Ich bin neu hier...

[RiWaSo]

... und möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin 37 Jahre alt und trage seit ca. zwei Jahren 2! Hörgeräte. Es ist für mich immer noch schwer zu akzeptieren, was ich nicht mehr ändern kann.
Die HNO-Ärztin bestätigte mir im Sommer 2011 meine schlimmsten Befürchtungen - eine mittelgradige Schwerhörigkeit beidseits.
Seit ca. 2 Wochen habe ich vom Versorgungsamt einen GdB i.H.v. 30 % zugesprochen bekommen.
Jetzt habe ich dies meinem Arbeitgeber mitgeteilt (ich bin verbeamtet und arbeite im öffentlichen Dienst im Büro), die Kollegin aus der Personalabteilung meinte zu mir, ich müsse mich bei der Arbeitsagentur gleichstellen lassen. Welchen Erfolg soll ich mir davon versprechen als Schwerhörige?

Vielleicht könnt ihr mir ja etwas helfen... vielen Dank schon mal im Voraus und auf gute "Zusammenarbeit"

[Maximilian]

Huhu,

müssen tust du nicht du kannst.
Vorteil der Gleichstellung ist, das du wie ein Schwerbehinderter behandelt wirst, was heißt das du nicht so einfach entlassen werden kannst. Ob du das als Beamter brauchst ist natürlich die andere Frage.

Denk immer dran, es gibt viel schlimmeres als SH. Solang Arme und Beine dran sind geht das Leben weiter. Und selbst danach

[RiWaSo]

Hallochen,

sicher, ich weiß natürlich, das es schlimmere Dinge im Leben gibt.
Ich tu mich sooo schwer die Sache zu akzeptieren und einfach öffentlich zu machen. Meine Familie weiß "es" inzwischen, aber im Büro nur eine einzige Kollegin (und die hab ich zur absoluten Verschwiegenheit verdonnert!).
Die Sache mit der Gleichstellung ist eigentlich ein wenig nebensächlich (entschuldige bitte Maximilan!), in erster Linie brauche ich Hilfe mit meiner Situation klar zukommen. Ich hoffe auf eure Erfahrungen!!!
Vielen Dank schon mal

[AlfredW]

Hallo,

ich weiß ja nicht wo Du herkommst, aber sicher gibt es bei Dir in der Umgebung eine Selbsthilfegruppe.
Manchmal tut es einfach gut mit Betroffenen über die Probleme zu sprechen, die eine Hörbehinderung nach sich zieht.
Wir sind da vielleicht etwas weit weg d.h. nur virtuell verfügbar.

Gruß

Alfred

[maryanne]

Für den Anfang, d.h. die Zeit der Trauer, der Probleme mit der Akzeptanz empfehle ich eine Reha im Reha-Zentrum für Hörgeschädigte in Rendsburg. Das ist keine Klinik, keine Kureinrichtung, sondern eine Stelle, wo man lernt, mit seiner Hörbehinderung klarzukommen, Wege aufgezeigt bekommt. Ich kann das nur empfehlen.
Gleichstellung ist für Beamte uninteressant.
Selbsthilfegruppen sind immer gut!

maryanne

[RiWaSo]

Guten Morgen an alle,

an eine Selbsthilfegruppe hab ich überhaupt noch nicht gedacht. Momentan hilft es mir aber, gerade weil wir hier mehr oder weniger anonym sind, mein sogenanntes Problem anzusprechen. Vielleicht hilft es mir ja erstmal eure Geschichten, Erfahrungen, Fortschritte und Ratschläge zu lesen.
In meinem Kopf hat sich die Vorstellung eingehämmert, das HG´s was für "alte" Leute sind, aber doch nicht für mich. Ich stehe in der Blüte meines Lebens, wenn ich das mal so sagen darf. Ich versteck die beiden "Dinger" schön unter meinen blonden Haaren, hab sie deshalb auch wieder wachsen lassen. Totaler Quatsch, ich weiß! Ne Brille tragen zu müssen wird von der Umwelt akzeptiert, aber HG??? Ja gut, jeder würde sagen, ist doch o.k. wenn sie dir helfen, aber meinen die Leute das auch so??? Ich denke im Inneren lachen sie mich aus
Alles in allem, bin ich ein schwieriger Fall - oder?
Ich wohne übrigens im hohen Norden (Meck-Pomm).

Euch einen schönen Tag

[Xaver]

Hallo,
Ich denke das was Du schriebst für alte Leute stimmte noch vor 30 Jahren. Heute sind über 50 % der Hörgeräteträger im Erwerbsfähigen allter. Es gibt sehr viele Leute die zwischen 30 und 40 Jahren ihr erstes Hörgerät bekommen. Ich war auch knapp 30 als mir gesagt wurde, ich soll ein Hörgerät tragen. Am Anfang ist es sicherlich nicht leicht. Es hört sich alles anders an. Viele finden man sollte die Geräte nicht sehen. Aber mit der Zeit merkst Du selber das die Geräte recht hilfreich sind. Das Du wieder besser Deine Arbeiskollegen, Verwandten und Bekanten verstehen kannst. Dass sollte das Wichtigste sein. Auch wenn Du hier im Forum schaust nur die wenigsten sind eher im Pensionsalter.
Es gibt auch vorteile wenn die Leute sehen dass Du Hörgeräte trägst. In den meisten Läden ist mir aufgefallen, reden die Verkäuferinen zu mir viel deutlicher und langsamer, als bei Leuten ohne Hörgerät. Das hat auch für mich vorteil, dass ich es einfacher habe zu verstehen.
Das sind die Vorteile wenn man die Geräte sieht. Dass solltest Du auch bedenken. Heute sind die Hörgeräte einiges besser in der Gesellschaft akzeptiert als noch vor 15 oder 20 Jahren.
Das mit den Haare wachsen lassen hatte ich auch hinter mir. Als mir eine gute Kollegin, dann sagte dass die langen Haare nicht zu mir passen und dass man auch die Geräte durch die Haare sehen kann hatte ich sie mir wieder abgeschnitten. Ich muss selber sagen, dass eigentlich mich in der Regel niemand auf die Geräte anspricht. Wenn jemand mich auf die Geräte anspricht, sind es Leute die selber mit dem Gehör Probleme haben und sich über die Geräte gedanken machen. Unter meinen Kollegen waren es damals auch 2 welche mich recht stark ausgefragt haben, unterdessen tragen die beiden auch Hörgeräte. Also das man wegen den Geräten weniger akzeptiert wird ist in der Regel nicht der Fall.
Gruss Xaver

[RiWaSo]

Hallo zurück,

ich merke schon, meine Ansichten sind doch ganz schön "verstaubt".
Trotzdem muss ich einfach zugeben, das ich meine Bedenken nicht so einfach abstellen kann. Es sind zwar schon so einige Monate ins Land gezogen, aber manches Gesprochene kann ich trotz der HG´s nicht verstehen und muss nachfragen. Dann denke ich, nun hast du die Dinger schon drin und hörst noch nicht richtig. Vielleicht muss einfach noch mehr Wasser bergab fließen und ich mit mir selbst ins Reine kommen um mich dir anschließen zu können.
Vielen Dank, lieber Xaver, für deine ausführliche Schilderung.
Ich werde umdenken... auch wenns mir schwer fallen wird (aus heutiger Sicht jedenfalls).

Herbstliche Grüße von RiWaSo

[Xaver]

Hallo,
Klar es ist nicht so leicht. Zum Thema Verstehen, das ist auch eine solche Sache. Es ist leider so dass Du auch mit den Hörgeräten nicht alles 100%ig verstehen wirst. Das kann verschiedene Gründe haben.
1. Kann sein das Dein Gegeüber wirklich undeutlich redet.
2. Dein Gehör hat trotz den Geräten nicht die 100%ige Leistung
3. Die Umstände Lärm und so verunmöglichen ein deutliches Verstehen.
und so weiter.
Das Wichtigste für Dir sollte sein, wie oft musstest Du ohne Hörgeräte nachfragen und wie oft jetzt. Ich denke das wird sich einiges reduziert haben.
Zudem gibt es auch diverse Normalhörenden, welche Nachfragen müssen. Klar da wir eine Hörschädigung haben beschäftigen wir uns mehr damit als die soganennanten "Notmalhörenden".
Deshalb solltest Du nicht verzweifeln wenn Du mal ab und zu was nicht auf anhieb verstehst.
Solange es besser ist als ohne Hörgeräte, bist Du sowieso auf der Gewinnerseite.
Gruss Xaver

[RiWaSo]

Hallo Xaver,

danke für deine Engelsgeduld mit mir.
Ich bemerke tatsächlich ein umdenken (ohne Quatsch!).
Das mit der sogenannten "Gewinnerseite" hats mir echt angetan. Ich habe vorher tatsächlich meine Situation aus einem total falschen Blickwinkel betrachtet.
Wenn ich die Dinger trage (und die merke ich nicht mehr) fühle ich mich sicherer als ohne - das ist fakt!
Wahrscheinlich muss ich es auch erst wieder richtig lernen - das Hören. Vieles habe ich über die Jahre einfach nur weggelächelt oder mit "jaja" beantwortet.
Das "Schönheitsmakel" bleibt leider noch, aber vielleicht ist das ja auch bald Geschichte. Ich bin jedenfalls guter Hoffnung!

LG

[maryanne]

Schönheitsmakel? Aber nicht doch. Heutzutage gibt es wirklich "schmucke" Hörgeräte. Wichtig ist für dich, dass du nicht nur zu den Geräten, sondern auch zu deiner Schwerhörigkeit stehst. Das geht nicht von heute auf morgen. Ich kann dir nur empfehlen, Gleichaltrige kennenzulernen (live nicht nur virtuell), die auch Hörgeräte tragen, da fühlst du dich gleich ein Stück "normaler". Aber den wichtigsten Schritt hast du schon getan, indem du dich hier mit andern austauschst.

Das wird schon!

maryanne

[RiWaSo]

Halle Maryanne,

ganz ehrlich, ich bin echt überwältigt von eurem Zuspruch. Das tut mir sooo gut.
Die Akzeptanz der Schwerhörigkeit und das Tragen der HG sind scheinbar wirklich 2 Paar Schuhe, das habe ich jetzt erkannt.
Du machst mir Mut, wenn du sagst, das wird schon...
Ich geb mir Mühe...
Ach übrigens ich hab solche "schmucken Dinger" ganz in "gold" (wegen der blonden Haare), sie sollen (sollten) ja so wenig wie möglich auffallen.

Grüße von RiWaSo

[AlfredW]

Hallo,

da Du die Geräte schon 2 Jahre hast, solltest Du mal prüfen lassen, ob sich dein Gehör verändert hat, und die Höris evtl. neu einstellen lassen.
Du kannst dias Aussehen deiner Höris ja auf deinen Ohrschmuck anpassen. Immer dran denken: eine Hörbehinderung fällt durch häufiges Nachfragen auf, weniger durch große Hörgeräte.

Gruß

Alfred

[Xaver]

Hallo,
Ich muss Marianne recht geben. Ein Schönheitsmerkmal sind die Geräte nicht mehr. Meine Geräte gefallen mir recht gut. Klar waren meine ersten von mir aus gesehen die schönsten. Die waren ganz transparent. So nach dem Motto die Hörgeräte nackt. Man sah das Innenleben. Nach ein par Jahren brauchte ich neue Geräte da es keine Transparente mehr gab entschied ich mich für Silberne. Die sahen wirklich schön aus. Jetzt die neuesten sind Blau Silber.. Sehen auch sehr modern und schön aus. Also die Geräte sind nicht mehr so nach der Art Grossvater Hörgerät. Zudem ist die Akzeptanz wirklich gestiegen. Liegt daran das heute praktisch jeder 2. etwas in den Ohren hat. Entweder ein Ipod oder ein Headset... Da können viele unsere Hörgeräte nicht mehr vom Headset unterscheiden. Klar die Funktionen sind ja auch schon ganz zusammengeflossen. Ich kann mit meinen Hörgeräten auch ohne Kabel telefonieren.
Aber bei den Brillen war es auch so als ich ein Kind war war es eine Katastrophe wenn jemand eine Brille bekam. Klar die sahen damals auch nicht umbedingt schön aus. Heute kaufen sogar Leute welche keine Brille benötigen eine Brille mit Fenstergläsern. So nach dem Motto ist ein hübsches Accessoir.
Also Hörgeräte haben immer weniger mit dem Schönheits ideal zu tun. Ich denke das die in den nächsten Jahren als normales Feature angsehen wird. Zumal die modernen Headsets den Hörgeräten immer mehr gleichen. Teilsweise weiss man nicht mehr ob jemand ein Hörgerät oder Headset trägt.

Gruss Xaver

[RiWaSo]

Guten Morgen,

ich bin schon ein wesentliches Stückchen weiter mit mir im Reinen.
Meine HG sind auch schon richtig modern. Telefonieren via Bluetooth klappt hervorragend. Zu Hause am Fernseher hab ich auch so ein Ding, aber das bleibt immer aus, ich muss dazu sagen, dass ich zu Hause eh immer ohne die HG laufe, weil sie mich dort einfach nur stören. Ich bin ja nicht ganz taub, also hören (z.B. manche Töne und Geräusche) kann ich schon, nur beim Verstehen des Gesagten haperts dann. Wenn ich zu Hause bin, komm ich mir vor als würde ich in einer leeren Turnhalle stehen und sprechen, das ist total komisch, daher fliegen die Dinger als erstes zu Hause raus. Meine Akustikerin, die auch sehr viel Geduld aufwies, bekommt das nicht hin. Ansonsten bin ich ja eigentlich zufrieden, nur dieser Trugschluß, dass man sofort besser hören kann (wie es die Werbung verspricht) ist halt nicht so. Mein wirkliches Problem liegt in der Bekanntgabe der Öffentlichkeit. Aber dank eurer Hilfe werde ich diesen Schritt wohl auch noch in Angriff nehmen...

Grüße RiWaSo

[Xaver]

Hallo,
Das mit dem Zu hause machen einige so. Ich selber hatte es am Anfang auch so gehandelt, da ich die Geräte auch nicht umbedingt brauche. Ich muss da nicht so gross Kommunizieren. Ich selber bin leicht Schwerhörig auf 2 Frequenzen auf dem rechten Ohr bin ich Mittelgradig Schwerhörig. Bei mir ist es auch nicht so das ich Taub bin. Unterdessen trage ich jedoch meine Hörgeräte auch zu Hause immer. Ich halte es so am Morgen nach dem Duschen kommen sie rein und am Abend vor dem Bett gehen gehen sie raus. Der Grund dafür ist wenn ich mal kurz das Haus verlassen musste musste ich immer die Hörgeräte wieder holen und reintun. Das gleiche war wenn es an der Türe klingelte. Das wurde mir zu mühsam. Klar waren für mich die Hörgeräte in der Stille am Anfang sehr störend. Ich hörte die Uhr Ticken, den Kühlschrank surren, Wenn ich rumlaufe höre ich meine Schritte recht stark. Ich höre den Lüfter des PC's lauter etc. Aber wenn wir ehrlich sind, das sind alles Geräusche welche auch Normalhörende hören müssen. Als ich 2 Monate die Hörgeräte immer getragen habe, höre ich zwar noch die Geräusche, aber nehme sie nicht wahr.
Der Link zum TV habe ich auch für meine Hörgeräte. Ich finde den noch recht praktisch. Ich kann so Fernsehen, in der Lautstärke wo ich benötige und störe niemanden. Zudem sind vor allem Nachrichtensendungen, sehr viel deutlicher als mit den Lautsprechern. Diese Infos gebe ich nur so als Tip um ein wenig Gedanken zu machen. Das einzige was ich nicht vergessen darf ist, wenn ich besuch habe die Lautsprecher wieder einzuschalten.

Gruss Xaver

[RiWaSo]

Hallochen zurück,

noch mal auf zu Hause zurückzukommen, selbst wenn nur die Postfrau oder der Paketdienst klingelt - das mach ich ohne.
Auch wenn ich draußen bin, rumspaziere oder was auch immer mache (z.B. die Eltern besuche...), mach ich das immer ohne. Es sind ja auch keine Massenveranstaltungen die ich besuche, Einzelgesprächen kann ich folgen, da ich es ja lernen musse mich mehr oder weniger auf das Gesprochene zu konzentrieren. Das klppt mal so mal so.
Allerdings war ich auch schon auf diversen Veranstaltungen bei denen ich die HG trotz Megalautstärke und Gequatsche von allen Seiten drin hatte - und froh darüber war.
Sie waren auch wirklich nicht billig (ich hätt mir auch nen kleinen Gebrauchtwagen kaufen können). Den Löwenanteil hab ich jedoch erstattet bekommen, daher will ich nicht meckern.
Also Geräusche stören mich zu Hause weniger, mehr so die Sprache. Wie in einer leeren riesigen Turnhalle eben, obwohl ich natürlich eine "möblierte Wohnung" habe. Da ist mir das total unangenehm und stört gewaltig.
Liegt evtl. doch an kleinen aber feinen Einstellungen. Ich habe auch ein wenig Angst Neueinstellungen vornehmen zu lassen, da ich SO im großen und ganzen gut zurechtkomme im Büro, beim Arzt, Versammlungen u.s.w. .
Das ist schon wichtig für mich. Ohne fühle ich mich sonst unsicher, zu Hause halt nicht.

LG

[sonnemondundsterne72]

Hallo RiWaSo,

bin auch neu hier Bin 41 Jahre alt und habe rechts eine hochgradige Innenohrschwerhörigkeit (80dzb) und links auch (30 dzb). Bin gerade in der Testphase für Hörgeräte (z. Zt von der Firma Bernafone). Das ist schon mein zweiter Akustiker. Der erste hatte nicht so die Erfahrung.

Die Sache mit den Hörgeräten zu akzeptieren, ist für mich auch noch schwer. :'( Da kann ich dich verstehen. Aber nicht so wegen des Aussehens, sondern weil man im Umgang mit seinen Mitmenschen täglich an seine Grenzen stößt. Da ich halb lange Haare trage, kann ich die Dinger ganz gut darunter verstecken, aber die Leute merken eh, wenn du nicht gut verstehst.

Bin auch mit den Hörgeräten noch nicht so ganz glücklich. Es klappert und scheppert alles viel zu laut, jetzt die Computertasten und das Geschirr. Es nervt einfach. Der Akustiker sagt, dass ich wieder zu 95% gut hören könnte. Ich kann es mir aber nicht so recht vorstellen. Wenn die Ohren sehr unterschiedlich gut hören, ist das viell. auch ein Problem mit der Einstellung der HGs.

Morgen habe ich wieder einen Termin beim Akustiker. Werde die HGs noch mal optimieren lassen. Mit der Einstellung "ja" zu sagen zu den HGs da bist Du schon weiter wie ich, glaube ich zumindest.

Alles Gut und schreib mal :}
fledermaus2794

[RiWaSo]

Hallo Fledermaus,

die Einstellungen beim Akustiker sind bei mir reine Geduldsproben gewesen. Ich war damals ca. 3 Wochen mindestens 3 mal die Woche zum einstellen.
An viele "kleine" Geräusche des Alltags musste ich mich allerdings auch erst gewöhnen. Über viele Jahre sind die Ohren einfach in punkto Geschirrklappern Tastaturgeklimper oder irgendwelche Geräusche beim Auto fahren taub geworden.
Mit der Tatsache an sich hab ich mich abgefunden, allerdings offen zugeben das ich schlecht höre (und das wirklich ernst! zu meinen) kann ich noch nicht. Wie gesagt zu Hause sind die Dinger bei mir tabu - so wie jetzt auch.
Heute Nachmittag bin ich zu einer kleinen "Party" mit meinen Kollegen eingeladen. Ich weiß noch nicht, ob es vielleicht eine gute Gelegenheit wäre, die Wahrheit ans Licht zu bringen? :help:
Ansonsten kann ich von mir nur sagen, dass mir die Gespräche hier schon unheimlich gut getan haben.
Man trifft eben auf Gleichgesinnte
Ich wünsche dir einen schönen Start ins Wochenende und bis bald mal?

Grüße von RiWaSo

[Xaver]

Hallo,
Ich denke bei den Partys können die Geräte Dir sehr hilfreich sein. Zudem wirst Du dort sicherlich bemerken dass die Leute auch deine Zusatzohren nicht negativ reagieren. Ich würde es mal testen.
So merkst Du das das Leben auch mit den Geräten nicht anders wird als vorhin, nur deutlicher...
Gruss Xaver

[Calla]

Hallo ihr Lieben,
ich bin auch neu hier, aus gegebenem Anlass...selbst "normalhörend" - sind wir mal ehrlich, wer weiß das schon genau?! Habe auch oft das Gefühl, nicht so gut zu hören, wie es sein könnte.
Nichtsdestotrotz hier, weil uns im April diesen Jahres ein kleines Geschenk ins Haus flatterte, welches leider nur ein Ohr hat. Mein kleiner Sonnenschein bringt seine Mama daher gut in dieses Thema rein.
Ich kann nur sagen, mich haben HG noch nie gestört, egal welches Alter die Träger haben. Es kommt doch wohl auf die Art des Menschen an und nicht, ob er/sie ein oder eben zwei HG trägt - gibt es echt noch Menschen auf dieser Welt, die das stört? Na ja, ihr habt schon recht mit eurer "Urangst". Ich sehe es ja bei meinem Sohn, wir Eltern kommen wunderbar damit klar, dass er ein Stirnband mit Hörli trägt, aber es gibt tatsächlich Menschen, die ihn anstarren. Trotzdem habe ich die Erfahrung gemacht, die meisten finden ganz schnell ihr Lächeln wieder, wenn sie sich erstmal getraut haben uns zu kontaktieren und nach dem Zweck dieser lustigen "Vorrichtung" zu fragen...Also, mutig müssen NUR die anderen sein, nicht ihr! Mutig genug, um euch so zu akzeptieren wie ihr seid - wenn nicht, selbst Schuld - sie werden nie wissen, was sie verpassen, aber sicher verpassen sie einen ganz tollen Menschen hinter (mit) den Geräten. So...möchte ich auch meinen Sohn erziehen! Er hat ein Recht auf ein schönes Leben, wie jeder andere Mensch auf dieser Welt auch.

[otoplastik]

Hallo Calla,

herzlichen Glückwunsch nachträglich zu Eurem Zwerg!
Wir haben auch das Thema Hören nicht als Defizit erlebt all die Jahre. So ist auch unser Sohn groß geworden und er findet es tatsächlich in Ordnung, dass er so ist, wie er ist. Das ist wunderschön zu sehen und ich freue mich sehr darüber.
Manchmal ist es aber für uns Eltern auch schwierig, diesen Blickwinkel zu halten. Es klappt nicht immer. Mein Sohn hatte gerade einen Schulwechsel, weil es in der alten Schule einfach viel zu laut war. Wenn man auf so viele Widerstände stößt, kann das schon zermürben. Aber zum Glück überwiegen die Phasen, in denen alles seinen Gang geht.
Alles Gute für Euch, Otoplastik