gruss fast-foot
Dateianhänge
Simulation Soundrecover01.zip
(220.63 KiB) 478-mal heruntergeladen
Simulatiom Steilabfall im Hochtonbereich (ab 2 kHz).zip
(223.01 KiB) 505-mal heruntergeladen
Gutes Gehö.zip
(232.09 KiB) 500-mal heruntergeladen
Zuletzt geändert von fast-foot am 24. Jan 2009, 01:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Restgehör nach CI opearation

#20

Beitrag von maxipuppe »

Hallo

Ich habe heute die Beiträge zum Restgehör nach CI Operation gelesen.

Auch ich habe 1999 ein CI von Med El bekommen mit Erhalt des Restgehörs.
Dabei konnte das Restgehör komplett erhalten werden und hat sich zufolge des ersten Hörtests nach OP nicht verschlechtert.
Bei der Aufklärung wurde gesagt, dass die Elektrode nicht so tief eingeführt würde.
Nach der OP bzw. Einheilungsphase wurde mir ein IO Hörgerät angepaßt und ich trug gleichzeitig mein CI.
Inzwischen habe ich mein zweites CI erhalten, bei dem auch das Restgehör erhalten geblieben ist.
Allerdings ist es kein Vergleich zum ersten CI. Da während der OP eine Otosklerose festgestellt wurde, habe ich schon meine Probleme damit.
Ich habe auf beiden CI´s ein Programm gespeichert, so dass ich auch ohne Hörgegräte verstehen könnte.

Gruß Sigrid
fast-foot
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Re: Restgehör nach CI opearation

#21

Beitrag von fast-foot »

Hallo,

besten Dank für Deine Informationen, maxipuppe.

Hallo Günter, sobald Du Deinen A... aus der Pfanne gehievt hast, hätte ich bezüglich Cochlear und Hybrid eine Frage:
Das sind CI`s mit angekoppelten IO HG und das bietet meines wissens nur Nucleus an, nicht Med El
Bieten Cochlear das auch an? Auf der Homepage habe ich nichts gefunden.

gruss fast-foot
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Re: Restgehör nach CI opearation

#22

Beitrag von Nina M. »

Bei Med-El heißt es DUET-System, bei Cochlear (das ist Nucleus, Nucleus ist der Produktname, die Firma heißt Cochlear) meine ich heißt es Hybrid CI. Beides meint ein und dasselbe, nämlich ein Doppelsystem bei dem das CI für den hochfrequenten Bereich und ein angekoppeltes IdO-Gerät für den Tieftonbereich zuständig sind.

Med-El bietet das DUET schon länger an, glaube seit mind. 2001 oder 2002, während Cochlear das Hybrid CI glaube ich erst vor kurzem rausgebracht hat.

Hoffe ich verwechsel jetzt nicht Cochlear mit AB, glaube aber nicht. ;)
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Re: Restgehör nach CI opearation

#23

Beitrag von fast-foot »

Da würde sich jemand im Grabe umdrehen, wenn sie schon gestorben wäre... Aber besten Dank, dann brauche ich nur noch auf der Seite von AB nach zu schauen (ist das jetzt korrekt nach den neuen deutschen Rechtschreiberegeln?)
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guenter k.
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Re: Restgehör nach CI opearation

#24

Beitrag von guenter k. »

Hi fast-foot,

ich und mein A**** :D

bei AB brauchst du nicht suchen, die bieten sowas nicht an.
Cochlear (man verzeihe mir den Lapsus mit Nucleus :) ) bietet das Hybrid seit Ende 2005 an, zunächst nur als Studie. Inzwischen aber wohl offiziel.

Ich selbst laufe mit AB rum, kenne aber zwei Cochlearer mit Hybrid :)

Was willst du genau wissen?

Günter
fast-foot
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Re: Restgehör nach CI opearation

#25

Beitrag von fast-foot »

Hallo Günter,

danke für diese Informationen. Eigentlich nur das. Ausser, Du hast noch einen Link, wo man das Hybrid findet. Danke.

Gruss fast-foot
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