HG-Versorgung, viele Fragen und Probleme...

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Tenebre
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HG-Versorgung, viele Fragen und Probleme...

#1

Beitrag von Tenebre »

Hallo,

zunächst etwas zu mir: Bin weiblich, 34 Jahre alt und lebe in Thüringen. Schon als Kind hatte ich öfters Probleme mit den Ohren, viele Mittelohrentzündungen, einmal mussten mir die Ohren ausgespült werden, weil sich Cerumen verpfropft hatte. Vor etwa vier Jahren stellte sich dann heraus, dass ich eine - lt. HNO-Arzt erblich bedingte - Schallempfindungsschwerhörigkeit habe. Eine zweite Ärztin bestätigte dies. Außerdem habe ich immer wieder Probleme mit Ekzemen am/im äußeren Gehörgang (Otitis externa ekzematosa). Die Symptome lassen sich mit Ecural-Salbe gut behandeln, der entzündliche Prozess tritt aber immer wieder auf. Zwischendurch ist mal ein paar Tage bis maximal 1,5 Wochen Ruhe, aber dann juckt es wieder.

Dieses Jahr wollte ich das Schwerhörigkeits-Problem angehen und bat meine HNO-Ärztin um eine HG-Verordnung (meine Hörkurve hab ich angehängt). Nach den ersten Terminen beim Akustiker (ISMA) fingen die Probleme an.

Ich folgte der Empfehlung der Akustikerin und habe mich für Ohrpass-Stücke aus Thermotec entschieden. Obwohl ich mich wirklich bemüht habe, sprich immer wieder die Otoplastiken zum Testen der Probegeräte eingesetzt habe, stellte sich heraus, dass ich damit nicht zurecht komme. Ich hab das Gefühl, dass der Gehörgang dauerhaft so "dicht" ist, maximal 2, 3 Stunden ertragen. Das Herausnehmen der Dinger war jedes Mal eine Erlösung. Außerdem hat sich durch das Tragen oftmals Feuchtigkeit in meinen Gehörgängen gebildet, was für die Ekzem-Problematik Gift ist. Die Lüftungs-Bohrung zu vergrößern hat nichts am für mich unerträglich unangenehmen Tragegefühl geändert, und Ende letzter Woche hab ich's ich einfach nicht mehr ausgehalten, die Dinger zu tragen.

Leider hat sich die Akustikerin komplett gegen eine "offene Versorgung" gesperrt. Wird bei ISMA generell nicht mehr angeboten. Sämtliche Nachteile wurden mir ausführlich erläutert. Unter anderem sagte sie, eine offene Anpassung sei mit meiner Hörstörung nicht machbar. Wie ist die Meinung im Forum angesichts meiner Hörkurve dazu? Probegetragen habe ich das Phonak Milo Plus Micro und ein Audioservice 2 P. Zumindest vom Phonak-HG weiß ich, dass meine Werte bei 0,5 kHz in Sachen Slim-Tube an der Grenze des Machbaren kratzen, aber ansonsten sieht's für mich so aus, als ob es einen Versuch wert wäre... man hat ja deutlich weniger im Ohr, alles ist nicht so zugestopft.

Da ich mit der ISMA-Filiale auf keinen grünen Zweig kam, wollte ich den Akustiker wechseln. Nach Rücksprache mit meiner Krankenkasse (AOK Plus) wurde mir gesagt, dass das aus gesundheitlichen Gründen ohne einen halbjährlichen Sperrvermerk machbar wäre. Gesundheitliche Gründe sehe ich als gegeben durch das Ekzem, hinzu kommt die fehlende Flexibilität der Akustikerin. Habe das Vertrauen in diese ISMA-Filiale komplett verloren. Das teilte ich beim letzten Termin am Dienstag auch so mit und bat um die Herausgabe meiner Verordnung. Wurde mir verweigert mit der Begründung, man wolle den Abbruch mit der Krankenkasse verrechnen. Das wollte ich nochmals mit der Krankenkasse abklären, was ich heute auch getan habe. Und plötzlich heißt es seitens der Krankenkasse, ich müsste mir mit dem Akustiker einig werden, was die Verordnung anbelangt. Wenn die mit der AOK eine Abbruchpauschale abrechnen, hätte ich jedenfalls ein halbes Jahr "Verordnungs-Sperre". Gesundheitliche Gründe oder Unstimmigkeiten mit dem Akustiker spielen wohl keine Rolle.

Ich komm mit dem ganzen Thema grad nicht weiter. Bei ISMA wurde nicht genügend auf meine individuellen Bedürfnisse eingegangen bzw. kein bißchen Flexibilität an den Tag gelegt. Muss ich mich damit wirklich zufrieden geben? Das letzte Gespräch am Dienstag war eh der Hit, sie holte sich noch Verstärkung von der Filialleiterin, die versuchte, mir jedwede Kompetenz abzusprechen. Sicher bin ich kein Akustiker, das weiß ich auch! Aber ich kenne meine Ohren doch am Besten und kann beurteilen, mit was ich zurecht komme und mit was eben nicht! Der Gipfel war die Bemerkung der Filialleiterin, mir ginge es bei der offenen Versorgung wohl um kosmetische Aspekte. Dazu muss man sagen, dass ich die Haare halblang und meistens offen trage... heißt, vom HG würde man ohnehin nix sehen. Ich fand das so eine gottverdammte Frechheit! :sauer: Für mich ein weiterer Grund, in diesen Laden keinen Fuß mehr reinzusetzen!!

Hauptsächlich möchte ich halt wissen, ob mit meiner Hörkurve eine offene Versorgung machbar wäre - und ob mir die AOK jetzt tatsächlich 6 Monate Zwangspause aufbrummen kann. Danke für's Lesen und ein schönes Wochenende,

Tenebre
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ulbos
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Re: HG-Versorgung, viele Fragen und Probleme...

#2

Beitrag von ulbos »

Hallo Tenebre,

solche Probleme mit den Gehörgängen kommen gelegentlich vor, auch ich bin davon betroffen, wenn auch nicht so extrem wie bei dir. Wurde schon geprüft, ob eventuell eine Allergie gegen das Material des Ohrpassstücks oder eine Pilzinfektion vorliegt? Ich bin kein Fachmann, meine aber, dass bei deinen Hörkurven eine offene Versorgung bei Hörgeräten mit externen Hörern möglich sein sollte. Falls nicht, sollte ein Versuch mit einem anderen Material für das Ohrpassstück oder eine Verglasung bzw. Beschichtung in Betracht kommen. Wichtig ist deinem Fall auch eine akribische Reinigung der Ohrpassstücke jedesmal vor dem Einsetzen.
Gruß
Kirlu
markus38
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Re: HG-Versorgung, viele Fragen und Probleme...

#3

Beitrag von markus38 »

Hallo Tenebre

lass dich nicht verrückt machen , hab mir eben deine Kurve angesehen und muss feststellen das diese nur minimal schlechter ist als meine !!
Du hast eine Hochtonschwerhörigkeit , was Arbeitest du denn , solch ein Hörverlust wird meist durch Lärm verursacht (Disco, oder Arbeit etc.).

Ich selbst habe eine offene Versorgung und mein Akustiker will mir keine Plasten machen (mir rutschen die Tubes immer raus )da er sagt das damit das Ohr mehr verschlossen wäre, was das Koppeln(Pfeifen) angeht so hab ich keine großen Probleme ,nur dann wenn man mit den Händen oder Gegenständen zu Nahe ans Ohr kommt .

Ich bin mit Hörluchs versorgt , für den Privaten Bereich mit Tubes ,(kein Lärm) und im Lärm hab ich spezielle Otoplasten für den Lärm , die sind aus Thermoplast und haben eine Öffnung die mit einem Filter verschlossen ist .

Ich kann dir nur sagen wechsel einfach den Akustiker
ich selbst bin nun beim 7 Akustiker angekommen . der Akustiker darf deine Verordnung nicht einbehalten , ich hoffe du hast bisher noch nichts unterschrieben !Eine Verordnung ist eh nur 3 mon. gültig .

Gruß Markus
beidseitige Lärmschwerhörigkeit . anerkannt als Berufskrankheit. beidseitig versorgt mit Hörgeräten AS Hörluchs ICP DUO mit ICP HAWEI Dämmplastik und offenen Schirmchen
Zappenduster
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Re: HG-Versorgung, viele Fragen und Probleme...

#4

Beitrag von Zappenduster »

Hallo,
was bedeutet denn "Verordnungs-Sperre"? (Google wusste es auch nicht.)

Heißt das, dass man erst in einem halben Jahr wieder eine Verordung für HG bekommt? Welchen Vorteil hätte das für die KK? Zahlen muss sie ja doch, sei es nun jetzt oder ein halbes Jahr später.

Gruß Nicole
Gruß Nicole
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