Fragen zu Bera-Ergebnissen
Fragen zu Bera-Ergebnissen
Hallo,
bei unserem Sohn, jetzt knappe drei Monate, wurde eine leichte- bis mittelgradige SH diagnostiziert.
Er war am zweiten Tag beim Neugeborenen-Screening auffällig auf beiden Ohren. Wir haben den Test nach 12 Tagen wiederholt, auch dort waren die OAE und die AABR auffällig auf beiden Ohren. Wir haben im Alter von 7 Wochen die erste Bera im Spontanschlaf gemacht mit dem Ergebnis, dass er ungefähr 60db hört, es wurde von einer mittelgradigen SH ausgegangen. Es wurde bei diesem Termin ebenfalls wieder eine OAE (wieder auffällig beide Ohren) und eine Tympanometrie gemacht und damit die Mittelohrproblematik ausgeschlossen. Die Kurven bei der Bera lagen so, dass die Durchführende sagte, dass sie sich vorstellen könnte, dass es sich um eine Nachreifung der Hörbahnen handeln könne, daher haben wir jetzt -5 Wochen später- einen Termin zu einer neuen Bera bekommen. Diese wurde wieder im Spontanschlaf durchgeführt, er hat diesmal ab und zu ganz leicht genuckelt. Das Ergebnis war leider nicht deutlich besser, jedoch ungefähr um 10 db. Uns wurde gesagt, dass auch bei Normalhörenden die Bera erst bei ca. 20 db anschlägt, somit sei die Differenz als eine leichte- bis mittelgradige Schwerhörigkeit einzustufen. Es wurde nochmals eine OAE und eine Tympanometrie durchgeführt, mit denselben Ergebnissen wie beim ersten Mal.
Uns wurde jetzt empfohlen, dem kleinen Mann Hörgeräte anpassen zu lassen. Wir würden gern einmal Eure Meinung dazu hören. Immerhin gab es innerhalb von 5 Wochen eine Veränderung um ca. 10db. Sollte man eine evtl. Hörbahnreifung durch Hörgeräte unterstützen? Sollte man noch 1-2 Monate warten, da er jetzt erst 3 Monate alt ist? Ist es richtig, die 20db bei einer Bera „abzuziehen“?
Viele Grüße
bei unserem Sohn, jetzt knappe drei Monate, wurde eine leichte- bis mittelgradige SH diagnostiziert.
Er war am zweiten Tag beim Neugeborenen-Screening auffällig auf beiden Ohren. Wir haben den Test nach 12 Tagen wiederholt, auch dort waren die OAE und die AABR auffällig auf beiden Ohren. Wir haben im Alter von 7 Wochen die erste Bera im Spontanschlaf gemacht mit dem Ergebnis, dass er ungefähr 60db hört, es wurde von einer mittelgradigen SH ausgegangen. Es wurde bei diesem Termin ebenfalls wieder eine OAE (wieder auffällig beide Ohren) und eine Tympanometrie gemacht und damit die Mittelohrproblematik ausgeschlossen. Die Kurven bei der Bera lagen so, dass die Durchführende sagte, dass sie sich vorstellen könnte, dass es sich um eine Nachreifung der Hörbahnen handeln könne, daher haben wir jetzt -5 Wochen später- einen Termin zu einer neuen Bera bekommen. Diese wurde wieder im Spontanschlaf durchgeführt, er hat diesmal ab und zu ganz leicht genuckelt. Das Ergebnis war leider nicht deutlich besser, jedoch ungefähr um 10 db. Uns wurde gesagt, dass auch bei Normalhörenden die Bera erst bei ca. 20 db anschlägt, somit sei die Differenz als eine leichte- bis mittelgradige Schwerhörigkeit einzustufen. Es wurde nochmals eine OAE und eine Tympanometrie durchgeführt, mit denselben Ergebnissen wie beim ersten Mal.
Uns wurde jetzt empfohlen, dem kleinen Mann Hörgeräte anpassen zu lassen. Wir würden gern einmal Eure Meinung dazu hören. Immerhin gab es innerhalb von 5 Wochen eine Veränderung um ca. 10db. Sollte man eine evtl. Hörbahnreifung durch Hörgeräte unterstützen? Sollte man noch 1-2 Monate warten, da er jetzt erst 3 Monate alt ist? Ist es richtig, die 20db bei einer Bera „abzuziehen“?
Viele Grüße
Zuletzt geändert von Lavendel am 11. Sep 2013, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Eine Hörgeräteanpassung würde ich schon für sinnvoll halten, allerding solltet ihr unbedingt schauen, dass ihr zu einem erfahrenen Pädakustiker geht!
Generell tastet man sich bei Kleinstkindern sowieso immer sehr langsam an die Hörschwelle heran, sprich die Hörgeräte werden sowieso nie sofort so laut eingestellt wie sie laut Hörkurve sein sollten.
In eurem Fall sollte man sich dann doppelt vorsichtig heran tasten und euren Kleinen einfach genau beobachten ob er irgendwann so reagiert dass man davon ausgehen muss, dass ihm Dinge zu laut sind (also z.B. plötzlich die Hörgeräte rauszieht obwohl er sie vorher akzeptiert hat, plötzlich in lauten Umgebungen viel unruhiger ist und/oder schreit etc.).
Sprecht vorher mit dem Pädakustiker über die Veränderungen in den BERA Werten und bittet um erhöhte Vorsicht bei der Anpassung. Wenn ihr zu einem erfahrenen Akustiker geht, dann sollte das gut klappen.
Wenn du schreibst wo ihr wohnt, kann vielleicht auch jemand aus dem Forum einen guten Pädakustiker empfehlen.
Ach ja und zur BERA, naja, direkt einfach "abziehen" kann man die 20dB nicht, aber eine BERA ist sowieso eine etwas komplexere Messung und sollte deswegen ja auch immer vom Fachmann interpretiert werden. Ich bin dafür auch nicht ganz Fachfrau, deswegen versuche ich auch gar nicht erst das zu erklären.
Ein erfahrener Pädakustiker wird aber auch nochmal Hörtests bei eurem Kleinen durchführen (auch mit und ohne Hörgeräten dann).
Gruß,
Nina
Generell tastet man sich bei Kleinstkindern sowieso immer sehr langsam an die Hörschwelle heran, sprich die Hörgeräte werden sowieso nie sofort so laut eingestellt wie sie laut Hörkurve sein sollten.
In eurem Fall sollte man sich dann doppelt vorsichtig heran tasten und euren Kleinen einfach genau beobachten ob er irgendwann so reagiert dass man davon ausgehen muss, dass ihm Dinge zu laut sind (also z.B. plötzlich die Hörgeräte rauszieht obwohl er sie vorher akzeptiert hat, plötzlich in lauten Umgebungen viel unruhiger ist und/oder schreit etc.).
Sprecht vorher mit dem Pädakustiker über die Veränderungen in den BERA Werten und bittet um erhöhte Vorsicht bei der Anpassung. Wenn ihr zu einem erfahrenen Akustiker geht, dann sollte das gut klappen.
Wenn du schreibst wo ihr wohnt, kann vielleicht auch jemand aus dem Forum einen guten Pädakustiker empfehlen.
Ach ja und zur BERA, naja, direkt einfach "abziehen" kann man die 20dB nicht, aber eine BERA ist sowieso eine etwas komplexere Messung und sollte deswegen ja auch immer vom Fachmann interpretiert werden. Ich bin dafür auch nicht ganz Fachfrau, deswegen versuche ich auch gar nicht erst das zu erklären.

Ein erfahrener Pädakustiker wird aber auch nochmal Hörtests bei eurem Kleinen durchführen (auch mit und ohne Hörgeräten dann).
Gruß,
Nina
Zuletzt geändert von Nina M. am 9. Sep 2013, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Hallo Lavendel,
ein paar Punkte:
1. Wenn die TEOAEs auffällig sind, kann dies meiner Meinung nach auch an einer Mittelohrproblematik leichten Ausmasses liegen, welche durch eine Tympanometrie nicht feststellbar ist.
Dann aber kann sich diese besseren, wenn bspw. ein leichter Paukenerguss dafür verantwortlich ist.
2. Liegt in der Tat keine Mittelohrproblematik vor und kommen die auffälligen TEOAEs tatsächlich durch eine gestörte Innenohrfunktion zu Stande, so wird sich diese nicht mehr bessern (die Innenohrfunktion ist bei der Geburt bereits voll ausgeprägt und kann sich in der Regel auch nicht mehr bessern).
3. Wenn die TEOAEs gar nicht auslösbar sind, kann man meinem Gedächtnis zu Folge in der Regel von einem innenohrbedingten Hörverlust von mindestens 40 dB ausgehen (sofern überhaupt keine Schallleitungskomponente vorliegt).
4. Die BERA-/ASSR-/etc.-Messungen sind generell und in diesem Alter speziell ungenau (grössere Abweichungen sind möglich).
5. Ich persönlich würde noch mindestens zwei Monate warten und dann Hörgeräte anpassen lassen, falls die Indikation dann noch gegeben sein sollte. Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Hörverlust hauptsächlich innenohrbedingt ist (da im anderen Falle die BERA-Ergebnisse besser wären (geht man von einer brauchbaren Genauigkeit aus)); von daher könnte man bereits jetzt mit einer moderaten Hörgeräteanpassung beginnen.
7. Wurde eine Reflex- und/oder eine Verhaltensaudiometrie durchgeführt? Eine Stapediusreflexmessung könnte bspw. den Verdacht auf ein Recruitments bestätigen bzw. entkräften.
8. Eine Knochenleitungs-BERA (am besten frequenzspezifisch) könnte ebenfalls aufschlussreich sein, da sie den Ausschluss einer Mittelohrproblematik bestätigen könnte.
9. Falls Du möchtest, kannst Du sämtliche Befunde (insbesondere jedoch Arztbericht, Potentialkurven der BERAs etc. ("Zick-Zack-Kurven"), TEOAEs etc.) anonymisiert hier einstellen, so dass ich mir ein besseres Bild machen kann.
Uebrigens: Wurden Click-BERAs durchgeführt? BERAs, welche die Hörschwelle bei verschiedenen Frequenzen bestimmen, sind speziell auch im Hinblick auf eine Hörgeräteversorgung aufschlussreicher.
Gruss fast-foot
ein paar Punkte:
1. Wenn die TEOAEs auffällig sind, kann dies meiner Meinung nach auch an einer Mittelohrproblematik leichten Ausmasses liegen, welche durch eine Tympanometrie nicht feststellbar ist.
Dann aber kann sich diese besseren, wenn bspw. ein leichter Paukenerguss dafür verantwortlich ist.
2. Liegt in der Tat keine Mittelohrproblematik vor und kommen die auffälligen TEOAEs tatsächlich durch eine gestörte Innenohrfunktion zu Stande, so wird sich diese nicht mehr bessern (die Innenohrfunktion ist bei der Geburt bereits voll ausgeprägt und kann sich in der Regel auch nicht mehr bessern).
3. Wenn die TEOAEs gar nicht auslösbar sind, kann man meinem Gedächtnis zu Folge in der Regel von einem innenohrbedingten Hörverlust von mindestens 40 dB ausgehen (sofern überhaupt keine Schallleitungskomponente vorliegt).
4. Die BERA-/ASSR-/etc.-Messungen sind generell und in diesem Alter speziell ungenau (grössere Abweichungen sind möglich).
5. Ich persönlich würde noch mindestens zwei Monate warten und dann Hörgeräte anpassen lassen, falls die Indikation dann noch gegeben sein sollte. Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Hörverlust hauptsächlich innenohrbedingt ist (da im anderen Falle die BERA-Ergebnisse besser wären (geht man von einer brauchbaren Genauigkeit aus)); von daher könnte man bereits jetzt mit einer moderaten Hörgeräteanpassung beginnen.
7. Wurde eine Reflex- und/oder eine Verhaltensaudiometrie durchgeführt? Eine Stapediusreflexmessung könnte bspw. den Verdacht auf ein Recruitments bestätigen bzw. entkräften.
8. Eine Knochenleitungs-BERA (am besten frequenzspezifisch) könnte ebenfalls aufschlussreich sein, da sie den Ausschluss einer Mittelohrproblematik bestätigen könnte.
9. Falls Du möchtest, kannst Du sämtliche Befunde (insbesondere jedoch Arztbericht, Potentialkurven der BERAs etc. ("Zick-Zack-Kurven"), TEOAEs etc.) anonymisiert hier einstellen, so dass ich mir ein besseres Bild machen kann.
Uebrigens: Wurden Click-BERAs durchgeführt? BERAs, welche die Hörschwelle bei verschiedenen Frequenzen bestimmen, sind speziell auch im Hinblick auf eine Hörgeräteversorgung aufschlussreicher.
Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 9. Sep 2013, 14:22, insgesamt 3-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Hallo,
ich habe die zwei Bera-Ergebnisse jetzt eingefügt. Versuch es gleich auch noch mit der OAE (links wurde zweimal hintereinander mit etwas unterschiedlichem Ergebnis gemacht, rechts nur einmal).
Eine Verhaltensaudiometrie wurde bei einem anderen Arzt gemacht, da hat er bei ungefähr 55 db reagiert, was wohl absolut altersentsprechend war mit 2 Monaten (zw. 50 und 70db wäre ok). Zuhause reagiert er auch auf laute Geräusche wie Klatschen, Türen, seinen älteren Bruder
, das Aufklappen des Blitzes der Spiegelreflexkamera. Daher kann ich das Ergebnis noch immer nicht recht glauben....
Natürlich regaiert er auch mal nicht, aber dann schläft er so tief, dass man auch einen Arm hochheben und fallen lassen kann. Viel nach Geräuschen dreht er sich noch nicht, aber das dürfte jetzt ja auch erst losgehen....
Ansonsten wurden m.W. nur die OAE, die Click-Bera und die Tympanometrie gemacht.
Wir haben auch schon die frequenzspezifische Bera angesprochen, es wurde aber abgeraten, da dies nur in Sedierung oder Narkose erfolgen könnte und der Mehrwert verhältnismäßig klein ist.
ich habe die zwei Bera-Ergebnisse jetzt eingefügt. Versuch es gleich auch noch mit der OAE (links wurde zweimal hintereinander mit etwas unterschiedlichem Ergebnis gemacht, rechts nur einmal).
Eine Verhaltensaudiometrie wurde bei einem anderen Arzt gemacht, da hat er bei ungefähr 55 db reagiert, was wohl absolut altersentsprechend war mit 2 Monaten (zw. 50 und 70db wäre ok). Zuhause reagiert er auch auf laute Geräusche wie Klatschen, Türen, seinen älteren Bruder

Natürlich regaiert er auch mal nicht, aber dann schläft er so tief, dass man auch einen Arm hochheben und fallen lassen kann. Viel nach Geräuschen dreht er sich noch nicht, aber das dürfte jetzt ja auch erst losgehen....
Ansonsten wurden m.W. nur die OAE, die Click-Bera und die Tympanometrie gemacht.
Wir haben auch schon die frequenzspezifische Bera angesprochen, es wurde aber abgeraten, da dies nur in Sedierung oder Narkose erfolgen könnte und der Mehrwert verhältnismäßig klein ist.
Zuletzt geändert von Lavendel am 11. Sep 2013, 11:36, insgesamt 3-mal geändert.
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Das waren DPOAEs; auffällig, aber auslösbar, würde ich sagen.
Diese sind meinem Gedächtnis zu Folge eher nicht mehr auslösbar denn TEOAEs (werde ich bei Gelegenheit nachschlagen).
Bei den BERAs ist mir nichts besonderes aufgefallen; vor allem in Anbetracht der Latenzen würde ich schon von einer (vermutlich leichten) Schwerhörigkeit ausgehen (dies auch auf Grund der DPOAEs).
Diese sind meinem Gedächtnis zu Folge eher nicht mehr auslösbar denn TEOAEs (werde ich bei Gelegenheit nachschlagen).
Bei den BERAs ist mir nichts besonderes aufgefallen; vor allem in Anbetracht der Latenzen würde ich schon von einer (vermutlich leichten) Schwerhörigkeit ausgehen (dies auch auf Grund der DPOAEs).
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Gerade umgekehrt. Der von mir angegebene Wert für die TEOAEs trifft zu; DPOAEs allerdings sind inetwa auslösbar bis zu einem Hörverlust von 50 dB.fast-foot hat geschrieben:Diese sind meinem Gedächtnis zu Folge eher nicht mehr auslösbar denn TEOAEs (werde ich bei Gelegenheit nachschlagen).
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Hallo Fast Food,
meinst Du denn, dass es bei den bisherigen Ergebnissen evtl. noch zu einer Hörbahnreifung kommen kann?
Wie Du merkst...ich möchte die Hoffnung noch nicht aufgeben....
Ich als auch meine Schwester haben sehr spät und dann auch sehr lange falsch gesprochen....heute ist bei uns alles in Ordnung. Früher (in den 80ern) wurde natürlich nichts geprüft, aber könnte eine Hörbahnreifung genetisch sein?
Was meinst Du mit: "Bei den BERAs ist mir nichts besonderes aufgefallen"?
Viele Grüße
meinst Du denn, dass es bei den bisherigen Ergebnissen evtl. noch zu einer Hörbahnreifung kommen kann?
Wie Du merkst...ich möchte die Hoffnung noch nicht aufgeben....
Ich als auch meine Schwester haben sehr spät und dann auch sehr lange falsch gesprochen....heute ist bei uns alles in Ordnung. Früher (in den 80ern) wurde natürlich nichts geprüft, aber könnte eine Hörbahnreifung genetisch sein?
Was meinst Du mit: "Bei den BERAs ist mir nichts besonderes aufgefallen"?
Viele Grüße
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
In Bezug auf die BERA:
Ich würde die Resultate nicht anders interpretieren (das meinte ich damit, dass mir nichts besonderes aufgefallen sei).
Allerdings sehen für mich die Messergebnisse relativ klar aus. Deshalb halte ich es für wahrscheinlicher, dass eine leichte Innenohrschwerhörigkeit vorliegt (eine leichte Hörbahnreifung ist trotzdem möglich).
Und mit der Anpassung von Hörgeräten kann man guten Gewissens noch zwei, drei Monate warten.
Gruss fast-foot
Ich würde die Resultate nicht anders interpretieren (das meinte ich damit, dass mir nichts besonderes aufgefallen sei).
Möglich ist das schon, da die BERA zu wenig genau ist (z.T. sind die abgeleiteten Potentiale sehr gering, da gibt es grosse Schwankungen), ausserdem kann eine leichte Schallleitungskomponente vorliegen (so dass sich die Hörfähigkeit auch deshalb noch bessern kann, was sich dann auch doppelt auf die OAEs auswirken würde), und ausserdem sind die OAEs interidividuell verschieden (können also bei normaler Hörfähigkeit nicht auslösbar sein und umgekehrt).Lavendel hat geschrieben:meinst Du denn, dass es bei den bisherigen Ergebnissen evtl. noch zu einer Hörbahnreifung kommen kann?
Allerdings sehen für mich die Messergebnisse relativ klar aus. Deshalb halte ich es für wahrscheinlicher, dass eine leichte Innenohrschwerhörigkeit vorliegt (eine leichte Hörbahnreifung ist trotzdem möglich).
Und mit der Anpassung von Hörgeräten kann man guten Gewissens noch zwei, drei Monate warten.
Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 9. Sep 2013, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Das klingt so, als müsste ich mich anfangen, damit abzufinden...
Ist das Ergebnis für Dich aufgrund der DPOAEs so klar? Ansonsten bist Du ja häufig ein Verfechter, dass das Gehör noch nachreifen kann.
Würdest Du eine frequenzspezifische Bera empfehlen, bevor Hörgeräte angepasst werden? Oder sind Pädakustiker auch so in der Lage, die Geräte richtig einzustellen?
Mir fällt der Gedanke meinem kleinen Spössling Hörgeräte zu verpassen, so extrem schwer....
Es werfen sich soviele Fragen auf, wie wird er sprechen lernen, kann er eine Regelkita besuchen, geht das schon mit einem Jahr (dann wollte ich eigentlich wieder arbeiten), wird das Gehör mit der Zeit schlechter, wie sieht es mit einer Regelschule aus...
Ist das Ergebnis für Dich aufgrund der DPOAEs so klar? Ansonsten bist Du ja häufig ein Verfechter, dass das Gehör noch nachreifen kann.
Würdest Du eine frequenzspezifische Bera empfehlen, bevor Hörgeräte angepasst werden? Oder sind Pädakustiker auch so in der Lage, die Geräte richtig einzustellen?
Mir fällt der Gedanke meinem kleinen Spössling Hörgeräte zu verpassen, so extrem schwer....
Es werfen sich soviele Fragen auf, wie wird er sprechen lernen, kann er eine Regelkita besuchen, geht das schon mit einem Jahr (dann wollte ich eigentlich wieder arbeiten), wird das Gehör mit der Zeit schlechter, wie sieht es mit einer Regelschule aus...
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Die Tympanometrie ist unauffällig, die DPOAEs schon, und die Resultate der BERA "passen" so inetwa zu den DPOAE-Ergebnissen.Lavendel hat geschrieben:Das klingt so, als müsste ich mich anfangen, damit abzufinden...
Ist das Ergebnis für Dich aufgrund der DPOAEs so klar? Ansonsten bist Du ja häufig ein Verfechter, dass das Gehör noch nachreifen kann.
Von daher erachte ich es als wahrscheinlich, dass ein Schaden an den äusseren Haarzellen des Innenohres vorliegt, welcher, wie bereits erwähnt, sich wohl kaum bessern wird.
Wäre unter Sedierung vielleicht nicht schlecht.Lavendel hat geschrieben:Würdest Du eine frequenzspezifische Bera empfehlen, bevor Hörgeräte angepasst werden? Oder sind Pädakustiker auch so in der Lage, die Geräte richtig einzustellen?
Die Einstellung des Hörgerätes ist eh nicht einfach, da die Begrenzungen auch sehr wichtig sind, man die ucls aber nur durch Beobachtungen abschätzen kann (bei leichten Schwerhörigkeiten würde ich eh eine Begrenzung bei höchstens 85 dB empfehlen).
Jetzt warte erst ein mal ab; wenn die nächsten Messungen noch etwas besser ausfallen, dann sind sie vielleicht gar nicht (mehr) unbedingt indiziert. Abgesehen davon besteht ja keine Verpflichtung, Hörgeräte zu tragen.Lavendel hat geschrieben:Mir fällt der Gedanke meinem kleinen Spössling Hörgeräte zu verpassen, so extrem schwer....
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Eine Verpflichtung nicht, wenn man nicht möchte das sein Kind Sprache erlernt.Abgesehen davon besteht ja keine Verpflichtung, Hörgeräte zu tragen.
Wenn man aber möchte, das sein Kind in der hörenden Welt aufwächst, sollte man ihm aus seiner eigenen Verantwortung raus, schon Hörgeräte anpassen lassen.
Liebe Lavendel
Meine Kinder haben mit 3,3 Jahren, 13 Monaten und 4,5 Jahren Hörgeräte bekommen.
Der Gedanke hatte auch für uns was erschreckendes, aber ich würde dir ganz dringend davon abraten hier irgendwelche Befunde und Arztberichte einzustellen.
Wenn du Zweifel an den Untersuchungsergebnissen hast , hast du immer noch die Möglichkeit eine Zweitmeinung in einer anderen Klinik einzuholen.
Wichtig ist auch das du Vertrauen zu den Ärzten hast, auch wenn es immer wieder Zweifler gibt.
Denn nur, wer sich aus eigener Erfahrung in der Materie auskennt, kann euch auch gut aufklären.
LG
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
Reimplantation re,2011 u. 2012
Lorenz 26, beids. Hg Sophia 23, beids. CI ´09 u.11 (Hybrid L )u.Kolobom
Alle Kinder progredient.
Reimplantation re,2011 u. 2012
Lorenz 26, beids. Hg Sophia 23, beids. CI ´09 u.11 (Hybrid L )u.Kolobom
Alle Kinder progredient.
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Bei einer leichtgradigen Schwerhörigkeit kann ein Kind durchaus die Sprache perfekt erlernen; auch ohne Hörgeräte. Und bei einer mittelgradigen Schwerhörigkeit kann man nicht sagen, dass man von der hörenden Welt ausgeschlossen sei ohne Hörgeräte.Gabriele hat geschrieben:Eine Verpflichtung nicht, wenn man nicht möchte das sein Kind Sprache erlernt.
Wenn man aber möchte, das sein Kind in der hörenden Welt aufwächst, sollte man ihm aus seiner eigenen Verantwortung raus, schon Hörgeräte anpassen lassen.
Verantwortung wahr nehmen kann auch heissen, sich selbst eine Meinung zu bilden und sich je nachdem auch gegen eine Aerzteempfehlung zu entscheiden.
Es gibt, wie bereits gesagt, keinen Zwang zu einem normierten akustischen Input; wie auch für niemand eine Verpflichtung besteht, Aerzte und Akustiker finanziell unter die Arme greifen zu müssen, sobald er (oder ein Angehöriger, für den man die Verantwortung trägt) etwas ausserhalb der Norm hört.
Man hat also die Freiheit, Verantwortung wahr nehmen, indem man selbst entscheidet, was man für das beste hält.
Und nur, wer darüber hinaus aus gewissen Empfehlungen keine finanziellen Vorteile erlangt, kann unabhängig aufklären.Gabriele hat geschrieben:Denn nur, wer sich aus eigener Erfahrung in der Materie auskennt, kann euch auch gut aufklären.
Meine Erfahrung lehrt:Gabriele hat geschrieben:Wichtig ist auch das du Vertrauen zu den Ärzten hast, auch wenn es immer wieder Zweifler gibt.
Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser.
Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 10. Sep 2013, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Hallo Lavendel,
ganz ruhig. Es gibt keinen Grund, warum dein Sohn nicht in eine Regelkita und nachher in eine Regelschule gehen sollte. Aus meiner Sicht liegt derzeit eine leicht bis mittelgradige Schwerhörigkeit vor. Die Hörschwelle dürfte sich bis zum ca. 6 Lebensmonat noch etwas verbessern, ganz normalhörend wird es aber wohl nicht sein, sondern eine leichte Schwerhörigkeit.
Ich würde Hörgeräte empfehlen, damit auch die Hörnervenfasern, die für leise Töne zuständig sind, angeregt werden und nicht degenerieren. Auch dürfteHG den Spracherwerb in den letzten Feinheiten besser unterstützen als ohne Hörgeräte.
Die Pädakustiker sind sehr wohl in der Lage ein Hörgerät auch nur nach einer Klick-BERA/Reflexaudiometrie einzustellen.
Zu den Aussagen der Klinik: Wie ich das lese, habt ihr bereits eine sehr gute Klinik gefunden. Nicht alle Kliniken sagen wie unsicher die Tests sind ("20 dB abziehen, Abhängig vom Entwicklungsalter"), bzw. raten von überflüssigen Tests ab, wie hier eine frequenzspezifische BERA (hat z.T. noch etwas größere Unsicherheiten und ist dann bei diesem Alter "ungenauer" als die normale Klick-BERA.)
Schöne Grüße,
JND
ganz ruhig. Es gibt keinen Grund, warum dein Sohn nicht in eine Regelkita und nachher in eine Regelschule gehen sollte. Aus meiner Sicht liegt derzeit eine leicht bis mittelgradige Schwerhörigkeit vor. Die Hörschwelle dürfte sich bis zum ca. 6 Lebensmonat noch etwas verbessern, ganz normalhörend wird es aber wohl nicht sein, sondern eine leichte Schwerhörigkeit.
Ich würde Hörgeräte empfehlen, damit auch die Hörnervenfasern, die für leise Töne zuständig sind, angeregt werden und nicht degenerieren. Auch dürfte
Die Pädakustiker sind sehr wohl in der Lage ein Hörgerät auch nur nach einer Klick-BERA/Reflexaudiometrie einzustellen.
Zu den Aussagen der Klinik: Wie ich das lese, habt ihr bereits eine sehr gute Klinik gefunden. Nicht alle Kliniken sagen wie unsicher die Tests sind ("20 dB abziehen, Abhängig vom Entwicklungsalter"), bzw. raten von überflüssigen Tests ab, wie hier eine frequenzspezifische BERA (hat z.T. noch etwas größere Unsicherheiten und ist dann bei diesem Alter "ungenauer" als die normale Klick-BERA.)
Schöne Grüße,
JND
Re: Fragen zu Bera-Ergebnissen
Dieser Logik kann ich nicht ganz folgen, da ja ein Hörgerät leise Töne verstärkt. Ohne diese Verstärkung dürfte also kein Mangel an diesem Angebot auftreten (eher das Gegenteil dürfte der Fall sein).JND hat geschrieben:Ich würde Hörgeräte empfehlen, damit auch die Hörnervenfasern, die für leise Töne zuständig sind, angeregt werden und nicht degenerieren.
Ausserdem sind meines Wissens die Hörnervenbahnen höchstens nach Frequenzen unterteilt (Tonotopie ("Ortsprinzip")), aber auch dies nicht konsequent; sonst würde ein
Der Lautstärkeeindruck hängt eher von der Feuerungsrate und u.a. auch von der Anzahl von (benachbarten) feuernden Neuronen gewonnen.
Abgesehen davon habe ich mich gar nicht gegen Hörgeräte ausgesprochen; ich finde bloss, dass diese bei einer leichtgradigen Schwerhörigkeit meiner Meinung nach so viel nicht bringen (und andere Aspekte lasse ich jetzt bewusst weg); mir ging es in erster Linie darum, zu erwähnen, dass die Eltern frei sind, zu entscheiden.
Das ist sehr relativ. Wenn (mitunter auch) ein (guter) ein Akustiker dies gar bei Erwachsenen (mit Fähigkeit zur Abgabe von differenzierten Rückmeldungen) nicht immer zufrieden stellend schafft.JND hat geschrieben:Die Pädakustiker sind sehr wohl in der Lage ein Hörgerät auch nur nach einer Klick-BERA/Reflexaudiometrie einzustellen.
Wenn man meine Aussagen genau liest, bin ich ja mit der Meinung der Klinik grösstenteils einverstanden; ich habe nur darauf hin gewiesen, dass man die Freiheit hat, den Empfehlungen auch nicht zu folgen (dies ist nur schon deshalb, weil zwei verschiedene Kliniken mitunter genau das Gegenteil empfehlen und man ein ziemliches Problem bekäme, müsste man beiden gerecht werden (es sei denn, man sei (vorher bereits) schitzophren)).JND hat geschrieben:Zu den Aussagen der Klinik: Wie ich das lese, habt ihr bereits eine sehr gute Klinik gefunden. Nicht alle Kliniken sagen wie unsicher die Tests sind ("20 dB abziehen, Abhängig vom Entwicklungsalter"), bzw. raten von überflüssigen Tests ab, wie hier eine frequenzspezifische BERA (hat z.T. noch etwas größere Unsicherheiten und ist dann bei diesem Alter "ungenauer" als die normale Klick-BERA.)
Trotzdem: Eine NN-BERA ist auch aufwändiger und dürfte daher auch mehr kosten (ist nicht dies das Hauptargument?), und die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, zu warten, bis die Genauigkeit höher ist, kann man sich auch stellen (jedenfalls werden mitunter "abgespeckte" NN-BERAs mit einer Click-BERA kombiniert meines Wissens eher, um Aufwand zu reduzieren, was ja vielleicht die bessere Alternative wäre als eine reine NN-BERA).
Meine anderen Auesserungen waren eher pauschaler Natur; als Antwort auf einen Beitrag mit pauschalen Aeusserungen.
Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 10. Sep 2013, 18:53, insgesamt 3-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme