Niklas kommt in die Schule welche??????

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Süssemaus2
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Niklas kommt in die Schule welche??????

#1

Beitrag von Süssemaus2 »

Hallo Zusammen

Ich habe mal wieder eine Frage . Wie ihr ja wisst habe ich einen Sohn der Niklas heisst und 6 Jahre alt ist und er soll nächstes Jahr in die Schule . Ich habe auch schon mal bei der gehörlosen Schule bei uns nachgefragt die sind aber nicht begeistert davon . Weil Niklas nicht nur Gehörlos ist sondern auch noch andere Sachen hat.
Und die möchten nur Kinder haben die Gehörlos sind und sonst nichts.

So jetzt bin ich auf der Suche also ich habe einen kurzen Steckbrief von meinem Sohn gemacht vielleicht kann mir jemand helfen auf welche Schule er gehen kann.

Steckbrief:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte heute bei Ihnen nachfragen ob Sie ein Kind aufnehmen würden das folgende Krankheiten hat.

Zur Person:

Niklas 6 Jahre alt

Gehörlos geboren

2004 versorgt mit einem Cochlear Implantat

2004 u. 2005 mehrere OP am CI

Entwicklungsrückstand von ca 2 Jahren

ADHS weil 3 Jahre lang nicht gehört hat durch viele Ärzte Fehler und Logopäden Fehler.

Erste Hörversuche 2006 seit dem lernt die Sprache und auch das Hören

in Logopädischer Behandlung in St. Ingbert bei Wagner-Feld & Kennerknecht, Ergo bei Lebenshilfe Str. Ingbert, alle 2 monate Reha in CIC Hannover,

Gruß Süssemaus2 :)
Karina mit Sohn Niklas (6) taub seit Geburt08/04 implantiert CI ,angefangen zu hören 03/2006
Momo
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#2

Beitrag von Momo »

Hallo
Karina

so würde ich das gar nicht machen. Dein Sohn sollte auf die Schule kommen, die seinen Ansprüchen gerecht wird und nicht auf irgendeine Schule, die ihn dann nehmen will und vielleicht gar nicht geeignet ist!

Mir scheint, ohne dein Kind jetzt zu kennen, dass seine Probleme mehr oder weniger mit dem Hören zusammenhängen. Ich finde das jetzt alles nicht so ungewöhnlich, zumal er ja dann scheinbar erst seit 3 Jahren mit dem Ci hört?.

Die SH schule wird deinen Sohn aufnehmen müssen, wenn ein sonderpädagogischer Förderbedarf Hören festgestellt wird und genau den würde ich an deiner Stelle beantragen. Dann gibt es einmal die Möglichkeit der integrativen Beschulung an der Regelgrundschule vor Ort, mit entsprechenden Förderstunden (3 Stück in Niedersachsen) und Unterstützung des Mobilen Dienstes oder aber eben die Beschulung an der SH Schule. Eine andere Schule käme nur dann in Frage wenn ein anderer Förderbedarf festgestellt wird und der sein grösstes Problem wäre. In manchen SH Schulen gibt es übrigens auch Klassen in denen Schüler unterrichtet werden die zusätzlich einen Förderbedarf im Bereich Lernen haben.

Welche SH Schule wäre denn für euch zuständig?

Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Kaja
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#3

Beitrag von Kaja »

Hallo Karina,

wäre denn die Gehörlosenschule grundsätzlich bereit, mit einer Regelgrundschule, einer Privatschule oder einer Förderschule mit anderem Förderschwerpunkt zusammenzuarbeiten? Beschult die zuständige KB-Schule (die oft auch für ADHS-Kinder zuständig ist) nach dem Regelschullehrplan und liegen dort vielleicht schon Erfahrungen mit schwerhörigen Kindern vor? Würde sich die zuständige Regelgrundschule auf eine Beschulung einlassen - eventuell mit Schulhelfer? Gibt es eine erreich- und bezahlbare Privatschule, die auch wirkliche Integration betreibt? Liegen in der zuständigen Sprachheilschule Erfahrungen mit schwerhörigen Kindern vor (ist zwar bei schwerhörigen Kindern nie die Schule erster Wahl, kann aber im Einzelfall auch ganz gut beschulen)?

@ Momo,
Momo hat geschrieben:Dein Sohn sollte auf die Schule kommen, die seinen Ansprüchen gerecht wird und nicht auf irgendeine Schule, die ihn dann nehmen will und vielleicht gar nicht geeignet ist!
Grundsätzlich hast du ja so recht - aber: wenn die Gehörlosenschule das Kind wirklich nicht aufnehmen will, wird sie genug Möglichkeiten finden, es den Eltern und dem Kind so schwer wie möglich zu machen - und das hilft dem Kind auch nicht wirklich. Dann ist doch eine Schule besser, die sich eine Beschulung zutraut und die möglichen Hilfen umfassend ausschöpfen möchte.
Momo hat geschrieben:Die SH schule wird deinen Sohn aufnehmen müssen, wenn ein sonderpädagogischer Förderbedarf Hören festgestellt wird und genau den würde ich an deiner Stelle beantragen.
Auch das ist theoretisch völlig richtig. Wir haben ja auch ein Kind, was eben nicht nur schwerhörig ist und deshalb so überhaupt nicht in die Vorstellung der in unserer zuständigen SH-Schule zu beschulenden Kinder passt. Mit wurde ganz deutlich zu verstehen gegeben, dass bei einem so schlecht sprechenden Kind es ausreichend Mittel und Wege gibt, festzustellen, dass der Förderschwerpunkt eben nicht im Bereich des Hörens liegt, sondern man z. B. auch eine geistige Behinderung diagnostizieren könne - und dann darf leider die SH-Schule das Kind nicht aufnehmen. Ähnlich ist es doch bei ADHS - da stellt man mal eben den Förderschwerpunkt "soziale und emotionale Entwicklung" fest und verweist auf die E-Schule.

Viele Grüße
Zuletzt geändert von Kaja am 16. Nov 2009, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
Momo
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#4

Beitrag von Momo »

Hallo Kaja

natürlich hast du recht, dass es dem Kind nichts bringt eine Schule zu zwingen ein Kind aufzunehmen.
Trotzdem scheinen mir die von Karina geschilderten Probleme nicht so gravierend, dass ohne weiteres ein anderer Förderbedarf festgestellt wird. Aber aus der Ferne kann ich das kaum beurteilen.
Nur soviel eine sogenannte ADHS kann ihre Ursache sehr wohl im Bereich der SH haben, denn es ist eine Störung der Wahrnehmung, die eben eine ADHS ähnliche Symptomatik auslösen kann. Daher sollte eine solche Diagnose bei einem sh Kind immer mit Vorsicht zu genießen sein und von entsprechenden Fachleuten beurteilt werden, die eben auch Erfahrungen mit den Folgen, Symptomen einer (spät oder schlecht versorgten) Hörschädigung haben.

Der erste Weg bei einem primär hörgeschädigten Kind wäre der Kontakt zur zuständigen SH Schule, spätestens im Rahmen der Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs. Sicher wird eine Schule nicht einfach auf Anfrage einer Mutter einer Beschulung zustimmen, sondern das Verfahren abwarten.

@Karina:

Es bringt nichts "wild" an irgendwelchen Schulen anzufragen, denn keine wird dem so ohne weiteres zustimmen. Klar können sie sagen, ob sie theoretisch bereit sind, aber um endgültig zu entscheiden werden sie alle das sonderpädagogische Überprüfungsverfahren abwarten wollen. Und dann gilt zu klären welche Schule überhaupt welche Hilfen anbieten kann und nicht welche Schule möchte. Denn allein vom Wollen bekommt dein Sohn nicht unbedingt eine gute Förderung. Die Schule sollte sich schon auch auf die besonderheiten einlassen können (sowohl personell als auch von möglcihen Hilfen von außerhalb). Und da leigt oft der Knackpunkt: viele stimmen zu, haben aber nicht wirklcih Ahnung was da auf sie zukommt (sieh den anderen thread von Hoppels Sohn)....

Erlaube mir mal ein paar Fragen:
- habt ihr denn keinen Kontakt zu einer Frühförderstelle/ Beratungsstelle einer SH Schule. Die sollten euch auch zum Thema anstehende Einschulung. was sollte man wann anleihern beraten.

- wo geht dein Sohn in den Kindergarten und bekommt er dort auch entsprechende Fördermaßnahmen- was sagen die zum Thema Einschulung?

-was sagt der Kinderarzt und der behandelnde Pädaudiologe?

-wer hat die ADHS diagnostiziert und wie wird sie behandelt bzw. wie werdet ihr betreut? Bekommt dein Sohn Medikamente oder Ergotherapie/ Verhaltenstherapie?

-wurde mal eine Sprachstandfeststellung bei einem Logopäden gemacht? Bekommt er logopädische Behandlung? Bekommt er allgemeine Frühförderung (wenn er auch insgesamt entwicklungsverzögert ist)?

-wurde mal darüber nachgedacht ihn ein jahr zurückzustellen, um ihm die Möglcihkeit zu geben Entwicklungsrückstände aufzuholen und "schulreif" zu werden?

-habt ihr mal Kontakt zu einem Fachberater für Hör- und Sprachstörung aufgenommen (läuft hier über das Gesundheitsamt)?

Vielleicht sagst du uns mal wo ihr herkommt (welches Bundesland), denn oft wird das regional doch sehr verschieden gehandhabt (gern auch per PN).

gruß
Zuletzt geändert von Momo am 17. Nov 2009, 09:11, insgesamt 1-mal geändert.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Norbert_S
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#5

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Momo!

Perfekt auf den Punkt gebracht. Genau das wollte ich auch schreiben, als ich heute „vor der Arbeit“ den Start-Beitrag gelesen habe. Auch genau diese „paar Fragen“! Du, Momo, warst schneller ;) .

Ergänzen kann ich nur noch dieses:

- Den Antrag auf Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs (Warum wurde der eigentlich nicht schon längst zusammen mit der Frühförderung gestellt?) sofort abschießen!!! Sonst ist das Verfahren bis zur Einschulung möglicherweise nicht abgeschlossen. Schlimmst-möglicher Fall dann: Vorläufige Einschulung an der Regelschule ohne jede Unterstützung.

- Dem Antrag alle ärztlichen Atteste, Diagnosen und alles zur Vor- und Entwicklungsgeschichte des Kindes beifügen, das bereits vorliegt. Das hilft, die Geschichte in die richtige Richtung zu lenken.

- Zu Kajas Bedenken und Fragen: Die würde ich frühestens dann anstellen, wenn das Verfahren abgeschlossen ist und die Eltern mit dem Ergebnis (warum auch immer) nicht leben wollen. Dann kann gegen die amtliche Entscheidung Einspruch erhoben werden. Je besser der begründet ist, z.B. mit einem ärztlichen Gutachten, desto größer ist die Aussicht auf Erfolg. Allerdings dürfte die Notwendigkeit eines Einspruches die große Ausnahme darstellen.

Nette Grüße
von

Norbert_S
Kaja
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#6

Beitrag von Kaja »

Hallo Norbert,

das, was du beschreibst, ist natürlich theoretisch völlig korrekt und wahrscheinlich bei euch auch praktisch so. Nur gibt es leider auch Gegenden, in denen Theorie und Praxis mehr oder weniger weit auseinanderfallen. Das Feststellungsverfahren wird von Menschen betrieben, die oft eben auch recht subjektiv an die Einschätzung des Förderbedarfes herangehen. Und wenn das Kind nun mal eben nicht in die vorgesehene "Schublade" passt, kann diese subjektive Sicht auch zu Ergebnissen führen, die es objektiv so nicht geben sollte.
Norbert_S hat geschrieben:Die würde ich frühestens dann anstellen, wenn das Verfahren abgeschlossen ist und die Eltern mit dem Ergebnis (warum auch immer) nicht leben wollen. Dann kann gegen die amtliche Entscheidung Einspruch erhoben werden.
wenn ich diese Vorschläge hier in die Tat umsetzten würde, hätten wir (vielleicht) im nächsten Jahr September eine Entscheidung - dann hat das Schuljahr schon längst begonnen und die Plätze in möglichen anderen Schulen sind bereits seit langem belegt.
Norbert_S hat geschrieben:Dem Antrag alle ärztlichen Atteste, Diagnosen und alles zur Vor- und Entwicklungsgeschichte des Kindes beifügen, das bereits vorliegt. Das hilft, die Geschichte in die richtige Richtung zu lenken.
oder führt dazu, dass sich die Gutachter aus den vielen Berichten aus einem "Nebensatz" die Informationen herausholen, aus der sie dann die Berechtigung zur Feststellung eines ganz anderen Förderschwerpunktes herauslesen.
Norbert_S hat geschrieben:Den Antrag auf Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs (Warum wurde der eigentlich nicht schon längst zusammen mit der Frühförderung gestellt?) sofort abschießen!!!
In unserem Bundesland darf man den Antrag auf Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfes vor der Einschulung frühestens zur Anmeldung in der Schule abgeben - und selbst da wurde ich mit erstaunten Augen angesehen, dass ich neben dem Anmeldeformular auch noch den Feststellungsantrag mit einem Berg ärztlicher Berichte einreichte. Im Normalfall erfolgt diese Antragstellung erst nach der Einschulungsuntersuchung - und die ist irgendwann im nächsten Jahr. Es muss also nicht zwingend sein, dass Karina den Antrag noch nicht einreichen wollte, es war vielleicht bei ihr noch nicht möglich.

@Momo
Momo hat geschrieben:Nur soviel eine sogenannte ADHS kann ihre Ursache sehr wohl im Bereich der SH haben, denn es ist eine Störung der Wahrnehmung, die eben eine ADHS ähnliche Symptomatik auslösen kann. Daher sollte eine solche Diagnose bei einem sh Kind immer mit Vorsicht zu genießen sein und von entsprechenden Fachleuten beurteilt werden, die eben auch Erfahrungen mit den Folgen, Symptomen einer (spät oder schlecht versorgten) Hörschädigung haben.
Ich gehe nach dem, was Karina schrieb, auch eher davon aus, dass das erwähnte ADHS wahrscheinlich die Folge der schlecht versorgten Schwerhörigkeit und weniger durch den geänderten Hirnstoffwechsel bedingt ist. Richtig ist auch, dass die SH-Schulen grundsätzlich auch die Kompetenz zur positiven Beeinflussung der negativen Folgen schlecht oder verspätet versorgter Schwerhörigkeit haben (sollten).

Aber: nicht selten haben SH-Schulen schon ziemliche Akzeptanzprobleme mit AVWS, für die sie ja primär zuständig sind. Dann ist es doch nicht ganz unwahrscheinlich, dass eine SH-Schule ein Kind mit Verhaltensauffälligkeiten als Folge schlecht versorgter Schwerhörigkeit lieber nicht an ihrer Schule beschulen möchte, sondern diese Herausforderung eher andere Schulen abgeben möchte. Und dann hilft es dem Kind wenig, wenn zwar auf die Schwerhörigkeit eingegangen wird, die Verhaltensprobleme aber ausgeblendet werden und dadurch ein Versagen auf dieser Schule durchaus möglich ist.
Momo hat geschrieben:Der erste Weg bei einem primär hörgeschädigten Kind wäre der Kontakt zur zuständigen SH Schule, spätestens im Rahmen der Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs.
Das ist vollkommen richtig - in jedem Fall muss ein Feststellungsverfahren eingeleitet werden, dass das Ziel hat, den sonderpädagogischen Förderbedarf "Hören" festzustellen.
Momo hat geschrieben:Sicher wird eine Schule nicht einfach auf Anfrage einer Mutter einer Beschulung zustimmen, sondern das Verfahren abwarten. Es bringt nichts "wild" an irgendwelchen Schulen anzufragen, denn keine wird dem so ohne weiteres zustimmen.
Das ist auch so korrekt. Die Schulen können aber ihre Bereitschaft signalisieren, das Kind aufzunehmen, sofern ein entsprechender Förderbedarf festgestellt wird. Und wenn die SH-Schule, die das Feststellungsverfahren dann ja auch tatsächlich durchführt, schon annehmen kann, dass sie das "ungewollte Kind" nicht aufnehmen muss, dann wird sie eher bereit sein, den Förderbedarf "Hören" festzustellen und nicht auf einen anderen Förderschwerpunkt "ausweichen". Insofern ist es schon sinnvoll, bei möglichen Schulen nachzufragen, ob sie ein CI-versorgtes Kind aufnehmen wollen und sich zutrauen, es (natürlich mit Unterstützung der SH-Schule) zu fördern.

Natürlich wäre die Beschulung an der Gehörlosenschule wahrscheinlich die beste Lösung. Aber - wenn man das Optimum mit ziemlicher Wahscheinlichkeit nicht erzielen können wird, dann ist es doch nicht grundsätzlich falsch, die unter den gegebenen Bedingungen bestmögliche Lösung zu suchen - oder?

Viele Grüße
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
Norbert_S
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#7

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Kaja!
Das Feststellungsverfahren wird von Menschen betrieben, die oft eben auch recht subjektiv an die Einschätzung des Förderbedarfes herangehen.
Subjektiv an ein Verfahren zur Festellung des Sonderpädagogischen Förderbedarfss gehen eigentlich immer nur die Eltern ran. Das ist auch in Ordnung so. Alle anderen Beteiligten haben eigentlich die Distanz und die Freiheit, objektiv zu sein und zu bleiben.

In diesem Sinne

Nette Grüße
von

Norbert_S
Kaja
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#8

Beitrag von Kaja »

Hallo Norbert,
Norbert_S hat geschrieben:Subjektiv an ein Verfahren zur Festellung des Sonderpädagogischen Förderbedarfss gehen eigentlich immer nur die Eltern ran. Das ist auch in Ordnung so. Alle anderen Beteiligten haben eigentlich die Distanz und die Freiheit, objektiv zu sein und zu bleiben.
schön wäre es, wenn die Qualifikation als "Fachmensch" auch zwangsläufig zu Distanz und Objektivität führen würde. Wenn aber, wie hier, die Sonderpädagogen, die das Kind wahrscheinlich auch später unterrichten werden, entscheiden dürfen, ob ein Kind, was nach der Papierlage anstrengend zu werden scheint, in ihre Klasse kommt oder doch besser in einer anderen Schule "aufgehoben" wäre, dann bleibt es nicht aus, dass es nicht selten an Distanz und Objetivität fehlen mag.

Viele Grüße
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
Norbert_S
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#9

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Kaja!

Vielleicht hast du ja schlechte Erfahrungen gemacht.
Aber deswegen sollte man das Verfahren nicht von vorn herein mit sämtlichen möglichen Zweifeln und Bedenken belasten oder gar unter General-Verdacht stellen.

In aller Regel können Eltern hiervon ausgehen:
- Am Verfahren zur Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs sind erfahrene Fachleute beteiligt.
- Die tragen die erforderlichen Informationen zusammen und erarbeiten einen Förder-Vorschlag. Mehr nicht.
- Die beteiligten Fachleute sind nur in Ausnahmefällen auch mögliche künftige Lehrer. Da sucht sich niemand pflegeleichte Kinder zusammen, die ihm genehm sind und keiner bekommt die Mauschelei mit ;) . Dafür sind an so einem Antrag einfach zu viele Leute und Instanzen beteiligt.
- Die endgültige Entscheidung über die vorzuschlagende Förderung trifft eine vorgesetzte Stelle.
- Die Eltern sind ins Verfahren laufend mit eingebunden, z.B. am „Runden Tisch“. Und haben das letzte Wort dabei, ob sie den Vorschlag annehmen wollen.
- Die Eltern können stark unterstützen durch eigene Vorarbeit (ärztliche Berichte) und frühes Aufstehen. Antrag nach der Einschulungsuntersuchung ist in heiklen Fällen völlig sinnlos. Das sollte eigentlich auch schon die Frühförderung rüber bringen.
- Wenn es trotzdem im Einzelfalle mal nicht rund laufen sollte, dann sollten sich die Eltern gleich an die vorgesetzte Stelle („Schulamt“) mit der Bitte um Hilfe wenden. Denn: Nachher meckern ist nicht zielführend. Und Regelgrundschulen verfügen möglicherweise nicht über die wünschenswerte Erfahrung mit dem Verfahren.

In diesem Sinne grüßt freundlich

Norbert_S

P.S.: Das beste Einvernehmen zwischen Kindern, Eltern und Lehrern finde ich immer an „besonderen“ Schulen. An keiner anderen Schulart ziehen alle so verlässlich und engagiert gemeinsam am gleichen Strick (und zwar in die gleiche Richtung ! ;) .
Momo
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#10

Beitrag von Momo »

Hallo zusammen,

ich möchte euch beiden, Kaja und Norbert, zustimmen.

Kaja, ich kann deine Skepsis schon verstehen, denn du hast bisher ja nicht die besten Erfahrungen mit den sog. Fachleuten gemacht und du bzw. dein Sohn wurdest, zumindest deinen Erzählungen hier im Forum nach, ungerecht behandelt oder empfindest es zumindest so. Von daher kann ich verstehen, dass du ein solches Überprüfungsverfahren nicht unbedingt als objektiv einschätzt.
Ich teile deine Meinung zumindest teilweise. Klar sollte ein solches Verfahren objektiv sein. Aber auch ein Gutachten, welches dabei evtl. Zu Rate gezogen wird ist ja nicht unbedingt neutral geschrieben und kann so manches Vorurteil zur Folge haben oder gar auch zu Fehleinschätzungen führen. Und es sind auch nur Menschen "am Werk" und auch die machen Fehler oder können sich mal irren. Ich unterstelle aber mal den beurteilenden Fachleuten, hier sind das im Fall eines sh Kindes die der SH Schule, dass sie zumindest versuchen sich von solchen Vorurteilen nicht leiten zu lassen undf möglichst objektiv zu beurteilen und vor allem im Sinne des Kindes. Sie haben außerdem oft auch schon viel Erfahrungen und können so manches Kind auch nach kurzer Begutachtung erstaunlich gut einschätzen. Im Zweifel ist es hier so, dass auch andere Gutachter(Fachlehrer anderer Schulformen z.B.) zurate gezogen werden- wenn der Förderschwerpunkt nicht klar oder eindeutig ist welcher Förderbedarf am höchsten ist (wenn es mehrere "Baustellen" gibt).
Ich habe es damals so erfahren, dass man als Eltern miteinbezogen wird und versucht wird eine Lösung zu finden mit der beide Seiten dann zufrieden sind. Aus meinen Erfahrungen kann ich empfehlen Fachleute von außerhalb, die das Kind schon lange kennen und begleiten und dadurch auch gut (mehr oder weniger neutral) einschätzen können, mit einzubeziehen in ein solches Verfahren, z.B. Logopäden, Ergotherapeuten, Frühförderung, Kindergarten. Denn der überprüfende Fachlehrer sieht das Kind ja nur einen kurzen Moment, besucht es vielleicht ein paar mal, um sich ein Bild zu machen, hat sicher auch Erfahrungswerte aber trotzdem lernt er/ sie das Kind nie so gut kennen wie jemand der es seit Jahren begleitet. Natürlich sollten auch die Eltern was zu sagen haben, denn sie kennen ihr Kind am besten und können am besten sagen wieviel Unterstützung sie zuhause leisten können. Gemeinsam sollte man dann einen guten Weg finden.
Dass jemand ein "schwieriges" Kind ablehnt bei einer Beurteilung kann ich mir so ganz nicht vorstellen. Hier ist es so, dass diejenigen die die Überprüfungsverfahren machen nicht die Lehrer des Kindes sein werden- sprich eine "Klassenzusamenstellung nach Wunsch" ist nicht möglich für die Lehrer. Ich denke eher, dass es auch Probleme gibt, die ein kind haben kann, die auf einer SH Schule z.B. nicht ausreichend begleitet werden können. Und sind die Probleme vordergründig ist vielleicht ein anderer Förderschwerpunkt, vielleicht auch vorrübergehend oder zuerst, sinnvoll und im Bereich Hören wird das Kind von einem Mobilen Dienst der SH Schule betreut.
Was ich sagen will: Engagement und Mitspracherecht auf jeden Fall, aber erstmal mit einer positiven Einstellung den Fachleuten begegnen und erstmal davon ausgehen, dass auch sie das beste für das Kind wollen. Und wenn man offene Gespräche führen kann wird man sicher auch eine gemeinsame Lösung finden.

Auf der anderen Seite ;@Norbert, würde ich mir manchmal auch von den sog. Fachleuten als Elternteil etwas mehr Anerkennung und Respekt der Lehrer wünschen. Ich habe es auch schon mehrfach erlebt, dass da ein "junges Lehrerküken" den Eltern gegenüber sowas von arrogant auftrat und meinte nur weil sie ein Studium absolviert hatte die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Aber außer einem Studium und Referendariat gehört auch ein wenig (Lebens- und Unterrichts)-Erfahrung und ein gutes Händchen dazu. Ein bzw. zwei Staatsexamen machen allein leider noch keinen guten Lehrer aus! Und bei dem ein oder anderen Lehrer oder sog. Fachmann (sei es HNO, Therapeut, Berater, Psychologen usw.) kann ich als "nur" Elternteil vor Erstaunen über soviel Naivität auch nur den Kopf schütteln und hoffen, dass mein Kind nicht unbedingt an so jemanden gerät. Und oft wird auch in solchen Gesprächen vergessen (O-Ton ein Lehrerin "oh da war ich vielleicht schon betreibsblind"), dass es für uns Eltern um unser Kind-das wicxhtigste auf Erden- und nicht um irgendein Kind geht!

Also: ich finde es gut wenn jeder die Kompetenzen des anderen ein wenig anerkennt und man gemeinsam den Weg geht, um das Bestemögliche für dieses Kind zu erreichen. Und da hilft, wie du Norbert ja auch immer schreibst, reden reden reden! (und auch da gibt es sowohl Lehrer als auch Eltern die dazu nicht bereit sind...)

In diesem Sinne viele Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Süssemaus2
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#11

Beitrag von Süssemaus2 »

Hallo Zusammen

entschuldig das ich mich jetzt erst melde war jetzt seit Sonntag in Hannover im CIC .

Also zu euren Fragen.

1. Es gibt nur eine Gehörlosen Schule bei uns die hat aber keine Frühförderungsstelle oder sonst eine Stelle wo man sich beraten lassen kann.

Bei uns endet die Frühförderung so bald die Kinder 6 Jahre alt sind und weil Niklas ja seit 2006 in einen Behinderten Kiga ging bekam er keine Frühförderung weil das gesetzlich bei uns so ist.

Ich hatte Kontakt mit der GL-Schule aufgenommen und gefragt und sagten nur das es nicht möglich ist ADHS hat und in seiner Entwicklung zurück ist.

2. Niklas geht es in einen normalen Kiga seit dem 01.08.09 die haben dort eine Gruppe mit 10normalen und 5 behinderen Kindern und ich muss sagen er hat in der kurzen Zeit wo er da ist schon einiges gelernt. Ja ab und zu bekommt er schon was wenn sein Erzieher mal Zeit hat und dann macht er alleine was mit ihm. aber ich muss sagen Niklas lernt viel von den anderen ruhigen Kindern das sind keine die den ganzen Tag durch das zimmer rennen und schreien und nette wörter sagen wenn ich wisst was ich meine.

3. Kinderarzt lassen wir lieber sagt nichts.
Ihr meint sein HNO Arzt der sieht und alle 6 moante mal oder wenn ich niklas sein logo Rezept hole.

4. Für das ADHS musste ich 2 Wochen in eine Verhaltensklinik mit meinem Sohn. Die haben das dann festgestellt. Dann habe ich mir den passenten Arzt gesucht in meiner Umgebung und er hat ihn dann noch untersucht und kam dann auch zu dem Ergebniss. ADHS. Er bekommt einen Saft . Aber ich muss wirklich sagen seit er den Saft hat ist er wirklich ruhiger geworden . Nur du merkst wenn der saft seine Wirkung verliert geht die Power ganz schnell wieder hoch.

5. Am Mittwoch hat man in Hannover einen Sprachtest mit ihm durch geführt der muss noch ausgewerdet werden und dann bekomme ich bescheid. Und einen ET 6-6 wurde mit ihm durch geführt um zu gucken wie es mit seiner Entwicklung aussieht genauch.

Er hatte mal im 12/08 einen Sprachtest gemacht bekommen und da hat man das Hör und Sprachalter eingestuft auf 3 Jahre.

Ja niklas bekommt 2 mal die woche logo und 1 mal die woche ergo. eine frühförderung bekommt er nicht. gesetzlich nicht erlaubt.

Das wollte ich jetzt beantragen aber hier musst du auch damit rechnen das sie dein kind trotzdem in die Schule machen kenne da einen Fall. Muss man abwarten was das Schulamt dazu sagt.

Um seinen Rückstand aufzuholen oder wie du sagst schulreif zu werden müsste er mindestens noch 2 jahre in kiga.

Ich hatte vor einigen Wochen mal auf dem Gesundheitsamt angerufen weil Niklas Akte von der normalen Grundschule dort hingeschickt worde. Ich schildert den Fall der Dame die meinte nur ich sollte warten bis der Arzt da ist der würde sich dann den Fall ansehen und mir einen Termin zu schicken aber sie sagte auch das könnte erst im Februar oder März sein.

Wir kommen aus dem schönen Saarland was ich keinen Empfehlen würde wenn er ein behindertes gehörloses kind hat.

Ich habe jetzt auch mal auf einen Sprachheilschule hier bei uns angerufen und der nette Mann meinte wo Niklas sein Sprach und Hörverstehen liegen würde da habe ich gesagt bei 3 bis 3 1/2 Jahren da sagte er das ging nicht das Niklas auf seine Schule kommen könne er müsse mindesten sein sprach und höralter genauso sein wie sein richtiges alter weil sie ja den lehrplan von einer normalen grundschule haben. ich fragte ihn dann wenn das sein kind währe wo er es den hinschicken würde auf welche schule er konnte mir keine antwort geben ein schulleiter kann mir keine antwort geben wenn er so ein kind hätte.

Soll ich dann wirklich mein kind auf eine Körperbehinderten schule oder sogar geistig behinderten schule schicken.

Gruß Süssemaus2
Karina mit Sohn Niklas (6) taub seit Geburt08/04 implantiert CI ,angefangen zu hören 03/2006
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#12

Beitrag von Süssemaus2 »

Hallo

noch eines es gibt keine SH schule bei uns nur einen GL-schule.

Und noch eines Niklas bekommt keine Frühförderung gesetzlich nicht erlaubt vom Saarländischen Bundesland-.

Gruß Süssemaus2
Karina mit Sohn Niklas (6) taub seit Geburt08/04 implantiert CI ,angefangen zu hören 03/2006
Momo
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#13

Beitrag von Momo »

Hallo Karina

oh je. Vom Saarland habe ich auch bereits Gerüchteweise gehört, dass es dort mit einem sh Kind schwierig ist.

Da ist auch schwer zu raten was man tun sollte. Im Prinzip ist ja so ein Einstufungstest schonmal gut, um überhaupt zu sehen was dein Sohn für Fähigkeiten hat.
Nein auf eine Schule für Geistigbehinderte würde ich ihn auf keinen Fall schicken, wenn er keine geistige Behinderung hat. Gleiches gitl für eine Schule für Körperbehinderte, es sei denn sie arbeiten nach einem akzeptablen Lehrplan (oft arbeiten aber auch die "nur" nach dem Lehrplan Geistige behinderung).
Gibt es wirklcih keine Schule für Schwerhörige (weiß ich nicht) dann würde ich auf Integration an der Regelschule vor Ort bestehen. Wechseln kann man dann immer noch.
Allerdings würde ich auch mal nachhaken was für Kinder denn die GL Schule besuchen, denn so wirklich GL Kinder gibt es ja kaum noch und in den meisten anderen Bundesländern ist die Tendenz eher zur SH Schule statt GL Schule, da ja die meisten gl Kinder Ci versorgt sind und eher den SH Status haben (so wird argumentiert- ist keine Wertung von mir).
Und dass eine Schule, egal ob GL oder Regelschule ein Kind ablehnt nur weil es ADHS hat, finde ich doch sehr befremdlich, denn auch eine Regelschule muss ein solches Kind nehmen, wenn es ansonsten dahin gehört. Es kommen dann zusätzliche unterstützende Maßnahmen, z.B. durch einen Mobilen Dienst Emotional-soziale Förderung, in Frage.

Ich weiß gar nicht was ich dir jetzt raten soll. Wahrscheinlcih würde ich Kontakt zum jugendärztlcihen Dienst suchen um mit denen gemeinsam eine Lösung zu suchen und parallell dazu einen Kinder- und Jugendpsychiater um Hilfe bitten (auch die machen versch. Tests zur Entwicklungs- und Förderdiagnostik).

Was mich noch wundert: wird die ADHS außer mit "Saft" behandelt? Normalerweise sollte ein Kind auch psychotherapeutisch begleitet werden.

Vielleicht hat hier noch jemand Ideen?

Ratlose Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Kaja
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#14

Beitrag von Kaja »

Hallo Karina,

jetzt nur kurz - muss ins Büro.

Nach dem, was du schreibst, würde ich versuchen, eine Rückstellung zu erreichen. Das ist bei euch nach § 3 Absatz 2 Schulpflichtgesetz für "schulpflichtige Kinder, für die aufgrund einer medizinischen Indikation durch die Schul- oder Amtsärztin oder den Schul- oder Amtsarzt eine Einschulung noch nicht angeraten ist" möglich. Das so gewonnene Jahr muss dann so intensiv wie irgend möglich genutzt werden, um die bestehenden Entwicklungsrückstände zu minimieren. Habt ihr schon mal an eine Reha-Maßnahme gedacht? Auch wenn z.B. die Klinik in Murnau für eine reine Sprachheilmaßnahme nicht zu empfehlen ist, bei allgemein entwicklungsverzögerten Kindern und Kindern mit ADHS leisten sie gute Arbeit. Dann hast du auch gegenüber der Sprachheilschule, im günstigsten Fall nach guter Behandlung der ADHS auch bei der GL-Schule eine deutlich bessere "Verhandlungsposition".

Ist eine Rückstellung nicht machbar, könnte die KB-Schule, wenn sie denn tatsächlich nach dem Regelschullehrplan unterrichtet, eine gute Alternative sein. Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit der Regelbeschulung mit Schulhelfer. Existieren bei euch erreich- und bezahlbare Privatschulen? Wie schaut es mit Schulen in angrenzenden Bundesländern aus?

Viele Grüße
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
Momo
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#15

Beitrag von Momo »

Ja eine Reha fände ich auch eine sehr gute Idee. Neben Murnau gibt es auch noch Werscherberg.
http://www.klinik-werscherberg.de/

Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
PetraAnett
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#16

Beitrag von PetraAnett »

Hallo Karina -

ich möchte mich mal der Rehaempfehlung anschließen.
Werscherberg beginnt sich auch zusätzlich auf Kinder mit Sprachproblemen und ADHS zu spezialisieren.
Als wir dieses Jahr da waren erzählte unsere Hausleitung, dass sie gerade dabei ist in diese Richtung ausgebildet zu werden.
Wir hatten eine Mutti mit ADHS Kind im Haus und sie konnte da schon profiieren. Sprachlich bringt Werschrberg viel - und da Niklas ein CI hat bist du dort auch in den Hände der Fachleute.
Vieleicht wäre es sogar möglich, dass ihr bis zur Einschulung zweimal fahren könntet.

LG
Norbert_S
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#17

Beitrag von Norbert_S »

Süssemaus2 hat geschrieben:Hallo

noch eines es gibt keine SH schule bei uns nur einen GL-schule.

Und noch eines Niklas bekommt keine Frühförderung gesetzlich nicht erlaubt vom Saarländischen Bundesland-.

Gruß Süssemaus2
Ich kenne die saarländischen Verhältnisse zwar nicht, kann es aber schier nicht glauben, dass es eine reine GL-Schule geben soll. Diese Schulen sind in aller Regel "breitbandig" und das Merkmal GL ist es ein wenig auch. Hier gibt es (links oben) den wunderbaren Schalter "Schulen" und da lässt sich schnell was Passendes finden und sofort Kontakt herstellen.
Vielleicht sollte auch die Art der Schule erst mal nicht unnötig problematisiert werden, solange der Antrag auf Feststellung des pädagogischen Förderbedarfs noch nicht abgearbeitet ist. Dessen Ergebnis verweist auf die "richtige" Schule.

Und: Keine Frühförderung? Warum? Die erstbeste (einzige?) von mir gegoogelte saarländische Staatliche Schule für Gehörlose und (!) Schwerhörige hat genau diese Frühförderung schon auf dem Start-Bild ihrer Homepage stehen. Für mich einzige Erklärung, solange man mir das nicht verklickert: Das Kind ist bereits in einem anderen Förderprogramm drin und es gibt keine Doppel-Finanzierung.

Nette Grüße
von

Norbert_S
Momo
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#18

Beitrag von Momo »

Hallo Karina

ich hab dann auch mal Google befragt und das gefunden
http://www.hoerbehindertenschule-lebach.de/index.htm
Das ist eine Schule für Gehörlose und Schwerhörige.
Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Momo
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#19

Beitrag von Momo »

Und es gibt einen Schulkindergarten. Vielleicht wäre das auch was, um aufzuholen!
http://www.hoerbehindertenschule-lebach ... nzept.html
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Süssemaus2
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#20

Beitrag von Süssemaus2 »

Hallo

zu der GL Schule in Lebach die ist die Schule die meint das mein Sohn nicht dorthin gehört weil er nicht nur hörgeschädigt ist sondern auch ADHS und der Entwicklungsrückstand das sagt mir persönlich die Direktorin der Schule .

Und noch eines zur Frühförderung.

Ich wahr bei der Lebenshilfe an meinem Wohnort und bekam die antwort Niklas sei ja in einem heilpädagogischen Kiga und es stehe ihm keine Frühförderung zu. Dann bin ich zu einem Frühförderzentrum in Saarbrücken gegangen dort bekam ich die selbe Antwort das es nicht möglich ist vom Gesetz her.

Und die Frühförderung von der 'Gl Schule aus Lebach hat mir gesagt das sie nur eine beratende Funktion haben und das der Kiga wenn wer fragen hat kann er in der GL Schule anrufen. Das ist die Frühförderung von Lebach( da lache ich) nur wenn mein Sohn in einen Regelkindergarten gegangen wäre von anfang an wären die aus Lebach gekommen von der schule.

was nutzt mir der Schulkindergarten wenn sie ihn dort nicht in der Schule aufnehmen wollen da nutzt mir der Schulkindergarten auch nichts.

Entschuldigt bitte aber ihr glaubt auch ich würde nichts für mein Sohn machen wenn ich mir hier einige aussagen lese.

ich habe soviel schon hinter mir mit förderung woher ich sie bekommen kann aber hier bist du als mutter eine GL kind auf dich selber gestellt. Geht dein kind nicht den normalen weg wie ein gesundes kind ist er der arsch und nichts bekommt er.

Das könnt ihr mir glauben.

Gruß Süssemaus2
Karina mit Sohn Niklas (6) taub seit Geburt08/04 implantiert CI ,angefangen zu hören 03/2006
Momo
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#21

Beitrag von Momo »

Hallo Karina

nein, ich wollte auf keinen Fall, dass du denkst dass ich denke du tust nichts für dein Kind- auf keinen Fall denke ich das!
Ich habe auch von anderen Seiten bereits gehört, dass es im Saarland besonders schwieirig ist. Ich verwies nur auf die Internetseite, da du davon sprachst es gäbe nur eine Schule für Gehörlose und nicht für Schwerhörige- ich dachte da leigt ein Missverständnis vor.

Naja auf der Seite des Vorschulkigas steht ja, dass er für Kinder ist, die zwar schulpflcihtig aber eben noch nicht schulreif sind. Du fragst was es bringt, wenn er da hingeht und dann doch auf eine andere Schule muss. Naja erstmal könnte er noch ein jahr aufholen und ganz intensiv gefördert und auf Schule vorbereitet werden. Vielleicht "verwachsen" sich dann auch einge seiner Probleme, in einem Jahr kann gerade in dem Alter einges passieren. Vielleicht kann er dann doch dort aufgenommen werden oder hat bessere Chancen als I-Kind an einer Grundschule vor Ort. Vielleicht natürlcih nur, denn Garantien gibt es nicht. Nur du kannst beurteilen, ob es möglcih sein kann, dass er das aufholt oder zumindest so aufholt, dass er Chancen hätte.
Ich kann mir irgendwie immer noch nicht vorstellen, dass er allein aufgrund einer ADHS, die ja therapiert wird, einfach so abgelehnt wird. Es gibt sicher noch andere Gründe. Scheinbar schätzt die Schulleitung eher seinen allgemeinen Entwicklungsrückstand als so groß ein, dass er auch dem Lernpensum der SH oder GL Schule nicht gewachsen wäre (zumindest jetzt) und daher der Förderbedarf eben wonaders leigt. Aber das sind alles nur Mutmaßungen. Vielleicht sucht ihr nochmal das Gespräch mit der Schulleitung, um gemeinsam einen Plan zu entwicklen wie es weitergehen kann.

Das mit der Frühförderung ist hier auch so. Besucht das Kind einen heilpädagogischen Kiga hat es keinen Recht auf allgemeine Frühförderung, sehr wohl aber auf die Hörfrühförderung. Seltsam, dass in Deutschland einfach nichts einheitlich geregelt sein kann. Bekommt er denn in seinem jetzigen Kiga ausreichend Förderung? Oder hast du das Gefühl es reicht nicht aus für seine besondere Kombination an Problemen?

Liebe Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Norbert_S
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#22

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Karina Decker!
Entschuldigt bitte aber ihr glaubt auch ich würde nichts für meinen Sohn machen wenn ich mir hier einige Aussagen lese.
Nein, dass glaubt hier niemand.
Bei aller Unmöglichkeit, den gesamten Problembereich aus der Ferne richtig zu verstehen:
Hier wird doch nur versucht, deinen vielen Bemühungen eine noch bessere Struktur bei den Behörden / Dienststellen / Instanzen zu ermöglichen.

Nette Grüße (und viel Erfolg!)
von

Norbert_S

P.S.: Momo war wieder mal schneller ;) .
Zuletzt geändert von Norbert_S am 21. Nov 2009, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
Süssemaus2
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Re: Niklas kommt in die Schule welche??????

#23

Beitrag von Süssemaus2 »

Hallo

ich wünsche allen Leute hier ein frohes und gesegnetes Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2010.

Niklas hat die Erlaubnis bekommen das er noch ein Jahr Kindergarten machen kann und dann soll er erst in einen Vorschulkindergarten.

Vielen Dank noch mal für alles.

Gruß Süssemaus
Karina mit Sohn Niklas (6) taub seit Geburt08/04 implantiert CI ,angefangen zu hören 03/2006
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