Urlaub mit Hörgeräten...

[Wildrose]

Hallo Freunde,

wollte mich kurz vor dem Urlaub mal melden. Am Montag gehts dann los. Oguzhan (drei Jahre) hat jetzt seine eigenen Hörgeräte...was für eine Misschung. Blaue Ohrpassstücke und rotes Gehäuse. Also richtig zum provozieren..einiger Leute (Passend zum Thema: Nachbarin...). Mein Mann und meine Schwägerin, die ja selbst Hörgeräte trägt meinten, dass diese Farben zu auffällig seien. Hautfarbe wäre besser gewesen:p. Aber ich denke, er hat sie selber ausgesucht und es sind seine. Und ich stehe hinter ihm... Stark gegen jegliche Sprüche macht mich mein Sohn, weil er seine Hörgeräte super akzeptiert hat. Und sie stehen ihm auch gut;). Gegen die Beschwerde meines Mannes habe ich nur gesagt: "Schämst Du Dich dafür, stehe hinter ihm und sei Stolz auf Dein Sohn"...flutsch war die Flamme aus. Ich denke der Satz hat ihm gerreicht. Jetzt akzeptiert er das auch...obwohl er immernoch anderweitig noch einen Test machen lassen möchte. Ich denke, ich muss ihm mal aus Karin K. Buch einiges erklären.

Und was unseren Urlaub angeht. Wir fahren in die Heimat. Und ich denke da wird einiges an Fragen von den Verwanten auf mich zukommen:rolleyes:...

Danke für alle Unterstützung...

Liebe Grüsse

Wildrose

[waldfee]

Liebe Wildrose!
Laura hat sich auch von Anfang an knallblaue Ohrpass-Stücke mit Strass-Steinchen und genauso blaue HG´S ausgesucht und wir fanden das von Anfang an toll! Obwohl Laura nun wirklich nicht hinter ihrer Schwerhörigkeit stand. (da sind die Ohrpass-Stücke schon mal im Kamin gelandet).Und man sollte es nicht glauben, sie ist wirklich oft auf ihre Hörgeräte angesprochen worden (immer nur positiv). Zwischendurch hatte sie auch noch kleine Tiere in den Ohrpass-Stücken (sind aber schnell wieder abgefallen).Mittlerweile hat sie unterschiedlich geformte glitzerweisse Ohrpass-Stücke(eine Seite Strass,andere Seite bunte Steinchen) und 2 verschieden blaue HG´s.Ich finde es supertoll, dass die Kinder nicht die hautfarbenen tragen müssen und dass es da so hübsche Sachen gibt. Und wenn sich dein Sohn diese Farben ausgesucht hat,ist das doch total toll. Blöde Sprüche gibt es so oder so.
Beim Akkustiker saß mal eine Frau, die war wohl so Ende 50 und sollte ihr erstes Hörgerät bekommen
und es war ihr so peinlich, dass sie auch möglichst das unauffälligste nehmen wollte. Die Akkustikerin und ich haben ihr Laura´s gezeigt (überzeugt davon,dass man die HG´s in der heutigen Zeit nicht mehr verstecken muss) und leztendlich fand sie dass so klasse,dass sie die Orhpass-Stücke passend zu ihrer bunten Brille ausgesucht hat. Supercool !!
Ich wünsche Euch einen ganz tollen Urlaub und ....
... nicht ärgern lassen...
Uta

[Andrea Heiker]

Hallo Wildrose,

da der Kleine die Hgs akzeptiert, ist das doch das beste Zeichen, dass er sie braucht. Ich finde bunte Hgs auch viel besser und schöner. Ich habe ein blaues Hg mit einem blauen Ohrpasstück und drei Strasssteinchen.

Gruß
Andrea

[Nina M.]

Hallo Wildrose,

einfach klasse wie ihr mit dem Thema umgeht und das alles so toll klappt!

Ich wünsche euch einen schönen Urlaub und tolerante Verwandschaft...

Gruß,
Nina :freude:

[Micha7]

Also das man mit einem Hörgerät gut verreisen kann, steht doch außer Frage. Ich habe bisher hier immer meine Fahrten gebucht. Zum Glück geht das alles online und sicher ist das bisher auch gewesen.

[mamavon5]

Hallo,
meine Kinder haben auch farbige HG und finde es auch gut so.So sieht jeder sofort,was die Maeuse fuer ein Problem haben und schon sprechen die Leute deutlicher und klarer mit ihnen.Meine Erfahrung.
Brillentraeger tragen auch keine hautfarbenen Brillen
Vorallem ist es ganz wichtig,das es den Kindern gefallen muss.Sie sollen sie ja gerne tragen
Meine Tochter sagte auch schon,das die naechsten HG auch Glitzer und Strass haben muessen...
Viel Spass im Urlaub

[KatjaR]

Finde ich auch ganz klasse so den offensiven Umgang mit Hörschädigung von Beginn an zu unterstützen.
So wird es Teil der Identität und muss auch später (hoffentlich) nicht versteckt und verheimlicht werden, was den Umgang damit für alle sehr erleichtert. Grade die frühe positive Ansprache darauf verhindert meiner Meinung nach die Gefahr einer Stigmabildung. Wenn sich ein Kind so was auch selbst aussuchen kann ist die Identifikation damit bestimmt viel größer. Hoffentlich tragen ihn diese Erfahrungen auch durch die schwierige Zeit der Pupertät und er wird ein Erwachsener der anderen im Umgang mit Hörschädigung ein Vorbild sein kann.
LG
Katja