Ein Neuer mit Fragen...

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
Ennie
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Ein Neuer mit Fragen...

#1

Beitrag von Ennie »

Hallo Zusammen, ich bin der Neue!

Die ersten 2 Schuljahre bin ich auf eine Schule für Hörbehinderte gegangen, danach besuchte ich eine Regelschule. Ab einem Alter von 12 Jahren habe ich gar kein Hörgerät mehr getragen, zu den Hörhilfen hatte ich leider nie eine positive Einstellung, ich kam mir mit Ihnen "Behindert" vor und habe mich lieber so durchgemogelt, zu mal meine Schwerhörigkeit bis vor 3 Jahren "nur" mittelgradig war.
Dann erlitt ich rechts einen Hörsturz, der leider nicht zu beheben war. Rechts höre ich seit dem "naturbelassen" praktisch gar nichts mehr.

Hier ein Hörtest von 2009:

Bild

Bild

Also versuchte ich es Hörgeräten. Einige Modelle hatte ich durchprobiert, wirklich überzeugend fand ich keines. Meine schöne ruhige Welt war weg, ohne in den kritischen Situationen wirklich mehr zu verstehen. Das waren vor allem Gesprächsrunden mit mehreren Teilnehmern wie Restaurantbesuche oder Gespräche beim Autofahren. Außerdem habe ich immer noch, das ist mir als 40 jähriger Mann peinlich zuzugeben, immer noch Hemmungen ein Hörgerät zu tragen. Obwohl ich sonst ein Mensch bin, der z.B. Frauen bewundert die trotz Beinprothese Röcke trägt, hat sich diese Einstellung aus meiner Kindheit festgefressen, so unsinnig ich sie vom Verstand her finde.

Das führte dazu, daß nach einigen Wochen die teuren Hörgeräte nur noch in der Schublade lagen. :'(

Vom Beruf bin ich Schornsteinfegermeister, d.h. ich führe in der Regel mit meinen Kunden in ruhiger Umgebung Einzelgespräche, da bin ich bisher einigermassen klar gekommen, trotzdem ist das alles arg an der Grenze...

Mein Karatelehrer, ein Mann klarer Worte, hat mich zuletzt gefragt, als er mit bekommen hatte, daß ich bei lustigen Gesprächsrunden nur wenig mitbekomme, wie weit ich mich eigentlich sozial noch ausgrenzen wolle...

Recht er, es muß was passieren, so geht es nicht weiter.

Allerdings will ich nicht nochmals etliche hundert Euro in der Schublade versenken.
Meine Idee ist folgende:
Ich lege mir erstmal nur ein Hörgerät für das bessere (linke) Ohr zu. Dann ist der Schock nicht so groß wieder mit rechts hören zu müssen. Außerdem habe ich dann emotional nur mit einem Hörgerät zu kämpfen. Wenn das klappt und ich mich völlig an die neue Hörhilfe gewöhnt habe, kommt das zweite für rechts dazu.
Diese Vorgehensweise ist steht so sicherlich nicht im Akustiker-Schulbuch, scheint mir aber für mich das Beste zu sein.

Über Tipps, Meinungen und Anregungen von Euch würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Ennie
Onrap73
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#2

Beitrag von Onrap73 »

Hallo,

ich schreibe nur kurz! Hörgeräteversorgung bei deiner Schwerhörigkeit ist leider ein Muss! Sie müssen Ihre Eitelkeit abgewöhnen, das ist alles.

Allerdings sehe ich am rechten Ohr bereits "taubheit-grenzend Schwerhörig", entweder da kann nur die PowerHörgerät (Oticon SUMO; Oticon Chili; Resound Sparx; Siemens Nitro, Bernafon Xtreme usw.) helfen oder sogar Cochlea-Implant-Versorgung. Am linken Ohr sieht das schon einiges "besser" aus, da reicht Hörgeräte mit mittelstarken Hörverstärkung!

Hörgeräte tragen hat wirklich NIX mit Alter zu tun. Ich trage bereits mit einem Lebensjahr durchgehend mit Hörgeräte. Daher ist es wichtig, diese Hörgeräte bzw. CI so akzeptieren wie ein eigene Körper!

Und wenn Sie neue Hörgeräte von der Akustiker angepasst haben, dann ist der Höreindruck momentan noch "fremd". Man braucht ein wenig Geduld, um dieses Hören einzugewöhnen. Sie können jederzeit (auch 20 oder 50mal) zur Akustiker hingehen und irgendetwas "störendes", "zu leises" oder "zu lautes" oder "zu quitschiges" engegenkorrigeren zu lassen, solange, bis sie dann angenehm und gut hören können.

Also dann, lassen sie sich einfach "outen": "Na und, ich höre halt schlecht und bin froh darüber, daß ich über´s Hörgeräte alles gut verstehen kann!" so zum Beispiel! ;-)
Von Geburt taubheit-grenzend Sh
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fast-foot
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#3

Beitrag von fast-foot »

Hallo Ennie,

es sieht so aus, als seinen rechts auch die Hörreste nicht wie angegeben vorhanden. Es sieht danach aus, als hättest Du sogar bei der Luftleitung überhört (zumindest bei ein, zwei Frequenzen).

Ungewohnte Messung auch links. Allenfalls könnte auch der Akustiker nicht gerade ein Meister seines Faches sein und das Umsehen nach einer Alternative in Erwägung gezogen werden.

Es ist gut möglich, dass sich das rechte Ohr gar nicht mit HG versorgen lässt, da der Schall via Schädelknochen auf das linke Ohr übertragen wird und dort u.U. mehr stört als nützt.

Nebst einer ordentlichen Messung (ev. bei einem anderen Akustiker) käme auch eine Diagnostik in einer Klinik in Frage.

Rechts wäre vielleicht ein CI eine Möglichkeit.

Links erachte ich ein Power-HG als notwendig, ich bin allerdings kein Akustiker.

Wurden keine Sprachtests gemacht?

Gruss fast-foot
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Sandra

Re: Ein Neuer mit Fragen...

#4

Beitrag von Sandra »

Hallo Ennie,

hast Du Kontakt bzw. kennst Du andere Hoergeschaedigte?

Es ist nicht immer einfach die SH zu akzeptieren und zu outen, auch solltest Du bedenken, dass ein HG kein normales Gehoer wiedergeben kann! Oftmals ist es auch so, dass das schlecht hoeren auffaelliger ist als wie die HG selbst! Vielleicht waere eine Reha in eine Hoergeschaedigte Abteilung (hier arbeiten auch teilweise selbstbetroffene Therapeuten) z.B. Kaiserbergklinik in Bad Nauheim (Hessen), Bosenbergklinik in St. Wendel (Saarland), Rehazentrum Rendsburg (Schleswig-Holstein) was. Dort wuerdest Du andere gleichbetroffene kennenlernen, kannst mit denen Erfahrungen austauschen etc.
In Bad Nauheim und denke auch in St. Wendel hast Du sogar die Moeglichkeit Hoergeraete zu testen bzw. nachjustieren zu lassen.
Genauen Link von div. Rehakliniken kannst Du im googlen finden bzw. hier in Suchmaschine wird man auch fuendig!

Du solltest vor dem Kauf der HG mind. 3 verschiedene HG testen, da jedes HG andere Klang o.ae. haben. Lass Dich vom Akustiker nicht bedraengeln, letztendlich solltest Du fuer die naechsten 5-6 Jahren mit HG "klar" kommen.

Gruss Sandra
Eine

Re: Ein Neuer mit Fragen...

#5

Beitrag von Eine »

Ich finde es ganz schlimm, wenn die Menschen ihre eigene Hörschädigung nicht akzeptieren. Damit machen sie sich selbst mehr Probleme.

Das beste, was du für dich selbst tun kannst, ist, dass du dich mit anderen
Hörgeschädigte triffst und deinen Hörschaden akzeptierst.

Du wirst sehen, es ist dann Erholung, dich mit Hörgeschädigten zu treffen.
Der soziale Bedürfnistank wird wieder aufgefüllt.

Da du lange keine Hörgeräte getragen hast, darfst du keine schnelle
Erfolge erwarten. Es wird sehr schwer für dich - besser wäre es gewesen,
dass du konsequent durchgehend die Hörgeräte getragen hättest.
Jetzt musst du mit viel Geduld dahinter bleiben - hier sind reale
Kontakte zu anderen Hörgeschädigte gute mögliche Helfer.
Ennie
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#6

Beitrag von Ennie »

Schon mal vielen Dank für Eure Tipps.

Ich werde mein Problem jetzt engagiert angehen. Als erstes werde ich neue Hörtests beim HNO-Arzt und beim Akustiker machen lassen. Die stelle ich dann hier noch mal ein. Vielleicht könnt Ihr dann noch mal was zu Fast-foods Hinweis sagen, daß das rechte evtl. mit einem Hörgerät nichts zu versorgen ist. Ausserdem gab es in der Nachbarstadt mal eine Schwerhörigen-Gesprächsrunde. Da werde ich mich mal schlau machen, ob es die noch gibt.

Viele Grüße

Ennie
Mone
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#7

Beitrag von Mone »

... schlimm ????? :(
Das Akzeptieren und selbstbewusste Umgehen mit der SH ist gar nicht so einfach! Ich kann dich sehr gut verstehen, es hängt viel davon ab, was man für Erfahrungen gemacht hat. Ich habe auch so meine Probleme damit, bei mir basiert das auf vielfältigen schlechten Erfahrungen in der Schulzeit und auch im täglichen Umgang mit gut Hörenden. Auch die eigene entwickelte Persönlichkeit spielt eine Rolle. Wenn das alles so einfach wäre.... Natürlich macht man es sich zusätzlich schwer, wenn man es nicht offen macht, manchmal nützt dies aber auch nichts und es ist ganz schön mühselig, jedem zu erklären, wie man mit SH sprechen soll; dass man schwerhörig ist, reicht oft nicht aus. Ich kenne leider auch kaum welche mit den gleichen Problemen- in meinem Umfeld muss ich schon mit der Lupe suchen :) - deshalb suche ich auch hier einen Austausch. Es tut total gut, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, aber Tatsache ist doch, dass man eine "Minderheit" darstellt. Ich bewundere die Menschen sehr, die selbstbewusst damit umgehen gehen können, aber wie gesagt, es ist echt manchmal echt schwer. Eine Audiotherapie wäre vielleicht hilfreich.

Mone
franzi
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#8

Beitrag von franzi »

Hallo Ennie

das wenn du jetzt neue Hgs probierst du nicht gleich alles verstehst ist bei der langen nicht trage Zeit und des fortgeschrittenen Hörverlusts, fast logisch den dein gehirn hat einbischen verlernt was hören und verstehen ist. Aber durch das Tragen der neuen Hgs lernt das gehirn wieder hören und verstehen und dir bringen die hgs dann auch was.
Nun am anfang wird es dir natürlich alles einbischen zulaut sein, aber wenn du einen guten Akustiker findest und der einbischen auf dich eingeht und du ihm deine geschichte erzählst. Dann kann der Akustiker die Hgs am anfang auch einbischen leiser einstellen so das du dich daran gewöhnen kannst und man später dann immer näher an deine benötigte power kommst.

lg franzi
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cooper
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#9

Beitrag von cooper »

Hi Ennie,

das Problem mit der Eitelkeit hast du ja schon selbst erkannt -- und das musst du angehen. Du hast ja wohl schon Hörgeräte. Wie lange liegen die schon in der Schublade? Weil vielleicht reicht es ja, die nochmal neu einzustellen und sie dann versuchen zu tragen.

Erst mal nur ein Hörgerät zu tragen macht IMHO wenig Sinn, das führt höchstens dazu, dass du versuchst, die Seite immer von den Leuten abzuwenden -- obwohl du sie anders besser verstehen würdest.

Würdest du eine Brille auch nicht tragen?

Du musst dich da echt überwinden.

Meiner einer geht sogar so weit, dass ich rabenschwarze Otoplastiken im Ohr trage, graue Hörgeräte dazu (vielleicht gibt's demnächst mal ein schwarzes Gehäuse, oder schwarz grau gemustert, mal sehen) und um den Hals von früh bis spät für jedermann sichtbar meine Bluetooth-Freisprecheinrichtung für's Handy (quasi wie eine Halskette mit großem Anhänger).

Angesprochen werde ich von den Kollegen wenn überhaupt nur auf meine "Halskette", die Hörgeräte bemerken die Leute meist erst, wenn ich sie von den Ohren herunter klappe und den Zweck der "Halskette" erkläre".

Viele Grüße, Mirko
franzi
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#10

Beitrag von franzi »

Hi Ennie

ein hörgerät macht kein sinn wenn man 2 benötigt, das hat cooper ja schon gesagt, dazu kommt das du ja dann nur von einer seite angesprochen werden kannst, sprich wenn jemand von der seite wo du kein hg trägst dich ansprich hört bzw. verstehst du denn dann nur schlecht bis gar nicht. Dann kommt noch hinzu das du später dann wenn du doch ein 2tes hg nimmst, mit dem bis dahin unversorgten ohr dann probleme hast das des gehirn dieses ohr wieder akzeptiert, und du dann erst mal wieder lernen musst das an diesem nun versorgten ohr auch signale ankommen.
Ich habe als teenager auch gedacht es tuts wenn ich nur ein hg trage..

lg franzi
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maryanne
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#11

Beitrag von maryanne »

Hi Ennie,
das rechte Ohr ist wirklich schlecht, dennoch würde ein HG dir die verbliebenen - sehr tiefen - Frequenzen verstärken. Für das rechte Ohr würde ich dir ein CI empfehlen. Aber zunächst auf jeden Fall ein HG (es sei denn, du schaffst es, dich ganz schnell in Sachen CI zu orientieren), damit der Hörnerv des rechten Ohrs weiterhin stimuliert wird.
Wie du selbst bemerkst, wird der Leidensdruck wegen des schlechten Hörens irgendwann so groß, dass die Peinlichkeit des HG-Tragens in den Hintergrund rückt.
Ich wünsche dir die Kraft, die Aktion HG anzugehen, rate dir eine CI-Voruntersuchung in einer entsprechenden Klinik und stehe dir für weitere Fragen gern zur Verfügung.

maryanne
fast-foot
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#12

Beitrag von fast-foot »

Hallo Ennie,

wie gesagt, die rechte Seite lässt sich vermutlich nicht mit HG versorgen, aus verschiedensten Gründen:

1. Wenn nicht übergehört wurde, gibt es kaum ein geeignetes HG für die vorhanden Hörreste

2. Vermtulich wurde übergehört (systematischer Fehler bei der Messug): Es gibt erst recht kein geeignetes HG

3. Wenn es doch eins gäbe, würde es im (wahrscheinlichen) Falle von Punkt 2 mehr stören als nützen

Aber, um es wirklich sagen zu können (und auch die möglichen Massnahmen zu erfaheren (z.B. CI, CROS-Versorgung), ist eine genaue Diagnostik erforderlich, der Du Dich ja unterziehen wirst.

Gruss fast-foot
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Onrap73
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#13

Beitrag von Onrap73 »

Hallo Fast-Foot,

an der rechten kann man "noch" mit Hörgerät versorgen, wenn man richtige Lautstärke und Einstellung hat! Ich würde bis dahin (bis zur evtl. CI-Versorgung) aktiv Hörgerät tragen. Ich hörte bis zur CI-Versorsung meine Hörkurve von 250 Hz bis 750 Hz bei ca. 90 bis 120 dB (drunter und drüber ist nix mehr). Am rechten Ohr höre ich noch mit Hörgerät und kann noch relativ gut Sprache verstehen. Die Hörkurve von geht bis zur 2000 Hz, das Hörgerät (je nach Typ und Stärke) kann schätzungsweise von 5000 bis 7000 Hz (Mikroeingang) simulieren auf 2000 Hz möglich!

Diese Hörkurve ist natürlich bereits an der Grenze, die man möglicherweise CI-Versorgung ein bessere Vorteil bringt!
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fast-foot
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#14

Beitrag von fast-foot »

Hallo Onrap73,

ja, vielleicht kann man rechts mit HG noch eher etwas machen, als ich gedacht habe (vielleicht auch mit Sound-Recover).

Gruss fast-foot
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Eine

Re: Ein Neuer mit Fragen...

#15

Beitrag von Eine »

Trotzdem finde ich es erschreckend, wenn jemand so ne Hörkurve hat
und keine Hörhilfe trägt. Da ist man ohne Hörgeräte viel auffälliger als
mit Hörgeräte. Man bekommt doch vieles nicht mit und die Leute wundern
sich und denken, dass die Person sie ignoriert, weil der nicht auf Zuruf
reagiert und man müsste viel lauter reden und das ist nicht jedermanns
Sache, wenn man etwas persönliches übermitteln möchte. Daher hat man
sich sowieso viel mehr sozial ins Abseits gekickt als mit Hörgeräte, finde ich.

Sorry, meine harte Worte, aber ich hoffe, dass unsere Gesellschaft, was
Akzeptanz Thema Hörschädigung und Hilfsmittel betrifft, noch vieles
nachholt.
Ennie
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#16

Beitrag von Ennie »

Gebt mir Tiernamen... ;) :D

Ihr habt ja recht, ich habs verdient. Meine HG-lose Zeit ist endgültig vorbei, heute habe ich einen Termin beim Akustiker und beim HNO-Arzt vereinbart. 8-)

Ich werde beide nach dem Hörtest auf die Möglichkeit des Überhörens auf das andere Ohr ansprechen.

Nur links ein HG zu tragen war übrigens keinesfalls als Dauerlösung gemeint. Meine Vorstellung ist die, erst das Ohr daß noch hören kann an ein HG zu gewöhnen und erst später das rechte. Ich hoffe, daß ich damit den Eingewöhnungsstreß, den ich beim letzten mal extrem fand etwas strecken kann...

Viele Grüße

Ennie
franzi
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#17

Beitrag von franzi »

Je länger du wartest mit dem versorgen des schlechtern ohrs deso größer werden die pro.bleme dann , später es zuversorgen. Den dein gehirn gewöhnt sich immer mehr daran nur mit dem besseren ohr zuhören und braucht dann länger beide zuverwenden.
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fast-foot
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#18

Beitrag von fast-foot »

Eine hat geschrieben:Trotzdem finde ich es erschreckend, wenn jemand so ne Hörkurve hat und keine Hörhilfe trägt.


Erschreckend für wen? Für die Akustiker oder Aerzte?
Eine hat geschrieben:Da ist man ohne Hörgeräte viel auffälliger als
mit Hörgeräte. Man bekommt doch vieles nicht mit und die Leute wundern sich und denken, dass die Person sie ignoriert, weil der nicht auf Zuruf reagiert und man müsste viel lauter reden
Sachen gibt es! Da reagiert einer nicht auf Zuruf! Ja wo gibt's denn so was!
Sorry, meine harte Worte, aber ich hoffe, dass unsere Gesellschaft, was Akzeptanz Thema Hörschädigung und Hilfsmittel betrifft, noch vieles nachholt.
Und auch in Bezug auf die Akzeptanz von Nichtakzeptanz. Oder soll jetzt jeder zu der "best möglichen" Versorgung gezwungen werden (je nachdem Zwangsimplantation)? Abgesehen davon, dass sich dies längst nicht jeder leisten kann.

Zudem soll es auch Leute geben, bei denen kein auch nur annähernd ausreichendes Hören möglich ist:
Eine hat geschrieben:Man bekommt doch vieles nicht mit und die Leute wundern sich und denken, dass die Person sie ignoriert, weil der nicht auf Zuruf reagiert und man müsste viel lauter reden und das ist nicht jedermanns Sache, wenn man etwas persönliches übermitteln möchte. Daher hat man sich sowieso viel mehr sozial ins Abseits gekickt
Eine Lösung könnte sein, wenn man solche Leute einfach möglichst gut entsprechend markiert und ignoriert. Allerdings soll es ja, und das ist kein Witz, auch Leute geben, die nicht gut sehen...

...na gut, die sehen ja dann auch nicht, dass eine(r) nicht gut hört...

Gruss fast-foot
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#19

Beitrag von markus38 »

hi Fast-foot

also deine doofen ,derartig unnützigen Kommentare kannst dir doch irgendwie sparen !!

ich glaube kaum das hier irgendeiner was mit anfangen kann !!????

jeder der eine Hg Versorgung hat wird wissen was er bisher versäumt hat ,egal wie groß hierbei sein Hörverlust ist !

Selbst wenn hier das beste Gerät nicht mehr alles an Hörbare zurückbringt dennnoch bringt es wenigstens ein wenig was das man einer Unterhaltung noch folgen kann die ohne Versorgung ,egal ob mit HG s oder CI oder knochenleitungsgeräten oder was es so noch alles geben sollte !!

Ich für mich kann nur sagen obwohl ich einen relativ leichten Hörverlust im Hochtonbereich habe ,möchte das nicht mehr missen was mir meine HGs die ich derzeit auch nur Teste einflüstern !!

Grüße Markus
beidseitige Lärmschwerhörigkeit . anerkannt als Berufskrankheit. beidseitig versorgt mit Hörgeräten AS Hörluchs ICP DUO mit ICP HAWEI Dämmplastik und offenen Schirmchen
Mone
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#20

Beitrag von Mone »

... also ich find´s verständlich und ich versteh´s, auch wenn dies jetzt allen unverständlich ist :lol: :lol: :lol:

Ist sicher nicht gehässig gemeint von fast-food, sondern eher ironisch...
fast-foot
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#21

Beitrag von fast-foot »

markus38 hat geschrieben:jeder der eine HgVersorgung hat wird wissen was er bisher versäumt hat ,egal wie groß hierbei sein Hörverlust ist !
Eben. Erstens weiss zunächst ein Mal nur er selbst es. Und wenn jemand keine Versorgung hat, kann er ja gar nicht wissen, was er versäumt hat. Aber noch weniger kann es sonst wer wissen.

Genau so gut könnte ich sagen, dass ich es erschreckend fände, wenn jemand raucht. Man wisse doch, wie gesundheitsgefährdendend dies etc. etc.
Obwohl in den seltensten Fällen jemand auf Grund einer schlechten Versorgung sterben dürfte, scheinen einige eher zu akzeptieren, dass man Raucher nicht bevormundet.
Trotzdem scheint für viele (Akustiker?) ein nicht optimal Hörender ohne Versorgung ein zeimlich abstraktes Gebilde, das es so nicht geben darf.

@Mone: Danke für das Verständnis ;)

Gruss fast-foot
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Eine

Re: Ein Neuer mit Fragen...

#22

Beitrag von Eine »

Ich glaube langsam, dass fast-foot selbst nen Hörverlust hat, aber Gründe sucht, keine Hörhilfe für sich tragen zu müssen (Hörgerät schädlich, CI
ist sowas überflüssig)

:D :lol: :angel:
fast-foot
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#23

Beitrag von fast-foot »

Eine hat geschrieben: (Hörgerät schädlich, CI ist sowas überflüssig)
In Bezug auf die erste Behauptung muss ich Dir Recht geben in dem Sinne, dass ein HG das Gehör zusätzlich schädigen KANN (es gibt auch keine Studie, die das Gegenteil beweist). Das ist aber eine sehr komplexe Thematik, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.

In Bezug auf die zweite Behauptung kann ich nur sagen, dass ich persönlich anderer Ansicht bin. Ich respektiere natürlich Deine Meinung, deren Ausprägung vielleicht auch auf einem Informationsdefizit basiert (muss aber nicht so sein, das ist nur eine Möglichkeit).

Gruss fast-foot
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#24

Beitrag von markus38 »

man Fastfoot

deiner Schreibweise nach könnte man doch glatt annehmen du bist Professor einer Uni ,die Reden auch so wirres Zeug daher !!

Was willste an einem Gehör noch schädigen ,man muss ja mit Power drauf auf das Trommelfell mit den Hg s damit der Geschädigte noch was wahrnimmt ,zudem regelt das Hg ja auch ab !!

Zudem finde ich das derzeitige Hörsystem was ich trage sehr gut mit der geschlossenen otoplastik ,es wurde ein Filter eingebaut der nur bestimmte db durchlässt ,somit ist das Verschlußgefühl minnimiert und durch verschiedene Programme kann ich sogar für mein Gehör schädliche Frequenzen runterdämpfen

http://www.gehoerschutzsysteme-hoerluch ... dwerk.html

dieses System hat sogar die Zulassung das es am Lärmarbeitsplatz getragen werden darf und man auch noch im Lärm Sprache versteht !!!
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Re: Ein Neuer mit Fragen...

#25

Beitrag von fast-foot »

Was willste an einem Gehör noch schädigen ,man muss ja mit Power drauf auf das Trommelfell mit den Hgs damit der Geschädigte noch was wahrnimmt ,zudem regelt das Hg ja auch ab !!
1. Grundsätzlich: So lange man noch etwas hört, kann auch noch etwas geshädigt werden. Ja sogar wenn man nichts mehr hört: Wenn der auditorische Kortex nicht mehr funktioniert (etwa durch eine unfallbedingte Hirnschädigung), werden die OHCs trotzdem weiter durch Lärm geschädigt, auch wenn der Betreffende gar nichts mehr hört.
Eine oftmals vorhandene Diagnose "Schallempfindungsschwerhörigkeit" (wahrscheinlich die häufigste) lokalisiert den Ort der Störung nicht genau. So können auch bei grösseren Hörverlusten die OHCs völlig intakt sein. Allerdings nicht mehr lange; dafür sorgt die von den HGs abgegebene Power.

HIER LIEGT EIN PRINZIPIELLES PROBLEM VOR!

Ausserdem: Wenn die OHCs die Ursache der Störung sind, kann dies sogar noch problematischer sein, da, wie gesagt, durch Lärm vorgeschädigte OHCs noch anfälliger auf Lärm reagieren können. Eine HG-Versorgung kommt aber, einfach gesagt, unglücklicherweise gerade einer "Erhöung des Lärmpegels" gleich.

2.: "man muss ja mit Power drauf auf das Trommelfell mit den Hgs..."

Wer muss warum mit wie viel Power wann in welchem Bereich...?

3. "zudem regelt das Hg ja auch ab !!"

Wann regelt das HG ab? Es besteht absolut kein Zusammenhang zwischen ucl und Pegel, ab dem eine Lärmschädigng eintreten kann. Die Pegel, die ein HG abgibt, liegen z.T. massiv über den Lärmgrenzwerten (natürlich unter Berücksichtigung der Zeitdauer). Zudem sind letztere zu hoch angesetzt, zumal die A-Bewertung gefährlich beschönigend ist.
Neueste Erkentnisse in der Lärmforschung legen den Schluss nahe, dass ein vorgeschädigtes Ohr noch schädigungsanfälliger auf Lärm reagieren kann. Da der Alltagslärm bereits gehörgefährdend ist, trifft dies auf den akustischen Input von HGs erst recht zu. Da nützt in den meisten Situationen gar nichts, dass grundsätzlich abgeregelt wird, da ja (insbesondere für ein vorgeschädigtes Ohr) bereits die 85 dB A (A-Filter ist zudem völlig unrealistisch bei gefährlichen Pegeln im Tief- und Hochtonbereich!) nicht ganz unbedenklich sind und in den meisten Fällen erst bei höheren Pegeln überhaupt abgeregelt werden dürfte.

Gruss fast-foot
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