Zwei Diagnosen!

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Alexandra12
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Zwei Diagnosen!

#1

Beitrag von Alexandra12 »

Hallo Zusammen,

wir haben uns hier mal angemeldet um paar Meinungen zu unserem Fall zu erhalten. Unsere Tochter wird in ein paar Tagen 5Monate alt.
Als sie geboren wurde, wurde zwei Mal der Versuch unternommen in der Geburtsklinik ein Hörscreening durchzuführen, leider wurde die Kleine immer wieder wach, so dass der Test abgebrochen werden musste. Zwei Monate später haben wir das Neugeborenenscreening dann bei einem HNO-Arzt durchgeführt. Hier wurde uns gesagt, dass das eine Ohr in Ordnung sei, das andere Ohr jedoch auffällig. Daraufhin wurden wir an eine Uniklinik überwiesen. Hier wurde dann erneut ein Screening durchgeführt, bei dem leider erneut nichts herauskamm. Hier muss man auch sagen, dass unsere Tochter durchgehend Schnupfen hatte und weiterhin hat. Wir haben dann erneut einen neuen Termin für ein paar Wochen später bekommen. Hier ist unsere Tochter dann aufgewacht, so dass nur ein Ohr getestet werden konnte, aber auch hier ist nichts herausgekommen. Danach haben wir erneut einen Termin sechs Wochen später für eine Bera bekommen. Bei diesem Termin haben wir unsere Tochter vor Ort zum schlafen gebracht so das nun die Untersuchung durchgeführt werden konnte. Während der Untersuchung und der Beschallung ist sie immer wieder wach geworden und dann erneut wieder eingeschlafen, so dass wir dies eigentlich für ein gutes Zeichen gehalten haben. Im Gespräch mit dem Arzt wurde uns jedoch gesagt, dass unsere Tochter laut der Ergebnisse hochgradig schwerhörig sei und wir bekammen eine Verordnung für Hörgeräte, die wir bereits auch bestellt haben. Da wir uns eine zweite Meinung einholen wollten, haben wir uns eine weitere Überweisung für eine andere Uniklinik ausstellen lassen. Hier wurde unsere Tochter bzw. ihre Ohren zum ersten Mal richtig untersucht. Das Hörscreening hat erneut nichts ergeben, jedoch wurde hier auch eine Trommelfellbeweglichkeitsprüfung durchgeführt und wir bekammen die Diagnose, dass unsere Tochter in beiden Ohren Pauckenergüsse hat. Diese sollen nun paar Wochen medikamentös behandelt werden, danach erfolgt erneut ein neues Hörscreening sowie eine neue Untersuchung.
Was haltet ihr davon: Kann die Schwerhörigkeit von den Paukenergüssen kommen? Wie sollen wir nun mit den Hörgeräten verfahren: anpassen oder vorerst diese garnicht benutzen?
Es ist schon so, dass ich merke dass unsere Tochter momentan nichts hört, ich weiß nur nicht ob dass mit der Behandlung der Paukenergüsse wieder wird oder doch so bleiben wird. Wir warten nun auf den Termin in der HNO-Uniklinik zwecks Behandlung der Pauckenergüsse.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Leute sich melden würden, die entweder ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder eine Meinung oder Empfehlung zu unserem Fall haben. Hierfür bedanken wir uns im Voraus.
Liebe Grüße
dariadonati
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Re: Zwei Diagnosen!

#2

Beitrag von dariadonati »

Hallo du #ich habe gearde auf einem Ohr auch einen paukererguss und mein trommelfell ist steif ich höre auf dem ohr kaum was :-( Bekomme jetzt warscheinlich auch paukendrainagen ,denn das ganze andere zeug hat nicht geholfen .....denke das wenn das alles abgeheilt ist evtl eure Tochter normal hört *daumendrück* Alles Gute!!
Seit 5.12.2012 Vibrant Soundbridge rechts
fast-foot
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Re: Zwei Diagnosen!

#3

Beitrag von fast-foot »

Hallo Alexadra12,

herzlich willkommen!

Paukenergüsse vermindern das Hörvermögen um bis zu 30 dB. Dies reicht allerdings noch nicht für eine hochgradige Schwerhörigkeit. Leider ist es so, dass wegen der Paukenergüsse TEOAEs (Neugeborenenscreening etc.) nichts über die Innenohrfunktion aussagen können.

Das eine Ohr war zu einer bestimmten Zeit laut Neugeborenenscreening in Ordnung. Eine Verschlechteterung zu hochgradig schwerhörig kann nicht durch einen Paukenerguss alleine zu Stande kommen.

Es sieht für mich so aus, als sei nicht genügend abgeklärt worden. Am besten hätte man noch eine Knochenleitungs-Notched-Noise-BERA oder -ASSR durchgeführt, so dass man besser zwischen Schallempfindungs- und Schallleitungskomponente differenzieren kann.

Wenn sich die Paukenergüsse aufgelöst haben und auch sonst keine Mittelohrproblematik vorliegt, ist es einfacher, aus TEOAEs und einer BERA (am besten NN-BERA bzw. -ASSR) Rückschlüsse in Bezug auf die Schallempfindungskomponente zu ziehen.

Wenn Ergebnisse/Messresultate/Potentialkurven der BERAs/Arztberichte vorliegen, werfe ich auch gerne einen Blick auf diese Unterlagen, sofern dies gewünscht wird (ich kann mir dann einen viel besseren Ueberblick verschaffen und dementsprechend differenzierter antworten).

Bei Fragen bitte melden.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 3. Apr 2013, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Alexandra12
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Re: Zwei Diagnosen!

#4

Beitrag von Alexandra12 »

Vielen, vielen Dank für die Rückmeldungen. Also ehrlich gesagt fanden wir auch, dass uns in der ersten Uniklinik zu wenig erklärt und erläutert wurde. Haben uns dann so ziemlich alle Informationen selbst aus dem Netzt gezogen. Weiterhin fanden wir auch, dass unsere Tochter nicht mal richtig untersucht worden ist. Uns wurde lediglich nach dem ersten Hörscreening gesagt, dass ihre Gehörgänge matt wären. Sie hatte bei allen Untersuchungen (auch bei der Bera) Schnuller im Mund, im Internet haben wir nun gelesen, dass dies nicht sein sollte. In der zweiten Uniklinik wurde das Hörscreening ohne Schnuller gemacht. Danach wurde sie bzw. ihre Ohren wirklich gründlich untersucht ( auf die Liege gelegt, von drei Personen festgehalten, so dass die Ärztin wirklich tief reinschauen konnte). Ich fühle mich in der zweiten Uniklink viel besser aufgehoben, so dass wir sie nun (egal wie die Diagnose sein wird) dort behandeln lassen werden. Ich gehe auch davon aus, dass wir nach der zweiten Untersuchung auch mehr erklärt bekommen werden. Natürlich werden wir auch mehr fragen, da wir uns nun auch mehr informiert haben.
Kann mir jemand eine Empfehlung zu den Hörgeräten geben, sollen wir die nun ihr anpassen und benutzen oder vorerst noch bis zur nächsten Untersuchung damit warten?
Ich war am Anfang nach der Diagnose der ersten Uniklinik wirklich verzweifelt, habe mich aber mittlerweile beruhigt. Hoffe natürlich, dass doch noch alles wird und wenn sie doch schwerhörig sein sollte, werden wir schon damit fertig, schließlich gibt es Menschen den es viel schlechter geht.
Liebe Grüße
franzi
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Re: Zwei Diagnosen!

#5

Beitrag von franzi »

Hallo

eine Bera bei der das kind aufwacht verfälscht das ergebnis. Es sollte darauf geachtet werde das das Kind währen der untersuchung durch schläft, in manchen Kliniken werden die Kinder wenn es mit dem schlafen nicht klappt leich sendiert.
Ich würde erst mal die finger von den Hgs lassen, bis eine eindeutige diagnose gestellt ist. Den die hgs anzupassen bei so einem kleinen Kind ist eh schon nicht so einfach und wenn dann bis auf diese eine BERA wo das Kind immer wieder wach wurde sonst keine nennenswerte ergebnisse das sind wirde es nicht einfacher. Warte einfach bis ihr eine richtige Diagnose haben, euer kind ist ja noch jung.

lg franz
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
Alexandra12
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Re: Zwei Diagnosen!

#6

Beitrag von Alexandra12 »

Vielen Dank für eure Rückmeldungen,

wir werden jetzt erst einmal den Termin am 24.04 in der zweiten Uniklinik abwarten, zwecks Behandlung der Paukenergüsse. Müssen so lange warten, weil wir wirklich keinen HNO-Arzt vor Ort gefunden haben, der sie behandeln wollte. Haben die Rückmeldung erhalten, dass sie noch viel zu klein ist und ihre Ohren ja eigentlich sauber sein müssten und für Flüssigkeit in den Ohren wäre sie ja schon viel zu alt???????????? Haben dann Mitte Mai den Termin zwcks zweiten Hörtest. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
Liebe Grüße, drückt uns die Daumen
Momo
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Re: Zwei Diagnosen!

#7

Beitrag von Momo »

hallo

erst einmal herzlich willkommen.
Alexandra12 hat geschrieben:Haben die Rückmeldung erhalten, dass sie noch viel zu klein ist und ihre Ohren ja eigentlich sauber sein müssten und für Flüssigkeit in den Ohren wäre sie ja schon viel zu alt????????????
das sit ja totaler quatsch.
"dreckig" ist ja relativ. auch babies können durch ohrenschmalz "verdreckte" ohren haben, die ein ergebnis beim hörtest verfälschen können.
und das wasser bzw. flüssigkeit ist ja nicht im gehörgang (wie bei neugeborenen restfruchtwasser) , sondern hinterm trommelfell im mittelohr. das wiederum kommt bei kleinkindern oft vor, durch erkältungen usw. es führt dazu, dass das trommelfell nicht richtig schwingt und dann der schall (töne, geräusche, sprache) nicht richtig weitergeleitet werden kann. deshalb soricht man dann auch von einer schallleitungsschwerhörigkeit. das ist in der regel nur vorrübergehend. wenn nicht, dann würde man es erst konservativ beahndeln (nasentropfen, rotlicht etc.) und wenn es sehr hartnäckig ist müsste man evtl. über weitere maßnahmen (röhrchen, polypenop oder ähnliches) nachdenken, da eine dauerhafte schallleitungssh sich auch negativ auf den spracherwerb auswirken kann.
um sicher zu gehen wird zunächst ins ohr geguckt, weil man mittelohrprobleme durch flüssigkeit oder veränderte druckverhältnisse oft sehen kann. dann wird ein tympanogramm gemacht anhand dessen man sehen kann wie gut/ ob das trommelfell schwingt.
bei flüssigkeit hinter dem trommelfell oder ohrenschmalz sind oaes selten messbar, sagen also dann auch nichts darüber aus wie es im innenohr ausssieht.
wichtig wäre also dann festzustellen wie hoch der schallleitungsanteil ist, d.h. wieviel schlechter hört sie durch die flüssigkiet usw. im mittelohr.
in der regel sagt man flüssigkeit/ paukenergüsse können bis zu 40 dB hörverlust ausmachen. leigt der gemessene hv darüber kommt evtl. eine zusätzlich schallempfindungssh dazu, die in der regel im innenohr ihre ursache hat. bei einer reinen schallempfindungssh funktionert die schallleitung ganz normal, aber das innenohr kann die ankommenden reize nicht oder nicht ausreichend in entsprechende signale umwandeln, die dann an den hörnerv weitergegeben werden.
es gibt aber auch fälle von sh die sowohl auf eine nicht gut funktionierende schallleitung als auch auf eine schallemfpindungssh zurückzufürhen sind, sog. kombinierte sh. bevor amn da ein hg anpast, muss man herausfinden wieviel des hörverlusts auf was zurückzuführen ist, durch eine vergleichende messung der luftleitung (wieviel/ ab wann hört man über die Luft, den nomralen weg- meist über kopfhörer gemessen) und knochenleitung, d.h.wieviel hört man wenn man das mittelohr umgeht, (d.h. es wird auf den knochen hinter dem ohr ein knochenleitungshörer aufgesetzt, der dann direkt über den knochen signale ans innenohr weitergibt und man kann dann messen wie hoch oder ob überhaupt eine schallempfindungssh da ist).
erst dann kann man überhaupt entscheiden, ob hörgeräte sinn machen (bei schallempfindungssh) oder ob andere maßnahemn nötig sind (schallleitungssh) oder eine kombi aus beidem.

ich würde also die untersuchung abwarten bevor ich hörgeräte einsetze.

grüße
Zuletzt geändert von Momo am 4. Apr 2013, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Alexandra12
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Re: Zwei Diagnosen!

#8

Beitrag von Alexandra12 »

Hallo alle zusammen,
da bin ich wieder. Bei uns hat sich nun wieder etwas getan.
Also wir waren mittlerweile zwei Mal in der Uniklinik. Am 24.04 haben wir für die Kleine Nasentropfen erhalten, die wir 10Tage lang anwenden sollten. Am 16.05 waren wir dann in der Uniklinik, zuerst in der HNO-Klinik zwecks Reinigung der Ohren. Danach wurde erneut ein Hörscreening durchgeführt sowie eine Trommelfellbeweglichkeitsprüfung. Beim Gespräch mit der Ärztin wurde uns mitgeteilt, dass das Hörscreening erneut neg. war. Die Trommelfellbeweglichkeitsprüfung hat ergeben, dass das Trommelfell sich nicht bewegt. Die Ohrgänge beider Ohren wären weiterhin matt. Nun wird unsere Tochter am 24.06 operiert. Die Pauckenergüsse werden entfernt bzw. abgesaugt, während der OP wird entschieden, ob sie Röhrchen gesetzt bekommt. Danach, noch während der Narkose, wird auch noch eine Bera durchgeführt. Danach sollen wir wirklich Klarheit bekommen.
Ich hoffe nun wirklich, dass sie am 24.06 gesund und munter ist, damit die OP auch durchgeführt werden kann. Irgendwie ist sie dauererkältet. Nachdem wir 10Tage lang die Nasentropfen benutzt haben, hat sie 2Tage später erneut Schnupfen bekommen. Dann war dieser fast weg und sie fängt an zu husten, dazu kommt erneut Schnupfen. Traue mich schon garnicht, mit ihr rauszugehen, achte immer dass sie gut und warm angezogen ist.
Ich halte euch weiterhin auf dem Laufenden. Falls jem. uns zur OP noch nützliche Tipps geben kann oder uns darauf aufmerksam machen kann, worauf wir achten sollen, dann wäre ich euch sehr dankbar.
Ansonsten melde ich mich bei euch nach der OP und nach dem Gespräch mit der Ärzten am 02.07.

Drückt uns die Daumen, liebe Grüße Alexandra
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