Immer wieder diese Angst...

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disamo
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Immer wieder diese Angst...

#1

Beitrag von disamo »

Nach dem wir nun alles soweit alles für unseren Sohn notwendige erreicht haben und er ein super glückliches Kind mit zufriedenen Eltern ist,was das Akzeptieren mit seiner Schwerhörigkeit betrifft und wir nun endlich auch sehr gut damit Leben können,kommt immer wieder aus heiterem Himmel ,die Diagnose er wird es niemals schaffen als schwerhöriges Kind in einer Regelschule oder auch weiterem Berufsleben...
Wir stehen kurz vor seiner Einschulung-Grundschule 500 meter entfernt vom Wohnort.
Sicher haben wir bedenken das er es schafft und wie er es schaffen wird,waren aber der Meinung .wir versuchen alles mögliche und haben sicher auch eine sehr gute Schule und Lehrer.
Nach all dem Ärger ,den wir mit Akustikern und Frühförderungen hatten,und einigen kleinen Problem im Kindergarten,sind wir und auch die unseren Sohn kennen,der Meinung er schafft es.
Bis sich wieder mal die "Fachleute "melden.
Das einzigste was zurück bleibt ist die Angst ,wir als Eltern tun nicht das richtige ,und unser Sohn wird es auf einer Regelschule niemals schaffen ,auf Grund seiner Schwerhörigkeit. Die Angst alles verkehrt zu machen ist wieder da und die Unsicherheit ...
Wie schaffen es eure Kinder,die auf Regelschulen gehen?????
Wieso sollte er nur die beste Förderung in einer Schwerhörigen Schule bekommen??
Warum sollen die Kinder so weite Wege fahren müssen ,warum besteht nicht die Möglichkeit,das diese Schule auch solche Betreuung und Förderungen in normalen Schulen machen können??
Mir ist wieder mal so richtig zum Weinen zu mute,aber ich muß ja stark sein...
Immer wenn ich denke es klappt und es könnte alles gut gehn, kommen ein paar Worte ,die alles zu nichte machen.
Wieder umdenken und das Kopfkino,was ich so unter Kontrolle hatte ,spielt wieder verrückt...
Liebe Grüße Moni
Moni mit kleinem Mann (7/2005)[size=small] :spitze: [/size]
Gabriele
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Re: Immer wieder diese Angst...

#2

Beitrag von Gabriele »

Moooooooniiiiiii

Was siehst du wenn du in den Spiegel schaust?

Dich oder die anderen?

Hör auf dich von anderen verrückt machen zu lassen, ihr gebt eurem Sohn die beste Chance und er allein wird zeigen ob er es schafft oder nicht.
Nur weil er HG trägt muss er nicht zwangsläufig auch auf eine sh Schule gehen.
Ich kenne sehr viele Kinder die mit HG in die Regelschule gehen, die Eltern kämpfen über das Maß aller Dinge aber sie tun es für ihre Kinder.
Auch bei euch wird nicht alles reibungslos laufen aber das ist nun mal so.
Das wird auf der sh Schule nicht anders sein, Schule ist Schule.
Meine 2 großen waren erst auf der Regelschule wir haben sie dann aber später in die sh Schule umgeschult, aber aus anderen Gründen.
Bei der großen war es dir richtige Entscheidung, bei den 2 jüngeren nicht.
Jetzt geht die jüngste seid eineinhalb Jahren auf ein Internat( Gymnasium) und der mittlere auch.
Hör nicht auf das Gerede der anderen, du kennst dein Kind am besten.
Er ist doch nur schwerhörig...mehr nicht.

LG
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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babsi
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Re: Immer wieder diese Angst...

#3

Beitrag von babsi »

Hallo Moni,
ich kann verstehen wie es dir geht, mir ging es vor der Einschulung meines Sohnes auch so.
Er ist 7 Jahre alt und besucht die erste Klasse einer Regelschule, übringes auch nur ca. 500 m von zu Hause entfernt.

Er ist hochgradig schwerhörig und das einzige Kind an der Schule mit einer Hörbehinderung.

Mein Sohn benutzt zur Unterstützung im Unterricht eine FM-Anlage, die auch ständig von den Lehrern eingesetzt wird. Eine ganz große Hilfe für ihn. Habt ihr auch eine FM-Anlage?

Weiterhin kommt in regelmäßigen Abständen ein Hörgeschädigtenpädagoge von der SH-Schule, um die Lehrer im Umgang mit meinen Sohn anzuleiten und ein paar Tipps zu geben (z.B. optimaler Sitzplatz, Einsatz eines Drehstuhles, anschauen beim sprechen u.s.w.)
Dies muss allerdings beantragt werden. Habt ihr das schon gemacht?

Weiterhin wird jetzt ein Nachteilsausgleich festgelegt. Es gibt zwar noch keine Noten aber dies muss wohl trotzdem jetzt schon gemacht werden.

Wer sagt euch denn, dass euer Sohn in einer Regelschule nicht zu recht kommen würde?

Mein Sohn kommt prima zu recht, er ist zur Zeit sogar Klassenbester :D

lg babsi
normalhörend, Sohn (8 Jahre alt) bds. hochgradig sh, mit Höris versorgt seit 4. Lebensmonat
Naidaohr
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Re: Immer wieder diese Angst...

#4

Beitrag von Naidaohr »

Wow Gabriele, toller Spruch mit dem Spiegel!!!!

Ich war in der ganz normalen Regelschule unter der Bedingung, in der ersten Reihe sitzen zu müssen und abe alles ganz normal 'geschafft' mit 2 Hörgeräten... Mein Notenschnitt lag immer zwischen 2,5 und 3.
:-)

Ist zwar schon lange her, aber ich denke auch, du solltest auf dein Gefühl (und auf deinen Sohn) hören, und dich nicht verwirren lassen.

Kann mir gut vorstellen, wie es dir geht :/
Karin
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Re: Immer wieder diese Angst...

#5

Beitrag von Karin »

Liebe Moni, es wird Zeit, dass wir mal wieder telefonieren! :-)
Lieben Gruß Karin
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Momo
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Re: Immer wieder diese Angst...

#6

Beitrag von Momo »

hallo moni

mensch... lange nichts mehr von dir gelesen.

bitte versuche doch ein wenig auf dein bauchgefühl zu hören. und wer sagt, dass er es nicht schafft? was sagen denn die leute die tagtäglich mit ihm zusammen sind, ihn im alltag erleben und begleiten? und warum sollte er es nicht schaffen? wenn sog. fachleute das vorschlagen, dann haben sie es doch sicher begründet, oder? wenn ja- womit?

sicher ist es manchmal vielleicht die bessere wahl ein kind auf eine förderschule zu schicken, aber das muss individuell geguckt werden und vor allem unter einbeziehung der eltern- die haben das letzte Wort!

ihr kommt doch aus niedersachsen oder? es gibt überall sog. regionale integrationskonzepte und vor allem einen neuen gesetzentwurf zur schulischen inklusion, der zwar zugegeben einige lücken hat, aber damit hat niedersachsen zumindest mal erkannt, dass etwas getan werden muss um der un-konvention gerecht zu werden.
und genau die spricht deinem sohn das recht auf gleichwertige bildung und euch ein schulwahlrecht zu. und was am allerwichtigsten ist, nicht dein sohn muss sich der schule anpassen, sondern die schule muss die bedingungen so schaffen, dass dein sohn teilhaben kann. das ist euer recht. auch hier zugegeben erstmal theorie und sicher wird nicht alles so glatt laufen wie man es sich wünscht (aber tut es das überhaupt bei kindern und schule?). aber es sollte dir ein wenig selbstbewusstsein machen die rechte deines sohnes einzufordern.

ich weiß es ist schwer wegzuhören, aber versuche nach vorne zu sehen. bleib in engem kontakt zur schule, sei präsent und bitte um kontaktaufnahme, wenn irgendwas nicht ok ist (lieber einmal zu viel als zu wenig) und vertraue auf die fähigkeiten deines sohnes! die erste klasse ist erstmal auch spielerisch und vieles wird sehr anschaulich gestaltet, so dass er da sicher einen guten einstig bekommt.

zusatztechnik ist aber sicher genauso wie gute raumakustik und information der lehrer gut. dafür ist der mobile dienst zuständig, der in der regel sine arbeit sehr gut macht, nur leider total unterbesetzt ist.

du kannst mich gerne anrufen, wenn du reden willst.

grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
disamo
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Re: Immer wieder diese Angst...

#7

Beitrag von disamo »

Ja ich war lange nicht hier,weil es aber auch keine Probleme in dem Sinne gab.
Ich habe immer nur still mit gelesen.
Unser Sohn ist im letzten Jahr im Kg und wird im August eingeschult.Es wurde sonderpädagogischer Sonderbedarf festgestell auf Grund seiner Schwerhörigkeit.Dies hatte zur Folge das ein Hörtest bei "Fachleuten"gemacht wurde.Die wiederum sagten uns,es wäre das beste für unseren Sohn,das er dort eingeschult wird ,damit er optimale Förderung bekommt.Er ist wohl auf einigen Frequenzen hochgradig schwerhörig einseitig ,das andere Ohr etwas besser.Auf grund der vielen probleme die wir mit Akustikern hatten,haben wir uns für Hg entschieden ,die zu diesem Zeitpunkt ,der Anpassung die besten waren,Elternwunsch,obwohl sie keinen Fm anschluß haben.Das war auch alles kein Problem,weil er so super damit zurecht kam und er absolut keine Fm anlage brauchte. Nun werden wieder neue getestet,weil unser neuer Akustiker uns da sehr unterstützen tut und wir nun mit testen anfangen,damit er Hg bekommt,wo Fm oder ähnliches genutzt werden können.
JA ich sehe immer noch mich im Spiegel ,aber trotz allem ,haut so eine Aussage einem die Füße weg.
Die Schuld der falschen Entscheidung wird indirekt jetzt schon an uns weitergegeben,falls es doch schief geht..
@Karin und @ Momo ,ja ich habe mich lange nicht gemeldet,aber es war ja auch alles super und ich dachte ich werde nur noch stiller Leser sein können hier.Ich werde mich die Tage melden und vielen Dank auch
Leider muß ich feststellen ,es wird mich doch immer wieder um hauen.Wir haben so vieles schon erreicht, und ich habe die Kraft zu kämpfen, nur leider ist es wirklich so ,das Fachleute,einem so verletzen können ,das man zweifelt,alles richtig zu tun für ihn...ich denke nach aussen wird keiner mein Gefühlschaos merken und auch unser Sohn ist stark genug,Und er freut sich sehr auf die Schule.
Die Schulwahl in Niedersachesn ist immer noch Elternentscheidung,also wird unsere Wille es sein,wo er eingeschult wird.Das auch nicht das Problem.
Hilfe von anderern,da kenn ich niemanden der dafür zuständig wäre auser die von den lbzh.
Er ist Integrationskind im Kg ,aber so viel ich weiß endet dieses zu Schulbeginn.Einen Schwerbehindertenausweiß hat er.
Auf Grund der Schwerhörigkeit,wird wohl immer das lbzh zuständig sein.Ich wüste sonst nicht,wer uns da ,viellleicht ausser denen helfen könnte,also Ämter oder andere Instutionen,Integrationsämter<--denke ich ,die sind aber für Erwachsene zuständig.Gibt es den sowas überhaupt für Kinder und Schüler. Ach gefunden ,grade im Internet.Da lande ich wohl wieder bei den Lbz.
Kreislauf ohne Ende,habe ich das Gefühl.Wir werden dann wohl ,auf Grund seiner Beeinträchtigung immer an das Lbzh verwiesen werden,leider
Liebe grüße Moni
Moni mit kleinem Mann (7/2005)[size=small] :spitze: [/size]
Momo
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Re: Immer wieder diese Angst...

#8

Beitrag von Momo »

hallo moni

ja in nds. sind für sh kinder die lbzh zuständig.
geht er auf eine regelschule wird er von drt durch den mobilen dienst betreut, d.h. allerdings nur, dass jemand vorbeikommt und sich den klassenraum ansieht, die lehrer berät und das wars. ist ein sonderpädagogischer förderbedarf hören festgestellt stehen ihm außerdem noch drei förderstunden pro woche zu, die allerdings entweder von grundschullehrern oder einer der grundschule zugeteilten förderschullehrkraft (meist schwerpunkt lernen) erteilt werden oder als doppelsteckung genutzt werden.
versuche doch erstmal gelassen ranzugehen und abzuwarten wie es läuft. keiner kann das irgendwie vorraussehen und man muss dann eben reagieren/ nach lösungen suchen wenn probleme auftauchen.
was sagt den die förderkraft in seinem kiga? die kennen ihn doch viel besser und sehen wie er sich entwickelt. sicher können sie ihn besser einschätzen als jemand der ihn vielleicht ein oder zwiemal gesehen hat. und zum erfolg der beschulung gehört durchaus mehr als nur das reine hörvermögen. viel wichtiger ist die soziale und emotionale entwicklung. kalr spielt es auch eine rolle, ob er dem unterricht folgen kann, aber mit den entsprechenden hilfen soll das auch sichergestellt werden. und bitte mach du dir keine vorwürfe wegen der hg wahl. das ist gelaufen. jetzt muss man sehen wie es weitergeht. bisher war es eine gute entscheidung, er kam gut zurecht. nun steht ein neuer lebensabschnitt an und da muss man manchmal umdenken. übrigens wäre eine soundfiled anlage auch eine möglichkeit, die unabhängig von einem audioeingang des hgs wäre.

beim nächsten gespäch mit dem lbzh würde ich einmal deutlich sagen, dass ihr als eltern euch entschieden habt und die utnerstützung haben wollt diesen weg zu gehen. sage, dass dich das verunsichert und nicht förderlich ist für die weitere entwickllung wenn eure entscheidungen immer wieder in frage gestellt werden. ihr wollt diesen weg gehen und eurem sohn die chance geben- basta!
nochmal meine erfahrung mit den mitarbeitern des mobilen dienstes ist eher so, dass sie sehr bemüht sind möglichst viel für die kinder zu erreichen. ziel ist es die arbeit gut zu machen, d.h. also dass dein sohn mit erfolg beschult wird. also mach sie dir zum freund und ihr zieht an einem strang.

letzlich gibt das lbzh nur eine empfehlung anhand einer momentaufnahme mit deinem sohn und anhand eines hörtests. entscheiden tut ihr, beraten von den leuten die sehen wie dein sohn sich bisher im kiga alltag "geschlagen" hat.

hast du nicht mal berichtet, dass noch ein zweites hg kind eingeschult werden soll bei euch?

grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Sabine
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Re: Immer wieder diese Angst...

#9

Beitrag von Sabine »

Ersmtal hallo Gabi: Den Spruch mit dem Spiegel werde ich mir merken - kann ich gerade auch gut gebrauchen.

Hallo Moni,

wie gut kenne ich diese Gefühle. Auch mir ging es eigentlich jahrelang so, dass ich immer wieder dachte, dass der nächste Meilenstein bestimmt die Stolperfalle wird.
Wir sind ja einen eher ungewöhnlichen Weg gegangen, auch schulisch, so dass wir auch nicht auf irgendwelche erfolgreichen Vorreiter zurückgreifen konnten. Wenn es nicht funktioniert hätte, wäre es unsere "Schuld" gewesen, denn man hatte uns gewarnt.

Mein Sohn wird nächsten Monat 12 (wo ist die Zeit geblieben????) und ist in der 7. Klasse ...
Ich weiß nicht seit wann genau, aber seit einigen Jahren habe ich diese Angst tatsächlich nicht mehr.

Mittlerweile schaffe ich es, nicht bei jeder schulischen Klippe zu denken, dass das jetzt aber bestimmt an der Hörschädigung liegt und wir jetzt vor eine Wand laufen.

Ich kann Dir nur Mut machen ... es wird besser und leichter werden. Du wirst lernen, auf Deinen Sohn zu vertrauen!

LG und weiterhin einen guten Weg,

Sabine
Gabriele
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Re: Immer wieder diese Angst...

#10

Beitrag von Gabriele »

Guten Abend an alle

Ohne diese Einstellung wären meine Kinder nicht so weit gekommen.
Ich zähl mal auf..in Stichpunkten:

- Kind hat nach der Grundschule einen Schnitt von 3,0 und soll laut Lehrer auf die Hauptschule, wir bloggen ab, weil--->3,0 iss Realschule.Punkt. Weil runter können sie alle...rauf ist schwerer.
Heute hat sie den Realschulabschluß und macht eine Ausbildung auf dem Rathaus.

- Kind hat nach der Grundschule einen Schnitt von 2,0...hääte/könnte/wäre Gymmi Empfehlung, bekam er nicht weil:
a: Die schule grundsätzlich keine Gymmi Empfehlung ausspricht und
b: das eh nicht schaffen würde wegen übermäßigen Fleiß
Machte Realschulabschluß und besucht jetzt Gymnasium in Stegen/Internat.
Muss jetzt aber ein jahr mehr machen weil er keine zweite Fremdsprache hatte, bietet die Schule nicht an weil die armen hörgeschädigten Kinder so schon genug zu tun haben.Ich habe viele Jahre als Elternvertreterin drum gekämpft...jetzt bieten sie es wenigstens als AG an.

-Kind hat nach der Grundschule ( 3 Jahre nach dem Bruder) auch einen Schnitt von 2,0 und eine Gymmi Empfehlung. Gleiche Schule, gleiche Lehrer, andere Einstellung... sie haben wir dann schnellstmöglich, nach 2 Jahren Realschule aufs Gymnasium nach Stegen/Internat.

Ich habe mir sehr schnell abgewöhnt auf andere zu hören. Wir als Eltern sind für alles verantwortlich was aus unseren Kindern wird, wir haben es in der Hand. Wir motivieren, unterstützen, lernen, pauken, trösten, kämpfen mit ihnen....das machen wir, nicht die Lehrer.
Die steckendie Kinder in eine Schublade und sagen dir was deine Kinder NICHT können, anstatt dir zu sagen WAS sie können.
Sie sagen dir nicht das Glas ist halb voll, nein....das Glas ist halb leer.

Wenn wir nicht unseren Kindern vertrauen, wer bitte dann?

Vetraut ihnen, sie werden ihr bestes geben und sich bemühen...sie schaffen das sie haben sich euch als Eltern ausgesucht.

Liebe Grüße
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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Sabine
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Re: Immer wieder diese Angst...

#11

Beitrag von Sabine »

Meine Güte, Gabi, wie weit Deine drei schon sind ... ich erinnere mich noch sooo gut daran, wie sie so klein waren ... aber eben doch immer meinen ein paar Jährchen voraus ;-)

Wir haben seit dem Kiga das Glück, immer nur auf Erzieherinnen/Lehrer/innen zu treffen, die die Hörschädigung nicht als Problem gesehen haben. Die Lehrer trauen meinem Sohn schon immer alles zu.
Mit der Schule sind wir total zufrieden ... allerdings sind wir ja aus dem deutschen Schulsystem "ausgebrochen", da man uns vor 11 Jahren noch nicht mal die Anmeldung an einem Regelkiga ermöglicht hat.
Sämtliche Kindergärten haben uns sofort an den Kiga für Hörgeschädigte verwiesen ...
Es passt zu unserer Einstellung, dass wir da ein schulisches Umfeld haben, wo dem Kind nach oben keine Grenzen gesteckt werden.
Aber eben deshalb hatte ich doch oft auch Angst vor meinen eigenen Vorstellungen.
Wir würden es aber jederzeit wieder so machen.

Hätten wir auf den diagnostestellenden Arzt gehört, wäre unser Sohn mit 7 Monaten in ein Heim gekommen, da er ja taub ist und dazu sichtbar vernarbtes Hirngewebe hat.
Dieses Kind würde nur unsere Familie zerstören und wäre vor allem auch für unseren älteren Sohn (damals gerade 2J) eine zu große Belastung.
Ah ja :/

Ich finde aber schon, dass sich sehr viel geändert hat, auch in der Therapeuten-Landschaft. Von seiten der Therapeuten wurde unser Abenteuer auch überwiegend unterstützt.

Besagter Arzt sitzt allerdings noch immer an derselben Stelle und hat noch nichts dazugelernt.

LG
Sabine
Gabriele
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Re: Immer wieder diese Angst...

#12

Beitrag von Gabriele »

Ja Sabine, so ein Kind hab ich nach Aussagen der Ärzte auch.
Meine kleine hat ja eine Spaltbildung im Auge, sie sieht mit dem rechten Auge nur hell und dunkel.
Als man sie darauf mit 2 Wochen untersucht hat (da war von der sh noch nichts bekannt, die wurde erst mit 13 mon. HG tauglich) sagte man uns im Abschussgespräch:

Ihre Tochter hat ein fehlgebildetes Auge, Auge sind Ansätze vom Gehirn.Gehen sie davon aus das ihre Tochter zu 80% geistig und körperlich schwerst behindert sein wird. Sie wird nie ein eigenständiges Leben führen können und immer auf sie angewiesen sein.

-----------------------------------------------------------------------------------------
Danke für´s Gespräch, sie ist mit 13 ins Internat...Gymmi eben.

Als Theresa eingeschult wurde und ich auf dem Schulamt nach Integration frage, bekam ich zur Antwort:
Wenn sie für Ihre Tochter eine besondere Behandlung wollen dann schicken sie sie auf die sh Schule und nicht auf die Regelschule.

Gott sei Dank hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan!!!!

LG
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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Re: Immer wieder diese Angst...

#13

Beitrag von Karin »

Alle Achtung vor Müttern wie euch, Gabi Sabine.
Ja, nur so geht es - den eigenen Weg - selbst denken und den Kindern vertrauen - weg vom System - wie Sabine - auch gut. Deutschland hat nicht so sehr viel zu bieten...leider. Also den Kindern geben was geht. Kämpfen.
Gruß Karin
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disamo
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Re: Immer wieder diese Angst...

#14

Beitrag von disamo »

Ich bewunder euch echt alle super.
Wir sind schon unsere eigene Wege gegangen,um ihm alles zu ermöglichen.
Wir haben uns gewehrt gegen Akustiker und sogenannte Fachleute.
Haben uns entschieden ,nach etwa 3 Akustiker wechsel und 10 bis 15 Hg testen ,ihm das Hg zukommen zu lassen,was eigentlich nicht für Kinder geeignet ist und auch noch ohne Fm Eingang. Es war das einzigste was er wirklich tragen wollte und es die besten positiven Reaktionen von Seiten des Kg und Therapeuten gab.Wir waren nur froh,das er endlich versorgt war.
Soweit ich nun informiert bin,werden wir wohl nur Hilfen bekommen können über das lbzh .Oder besteht die Möglichkeit andere Hilfen ,zubekommen (über pers.Budget,Eingliederungshilfen ,oder sowas) ?
Er bekommt den sonderpäg Förderbedarf,da weiß ich aber noch nicht genau ,wie das die Schule machen wird,weil ich da erst noch einmal zum Gespräch möchte.
Wir vertrauen unserem Sohn,sehr .Das sicher nicht das Problem.
Vielleicht sind es auch wirklich nur meine Ängste ,die ich dabei habe,weil es eben zu viele gibt,die eben die Regelschule ,für schwerhörige Kinder ,als extrem schwierig empfinden.Und die Förderschulen für das beste halten.
Aber ich bin durch einen zufall ,genau in einer großen Pause ,auf dem Schulhof gewesen des lbzh,und war so erschrocken,wie schlecht die Kindern ,da sprachen.Ich stand viele Minuten da und habe zugeschaut. Es waren keine kleinen Kinder ,ich denke sie waren 10 bis 14 ,schwer zu sagen.
Da ich vermute ,das sie ihre ganze Schulzeit schon da sind,fragte ich mich nur wieso sie so schlecht sprechen konnten? Ich konnte das nicht verstehen,da ich doch mitten im Förderzentrum stand.Wenn ich unseren Sohn seh,der sprechen gelernt hat,ohne Hg und lange Zeit ,trotz einer Schwerhörigkeit,es niemanden auffiel,das er hg braucht,dann frage ich mich welche Förderung da statt fand??Vielleicht seh ich es auch nur mit den falschen Augen,welche Förderung da eigentlich stattfinden soll.Aber für mich war es sehr erschreckend,wie schlecht die Kinder da sprachen.und Entschuldigung,falls ich da in dem Moment einen falschen Eindruck bekommen habe,aber es machte mir Angst.Ich habe im Bekanntenkreis einen Jungen der nun 9Jahre ist und aus unerklärlichen Gründen extrem schlecht sprechen tut,aber sonst ein super Schüler wohl ist.Aber er seit Kg und auch nun in der Schule ,auf Grund seiner schlechten Sprache,extreme Schwierigkeiten im Kontakt mit anderen Kindern hat.Von seiten der Eltern und Lehrer bekommt er genug Hilfe und Förderung.Aber sein schlechtes reden ,macht vieles extrem schwer für ihn.Wenn ich bedenke ,das Sprache sehr wichtig ist,und in einer Förderschule ,das nicht so gelernt wird,das es dermassen krass auffällt,frage ich mich ,was wird da getan?
Wir haben in unserem Kindergarten erlebt,was es bedeuten kann,Integrativ zu sein.Es waren wirklich super Erzieher und sie haben alles so super gemacht und getan ,für die paar Integrativen Kinder in dieser einen Gruppe.(Der Kg hat 4 Gruppen).Das war wirklich alles so super.Aber das große Problem,und so sehe ich es eben bei den Förderschulen,gerade für schwerhörige Kinder,sie wurden isoliert von den anderen Grp.Uns ist es eigentlich nie so richtig bewust geworden,bis zu dem Moment,als sich im Kg Gruppen auflösen mußten und neu zusammengefügt wurden.Erzieherinnen weg gingen,die anderen neue Gruppen übernahmen,eine neue Leitung kam.Und vieles eben umgeändert wurden ist.Plötzlich merkte man ,wie isoliert die Integrative Gruppe von den anderen war.Das war sehr erschreckend,aber noch rechtzeitig genug ,für die Kinder.Diese Isolierung,und so sehe ich es eben auch bei den Förderschulen ,hat nix mit Integration zu tun und deswegen meine so dollen Befürchtungen wegen der Förderschulen.
Dadurch,das wir auch immer irgendwie an die falschen Fachleute geraten sind,und sie nun eben auch wieder was zu sagen haben,ist die Angst wieder da.Auch wenn alles unsere Entscheidung und unser Weg sein wird,die Angst bleibt und das im Kopf weg zubekommen ist sehr schwer.
Moni mit kleinem Mann (7/2005)[size=small] :spitze: [/size]
Gordon
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Re: Immer wieder diese Angst...

#15

Beitrag von Gordon »

Hallo Moni,

ich kann Deine Angst gut nachvollziehen, weil es mir ähnlich geht .

Mich macht traurig, daß der Junior immer um Kommunikation wird kämpfen müssen. Viele Leute sich eben nicht die Mühe machen, deutlich zu sprechen, ggf. zu wiederholen, sich anzupassen.

Das merkt er jetzt schon in der Schule und es wird der rote Faden sein, der sich durch sein Leben zieht. Unsere Gesellschaft ist generell nicht eben rücksichtsvoll.

Klar, gibt es den geschützen Bereich von Förderschulen, Berufsausbildung usw. aber das ist eben nicht das ganze Leben.

Von daher kann ich diese latenten Angstgefühle gut verstehen.
Manchmal wäre vielleicht ein Blick in die Zukunft schön.

Wenn wir vor 6 Jahren gewußt hätten, wo er heute steht,
hätten wir uns viele Sorgen weniger gemacht.

Viele Grüße - Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
2 CIs
Gabriele
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Re: Immer wieder diese Angst...

#16

Beitrag von Gabriele »

Hallo Moni

Die Sprachentwicklung meiner Kinder war mir auch extrem wichtig.
Ich habe sie förmlich * gedrillt *, damit sie eine klare Sprache haben und das ist uns gelungen.
Man merkt unseren Kindern ihre Hörschädigung nicht an, mir geht es da wie dir. Ich habe auch sehr viele Kinder kennen gelernt die extrem schlecht sprechen und immer hörte ich von den Eltern das es ja daran liegt das die Kinder Sh sind .
Das muss nicht sein... und unsere älteste hat erst mit 3 1/4 HG bekommen und von da an sprechen gelernt.

LG
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Karin
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Re: Immer wieder diese Angst...

#17

Beitrag von Karin »

Unter Kindern in der Regelschule wird er sprachliche Vorbilder haben.
Versuche es in der Regelschule - vielleicht am Anfang mit einer Schulbegleitung, die notfalls etwas deutlich wiederholen kann. Beantragen bei der Eingliederungshilfe.
Wenn er glücklich ist, wirst du es merken - ist er unglücklich, kannst du das FZ immer noch in Erwägung ziehen oder andere Hilfen (Vorkehrungen) beanspruchen.
LG
Karin
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Coralie
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Re: Immer wieder diese Angst...

#18

Beitrag von Coralie »

Hallo Moni,

versuche mal Dein Gehör vollständig zu verschließen, leider wird es Dir nicht gelingen völlige Taubheit zu simulieren. Wenn Menschen nichts oder anders hören können sie ihre Stimme nicht oder nur eingeschränkt kontrollieren. Ehrlich gesagt stört es mich, wie negativ Du über die beobachteten Kinder der Förderschule sprichst. Nicht jedem Gehörlösen gelingt es "perfekt" zu sprechen, deshalb gibt es ja auch die Gebärdensprache. Würdest Du auch so über Rollstuhlfahrer sprechen die so schlecht laufen :help: Die Ausprägungen von Schwerhörigkeiten und die Folgen auf die Kommunikation sind unterschiedlich, Dein Sohn hätte keine Lautsprache gelernt, wenn er ohne Hörgeräte nichts gehört hätte.
CI einseitig, andere Seite mit Hörgerät versorgt bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit.
disamo
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Re: Immer wieder diese Angst...

#19

Beitrag von disamo »

@Coralie
Es tut mir leid,wenn du es so negativ verstanden hast,was ich empfunden habe im lbzh.
Es tut mir sehr leid.So wollte ich das aber nicht gemeint haben.Ich habe mich da vielelicht etwas falsch ausgedrückt.Entschuldige bitte.
Sonder ich empfand es als Isolierung der Sprache ;der Kinder.
Bitte versteh mich nicht falsch.Leider sind unsere Erfahrungen mit den lbzh nicht so sehr doll gewesen .
Das Schwerhörige da immer Probleme haben werden,ist mir klar.Und ich würde auch nichts dagegen sagen oder es verachten oder sonst was.
Das was mir da so , Sorgen und Angst machte,ist, das mir gewisse Fachleute klar machen wollen,das die optimale und beste Förderung in Sachen Hören und dem damit verbundenen Sprechen nur in den Förderschulen so kompentent gefördert wird und die optimalste Förderung nur dort stattfinden kann.Was ich aber als dem dann nicht so empfand.Es war mein Eindruck.
Das Schwerhörige nicht perfekt reden können ist mir sehr wohl klar und ich verstehe das auch.
Aber mein Problem war damit gemeint,das ich als Mutter unter Druck gesetzt werden,das mir Angst gemacht wird und das ich wahrscheinlich die falsche Entscheidungen treffe,wenn ich meinen Sohn dort nicht zur Schule gebe.
Und ich empfand es eben in diesem Moment,als ich auf dem Pausenhof da stand,als für mich etwas ,was ich nicht so gleich verstand.Ich hatte meinen Sohn bei mir ,der auch Schwerhörig war,und habe ihn mit den anderen Kindern dort stehen sehen und bekam die Angst und die Panik ,sein Srechen wird auch so schwer zu verstehen sein ,wenn es sein alltäglicher Umgang wäre.Mein Sohn hat mit unserer Hilfe und seinem hören(Hochgradige Schwerhörigkeit) ohne Hg das sprechen gelernt,Und es fiel niemanden auf das er vielleicht schwerhörig sein könnte.Er hat damit keinerlei Schwierigkeiten ,sich klar und deutlich auszudrücken,so das er auch von anderen sehr gut verstanden wird.
Bitte versteh mich nicht falsch.Ich weiß ,man kann die Schwerhörigkeit und die Kinder nicht vergleichen.
Aber die ganze Situation damals war schon ein Schock zu erfahren unser Sohn ist Schwerhörig.Vielleicht habe ich es als extrem empfunden,weil es mir die Füße unter dem Boden weggehauen hat und ich überfordert war mit der Situation.Die Schule ist sehr weit weg von unserem zu Hause, die schlechte Erfahrung die wir mit Fachleuten da gemacht haben und die Angst vor der Isolierung und und und
Und nun ist es eben wieder so ,das andere/Fachleute uns wieder die Angst machen,er wird es auf der Regel Grundschule nicht schaffen...
@Gabriele ja so habe wir es auch getan ,es war mir sehr wichtig,seine Sprache und wir sind da sehr stolz auf ihn..

@Carolie Entschuldige bitte nochmal ,es war nicht negativ über die Kinder gemeint,so wollte ich es nicht darstellen
Liebe Grüße Moni
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Gabriele
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Re: Immer wieder diese Angst...

#20

Beitrag von Gabriele »

Liebe Coralie

Es war ja die Rede von schwerhörigen Kindern und nicht von gehörlosen.
Schwerhörige Kinder die mit HG versorgt sind oder auch mit einem CI haben sehr gute Chancen, nahezu fehlerfrei, die Sprache zu erlernen.
Es reicht nicht aus sie einmal die Woche in die Logo zu schleppen aber ich versteh gut was Moni meint.
In den sh Schulen wird viel mehr gebärdet, im Deutsch Unterricht achtet man eher darauf das der Inhalt eines Satzes stimmt, aber nicht ob er korrekt ausgesprochen wird.
Der Unterricht wird überwiegend gebärdend begleitet was die hörenden und sprechenden Kinder, nennen wir es mal, faul werden lässt sich um die korrekte Aussprache zu bemühen.
Deswegen haben meine Kinder daheim nicht gebärden dürfen wenn sie von der Schule gekommen sind...wir sind eine sprechende Familie und wir legten Wert auf korrekte Aussprache.

LG
Gabi
Zuletzt geändert von Gabriele am 8. Mär 2012, 05:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Momo
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Re: Immer wieder diese Angst...

#21

Beitrag von Momo »

hallo moni,
was du beobachtest hast, kann ich mir durchaus vorstellen. natürlich findest du insbesondere an den sh schulen die kinder, die aus welchen gründen auch immer, nicht oder schlechter in die lautsprache gekommen sind. und diese kinder fallen einem als hörende mutter natürlich auch zuerst und besonders auf, wenn man auf dem schulhof steht. aber wenn man mal ganz genau hinsieht gibt es auch "die anderen", die die gut in die lautsprache gekommen sind und dort beschult werden, weil sie entweder dem unterricht an regelschulen akustisch nicht folgen konnten oder aus anderen gründen (evtl. sozial, emotional usw.) überfordert waren und von dem schonraum schulisch profitieren. dass sh kinder mehr oder weniger probleme sprachlicher art haben, ist eigentlich klar. manchmal sind sie nicht so offensichtilich, weil sie im alltag gut klarkommen, aber wenn es dann an komplexere themen geht, mehr abstrakt gesprochen wird, haben manche kinder mehr probleme und profitieren von dem anschaulicheren und individuelleren unterricht an den förderschulen.
noch ist inklusion ja leider erst ganz am anfang, wir haben da noch einen langen weg vor uns. ziel ist es ja dann an den schulen vor ort die bedingungen und förrderangebote zu schaffen, die ein kind braucht. ob und wie das funktioniert werden wir sehen.
deshalb ist es leider noch so, dass manche kinder an regelschulen an ihre grenzen stoßen, allerdings sehe ich die grundschulzeit da erstmal nicht so problematisch. für diese kinder kann ein wechsel früher oder später an die förderschule hören das richtige sein.

genauso gibt es aber auch kinder, die an der regelschule gut zurecht kommen (klar hochs und tiefs gibt es immer mal- die gibt es aber überall). und das scheint, so meine erfahrung, weniger abhängig vom grad der sh zu sein, sondern vielemehr von anderen faktoren, wie z.b. psychisch-emotionale belastbarkeit, soziale reife, zusammensetzung der lerngruppe, engagement der lehrer, kooperation der schule, toleranz der mitschüler und ihrer eltern usw. und das kann keiner vorraussehen!

ich finde erstmal klingt es doch gut. die schule scheint aufgeschlossen und willens euren sohnemann zu beschulen. das ist erstmal eine sehr gute vorraussetzung und -meine persönliche meinung- dann sollte man ihm diese chance geben, gerade vor dem hintergrund, dass inklusion immer mehr thema ist und dieschulen diesbezüglich auch offener werden (das war vor ein paar jahren noch anders). den weg an die förderschule gibt es jederzeit, sollte sich herausstellen, dass er den belastungen nicht gewachsen ist.

und nochmal der mobile dienst hat zum ziel die kinder in der regelbeschulung zu unterstützen, euch zu beraten. auch wenn die erfahrungen schlecht sind mit dem lbzh- neue leute neues glück, gebt dem MD eine chance euch gut zu unterstützen.

ansonsten kann ich nur empfehlen kontakte zu anderen eltern zu knüpfen, z.b. über selbsthilfegruppen: da bekommt man oft noch ganz andere tipps aus deren erfahrung. vor allem trifft man dort oft auf eltern von kindern mit den versch. lebenswegen. hier zu erwähnen sei auch die tagung des bundeselternverbands: da triffst du auch auf versch. familien und lebenswege. sehr interessant!

moni, mach dich bnicht verrückt: gerade erste klasse ist noch sehr schön, ruhig und beschaulich. alle kinder kommen erstmal an und die lehrer arbeiten viel mit anschaulichen dingen, und vor allem steht das zusammenfinden in der klasse, das soziale miteinander usw. auf dem plan. dass man sich sorgen macht, kann ich verstehen, aber mach dich nciht verrückt und vor allem sieh die sh schule nicht als schreckgespenst, denn das verstärkt den druck sowohl auf dich als auch auf deinen sohn in bezug auf schulische leistungen (so nach dem motto "er muss gut sein, damit er bloß da nicht hinkommt").

liebe grüße
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disamo
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Re: Immer wieder diese Angst...

#22

Beitrag von disamo »

@Momo
Danke sehr,irgendwie findest du immer die richtigen Worte,vielen Dank.
Auf dem mobilen Dienst werde ich sicher mich sehr freuen ,in der Hoffnung es kommt nicht doch irgendwann die selbe Reaktion ,er sollte doch in eine Förderschule gehen.Wir werden diese Hilfe mit Sicherheit gern annehmen.
Nun können wir ja eh nichts weiter groß machen ausser ab zu warten ,was passieren wird.Die Gespräche mit der Schule werden sicher bald noch kommen,bevor er eingeschult wird.
Da vermutlich aber die ganze Hilfe die wir bekommen könnten nur über ein Lbzh laufen wird,werde ich immer meine Bedenken haben und die Angst.
Gibt es denn wirklich nicht noch andere Hilfen oder Unterstützungen ausser dem lbzh????
Liebe grüße Moni
Moni mit kleinem Mann (7/2005)[size=small] :spitze: [/size]
serik
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Re: Immer wieder diese Angst...

#23

Beitrag von serik »

ABBC3_OFFTOPIC
Hallo zusammen,

heute ist der internationale Frauentag. Bekannt ist mir, dass dieser Tag nicht überall gefeiert wird und keine gesellschaftliche Funktion mehr hat. Da ich aber keine Frau (Schwarzer) bin, wünsche ich euch, Frauen, was Schönes!!!

Schöne Grüße,
Sergej
Wie manipuliert man einen Menschen?
Man erzählt ihm nur die halbe Wahrheit.
Gabriele
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Re: Immer wieder diese Angst...

#24

Beitrag von Gabriele »

GUten Morgen Sergej

Das ist super nett, aber ich machen mir schon seid Jahren jeden Tag zu einem Frauentag...ohne diese Einstellung wäre ich schon wahnsinnig geworden. :lol:

LG
Gabi
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Momo
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Re: Immer wieder diese Angst...

#25

Beitrag von Momo »

disamo hat geschrieben:Gibt es denn wirklich nicht noch andere Hilfen oder Unterstützungen ausser dem lbzh????
Liebe grüße Moni
hallo moni

naja, es steht dir natürlich frei dir andere hilfen zu suchen. allerdings bleibt das lbzh immer offiziell zustänidg, wenn man irgendwas will, d.h. sie stellen den förderbedarf höören fest, der vorraussetzung für die förderstunden sind. wenn du, aus welchen gründen auch immer, eine begleitung/ beratung durh den mobilen dienst ablehnst, dann ist das ok. du kannst dir dann alternativen suchen, die dann ggf. aber entweder von dir selbst oder der zuständigen regelschule (was ich bezweifle) finanziert werden müssen, z.b. audiotherapeuten oder manchmal auch selbsthilfegruppen.
dann gibt es niedersachsen noch den verein "hilfe für hörgeschädigte", der auch kostenlos berät, aber eigentlich eher für erwachsene zuständig ist, die ins berufsleben integriert werden wollen usw. allerdings werden die euch sicher beratend zur seite stehen, wenn ihr dort hilfe sucht. in der regel ist deren schwerpunkt allerdings gehörlose personen die mittels gebärdensprache kommunizieren (muss nicht, aber die meisten "kunden" sind gehörlos).
http://www.hilfe-fuer-hoergeschaedigte.de/v_wir.html

grüße
Zuletzt geändert von Momo am 9. Mär 2012, 08:08, insgesamt 1-mal geändert.
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