Hallo,
dann verliere ich auch noch mal ein paar Worte zur Operation und Sprachverständnisaussichten:
Zur Operation und Erhalt des Restgehörs:
Ersteinmal kurz der Aufbau der Schnecke in Erinnerung rufen:
Es gibt innerhalb der Schnecke 3
Gänge. Im mittleren Gang liegt das Cortische Organ mit den inneren und äußeren Haarzellen. In den unteren Gang (Scala Tympani) wird der Elektrodenstang des
CIs hineingeschoben.
Wie wird das
CI in die Schnecke hineingeschoben?
Zuerst muss natürlich die Schnecke angebohrt werden. Entweder wird ein kleines Loch in dieNähe der Vorwölbung der Schnecke in das Innenohr (Promotorium, der Ort, wo bei dem Promotoriumstest die Elektrode aufgesetzt wird, um den Hörnerven zu überprüfen) gebohrt, oder es wird über das runde Fenster gegangen (direkter Eingang in die Scala Tymapani).
Um ein Restgehör zu erhalten ist es hier natürlich notwendig so wenig wie möglich zu bohren und mit so geringen Drehzahlen wie möglich (je schneller sich der Bohrer dreht, desto lauter wird er auch). Anschließend wird die Elektrode in die Cochlea eingeschoben. Man muss dazu wissen, dass der Elektrodenstrang zu diesem Zeitpunkt auf einem "Draht" aufgezogen ist. Wenn jetzt die Elektrode mitsamt Draht eingeführt wird, wird der Draht langsam herausgezogen, in demselben Tempo, in dem die Elektrode tiefer eingeführt wird. Dadurch dass die Stütze, der "Draht" fehlt, kann sich die Elektrode aufringeln und sich kreisförmig um die Windungen der Scala Tympani legen.
Und genau hier ist natürlich Potenzial für jede Menge Fehler: Draht zu lange drin gelassen -> man sticht vllt. unbeabsichtigt in den inneren Gehörgang und den Hörnervenfasern, oder man beschädigt die Basiliarmembran oder oder oder..
Aber es gibt noch Hoffnung:
Die Tonhöhen in der Schnecke sind von hohe Töne am Eingang zu tiefen Tönen an der Spitze angeordnet. Mit den heutigen Elektroden kommt man ungefähr bis zu einer Einführtiefe bei 1-2 kHz. Wenn also bis zu dahin nichts verletzt war, der Bohrer leise war usw. bestehen gute Aussichten, die Tonhöhe unterhalb von 1-2 kHz zu erhalten. Die Elektrode fährt ja nicht direkt mitten durch die Haarzellen und knickt diese um, wie man sich das vielleicht vorstellen könnte.
Zur Sprachverständlichkeit mit
CI:
Es gibt viele Studien, die sagen, dass es besser ist, möglichst früh nach einer Ertaubung zu implantieren. Was allerdings nicht so ausdrücklich gesagt wird, ist, dass es auch bei den Probanden, die länger ertaubt waren, Verbesserungen der Sprachverständlichkeit innerhalb des Studienzeitraumes gab. Die verliefen allerdings
langsamer als bei den kurzzeitig ertaubten. Und der Beobachtungszeitraum der meisten Studien ist ein halbes Jahr bis 2 Jahre. Wer sagt denn bitte schön, dass es nach diesen zwei Jahren keine Verbesserung mehr geben kann?
Hier würde es sich bestimmt lohnen die Ergebnisse von Kindern genauer anzuschauen (Die Zeiträume in denen Beobachtet wird, sind hier meistens länger).