Schulentscheidung
Schulentscheidung
Hallo ihr,
ich hätte da mal eine Frage an alle, deren hörgeschädigten Kinder demnächst in die Schule kommen oder schon in der Schule sind.
Was sind die Gründe für eure Entscheidung für die Regelschule bzw. die Schulen für Hörgeschädigte? Ich konnte leider schon in vielen Praktika (ich studiere Schwerhörigenpädagogik) beobachten, dass viele Schüler spätestens im 3. oder 4. Schuljahr zurück an die Förderschule kommen "müssen". Für einige Kinder ist das sehr schwierig, für andere wieder eine Erleichterung.
Ich freu mich über eure Antworten.
Also was sind die Entscheidungsgründe für die Regelschule?
- Integration mit Normalhörenden (trotz manchmal auftretenden Problemen mit Klassengröße und unkooperativen Lehrern)
- wohnortnahe Beschulung vs. lange Fahrt oder Internat
- Leistungsniveau (würdet ihr anders entscheiden, wenn das Niveau insgesamt viel höher und auch fordernder wäre, ich denke nämlich auch manchmal, dass das Niveau viel zu einfach ist)
- Stigmatisierung Sonderschule (v.a. auf dem Zeugnis -> Ausbildungsstellen)
Ich möchte bitte nicht, dass hier der Eindruck aufkommt, ich wäre gegen Integration, ganz im Gegenteil. Mich interessieren einfach eure Beweggründe und ich möchte auch niemanden in seiner Entscheidung kritisieren! Sie ist immer individuell und ebenso gerechtfertigt.
Die Frage kommt auch daher, weil ich in England eine hervorragende Schule für Hörgeschädigte kennen lernen durfte. Die meisten Kinder kamen aus Regelschule und genossen das Zusammenleben mit anderen Hörgeschädigten (Internatsschule). 90% dieser Schüler machen Abitur und der Rest mindestens einen Realschulabschluss. Die Prüfungsergebnisse sind besser als der landesweite Durchschnitt. Diese Kinder und Eltern kämpfen teilweise sogar gerichtlich für die Finanzierung eines Sonderschulbesuchs (Integrations-Pflicht).
ich hätte da mal eine Frage an alle, deren hörgeschädigten Kinder demnächst in die Schule kommen oder schon in der Schule sind.
Was sind die Gründe für eure Entscheidung für die Regelschule bzw. die Schulen für Hörgeschädigte? Ich konnte leider schon in vielen Praktika (ich studiere Schwerhörigenpädagogik) beobachten, dass viele Schüler spätestens im 3. oder 4. Schuljahr zurück an die Förderschule kommen "müssen". Für einige Kinder ist das sehr schwierig, für andere wieder eine Erleichterung.
Ich freu mich über eure Antworten.
Also was sind die Entscheidungsgründe für die Regelschule?
- Integration mit Normalhörenden (trotz manchmal auftretenden Problemen mit Klassengröße und unkooperativen Lehrern)
- wohnortnahe Beschulung vs. lange Fahrt oder Internat
- Leistungsniveau (würdet ihr anders entscheiden, wenn das Niveau insgesamt viel höher und auch fordernder wäre, ich denke nämlich auch manchmal, dass das Niveau viel zu einfach ist)
- Stigmatisierung Sonderschule (v.a. auf dem Zeugnis -> Ausbildungsstellen)
Ich möchte bitte nicht, dass hier der Eindruck aufkommt, ich wäre gegen Integration, ganz im Gegenteil. Mich interessieren einfach eure Beweggründe und ich möchte auch niemanden in seiner Entscheidung kritisieren! Sie ist immer individuell und ebenso gerechtfertigt.
Die Frage kommt auch daher, weil ich in England eine hervorragende Schule für Hörgeschädigte kennen lernen durfte. Die meisten Kinder kamen aus Regelschule und genossen das Zusammenleben mit anderen Hörgeschädigten (Internatsschule). 90% dieser Schüler machen Abitur und der Rest mindestens einen Realschulabschluss. Die Prüfungsergebnisse sind besser als der landesweite Durchschnitt. Diese Kinder und Eltern kämpfen teilweise sogar gerichtlich für die Finanzierung eines Sonderschulbesuchs (Integrations-Pflicht).
Re: Schulentscheidung
Hallo Camille!
Du studierst Schwerhörigenpädagogik. Und hast die Beobachtung gemacht, dass „viele Schüler spätestens im 3. oder 4. Schuljahr zurück an die Förderschule kommen „müssen““.
Vielleicht tappe ich hier wieder in die Falle, dass andere Bundesländer andere Bezeichnungen verwenden.
Aber eine Förderschule ist für Kinder, die besonders langsm lernen, die also eine Lernbehinderung haben. SH-Kinder, denen sonst nix fehlt (Sprachverzögerung oder Lernbehinderung?), haben da auch nichts verloren. Die bekommen ihren „Ohrschmuck“ und eventuell Integrationshilfe und Nachteilsausgleich. Und gehören so an die Regelschule oder wenns so nicht geht an eine Sonder-Schule für SH, die nach dem (angepassten) Lehrplan der Regelschule unterrichtet. Und sind dann keine stigmatisierten Förderschüler! Sondern bevorzugte "besondere" Schüler.
Gruß
von
Norbert_S
Du studierst Schwerhörigenpädagogik. Und hast die Beobachtung gemacht, dass „viele Schüler spätestens im 3. oder 4. Schuljahr zurück an die Förderschule kommen „müssen““.
Vielleicht tappe ich hier wieder in die Falle, dass andere Bundesländer andere Bezeichnungen verwenden.
Aber eine Förderschule ist für Kinder, die besonders langsm lernen, die also eine Lernbehinderung haben. SH-Kinder, denen sonst nix fehlt (Sprachverzögerung oder Lernbehinderung?), haben da auch nichts verloren. Die bekommen ihren „Ohrschmuck“ und eventuell Integrationshilfe und Nachteilsausgleich. Und gehören so an die Regelschule oder wenns so nicht geht an eine Sonder-Schule für SH, die nach dem (angepassten) Lehrplan der Regelschule unterrichtet. Und sind dann keine stigmatisierten Förderschüler! Sondern bevorzugte "besondere" Schüler.
Gruß
von
Norbert_S
Zuletzt geändert von Norbert_S am 29. Jan 2009, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Schulentscheidung
Hallo Norbert,
entschuldige bitte. Ich meinte damit auf keinen Fall die Förderschule für Lernbehinderte! Hier in Bayern heißt es Förderschule oder Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Hören.
Da hätten wir dann mal wieder die Bildungshoheit der Länder. Da blickt ja langsam wirklich keiner mehr durch.
Und mit der Stigmatisierung Sonderschule meinte ich, dass Eltern das so empfinden können. Hier in Bayern klingt Sonderschule fast schlimmer als Förderschule :help: . Vielleicht hätte ich mich differenzierter ausdrücken sollen.
Die genannten Gründe sind die, die mir Eltern und Lehrer bis jetzt erzählt haben. Daher wollte ich ja einfach weitere Meinungen hören.
entschuldige bitte. Ich meinte damit auf keinen Fall die Förderschule für Lernbehinderte! Hier in Bayern heißt es Förderschule oder Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Hören.
Da hätten wir dann mal wieder die Bildungshoheit der Länder. Da blickt ja langsam wirklich keiner mehr durch.
Und mit der Stigmatisierung Sonderschule meinte ich, dass Eltern das so empfinden können. Hier in Bayern klingt Sonderschule fast schlimmer als Förderschule :help: . Vielleicht hätte ich mich differenzierter ausdrücken sollen.
Die genannten Gründe sind die, die mir Eltern und Lehrer bis jetzt erzählt haben. Daher wollte ich ja einfach weitere Meinungen hören.
Zuletzt geändert von Camille am 29. Jan 2009, 21:06, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Schulentscheidung
Hallo Camille!
Nix zu entschuldigen. Da lag ich mit meinem Vorbehalt (leider) schon gleich richtig.
Und du hast völlig recht.
In jedem Bundesland braucht man eine eigene Sprachschulung für Sonder- und Förder ...
Und in Foren wie diesem geht es dann gleich fröhlich zu, wenn das eigene Bundesland nicht genannt wird
.
Nette Grüße
von
Norbert_S
Nix zu entschuldigen. Da lag ich mit meinem Vorbehalt (leider) schon gleich richtig.
Und du hast völlig recht.
In jedem Bundesland braucht man eine eigene Sprachschulung für Sonder- und Förder ...
Und in Foren wie diesem geht es dann gleich fröhlich zu, wenn das eigene Bundesland nicht genannt wird

Nette Grüße
von
Norbert_S
Re: Schulentscheidung
Hallo,
ich dachte, diese Umbenennung von Sonderschule für ... in Förderschulen mit dem Schwerpunkt ... sei bundesweit erfolgt.
Hier in NRW haben wir jedenfalls auch keine Sonderschulen mehr
Auch ich habe Sonderpädagogik studiert mit Hörgeschädigtenpädagogik als einer Fachrichtung. Das ist wohl auch einer meiner Hauptgründe gewesen, mein Kind (ertaubt, zweiCIs ) genau nicht auf eine SH-Schule zu schicken 
Es stellt sich alles ein bisschen anders dar, wenn man plötzlich selber betroffen war. Was in Seminaren noch vollkommen einleuchtend war, war für mich als betroffene Mutter dann unerträglich usw.
Viele Grüße,
ich dachte, diese Umbenennung von Sonderschule für ... in Förderschulen mit dem Schwerpunkt ... sei bundesweit erfolgt.
Hier in NRW haben wir jedenfalls auch keine Sonderschulen mehr

Auch ich habe Sonderpädagogik studiert mit Hörgeschädigtenpädagogik als einer Fachrichtung. Das ist wohl auch einer meiner Hauptgründe gewesen, mein Kind (ertaubt, zwei

Es stellt sich alles ein bisschen anders dar, wenn man plötzlich selber betroffen war. Was in Seminaren noch vollkommen einleuchtend war, war für mich als betroffene Mutter dann unerträglich usw.
Viele Grüße,
Re: Schulentscheidung
ja, ich glaube dann würde die entscheidung oft leichter fallen. zwar heisst es offiziell immer auf den zeugnissen der Unterricht entspricht dem Kerncurriculum der Regelschule, aber die Wahrheit liegt da oft weit entfernt.... man muss schon sehr genau gucken, dass die "förderschule hören" auch wirklich eine solche bleibt und nicht missbraucht wird als abstellgleis für kinder, die an der regelschule nicht klarkommen (warum auch immer) und dann als avws-kinder eingestuft werden...Camille hat geschrieben:- Leistungsniveau (würdet ihr anders entscheiden, wenn das Niveau insgesamt viel höher und auch fordernder wäre, ich denke nämlich auch manchmal, dass das Niveau viel zu einfach ist)
ganz genau so she ich das oft auch. als lehrer(in) einer sh schule hat man immer leicht reden, wenn man seine schule verteidigt, aber nur solange wie das eigene kind eine regelschule besucht. bei manchen lehrern unserer schule (förderschule hören) denke ich mir sie würden ihr kind überall hinschicken nur nicht in ihre eigene klasse...Sabine hat geschrieben:... ich habe Sonderpädagogik studiert mit Hörgeschädigtenpädagogik als einer Fachrichtung. Das ist wohl auch einer meiner Hauptgründe gewesen, mein Kind (ertaubt, zwei CIs) genau nicht auf eine SH-Schule zu schicken
Es stellt sich alles ein bisschen anders dar, wenn man plötzlich selber betroffen war. Was in Seminaren noch vollkommen einleuchtend war, war für mich als betroffene Mutter dann unerträglich usw.
wir haben glück (noch) und das leistungsniveau ist zumindest annähernd gleich dem der regelschule, aber trotzdem habe ich da ein auge drauf, denn mein kind ist hörbehindert und nicht lernbehindert!
Ich denke da muss gewaltig umgedacht werden an vielen SH Schulen, denn was nützt es meinem Kind, wenn ihm 10 Jahre "die Hand vor den A..." gehalten wird und es dann auf einmal rauskommt aus der Schule zwar mit einem Abschluss (Realschule oder erweiterten Realschulabschluss), der überhaupt nicht vergleichbar ist....
Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Schulentscheidung
hallo Camille,
mein Sohn kommt erst nächstes Jahr in die Schule. Aber wir machen uns auch jetzt schon Gedanken darüber.
Regelschule: Nachteil: viele Kinder (bis 35 Schüler) in einer Klasse, Sam würde untergehen, 12 Uhr Schluss und sauviele Hausaufgaben zu Hause.
Vorteil: dafür wäre Sam zusammen mit den Nachbarskinder und verliert so auch nicht den Anschluß zu den hiesigen Dorfkinder
Lindenparkschule: Nachteil: 5 Grundschuljahre, ist weg von zu Hause und seinen Freunden
Vorteil: nur 6 Kinder in der Klasse, Sam kann besser gefördert werden, meißt Hausaufgaben in der Schule, Mittagessen, gute Betreuung.
Momentan tendiere ich eher zum Lindenpark, aber wer weiß, wie es nächstes Jahr aussieht. Ich hatte Bedenken, ob bei der Ausbildungsplatzsuche Nachteile entstehen könnten, wenn irgendwas von Hörgeschädigtenschule draufsteht, aber nun habe ich erfahren, dass nur der Schulname ohne weitere Bezeichnungen auf dem Zeugnis ist. Und als berufstätige Mutter ist es praktisch, dass die Kinder erst zum Spätnachmittag nach Hause kommen. Hausaufgaben gibt es nur Mittwoch und Freitag an den kurzen Schultagen für zu Hause.
Außerdem hat Sam so guten Anschluß zu seinen neuen Kindergartenfreunde gefunden, dass es ihm ganz guttut, mit ihnen zusammen eingeschult zu werden. Wir werden als Ausgleich schauen, dass er dafür regelmäßig daheim in seine Sportvereine geht, um auch hier den Kontakt zu halten.
LG Wilma
mein Sohn kommt erst nächstes Jahr in die Schule. Aber wir machen uns auch jetzt schon Gedanken darüber.
Regelschule: Nachteil: viele Kinder (bis 35 Schüler) in einer Klasse, Sam würde untergehen, 12 Uhr Schluss und sauviele Hausaufgaben zu Hause.
Vorteil: dafür wäre Sam zusammen mit den Nachbarskinder und verliert so auch nicht den Anschluß zu den hiesigen Dorfkinder
Lindenparkschule: Nachteil: 5 Grundschuljahre, ist weg von zu Hause und seinen Freunden
Vorteil: nur 6 Kinder in der Klasse, Sam kann besser gefördert werden, meißt Hausaufgaben in der Schule, Mittagessen, gute Betreuung.
Momentan tendiere ich eher zum Lindenpark, aber wer weiß, wie es nächstes Jahr aussieht. Ich hatte Bedenken, ob bei der Ausbildungsplatzsuche Nachteile entstehen könnten, wenn irgendwas von Hörgeschädigtenschule draufsteht, aber nun habe ich erfahren, dass nur der Schulname ohne weitere Bezeichnungen auf dem Zeugnis ist. Und als berufstätige Mutter ist es praktisch, dass die Kinder erst zum Spätnachmittag nach Hause kommen. Hausaufgaben gibt es nur Mittwoch und Freitag an den kurzen Schultagen für zu Hause.
Außerdem hat Sam so guten Anschluß zu seinen neuen Kindergartenfreunde gefunden, dass es ihm ganz guttut, mit ihnen zusammen eingeschult zu werden. Wir werden als Ausgleich schauen, dass er dafür regelmäßig daheim in seine Sportvereine geht, um auch hier den Kontakt zu halten.
LG Wilma
:help:
Re: Schulentscheidung
Hallo ihr,
vielen Dank für eure ehrlichen Antworten
.
Ich scheine wohl wirklich noch ein bisschen naiv und vielleicht auch zu optimistisch zu sein. Ich habe mir immer vorgenommen, dass in meiner späteren Klasse auch die richtig fitten und guten Kinder eine Chance bekommen sollen. Das heißt also ich muss alle differenziert fördern. Und ich habe auch schon gesehen, dass das geht nur wie üblich eben leider nicht in Deutschland. Aber bei 6 bis 12 Schülern sollte das doch eigentlich schon möglich sein?
@ Sabine: Magst du deine Gründe hier näher erklären? Was hat dich so gestört, was im Seminar noch einleuchtend war? Es würde mich wirklich interessieren.
LG Camille
vielen Dank für eure ehrlichen Antworten

Ich scheine wohl wirklich noch ein bisschen naiv und vielleicht auch zu optimistisch zu sein. Ich habe mir immer vorgenommen, dass in meiner späteren Klasse auch die richtig fitten und guten Kinder eine Chance bekommen sollen. Das heißt also ich muss alle differenziert fördern. Und ich habe auch schon gesehen, dass das geht nur wie üblich eben leider nicht in Deutschland. Aber bei 6 bis 12 Schülern sollte das doch eigentlich schon möglich sein?
@ Sabine: Magst du deine Gründe hier näher erklären? Was hat dich so gestört, was im Seminar noch einleuchtend war? Es würde mich wirklich interessieren.
LG Camille
Re: Schulentscheidung
sollt man meinen, aber oft wird es eben seitens der lehrer "cool" gesehen und nicht wirklcih für ein angemessenes leistungsniveau gesorgt. aber es ist ja auch leicht coll an sachen ranzugehen, wenn es nicht das eigene kind betrifft.Camille hat geschrieben: Das heißt also ich muss alle differenziert fördern. Und ich habe auch schon gesehen, dass das geht nur wie üblich eben leider nicht in Deutschland. Aber bei 6 bis 12 Schülern sollte das doch eigentlich schon möglich sein?
was hilft es denn meinem kind, wenn es in der sh schule die hand vor den a... gehalten bekommt, ein abschlusszeugnis bekommt mit z.b. realschule und dann "draußen" feststellt, dass der abschluss nicht das paier wert ist auf dem er steht?
oft herrscht unter lehrern an sh schulen die meinung die kinder werden ja schon irgendiwe versorgt nach der schule, z.b. in irgendwelchen berufsbildungswerken oder sonstwas und da kann man das alles gelassen sehen. nur das ist nicht die vorstellung die ich für mein kind habe, denn er ist hörgeschädigt und nicht dumm...
dazu nochmal ein verweis auf den spiegelbericht.
http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... &q=spiegel
natürlich sind nicht alle sh schulen so, aber leider einge noch immer. ich denke da muss sich grundlegend was ändern, denn wo draufsteht regelschulcurriculum sollte das auch drin sein!
gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Schulentscheidung
Hey ihr,
ich finde es schade eure Antworten so einstimmig zu lesen, obwohl ihr natürlich absolut recht habt.
@Momo: Ja du hast recht, da muss sich wirklich etwas grundlegendes ändern!
Ich denke eben, dass es ein hörgeschädigtes Kind mit Sicherheit nicht einfach im Leben haben wird und an der Diagnose Hörschädigung kann man nun leider nichts mehr ändern. Also muss ich aus der Situation das Beste machen, d.h. Eltern, Ärzte, Lehrer und alle die sonst noch beiteiligt sind, müssen dieses Kind fördern. Dem Kind hilft nunmal kein Mitleid und auch kein übermäßiges Beschützen. Beeinträchtigte Kinder (egal in welcher Weise) müssen immer mehr leisten, um die gleichen Ergebnisse zu bringen. Da bin ich als Lehrer doch in der Pflicht sie entsprechend zu fördern aber auch mal zu fordern. Ich kenne da so Sätze wie: "Was du bist schwerhörig und kannst lesen? Das ist aber toll!" Da muss dann aber doch eigentlich kommen: "Gut, toll! Hier ist dein nächstes Buch." Und es ist egal, wo dies geschieht. Im Moment passiert es wohl leider nur nirgends optimal. Die SH-Schulen arbeiten weit unter ihren Möglichkeiten und die politischen Rahmenbedingungen verhindern fast eine optimale Integration, die dann nur gelingt, weil die Eltern so viel mitarbeiten (weit mehr als sie müssten!).
Bitte lyncht mich nicht für meine evt. etwas überspitzte Ansich
. Da kann ich ja nur noch hoffen, dass es meine Generation von Lehrern vielleicht langsam mal kapiert und etwas besser macht (sowohl in den Schulen als auch in der Integration).
LG eine trotzdem noch idealistische Camille
ich finde es schade eure Antworten so einstimmig zu lesen, obwohl ihr natürlich absolut recht habt.
@Momo: Ja du hast recht, da muss sich wirklich etwas grundlegendes ändern!
Ich denke eben, dass es ein hörgeschädigtes Kind mit Sicherheit nicht einfach im Leben haben wird und an der Diagnose Hörschädigung kann man nun leider nichts mehr ändern. Also muss ich aus der Situation das Beste machen, d.h. Eltern, Ärzte, Lehrer und alle die sonst noch beiteiligt sind, müssen dieses Kind fördern. Dem Kind hilft nunmal kein Mitleid und auch kein übermäßiges Beschützen. Beeinträchtigte Kinder (egal in welcher Weise) müssen immer mehr leisten, um die gleichen Ergebnisse zu bringen. Da bin ich als Lehrer doch in der Pflicht sie entsprechend zu fördern aber auch mal zu fordern. Ich kenne da so Sätze wie: "Was du bist schwerhörig und kannst lesen? Das ist aber toll!" Da muss dann aber doch eigentlich kommen: "Gut, toll! Hier ist dein nächstes Buch." Und es ist egal, wo dies geschieht. Im Moment passiert es wohl leider nur nirgends optimal. Die SH-Schulen arbeiten weit unter ihren Möglichkeiten und die politischen Rahmenbedingungen verhindern fast eine optimale Integration, die dann nur gelingt, weil die Eltern so viel mitarbeiten (weit mehr als sie müssten!).
Bitte lyncht mich nicht für meine evt. etwas überspitzte Ansich

LG eine trotzdem noch idealistische Camille
Re: Schulentscheidung
hallo
ja ich stimme dir zu.
die devise heisst fördern, aber auch fordern ohne zu überfordern. und immer im auge behalten, dass ein sh kind natürlich für manches mehr anstrengung brauchen kann, nicht muss, aber eben sh ist und nicht dumm!
gruß
ja ich stimme dir zu.
die devise heisst fördern, aber auch fordern ohne zu überfordern. und immer im auge behalten, dass ein sh kind natürlich für manches mehr anstrengung brauchen kann, nicht muss, aber eben sh ist und nicht dumm!
gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Schulentscheidung
Hallo Sabine, Norbert, MOmo,
in NRW ist es doch so das wir Förderschulen haben für die verschiedenen Handicaps der Kids. Dort wird aber der Schulstoff der Regelschule vermittelt. Natürlich mit besonderen Bestimmungen. Aber die Sonderschule haben auch Sonderpädagogik und nicht den Regelschulstoff. Dort kommen ja alles Kids hin mit egal was für problemen . Wenn Hörgeschädigte Kids eine Lernbehinderung haben dann gehen sie doch auf die Sonderschule oder?
Leider haben die Sonderschulen einen schlechten Ruf.
Es gibt viele die der Meinung sind das Förderschulen auch Sonderschulen sind ,das stimmt aber nicht.
Liebe Grüße Biene
in NRW ist es doch so das wir Förderschulen haben für die verschiedenen Handicaps der Kids. Dort wird aber der Schulstoff der Regelschule vermittelt. Natürlich mit besonderen Bestimmungen. Aber die Sonderschule haben auch Sonderpädagogik und nicht den Regelschulstoff. Dort kommen ja alles Kids hin mit egal was für problemen . Wenn Hörgeschädigte Kids eine Lernbehinderung haben dann gehen sie doch auf die Sonderschule oder?
Leider haben die Sonderschulen einen schlechten Ruf.
Es gibt viele die der Meinung sind das Förderschulen auch Sonderschulen sind ,das stimmt aber nicht.
Liebe Grüße Biene
Re: Schulentscheidung
Hallo Sabine,
das stimmt so nicht. Bis vor einigen Jahren gab es in NRW 9 verschiedene Arten von Sonderschulen.
Sonderschule für
-Körperbehinderte
-Sehbehinderte
-Blinde
-Schwerhörige
-Gehörlose
-Lernbehinderte
-Geistigbehinderte
-Erziehungsschwierige
-Sprachbehinderte
Dann erfolgte eben die Umstellung/Umbenennung in Förderschulen.
Jetzt gibt es keine "Sonderschulen für ..." mehr, sondern eben
Förderschulen für
-...
-...
Und es gibt die sogenannten Förderzentren (wie ja z.B. auch das in Olpe).
Nicht alle der Förderschulen orientieren sich am Regelcurriculum, ist ja logisch. Die KB-Schule deckt z.B. eine Bandbreite ab, je nachdem, welche zusätzlichen Behinderungen die Kinder eben noch mitbringen.
Liebe Grüße,
das stimmt so nicht. Bis vor einigen Jahren gab es in NRW 9 verschiedene Arten von Sonderschulen.
Sonderschule für
-Körperbehinderte
-Sehbehinderte
-Blinde
-Schwerhörige
-Gehörlose
-Lernbehinderte
-Geistigbehinderte
-Erziehungsschwierige
-Sprachbehinderte
Dann erfolgte eben die Umstellung/Umbenennung in Förderschulen.
Jetzt gibt es keine "Sonderschulen für ..." mehr, sondern eben
Förderschulen für
-...
-...
Und es gibt die sogenannten Förderzentren (wie ja z.B. auch das in Olpe).
Nicht alle der Förderschulen orientieren sich am Regelcurriculum, ist ja logisch. Die KB-Schule deckt z.B. eine Bandbreite ab, je nachdem, welche zusätzlichen Behinderungen die Kinder eben noch mitbringen.
Liebe Grüße,
Re: Schulentscheidung
hallo biene
was du schreibst ist so nicht richtig.
ich bin nicht der meinung, dass sonderschule=förderschule ist, sondern das ist fakt!
in niedersachsen heißen alle sonderschulen jetzt förderschulen. und an den begriff förderschule wird dann der förderschwerpunkt angehängt. so gibt es
-förderschulen schwerpunkt hören und sprache (schulen für sh und gl)
-förderschulen schwerpunkt sprache (sprachheilschulen)
-förderschulen schwerpunkt lernen
-förderschulensp geistige entwicklung
-fs mit demsp emotional-soziale entwicklung
-fs mit demsp körperlich-motorische entwicklung
-fs mit demsp sehen
es gibt aber auch förderschulen, die mehrere förderschwerpunkte haben, so gibt es z.B. an unserer FörderschuleSP Hören auch zusätzlich Klassen für Kinder mit einem zusätzlichem (zusätzlich zu Hören) Förderbedarf SP Lernen. Alle anderen werden (angeblich) nach dem Curriculum der Regelschule unterrichtet und erhalten auch einen Abschluss (Haupt- oder Realschule).
dann gibt es noch förderzentren, in denen neben der schule noch andere institutionen untergebracht sind, z.B. beratungsstellen, psychologische dienste, kindergarten, frühförderung und andere therapiebereiche und dann eben eine schule mit entsprechendemsp . im bereich hören sind hier in niedersachsen die landesbildungszentren zu nennen oder auch sog. körperbehindertenzentren.
wenn jemand von sonderschule spricht (die es aber so eben nicht mehr gibt hier), meint er/ sei meist die förderschule schwerpunkt lernen oder geistige entwicklung, wobei die eben auch förderschulen sind (wie alle anderen) nur eben mit diesem schwerpunkt!
insgesamt wird aber immer wieder kritisiert, dass z.B. Schüler mit dem Förderbedarf Hören unter Niveau unterrichtet werden, obwohl sie normal intelligent sind. Klar gibt es manche Sachen die anders vermittelt werden müssen (dafür ist man dann ja an so einer Schule), aber das Ergebnis sollte doch dem gleich sein wie ein sh Schüler an der Regelschule. Das ist die Kritik.
Und nur mal so nebenbei bemerkt, nur weil Kerncurricculum der Regelschule drauf steht muss das nicht wirklcih so sein. Also Augen auf!
Gruß
was du schreibst ist so nicht richtig.
ich bin nicht der meinung, dass sonderschule=förderschule ist, sondern das ist fakt!
in niedersachsen heißen alle sonderschulen jetzt förderschulen. und an den begriff förderschule wird dann der förderschwerpunkt angehängt. so gibt es
-förderschulen schwerpunkt hören und sprache (schulen für sh und gl)
-förderschulen schwerpunkt sprache (sprachheilschulen)
-förderschulen schwerpunkt lernen
-förderschulen
-fs mit dem
-fs mit dem
-fs mit dem
es gibt aber auch förderschulen, die mehrere förderschwerpunkte haben, so gibt es z.B. an unserer Förderschule
dann gibt es noch förderzentren, in denen neben der schule noch andere institutionen untergebracht sind, z.B. beratungsstellen, psychologische dienste, kindergarten, frühförderung und andere therapiebereiche und dann eben eine schule mit entsprechendem
wenn jemand von sonderschule spricht (die es aber so eben nicht mehr gibt hier), meint er/ sei meist die förderschule schwerpunkt lernen oder geistige entwicklung, wobei die eben auch förderschulen sind (wie alle anderen) nur eben mit diesem schwerpunkt!
insgesamt wird aber immer wieder kritisiert, dass z.B. Schüler mit dem Förderbedarf Hören unter Niveau unterrichtet werden, obwohl sie normal intelligent sind. Klar gibt es manche Sachen die anders vermittelt werden müssen (dafür ist man dann ja an so einer Schule), aber das Ergebnis sollte doch dem gleich sein wie ein sh Schüler an der Regelschule. Das ist die Kritik.
Und nur mal so nebenbei bemerkt, nur weil Kerncurricculum der Regelschule drauf steht muss das nicht wirklcih so sein. Also Augen auf!
Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Schulentscheidung
Hallo Momo, oh man ist das kompliziert.
Na ja auf jeden Fall wollen wir ja nur das allerbeste für unsere Kids. Es ist alles schon schwer genug. Hauptsache die Kids haben eine Chance .
Na ja auf jeden Fall wollen wir ja nur das allerbeste für unsere Kids. Es ist alles schon schwer genug. Hauptsache die Kids haben eine Chance .
Re: Schulentscheidung
P.S. als Ursache für diese Unterrichten unter Niveau kommt unter anderem
-zu späte Versorgung mit techn. Hilfsmitteln und dadurch schlechter oder kein Spracherwerb
-schlechte frühe Förderung
-zu langes Warten bei unzureichender oder nicht möglicher Versorgung mitHGs oder CI ; es kommt keine Lautsprache ->kein Einsatz von Gebärdensprache (ein Kind ohne Sprache kann auch kein Wissen aufnehmen!)
Es liegt da also einges im Argen was die frühe vorschulsiche Förderung angeht! Und das zieht sich dann (bei eingen Kindern weiter durch ihr gesamtes Leben).
Denn ein Kind was mit 4 Jahren einCI bekommt, bis dahin keine Sprache hat (weder Laut- noch Gebärdensprache) und dann auch bis zur Einschulzung "einfach nicht spricht", kann natürlcih nicht einfach nach Regelschulplan unterrichtet werden- wie denn, wenn es keine Kommunikationsmöglichkeit hat?
Da sind natürlich die Eltern gefragt, dass es nicht sowit kommt, aber auch die Frühförderer, Ärzte und Therapeuten müssen sich der Kriktik stellen um jeden Preis einen Lautspracherwerb haben zu wollen und dabei ein paar Kinder auf dem Weg zu verlieren....und leider sind viele Therapeuten und Lehrer an SH und GL Schulen oder Förderzentren gar nicht dafür ausgebildet den alternativen Weg (Gebärdensprache) zu gehen....
Langes und schwieriges Thema, dass man hier gar nicht so aufschreiben kann...
-zu späte Versorgung mit techn. Hilfsmitteln und dadurch schlechter oder kein Spracherwerb
-schlechte frühe Förderung
-zu langes Warten bei unzureichender oder nicht möglicher Versorgung mit
Es liegt da also einges im Argen was die frühe vorschulsiche Förderung angeht! Und das zieht sich dann (bei eingen Kindern weiter durch ihr gesamtes Leben).
Denn ein Kind was mit 4 Jahren ein
Da sind natürlich die Eltern gefragt, dass es nicht sowit kommt, aber auch die Frühförderer, Ärzte und Therapeuten müssen sich der Kriktik stellen um jeden Preis einen Lautspracherwerb haben zu wollen und dabei ein paar Kinder auf dem Weg zu verlieren....und leider sind viele Therapeuten und Lehrer an SH und GL Schulen oder Förderzentren gar nicht dafür ausgebildet den alternativen Weg (Gebärdensprache) zu gehen....
Langes und schwieriges Thema, dass man hier gar nicht so aufschreiben kann...
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Schulentscheidung
Das kann ich alles nur bejahen. Was ist ein Audiotherapeut ? Was macht er ? Wo bekomme ich einen? Kann mir bitte einer helfen!
Re: Schulentscheidung
Guck mal hier
http://www.audiotherapie.info/index.php
alerdings muss man das (meist) privat zahlen.
Gruß
http://www.audiotherapie.info/index.php
alerdings muss man das (meist) privat zahlen.
Gruß
Zuletzt geändert von Momo am 13. Feb 2009, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI