Frage zu dem BERA- Test

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leonclauss
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Frage zu dem BERA- Test

#1

Beitrag von leonclauss »

Hallo ich habe einen Sohn der 3 Jahre ist.
Ich war mit ihm schon mehrmals bei einem HNO der hatte bei meinem Sohn schon des öfteren einen Ohren Tupen erguss festgestellt(Schleim im Ohr) und hat uns jedesmal mit einem Schlaiemlöser abgefertigt.
Der Schlaimlöser half aber nur einige Wochen lang.Nach einiger Zeit war das gleiche wieder und wir waren wieder beim gleichen Arzt.Dies ging eine ganze Weile so weiter.Jetzt habe ich meinem Sohn wieder den Schleimlöser gegeben, und sind am darauffolgenden Tag zu einem anderen HNO Arzt.Der stellte aber diese Diagnose in Frage und möchte nächste Woche nun den BERA Test durchführen.Soll ich nun den Schleimlöser absetzten oder soll ich ihn bis zu dem Test weiter geben.Ich hatte nähmlich gelesen der Test funktioniert nur wenn das Ohr frei ist (also kein Schleim drinn ist).Da ich natürlich ein richtiges Ergebniss gerne hätte weis ich jetzt nich genau was ich tun soll.
Hoffe mir kann irgendjemand meine Frage beantworten.
Da ich keine Ahnung davon habe.

mfg Nadine
Lynn
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Re: Frage zu dem BERA- Test

#2

Beitrag von Lynn »

Hallo Namensvetterin,

eine Bera Untersuchung macht nur Sinn, wenn die Ohren wirklich frei sind. Sprich KEINE Ergüsse vorhanden sind.

Besteht denn bei Eurem Sohn der Verdacht auf eine Schwerhörigkeit ?
Ich meine auch ohne Ergüsse ? Denn wenn man Paukenergüsse hat, hört man auch schlechter.
Allerdings sollte dies dann ein vorübergehender Zustand sein, und das Hörvermögen OHNE Ergüsse sollte dann normal sein.

Ich halte eine Bera für schwachsinnig, wenn dein Sohn chronische Ergüsse zu haben scheint. Denn automatisch wird diese ein schlechtes Ergebniss anzeigen.
Und ich denke nur mit den abschwellenden Nasentropfen, wird sich das Problem bis zum Termin nicht geben.
Was sagt denn der Arzt dazu der die Bera schreiben will ?

Der normale Weg wäre die Bera unter Narkose zu schreiben, wobei VORHER die Ohren durch Trommelfellschnitte (und eventl. Paukenröhrchen) gereinigt werden. Nur so bekommt man eine aussagekräftige Bera.

Wenn Du magst, erzähl mal etwas mehr zur Vorgeschichte.
Besteht der Verdacht auf Schwerhörigkeit auch ohne die Ergüsse , usw.

Liebe Grüße
Nadine
mit Lynn ( normalhörend ) und Jonas ( nach 7 Monaten auch normalhörend )
leonclauss
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Re: Frage zu dem BERA- Test

#3

Beitrag von leonclauss »

Mein Sohn heisst Leon er wird am 21.8. 3 Jahre alt.Wir warten schon soo lange jeden Tag darauf dess er einen Satz oder ein Wort sagt.Aber mehr als Mama, Papa und Tschüss kommt nicht.
So oft wie wir auch Bilderbücher uns ansehen und mit ihm erzählen und erklären es bring nichts.Der Kinderarzt stellte nie irgendetwas be8i den U Untersuchungen fest.Jetzt bin ich auf eigene Initiative mit meinem Sohn zu einem HNO.Der uns aber nur mit dem Schleimlöser abfertigte. Bis ich zu einem anderen HNo bin und der durch einige Tests vermutet das Leon kein Schleim hat,sondern Schwerhörig ist.Deswegen wird er jetzt am Donnerstag in Narkose gelegt und bekommt den BERA Test gemacht.
Habe ganz schön Angst. Habe die ganze Zeit nur gesagt bekommen das er halt länger als andere Kinder braucht.Das ist aber falsch!!! Hoffe das ich Leon am 1 September in den Kindergarten geben kann da er sich immer auf die Probe Tage im Kindergarten sehr freut!!!
Lynn
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Re: Frage zu dem BERA- Test

#4

Beitrag von Lynn »

Test
mit Lynn ( normalhörend ) und Jonas ( nach 7 Monaten auch normalhörend )
Lynn
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Re: Frage zu dem BERA- Test

#5

Beitrag von Lynn »

Hallo Nadine,

wenn bei Leon die Bera unter Narkose geschrieben wird, gehe ich mal davon aus, dass sie vorher das Mittelohr freimachen werden.
( Trommelfellschnitt um die Ergüsse zu entfernen und eventl. Paukenröhrchen legen )

Solange noch im Raum steht, ob er Ergüsse hat oder nicht, kann man über die Schwerhörigkeit nicht viel sagen.
Denn oft bleiben Ergüsse auch unerkannt, aber dennoch beeinträchtigen sie das Gehör ungemein. Mein Sohn hatte chronische Ergüsse , die leider auch nicht jeder Arzt gesehen hat .

Wenn vor der Bera das überprüft wird, werdet Ihr ziemlich genau bescheid wissen, ob und wie schwer Dein Sohn schwerhörig ist. Wenn überhaupt...

Wie reagiert er denn auf Geräusche ? Hört er Dich wenn Du ihn rufst, oder mit ihm flüsterst ?
Befolgt er einfache Anweisungen, ohne das Du auf die Dinge zeigst ?

Liebe Grüße
Nadine
mit Lynn ( normalhörend ) und Jonas ( nach 7 Monaten auch normalhörend )
Momo
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Re: Frage zu dem BERA- Test

#6

Beitrag von Momo »

Hallo Nadine
erstmal herzlich willkommen hier:)
Also ich denke jetzt mal, dass ihr davon ausgeht, dass euer Sohn aus welchem Grund auch immer schlecht hört und daher nicht in die Sporache findet.
Der normale Weg zum Ausschluss einer Hörstörung im Innenohr (da wäre die Therapie ein HG) sollten folgende Untersuchungen durchgeführt werde3n:
1. eine GRÜNDLICHE otoskopische Unterwuchung beim HNO und ein Tympanogramm (Tymp= da wird die Schwingfähigkeit des Trommelfells bzw. die Druckverhältnisse im Mittelohr gemessen). Zeigt eines oder gar beide davon Auffälligkeiten ist davon auszugehen, dass zumindest ein Teil der Hörstörung im Mittelohr liegt, da durch Schleim, Flüssigkeit oder veränderte Druckverhältnisse, z.B. durch vergreösserte Polypen (=Rachenmandeln) die Belüftung des Mittelohres gestört ist. Hier wäre die erste Therapie Schleimlöser und abschwellende Nasentropfen. Manche haben vile Erfolg mit Homoöpathie und Rotlichtbestrahlung. Hilfreich ist auch die Inhalation mit Kochsalzlösung. Diue Mittelohrproblematik muss erst behoben (oder ganz sicher ausgeschlossen werden) bevor das Schreiben einer Bera oder andere audiometrische Untersuchungen überhaupt aussagekräftig sind!!
2. Schritt wäre das Schreiben eines OAEs (otoakustische Emissionen: dabei werden mittels eines Stöpsels Töne ins Ohrgegeben und gleichzeitig mit einem Minimikrofon die "Antworten" des Innenohres aufgezeichnet). Diese Messung ist nicht so genau, kann aber zunächst eine Schwerhörigkeit eingrenezn oder ausschliessen. Allerdings gibt es auch keine "Antwort" wenn das Mittelohr verstopft ist oder Ohrenschmalz die Schallleitung behindert. Wichtig ist ausserdem dabei, dass drumherum ABSOLUTE STILLE herrscht, denn nur jedes kleinste Geräsuch kann das Ergebnis verfälschen (da reicht schon zu laute Atmung des Kindes).
3. Schritt ist eine Spiel- oder Verhaltensaudiometrie: dabei werden die Reaktionen des Kindes auf Töne beobachtet. Im Idelafall führt das Kind eine Spielhandlung (z.B. Stapeln eines Bauklotzes) aus, wenn es einen Ton hört. Das ist bei kleinen Kindern auch nicht so super genau, gibt aber Anhalstpunkte.
Der 4. Schritt wäre dann das Schreiben einer Bera. Zur Zeit ist das die ganuste objektive Messung zur Überprüfung des Hörvermögens. Aber auch hier gilt, sie ist sinnlos, wenn das Mittelohr in irgendeiner Form beeinträchtigt ist (Schleim, Ergüsse, Unterdruck usw.). Wichtig dabei ist auch, dass das Kind am besten in narkose liegt, denn jede Bewegung, jeder Reiz (optisch, körperlich usw.), jede Bewegung, jeder Augenschlag usw. verfälscht das Ergebnis. Man unterscheidet zwischen einer Click Bera wo ein FrequenzSPEKTRUM von 1-4kHz getestet wird und einer NN (notched Noise) Bera bei der 4 verschiedene Frequenzen einzlen getestet werden, 500 Hz, 1kHz, 2Khz und 4 Khz. Die NN Bera erlaubt genauere Aussagen über einzelne frequenzen und ist daher eigentlich der Click Bera vorzuziehen, aber die meisten Ärzte schreiben "nur" eine Click Bera.

Ich kann unabhängig von den Untersuchungen auch nur empfehlen mich nicht an einen "gewöhnlichen" HNO, sondern besser an eine pädaudiologische Praxis oder Klink zu wenden, da die meisten HNOs leider viel zu wenig Erfahrung in Bezug auf kindliche Hörstörungen Haben (auch wenn viele anderes behaupten;).

Ich hoffe ich konnte das Chaos ein wenig lichten. Wenn du noch mehr Fragen hast oder was unklar ist, melde dich gerne.

Wo kommt ihr denn eigentlich her?

Viele Grüsse
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
leonclauss
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Re: Frage zu dem BERA- Test

#7

Beitrag von leonclauss »

Halli Hallo ich bins mal wieder Nadine mit ihrem Leon

Wir kommen aus Worms (Rheinl.Pfalz).
Vielen Dank für eure Antworten auf meine Fragen.
Jetzt weiss ich etwas besser bescheid was ist und was noch kommen kann.
Vielen Dank!
Wie gesagt es ist alles absolutes neuland für mich und habe
auch eine riessen Angst!
Ich finde es sehr gut das es solche Seiten gibt bei denen man sich mit anderen betroffenen auch austauschen kann.
Da geht es einem dann schon etwas besser.
Naja wie gesagt ich melde mich auf jeden Fall am Donnerstag wieder und schreibe euch was dabei raus kam.
Vielen Dank! und
liebe Grüsse!
Nadine und Leon
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