Hallo zusammen,
ganz kurz meine Zusammenfassung zu dem Thema:
Wir haben uns für MedEl entschieden, insbesondere, weil es das kleinste Implantat hatte (hat?) und wir schon auch ziemlichen Respekt vor der OP hatten. Das war auch kurz nach dem Rückruf und wir waren verunsichert. Von manchen wurde uns (hinter vorgehaltener Hand) auch zu MedEl geraten. Im Nachhinein würde ich nicht sagen, dass wir es bereuen, aber zwei Dinge waren uns nicht so klar:
Cochlear ist überall. Die meisten Leute kennen es besser. Ob es besser ist - keine Ahnung. Angeblich ist es ja wie die Wahl zwischen "Audi, Mercedes und bla bla" haben wir sicherlich zehn Mal gehört den Spruch. Tja, Autovergleiche sind immer schon eingängig, aber unser vier Jahre alter VW war gestern in der Werkstatt, quietscht und dröhnt, unser 10 Jahre alter Daimler mit 256 tkm schnurrt wie ein Kätzchen und kennt Werkstätten nur vom Vorbeifahren. Was also genau ist jetzt was?
Für ein Kind könnte entscheidend sein, dass Chochlear darauf besser vorbereitet ist (Statusblinke am
SP, das ist - gerade in den ersten vier Jahren - schon nervig bei MedEl). Dafür ist das Implantat größer (und wenn auch nur geringfügig).
Uns hat damals auch eingeleuchtet, dass viele Erwachsene zu MedEl greifen. Da aber niemand den direkten Vergleich hat (niemand hat beides jemals ausprobiert) bleibt es schwierig. Unsere Kleine jedenfalls macht mit ihren MedEls eine gute Entwicklung durch. Eigentlich nicht vorstellbar, dass es mit einem anderen Hersteller noch besser laufen könnte, aber wer weiß? Aber man muss schon in der Anfangsphase manchmal selbstbewusst sein, denn die meisten Kinder haben Cochlears (subjektiv, nicht empirisch erhoben). AB ist noch etwas seltener (vermutlich, weil man die nach meinem Kenntnisstand nicht strukturerhaltend implantieren kann).
Ach ja, und (das muss ich jetzt einfach noch hinterherschieben, sorry): Technik ist Technik. Egal welchen Hersteller man nimmt, es gibt keine Garantie für einen (lautsprachlichen) Spracherwerb, keine Garantie, dass es keine Re-Implantation geben muss, etc. Unter der Dusche, morgens im Bettchen tun die es beide nicht. An der Nordseeküste eingepackt in fünf Regenjacken bei Windstärke 5 oder im Horror-Störschall tuns beide kaum. Daher war für uns wichtiger, als die 100ste Studie zum Thema dieser oder jener Hersteller zu lesen, uns damit zu beschäftigen, wie wir denn unsere Ilsa (und uns selbst) an die Gebärdensprache heranführen. Diese beiden Themen gehören für mich nur oberflächlich betrachtet nicht zusammen.
Herzliche Grüße
El Pappo
[size=small]Eine Tochter Ilsa, * 2011, von Geburt an gehörlos; CI MedEl seit Dez 2011 bds.; ein Sohn * 2006, normalhörend aber nicht gehorchend[/size]