Wir stellen uns vor!

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Houseye
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Wir stellen uns vor!

#1

Beitrag von Houseye »

Hallo!
Wir haben 2 Kinder: Leonie 4 Jahre und Anton 1,5 Jahre. Bei Leonie wurde im Kindergarten ein Hörtest gemacht: Verdacht auf Hörschwäche! Im Krankenhaus wurden dann die Ohren gereinigt und 3 verschiedene Tests durchgeführt. Alle mit dem gleichen Ergebnis: Verdacht auf leichte bis mittelschwere Hörschwäche. Demnächst haben wir einen Termin für die Hirnstrommessung oder so... Dann wissen alle angeblich mehr. Wir wurden aber schon darauf vorbereitet, dass Leonie beidseitig ein Hörgerät tragen werden muss. Jeder hat uns gefragt, ob wir dass denn nicht gemerkt haben? NEIN! Unsere Tochter ist sogar sehr sprachbegabt. Nur bei "t" und "d" oder "p" und "b" wäre was aufgefallen. Aber sie ist doch gerade 4 Jahre geworden. Für mich war das nicht ungewöhnlich. Hätte es aber sein müssen: Denn nach der Geburt, war der Hörtest (in Österreich wird der immer gemacht) schon nicht ganz in Ordnung. Aber damals hat jeder gesagt, dass bei einem Ohr alles O.K. ist und eine normale Sprachentwicklung gewährleistet ist und der Rest ist nur Ohrenschmalz! Zumindest wollte ich das damals so verstehen. Leonie geht zufällig in einen Integrationskindergarten... Da sind auch andere Kinder mit Hörproblemen und ein gehörloses Kind. Mein Problem ist, dass ich generell überfordert bin! Ich weiß nicht einmal was ich fragen soll! Was kommt da jetzt alles auf uns zu????
cooper
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Re: Wir stellen uns vor!

#2

Beitrag von cooper »

Naja, was machst du dir für Sorgen?

Im Integrationskindergarten ist Leonie gut aufgehoben und bekommt halt jetzt erst ihre ersten Hörgeräte. Vielleicht noch zusätzlich ein paar Stunden beim Logopäden, um die Aussprache zu verbessen. Da ist doch soweit gar nichts schief gegangen.

Also, immer schön mit der Ruhe, das ist alles halb so schlimm.

Viele Grüße, Mirko
FinnsMama
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Re: Wir stellen uns vor!

#3

Beitrag von FinnsMama »

Hallo erstmal,
ich denke auch, dass ihr doch jetzt auf dem besten Weg seid und wenn sie bisher super in die Sprache gekommen ist, solltest du dir jetzt nicht allzu viele Gedanken machen.

Ich kann dir raten, lass dir von den Hörtests, die bei deiner Tochter gemacht werden, Kopien geben. Es ist immer gut, wenn man da auch so ein wenig den Überblick behält. Viele Fragen kommen im Alltag, aber da ihr bestimmt zu Kontrollbesuchen zum HNO müsst, ist das auch kein Problem, da kann man die dann stellen oder eben hier im Forum, hier gibt es immer Leute mit ähnlichen Erfahrungen und einer Menge an Wissen :)

Was genau verunsichert dich denn jetzt am meisten?
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
Houseye
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Re: Wir stellen uns vor!

#4

Beitrag von Houseye »

Hallo!
Danke für die netten Worte!
Ja, was verunsichert mich??? Na ja, die Eingewöhnung mit den Hörgeräten: Es muss doch anstrengend für Leonie sein, plötzlich alles anders und lauter zu hören. Die Dinger immer hinter dem Ohr zu haben ist sicher auch Gewöhnungssache.... Da sind die paar Stunden beim Logopäden sicher das wenigste.
Ich weiß nicht ob es schlimmer werden kann, ob es besser werden kann... Leonie hatte ja mal auf einem Ohr "normal" gehört, aber jetzt eben nicht mehr.
Außerdem hab ich gelesen, dass Kinder, die mit einer Hörschädigung geboren wurden oft auch Sehprobleme haben. Jetzt gehen wir sicher auch zum Augenarzt. Dieser hatte auch mal eine Sehschwäche festgestellt, meinte aber, dass sich das von alleine wieder gibt. Außerdem könnten dann auch noch andere "Entwicklungsverzögerungen auftreten: Leonie versucht seit über einem Jahr sauber zu werden. Wir haben keine Windeln mehr, aber jeden Tag einen Berg Wäsche. Ich frag mich jetzt, ob das alles zusammenhängt und was da noch auf mich zukommen könnte....
FinnsMama
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Re: Wir stellen uns vor!

#5

Beitrag von FinnsMama »

Hey,
mach dir wirklich nicht zu viele Sorgen. Das hilft keinem von euch.

Also: Eingewöhnung mit HGs bei Kindern wird nicht so gemacht, dass die von Anfang an total aufgedreht werden. Sucht euch einen Akustiker, der Ahnung von Kindern hat und er wird das langsam einstellen. Auch die HGs hinter den Ohren stellen wir uns jetzt vielleicht extrem störend vor, aber bei Finn war das noch nie ein Problem. Im Gegenteil, die Geräte können auch farbig sein und er findet das eher super schick als störend.

Ob und wie es schlimmer werden kann, ja das ist eine Frage, die ich mir auch immer wieder stelle. Ich denke, das kann man jetzt so pauschal auch nicht beantworten. Denk nicht zu viel daran, denn dann machst du dich nur verrückt.

Mit den Augenproblemen, das solltest du wirklich abklären lassen. Das haben wir auch gemacht. Wir haben von unserem HNO damals so eine Liste bekommen, was man klären sollte. Also Augen, Urin und Blut. Es gibt wohl ein paar Krankheiten, bei denen die Hörschwäche nur ein Symptom ist nud die sollten ausgeschlossen werden. Frag danach, das kannst du ja auch beim Kinderarzt machen.

Und jetzt mal ganz unter uns: Das Problem mit dem Sauberwerden haben wir schon seit fast 2 Jahren. Ich hab alles körperliche abklären lassen, Windeln will er nicht mehr tragen (er ist 5), aber manchmal vergisst er einfach auf Toilette zu gehen. Meist im Kindergarten. Er sagt dann schon auch mal, dass er einfach keine Lust hatte, er wollte lieber spielen und deswegen hat er halt in die Hose gemacht. Ich bring schon mal 2 oder 3 nasse Hosen mit nach Hause. Sprich den Arzt auch drauf an.
Ihr seid aber mit dem Problem keineswegs allein.
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
cooper
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Re: Wir stellen uns vor!

#6

Beitrag von cooper »

Houseye hat geschrieben: Na ja, die Eingewöhnung mit den Hörgeräten: Es muss doch anstrengend für Leonie sein, plötzlich alles anders und lauter zu hören.
Nein, ganz im Gegenteil! Mit den Hörgeräten ist es endlich nicht mehr so anstrengend, etwas zu verstehen. Wie anstrengend und kompliziert das für einen Schwerhörigen ist, ohne Hörgeräte etwas zu verstehen, hab ich hier mal beschrieben: http://www.schwerhoerigenforum.de/visca ... t&id=32289

Viele Kinder wollen die Höris nach ein paar Tagen gar nicht mehr hergeben und würden sie am liebsten mit ins Bett nehmen.
Die Dinger immer hinter dem Ohr zu haben ist sicher auch Gewöhnungssache
Ach iwo. Die heutigen Geräte sind so klein und leicht, das macht den wenigsten was aus. Wichtig ist halt, dass die Otoplastik gut sitzt und nicht drückt. Grad in der Anfangszeit sollte man da drauf achten, ob bestimmte Stellen im Ohr gerötet sind oder ob sich Leonie beklagt, dass was drückt.

Und die Kleinen sind auch nicht eitel, wie es viele Erwachsene sind. Von wegen, das darf ja keiner sehen, muss man hinter Haaren verstecken, oder am besten ein Im-Ohr-Gerät. Gut möglich, dass deine Kleine zur Einschulung mit poppigen knallroten oder transparenten Hörgeräten rumläuft.

Viele Grüße, Mirko
Zuletzt geändert von cooper am 13. Apr 2009, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
Momo
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Re: Wir stellen uns vor!

#7

Beitrag von Momo »

Hallo

klar ist das neue Hören anstrengend, aber auf Dauer eben auch eine Erleichterung. Immer kompensieren zu müssen, auf den Mund zu sehen und zu raten ist viel anstrengender! Wichtig ist wirklcih ein guter, einfühlsamer und gründlicher Akustiker, der Erfahrung mit Kindern hat.

Manche Kinder stören die HGs tatsächlcih am Anfang, aber meist eher kleinere Kinder. Heute sind die HGs allerdings meist schon recht klein und wenig störend. Einfach probieren und nicht verrückt machen!

Zu den Augen: wahrscheinlich hat sei eine leichte Übersichtigkeit wie viele Vorschulkinder. Das verwächst sich in der Tat oft und hat mit dem Hören nicht zu tun. Trotzdem ist auch das regelmäßige Untersuchen der Augen bei Kindern wichtig, unabhängig ob sie sh sind oder nicht. Bei einer SH sollte man auf jeden Fall regelmäßig zur Augenkontrolle. Zusätzlich sollten die Nieren- und Schilddüsenwerte überprüft werden.

Meist wird aber nichts anderes gefunden! Also keine Panik.

Dass ein 4jähriges Kind noch nicht zuverlässig trocken ist, ist sicher nicht so ungewöhnlich. Auch da würde ich tippen es hat nichts mit der SH zu tun im Sinne einer Erkrankung oder eines Syndroms. Machst du dir deswegen Sorgen sprich mit dem Kinderarzt ob eine weitere organsiche Abklärung sinnvoll erscheint.

Besser wird eine Innenohrsh eigentlich nicht. Ob sie schlimmer wird ist kaum vorhersehbar. Es gibt einge Syndrome da ist es wahrscheinlich, aber man kann nichts daran ändern. Also hilft es nichts sich verrückt zu machen. Mein Sohn ist auch fortschreitend sh und ich war anfangs geschockt. Aber es hilft nichts, man kann es nicht aufhalten und man lernt damit zu leben und seinem Kind Zuversicht und Kraft mit auf den Weg zu geben.

Jetzt ist bei euch erstmal eine gute HG Versorgung und Förderung wichtig. Alles andere kommt dann.

LG
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Houseye
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Re: Wir stellen uns vor!

#8

Beitrag von Houseye »

Hallo!
Sind gerade vom Krankenhaus nach Hause gekommen und froh, dass alles vorbei ist. BERA wurde in Narkose gemacht und die Polypen nicht entfernt (weil fast nichts da!)! BERA hat alle bisher vorliegenden Befunde bestätigt. Abdrücke für die Ohrpasstücke wurden gefertigt, genaue Besprechung mit Ärzten und Logopäden folgte. Jetzt kommt noch viel neues auf uns zu, aber wie sehen voller Zuversicht in die Zukunft. Leonie wird ihre HG´s in 1-2 Wochen erhalten!
Danke auch an euch alle!
Liebe Grüße
Petra, Leonie und Familie
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