In Minden werden schwerhörige und normal hörende Kinder gemeinsam unterrichtet

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Heidi110
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In Minden werden schwerhörige und normal hörende Kinder gemeinsam unterrichtet

#1

Beitrag von Heidi110 »

Hier mal ein sehr interessanter Bericht über eine Grundschule in Minden.

Minden

Hoffentlich werden bald mehre solcher Klassen eingerichtet.
LG Heidi
hochgradig Schwerhörig seit ?????? beide Kinder haben super Lauscher
Norbert_S
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Re: In Minden werden schwerhörige und normal hörende Kinder gemeinsam unterrichtet

#2

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Heidi!

Danke für den Link. Sehr gut und interessant.
Der Neben-Text erklärt, dass das ein Schulversuch ist.
Also (leider) noch weit weg von der Normalität.
Solche Schulversuche können Schrittmacher für eine gute Entwicklung sein.
Oder auch Bremsklötze, weil weitere Schritte in der gleichen Richtung vom Ausgang des Schulversuches abhängig gemacht werden, im schlmmsten Falle also gerade wegen des laufenden Schulversuch auf die lange Bank geschoben werden.
Wenn es in Minden was Neues gibt, möchte ich das gerne hier lesen dürfen.
Nette Grüße
von
Norbert_S.
rosi113
Beiträge: 88
Registriert: 22. Sep 2010, 21:54
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Re: In Minden werden schwerhörige und normal hörende Kinder gemeinsam unterrichtet

#3

Beitrag von rosi113 »

Hallo

Klassee bericht vielen Dank hierfür .

Schade das es nicht auch Fortführende schulen hier gibt . Unsere Kinder nach Bielefeld fahren müssen . Mit einer sehr langen Fahrtzeit .

Ich finde es super ich hoffe das diese Kinder im Anschluss an die Grundschulzeit auch weiter Wohnorts nah zur schule gehen können .
Tochter mit Zentraler Fehlhörigkeit Auditorische Neuropathie
Störschall Difizite in der Phonologische Verarbeitungsstörung Sowie eine LRS Mittelgradigen SH HG Versorgung
Tolle
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Registriert: 27. Feb 2013, 14:03
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Re: In Minden werden schwerhörige und normal hörende Kinder gemeinsam unterrichtet

#4

Beitrag von Tolle »

Inklusion nennt sich das dann.

Gibt es ja nicht nur für Schwerhörige, sondern da geht es ganz prinzipiell um geistig und körperlich Behinderte.

Ist schon in Ordnung das.
Pevau
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Re: In Minden werden schwerhörige und normal hörende Kinder gemeinsam unterrichtet

#5

Beitrag von Pevau »

Genau! "Inklusion" ist das Trendwort zur Zeit.
Das soll nichts anderes heißen, als das man sich langsam von den Förder- und Sonderschulen verabschieden will und die Regelschulen, bzw die Lehrkräfte sich schon mal damit "anfreunden" sollen, in Zukunft Kinder mit allen möglichen Behinderungen zu unterrichten. Ob das dann sinnvoll ist, wird sich erst noch zeigen. Bisher mussten wir für unser hörbehintertes Kind einen Intergrationsantrag stellen, der bewilligt wurde und unser Sohn konnte einen Regelkindergarten und später ab der 2. klasse auch eine Regelschule besuchen.
Noch heute, 6. Klasse, bin ich der Meinung die ganze Klasse profitiert von ihm.
Integration ist rum, jetzt gibts Inklusion. Alle Kinder mit Behinderungen sollen nun von den gesunden Kindern profitieren. Wird das auch machbar umgesetzt werden? Von der Klassengröße und den Lehrkräften selbst? 1 Lehrkraft für eine Klasse mit Kindern mit Behinderung ist doch undenkbar. Und trotzdem werden für die Zukunft schon wieder Lehrerstellen gestrichen, da unsere Geburten ja zurückgehen. Wenn der Schuss nicht nach hinten losgeht wie bei G8 bei uns in Hessen.

Aber ich hab das Thema verfehlt. Nachdem mein Sohn 2 Jahre eine Sonderschule für Hör-und Sprachbehinderte besucht hat, war es mir auch aus verschieden Gründen sehr wichtig das er schnellstens in die Regelschule wechselt. Und wie gesagt, mit Unterstützung der Betreung vom mobilen Förderdienst, profitiert mittlerweile seine ganze Klasse von seiner Anwesenheit.
Petra mit 18 und 25 J. erfolgreiche Otosklerose OP mit Sohn Nikolas (*04.2000) seit Geburt beidseitig mittel-bis hochgradig schwerhörig.
Momo
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Re: In Minden werden schwerhörige und normal hörende Kinder gemeinsam unterrichtet

#6

Beitrag von Momo »

hallo zusammen,
das ist keine wirkliche inklusion!
der eigentliche gedanke von inklusion ist nicht der, dass behinderte kinder in eine klasse kommen, um von den nicht-behinderten zu profitieren oder andersherum.
der gedanke inklusion ist auch nicht der, dass man klassen ausguckt in die so und so viele kinder "inkludiert" werden.

der eigentliche gedanke ist der, dass alle kinder da eingeschult werden wo sie wohnen, in die klasse wo sie hingehören nach den für alle gleichen maßstäben in die jeweilige klasse eingeteilt werden.
dann wird für jedes kind (und da unterscheidet man nicht zwischen behindert oder nicht!) geguckt, was es braucht um gut seinen begabungen usw. entsprechend lernen zu können.

d.h. weg vom gedanken der integration hin zu dem gedanken nach betrachtung und achtung aller kinder (wenn man es auf schule bezieht) und ihrer vorraussetzungen.

soweit die theorie.
was wir aber immer noch finden ist eher integration, wenn es gut läuft.
im prinzip ist mein eindruck, dass inklusion ein sparmodell werden soll:
man nehme mal die niedersächsischen sog. regionalen integrationskonzepte (RIK). früher (zu zeiten der integration) war es so, dass bei einem lernbehinderten schüler ein entsprechender förderbedarf festgestellt wurde. dann konnte er in die förderschule oder alternativ in einer integrationsklasse. dort standen ihm persönlich 2 förderstunden zu. d.h. man hat versucht in den integrationsklassen zu bündeln und mind. 4 schüler mit fb zusammen zu bekommen, macht bei L-schülern 8 stunden. bei anderen behinderungen sind es mehr (geistige entwicklung 5, hören 3, emotional-sozial 5, ...). zusätzlich wurde die klassengröße reduziert.
beim RIK ist es so, dass es keine i-klassen mehr gibt, sondern eine sog. sonderpädagogische grundversorgung, d.h. keine reduzierten kalssengrößen und die l-schüler bekommen keine individuellen förderstunden mehr, sondern pro klasse gibt es unabhängig von der zahl der l-schüler 2 stunden (d.h. bei früher 4 l-kindern in der integration wären es 8 gewesen, bei RIK wären/ sind es nur noch 2 für alle kinder zusammen!).
und dass pädagogische gründe dafür verantworlich sind glaube ich nicht….
und weil das so toll ist, dass es ja jetzt diese tolle grundversorgung gibt, wird vor der einschulung im bereich lernen gar keine überprüfung mehr gemacht und die förderschulen für klasse 1-4 des bereichs lernen laufen aus, d.h. alle l-kinder müssen in die regelschule bei schlechter versorgung ohne wirkliches konzept
hallelujah- ein hoch auf die super durchdachte inklusion
(ich weiß etwas zynisch, aber mir schient unsere kinder sind versuchsobjekte9.
Ich bin nur dankbar, dass meine kinder schon alt genug sind nicht mehr betroffen zu sein…
wobei G 8 ja genau so undurchdacht war und die kinder darunter zu leiden haben mit 34 wochenstunden plus hausaufgaben…

hoffentlich wacht die politik mal auf und merkt ein sparmodell kann es bei inklusion nicht geben, wenn sei denn gut sein soll.

in diesem sinne grüße von
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
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