Hörgerät selbst programmieren

geddi
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Hörgerät selbst programmieren

#1

Beitrag von geddi »

Hallo liebe Gemeinde,
nun ist es so weit, meine Schwerhörigkeit ist so weit fortgeschritten, dass ich um eine Hörhilfe nicht mehr umhin komme. Welcome to the Jungele .-)

Es soll ein SIEMENS ACE Micron 5mi werden, weil es klein und leistungstark ist.

Nun zu meinen Fragen:
Gibt es hier in Deutschland Einkaufsquellen für einen erschwinglichen Programmer - z.B. das Hi-Pro USB? Im Netz werde ich leider nicht fündig. Nur in den USA und in China findet man einige wenige Geräte. Aber das ist mir zu suspekt.

Gehört zum Hi-Pro auch immer gleich die Software oder muss diese separat erworben werden?

Gibt es noch andere Produkte, mit denen das ACE von Siemens zu programmieren ist?

Offenbar reagiert die Firma PHONAK auf die vielen User, die willens sind, selbst zu programmieren und bietet ganz offen Programmiergeräte für ihre Hörhilfen an. Das finde ich wirklich vernünftig.

Hat hier jemand bereits Erfahrung mit dem ACR von Siemens in Verbindng mit dem Hi-Pro USB gemacht?

Ich würde mich sehr über ein Feedback freuen.

Grüße an alle hier im Forum
Jürgen
Xaver
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#2

Beitrag von Xaver »

Hallo,
Bei den Hi-Pro ist das Connexx (Programmiersoftware von Siemens nicht dabei) auch die Kabel müssen zusätzlich gekauft werden.

Praktisch alle jetzt im Sortiment befindenden Siemens Hörgeräte werden mit dem ConnexxLink programmiert. Das ist eine Funkprogrammierung. Dabei muss man die Hörgeräte nicht mehr so umständlich an das Programmiergerät anschliesen. Es gibt Akustiker über die Du das Gerät bestellen kannst. Dort ist auch die aktuellste Version den Connexx dabei.
Das ConnexxLink ist aber einiges teurer als die Hi-Pro Geräte... musst etwa mit dem 3 fachen oder 4 fachen rechnen.

Das Siemens Ace Micron ist jedoch ein aelteres Gerät. Dieses kann noch nicht mit dem ConnexxLink programmiert werden. Deshalb würdest Du zu Hi-Pro noch das Kabel 2x CS44 und 2 x den Programmieradapter Grösse 10 benötigen. Das schwierigste ist die Software aufzutreiben.
Seit dem 16.Lebensjahr leichte bis mitelgradige Schwerhörigkeit.
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asterix79
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#3

Beitrag von asterix79 »

Hallo Xaver,

ich korrigiere dich nur ungern, aber das Siemens Ace 5 Micon ist ein ganz aktuelles gerät von Siemens.
Man benötigt aber zwingend eine HiPro da die Ace Geräte NICHT über die Empfangsspule verfügen die zur Programmierung mit dem Connexx Link notwendig sind.

Ach so, kleiner Hinweis an Geddi: Da die Ace nicht über die Empfangsspule verfügen findet bei ihnen auch keine binaurale Kommunikation zwischen den Geräten statt. Das gleiche gilt auch für die binaurale Programmumschaltung.

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Xaver
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#4

Beitrag von Xaver »

Hallo Asterix79,

Kein Problem. Habe beim Ace 5 Micron kein Relase Datum gefunden, und da mal Siemens vor 1-2 Jahren gesagt hat, alle neueren Geräte sollen die Empfangsspule für das Connexx Link inklusive haben, dachte ich es müsste ein älterer Realise sein.

@Geddi: Da das Hörgerät wirklich diese Schnittstelle nicht hat, ist auch die Verbindung mit anderen Geräten via Bluetooth nicht so einfach möglich.
Betreffend Leistungsstärke, da gibt es andere Geräte von Siemens, die mindestens die gleiche Leistung ausweisen. z.B. Pure 501 bring sicherlich die gleiche Stärke zu stande und hat noch die Vorteile der Schnittstelle und ist ebenfalls RIC Gerät.
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#5

Beitrag von geddi »

Danke für Eure Hilfe :-)

Ich habe nicht ohne Grund die von mir genannten Geräte gewählt.
Meine Wahl steht fest: Siemens Ace Micon 5mi und das Hi-Pro USB mit der entsprechenden Software und den dazugehörigen Kabeln.
Eine Programmierung via Funk kommt nicht in Frage, da das ACE ausschließlich mit einem Kabel programmiert wird - auch wenn es schon die neuere Generation von Siemens darstellt.

Hat jemand einen Tipp, wo ich die Anlage (auch einzeln) hier in Deutschland günstig erwerben kann?
Zuletzt geändert von geddi am 6. Nov 2013, 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
asterix79
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#6

Beitrag von asterix79 »

Hallo Geddi,

in der Kategorie ist das Ace 5 Micon das neueste Gerät von Siemens. Aber da Siemens, im Gegensatz zu Widex, nicht in der Lage ist in ein so kleines HG eine Empfangsspule einzubauen muss es eben per Kabel programmiert werden.
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#7

Beitrag von geddi »

Hallo Asterix,
danke für Deinen Einwurf. Aber das wissen wir doch schon alle längst. :p
Ist denn das WIDEX so klein wie das ACE von SIEMENS? Kannst Du da auch selbst programmieren?

Nach wie vor gilt also:
Ich suche nach jemandem, der mir eine in Deutschland befindliche günstige Einkaufsquelle für ein SIEMENS ACE Micon 5mi inkl. Hi-Pro USB und allem Zubehör inkl. Software nennt. Ich würde mich total freuen :lol:

Hat jemand einen Tipp?
Zuletzt geändert von geddi am 7. Nov 2013, 12:49, insgesamt 3-mal geändert.
asterix79
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#8

Beitrag von asterix79 »

Ja, es ist so klein und meiner Meinung nach ist das Dream Passion das wesentlich flexiblere Gesamtsystem.
Wenn du dir ein Noah-Link mit NearCom und die aktuelle Software besorgst kannst du es selbst programmieren.

Das dürfte aber deutlich teurer und aufwendiger zu besorgen sein.

Ach, und ich will es nicht verhehlen, ich halte nichts davon wenn Schwerhörige ihre Geräte selbst programmieren. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

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geddi
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#9

Beitrag von geddi »

Und wo bekommt man so ein Programmiergerät mit allem Zubehör und der Software? Hast Du einen Tipp für mich? Ich habe gerade das DREAM 440 entdeckt. Wenn es auch so klein ist, wie das ACE von Siemens, dann könnte das eine gute Alternative sein. Aber immer vorausgesetzt, WIDEX stellt sich nicht mit den Programmern an, wie SIEMENS.
Ich bin übrigens aus der Akustik-Branche und hatte lange Zeit ein Tonstudio. Deshalb liegt es mir am Herzen, nicht immer wieder zum Hörgeräte-Akustiker zu müssen, sondern die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
asterix79
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#10

Beitrag von asterix79 »

Hallo Gedi,

ich fürchte da wirst du bei allen Herstellern in etwa die gleichen Probleme haben. Da die Hörgeräte als Medizinprodukte eingestuft sind unterliegt das ganze gesetzlichen Beschränkungen. Da Hörgeräte nur über den Fachhandel abgegeben werden dürfen, sie sind sog. "erklärungsbedürftige Medizinprodukte", werden sich die Hersteller immer querstellen die notwendigen Programierutensielien an einen Endkunden abzugeben, denn falls es nach einem "selbstprogramierversuch" zu Schäden am Ohr kommen könnte der betroffene Hersteller von Krankenkassen auf Schadenersatz verklagt werden. Ob das erfolgreich wäre lassen wir mal dahingestellt sein.

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MihauKeks

Re: Hörgerät selbst programmieren

#11

Beitrag von MihauKeks »

geddi hat geschrieben:Und wo bekommt man so ein Programmiergerät mit allem Zubehör und der Software? Hast Du einen Tipp für mich? Ich habe gerade das DREAM 440 entdeckt. Wenn es auch so klein ist, wie das ACE von Siemens, dann könnte das eine gute Alternative sein. Aber immer vorausgesetzt, WIDEX stellt sich nicht mit den Programmern an, wie SIEMENS.
Ich bin übrigens aus der Akustik-Branche und hatte lange Zeit ein Tonstudio. Deshalb liegt es mir am Herzen, nicht immer wieder zum Hörgeräte-Akustiker zu müssen, sondern die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Wenn du schon deine Hörgeräte selber programmieren willst dann brauchst du nicht nur ne Hi-Pro oder nen Noha-Link sondern auch ne menge Wissen über das Hörgerät an sich!
das is nicht mal einfach so ans Ohr gepackt und los geht's...
Da spielen ne mege Technische dinge ne große Rolle!
Außerdem wenn du nicht gerade Privat versichert bist dann investierst du locker 1600€ mehr als nötig!
Die Geräte bekommst du nicht einfach so vom Hersteller gekauft, das sind Hilfmittelprodukte!
Ein Tonstudio zu führen usw bedarf sicherlich genauso viel Technikwissen und man braucht bestimmt ne Ausbildung?
Auch Akustiker müssen drei Jahre lernen und damit ist es noch nicht genug stetige Fortbildungen und Schulungen für die neusten Techniken sind absolut Relevant. Die hast du sicher nicht erhalten.

Aber teu teu teu bei der Suche... :}
fast-foot
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#12

Beitrag von fast-foot »

MihauKeks hat geschrieben:das is nicht mal einfach so ans Ohr gepackt und los geht's...
Doch, bei den Geräten der Firma Sonetic ist dies meines Wissens der Fall...

...und abgesehen davon wird ja die Grundeinstellung bei aktuellen Hörgeräten automatisch durch die Software vorgenommen...

Und als Tontechniker wird geddi ja berurteilen können, was ihm vom Klang her nicht passt und in welche Richtung inetwa die Korrektur gehen sollte. Vorteil: Er kann die Einstellung selbst vornehmen, was ihn unabhängig macht.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
geddi
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#13

Beitrag von geddi »

@fast-foot

Endlich mal jemand, der mich versteht :D

Es wird um diese kleinen Dinger ein ganz schöner Hype gemacht. Selbstverständlich mache ich keinem Hörgeräter-Akustiker Konkurrenz. Das ist ein Lehrberuf, der Wissen über Dinge vermittel, die in meinem Fall auch garnicht zur Diskussion stehen. Und ich verstehe auch, dass ein Fachmann entsprechend entlohnt werden sollte! Wenn man sich aber mal die Preis anschaut, dann gibt es Differenzen bis zu rund 40-50% des Preises. Und wer gibt schon gerne unnötig Geld aus?

Allerdings ist es wirklich nicht schwierig, ein Hörgerät mit der richtigen Soft- und Hardware auf die eigenen Bedürfnisse einzustellen, wenn man gewisse Grundkenntnisse beherrscht.

Wenn Du z.B. im Frequenzbereich ab 3.5 Kilohertz einen Einbruch hast, dann hebst Du bei der Selbstprogrammierung genau diesen Bereich entsprechend Deiner Hörleistung wieder an. Das macht jeder Hörgeräte-Fachmann auch nicht anders. Voraussetzung ist aber immer, das Deine Hörkurve gemessen wurde und bekannt ist - also ein Hörtest.

Bin gespannt, welche Kritiker sich nun wieder melden .-)

Grüße an alle - Geddi
Zuletzt geändert von geddi am 13. Nov 2013, 08:51, insgesamt 2-mal geändert.
MihauKeks

Re: Hörgerät selbst programmieren

#14

Beitrag von MihauKeks »

Dann weißt du ja das im Frequenzbereich von 3,5 Khz ein Knick nicht einfach so entsteht sondern der da aus einem ganz bestimmten Grund ist!

Und das du weißt was zu tun ist wenns pfeift und das du natürlich auf 100% sprachverstehen kommst...
und das du natürlich die richtige Otoplastik zum Hörgerät hast...
und wofür eine AGCO und AGCI verantwortlich ist und was ein Kniepunkt ist und und und...du hast quasie keine Ahnung, sorry aber is so!

Falls dus geschafft hast dir alles zu besorgen meld dich doch nochmal, mich interessiert das alles brennend!
Lieben Gruß Mihaukeks
geddi
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#15

Beitrag von geddi »

@Mihaukeks

Dass Du mir unterstellst, ich hätte "quasi keine Ahnung", mag ich nicht. Ansonsten möchte ich nicht mit Dir diskutieren, da ich gerne mit Menschen "streite", die einen anderen Ton pflegen.
MihauKeks

Re: Hörgerät selbst programmieren

#16

Beitrag von MihauKeks »

geddi hat geschrieben:@Mihaukeks

Dass Du mir unterstellst, ich hätte "quasi keine Ahnung", mag ich nicht. Ansonsten möchte ich nicht mit Dir diskutieren, da ich gerne mit Menschen "streite", die einen anderen Ton pflegen.
Ja mit Menschen die keine Akustiker sind...
Du kannst dir damit dein Hören leider mehr kaputt machen als du denkst, das ist kein streiten das is ne Diskussion, da schlackern mir die Ohren wenn du meinst alles selber machen zu können^^

Klar ne Voreinstellung liefert dir jeder Hersteller bzw Anpasssoftware, aber grundlegende akustische Dinge weißt du einfach nicht! Das ist nett gemeinte auf Fakten basierende Kritik!

In den Geräten ist quasie nen Porsche in mini Format vorhanden.

Nimm doch mal mit den Herstellern selber Kontakt auf auch die passen Hörgeräte an, da hast du die Quelle unabhängig von Akustikern zum hören nah.
Die sind unvoreingenommen und lassen dich auch selber stellen.
Lemberger
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#17

Beitrag von Lemberger »

Ich denke, daß der Job "Hörgeräteakustiker/in" heutzutage etwas überbewertet wird. Sicherlich kann der HG-Akustiker die Geräte per Software und Kabel-bzw. Funkverbindung die HG´s seiner Kunden gemäß ermittelten Hörverlust durch vorab getätigten Hörtest theoretisch nach bestem Wissen und Gewissen
einstellen bzw. in etwa ausgleichen. Wie nun die HG´s letztendlich beim Kunden im Ohr klingen, kann "Hörgeräteakustiker/in" in der Realität nicht nachfühlen... . Ist leider so. HG´s sollten eigentlich in der gewohnten Umgebung (wo auch die alltäglichen Störgeräusche etc. herrschen) des Kunden eingestellt werden.
Würde liebend gerne auch meine HG´s selbst einstellen. Z. Bsp. mit dem "Laptop" bewaffnet mich in meiner gewohnten Umgebung, mit den alltäglichen Störgeräuschen, begeben und verschiedene Einstellungen mit abschließender Kompromisseinstellung oder diverse Hörprogramme individuell einstellen/optimieren... . Die Klangeinstellung meiner Stereoanlage nehme ich ja auch selbst vor und benötige hierzu ja auch keinen Tontechniker... .
Falls mal HG´s defekt sind, werden diese ja auch an den Hersteller zur Reparatur geschickt... . HG-Akustiker/in sind ja heutzutage mehr Verkäufer/in als Techniker... .
Bin gespannt, wie die Sache bei "geddi" weiterläuft... .
geddi
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#18

Beitrag von geddi »

@Lemberger

..und genau das ist es, wonach ich gesucht hatte und womöglich in den letzten beiden Tagen auch gefunden habe:
Zwei per Bluetooth konfigurierbare Hörgeräte, einen Bluetooth-Sender, der dazu passt und die entsprechende Software. Den Laptop habe ich ohnehin schon. Fachleute ahnen bestimmt, um welches kabellose System es sich handelt.

So etwas gibt es natürlich nicht auf dem freien Markt. Es bedarf schon intensivster Suche nach einer Firma, die Dir so etwas besorgen kann. Da ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen möchte, werde ich erst abwarten, ob der Lieferant wirklich hält, was er verspricht. Dann bin ich gerne bereit, über meinen Erfolg oder Misserfolg zu berichten - und auch über den Firmennamen, der hier im Spiel ist.

Ein schöner Nebeneffekt: Ich spare auf diese Weise annähernd 1.500,- Euro gegenüber dem Angebot des Högeräte-Akustikers, weil ich die Hörgeräte deutlich(!) günstiger im Netz bekomme.

Und wer mal dem Link einer meiner Vorredner (Sonetic) in diesem Blog folgt, der erhält erstaunliche Informationen zu den Marktpreisen der HG-Hersteller, wenn man bedenkt, dass die Herstellungspreise der teuersten Geräte bei rund 50-100 US-Dollar liegen. Das ist schon eine mehr als satte Marge!

Jetzt wird mir klar, warum die mir bekannten Akustiker solch tolle Filialen haben. Alles sehr modern und hochwertig ausgestattet. Sollte ich etwa doch den falschen Beruf ergriffen haben :p
Zuletzt geändert von geddi am 13. Nov 2013, 17:42, insgesamt 3-mal geändert.
JND
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#19

Beitrag von JND »

Hallo,

wer vllt. nicht sofort 1000€ und mehr ausgeben will, für HiPro, Kabel und HGs kann zumindest für leichtgradige Hörverluste auch mal ein wenig im AppStore gucken:)

Hier und hier gibt es sog. assistive listening software, die auch schon fast so wie ein Hörgerät einstellbar ist.

Wegen "Überflüssigkeit" des Akustikerberufs:
Hier vertrete ich eine ganz andere Meinung: Akustiker sind essentiell wichtig.
Ich kenne mich recht gut mit der Hörgerätetechnik aus und könnte ein Hörgerät auch einstellen.
Dennoch lasse ich meine Hörgeräte beim Hörgeräteakustiker einstellen, da ich genau weiß, dass er/sie über die genauen Eigenheiten der Hörgeräte noch mehr Erfahrung hat.

Und keine Anpassformel für Hörgeräte (siehe Sonetic) wird sofort das bestmögliche Sprachverständnis bringen. Eine Feineinstellung ist immer nötig, und das nötige Wissen dafür erhält man nur, wenn jeden Tag Hörgeräte eingestellt werden.
Was ich aber sehr interessant finde ist, wenn Tonmeister anfangen die Hörgeräte zum Musikhören einzustellen. Hier sind die Möglichkeiten der Hörgeräte noch begrenzt und hier steckt noch jede Menge Entwicklungspotenzial. Da kann man auch als HG-Akustiker noch was dazulernen (und der Tonmeister was über optimale Sprachverständlichkeit im Gegensatz zu optimalem Klang :p )

Und wer als Hörgeräteträger wirklich die Hörgeräte selbst mal eben schnell einstellen will,
könnte sich auch die Hörgeräte einer amerikanischen Firma besorgen, die sich über Telefon programmieren lassen, ganz ohne zusätzliche Kabel (kleine Kooperation vom HG-Akustiker vorausgesetzt).

JND
Lemberger
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#20

Beitrag von Lemberger »

@ JND

Wen sprichst Du hier mit Deinem nachfolgend zitierten Kommentar genau an?

"Wegen "Überflüssigkeit" des Akustikerberufs:
Hier vertrete ich eine ganz andere Meinung: Akustiker sind essentiell wichtig.
Ich kenne mich recht gut mit der Hörgerätetechnik aus und könnte ein Hörgerät auch einstellen.
Dennoch lasse ich meine Hörgeräte beim Hörgeräteakustiker einstellen, da ich genau weiß, dass er/sie über die genauen Eigenheiten der Hörgeräte noch mehr Erfahrung hat. "

Falls Du hier mich meinst, so habe ich nicht geschrieben, daß HG-Akustiker "überflüssig" sind, sondern der Job HG-Akustiker/in meiner Meinung nach überbewertet wird... .

Ich sehe das so wie mit einer KFZ-Werkstatt. Heutzutage wird dort mehr Wert in den Vertrieb von Produkten als in ein technisches Verständnis/Know-How zur Lösung bzw. Behebung eines akuten Problemes gelegt... .
Will "in-a-short" sagen, teure Produkte verkaufen, aber die angebotenen Produkte nicht selbst genau zu kennen/verstehen sowie warten zu können... .

Und wenn "geddi" die HG´s selbst einstellen/programmieren will, auch wenn er "nur" Tontechniker ist, so ist es doch seine Sache bzw. Ohren und nicht Deine... . :-) Nicht jede/r erfolgreiche Musiker/in hat ein mehrjähriges Musikstudium hinter sich. Heutzutage kann man Musik selbst am PC komponieren, ohne eine einzige Note zu kennen... .

Warum daher auch nicht HG´s selber programmieren?

Aber Du scheinst ja hier der HG-Checker zu sein... . :-)
Fernweh

Re: Hörgerät selbst programmieren

#21

Beitrag von Fernweh »

Guten Tag,

ich spare mir mal persönliche Angriffe bzw. will ich niemanden persönlich angreifen! Sollte man das falsch verstehen, so bitte ich schon jetzt um Verzeihung.

Ich denke, daß durchaus der eine oder andere selbst an den HG "schrauben" kann. Mit wieviel Sachverstand ist in meinen Augen zweitrangig, solange man gewillt ist, mit den Konsequenzen zu leben. Das muß nicht nur ein geschädigtes Ohr durch unnötige Lautstärke sein, das kann auch mangelndes Sprachverstehen durch eine zu leise Einstellung sein. Wohlklang bedeutet nicht automatisch gutes Sprachverstehen. Jeder erfahrene HG-Nutzer weiß das!

Ich denke aber auch, daß alle bisher hier Teilnehmenden irgendwann einen Akustiker brauchen. Genau dann, wenn sie alt sind! Dann ist das techn. Wissen, daß man hat schnell veraltet und ist auf Beratung angewiesen. Klar kann ich jetzt Geld sparen, wenn ich selbst Hand anlege (das geht übrigens bei fast allem!). Aber ich möchte nicht mit 75 oder so Gott will 80 bis zum nächsten Akustiker 30-40 Km fahren. Insofern finde ich meinen HG-Schrauber vor Ort schon ganz ok. Unkritisch und naiv gehe ich aber auch nicht mit ihm um!

Heute meint man, fast alle Berufe sind mehr oder minder nur noch bedingt nötig. Im Internet finde ich Anleitungen für fast alles. Masseur ist sogesehen ein Zukunftsberuf ;-). Der Trend viel Show um nicht optimale Produkte zu machen ist doch heute überall!!! Aber wir lassen uns auch schnell blenden bzw. möchten auch gern geblendet werden. Die Verpackung ist heute wichtiger, als der Inhalt!

Angenehmes weiterdiskutieren :-)
Lemberger
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#22

Beitrag von Lemberger »

Hallo, hier geht es um das Thema
"Hörgerät selbst programmieren"
und nicht um "Sind Akustiker/in überflüssig oder nicht".
Die Personen, welche dem Thema "Hörgerät selbst programmieren" abgeneigt sind oder Bedenken haben, einfach weiterklicken ... .
Fernweh

Re: Hörgerät selbst programmieren

#23

Beitrag von Fernweh »

Hallo Lemberger,

ich habe mich nur auf u. a. auf deinen Beitrag bezogen (KfZ-Mechaniker/ Musik am PC selber komponieren/ teure Produkte-Wert des Vertriebs).

Ansonsten beim Thema "selber programmieren" meine Meinung geschrieben.

Aber der Hinweis auf das Ursprungsthema ist sicher nicht verkehrt, wenn ihn alle beherzigen ;-) *knuff in die Seite*.

Selber programmieren kann im Prinzip jeder. Wie richtig das dann ist, lasse ich dahingestellt. Wichtig aus meiner Sicht nur, nicht lamentieren, wenn die Ergebnisse nicht wie gewünscht sind....... Und auch nicht meckern, wenn jemand Geld dafür nimmt um das selbstproduzierte ggf zu korrigieren. Dann ist alles ok für mich.
fast-foot
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#24

Beitrag von fast-foot »

MihauKeks hat geschrieben:und wofür eine AGCO und AGCI verantwortlich ist und was ein Kniepunkt ist und und und...du hast quasie keine Ahnung, sorry aber is so!
Als Tontechniker dürfte er grundsätzlich mit den Prinzipien von analogen (analog im Sinne von entsprechend) Signalverarbeitungsmechanismen vertraut sein (diese unterscheiden sich vielleicht in Details und heissen anders).

Nur als Beispiel:

Die AGCO, bei welcher das Kompressionsverhältnis unterhalb des Kniepunkts 1:1 beträgt und oberhalb gegen unendlich geht, dürfte in der Tontechnik einem Limiter entsprechen, wobei der Kniepunkt der Begrenzung entspricht.

Man kann sie also in der geschilderten Realisierung als Spezialfall eines Kompressors ansehen (ich denke, dass in Bezug auf Attack und Release (Ein- und Ausschwingzeit) keine Besonderheiten bestehen.
MihauKeks hat geschrieben:Ich denke, daß durchaus der eine oder andere selbst an den HG "schrauben" kann. Mit wieviel Sachverstand ist in meinen Augen zweitrangig, solange man gewillt ist, mit den Konsequenzen zu leben. Das muß nicht nur ein geschädigtes Ohr durch unnötige Lautstärke sein...
...sondern kann im anderen Falle (bei Einstellung durch den Akustiker) höchstens eine Hörschädigung durch benötigte Lautstärke sein.

Das ist sicherlich ein Pluspunkt.

Andererseits kann ich die Geräte auch so programmieren, dass weniger Schäden zu erwarten sind, als wenn sie der Akustiker einstellt (dies hängt allerdings von den Möglichkeiten des Gerätes ab).

Zudem kann der Akustiker bei den Geräten die Grundeinstellung genauer vornehmen. Bei der Feineinstellung spielt dies meiner Ansicht nach jedoch keine Rolle, da es hier um Relationen geht, wobei die Höhe der Differenzen grundsätzlich durch das Gehör bestimmt werden (na ja, wenn man dann noch eine gewisse Vorstellung davon hat, wie stark eine Erhöhung um 6 dB das Gehör in einem bestimmten Dynamikbereich stärker belasten kann, ist dies sicher hilfreich).
Aber grundsätzlich sollte man eine Grundeinstellung (hier spreche ich in erster Linie von der Begrenzung) nicht nach oben korrigieren (ausser die in-Situ-Messung sagt aus, dass bei gewissen Frequenzen ein zu geringer Schalldruck auf das Trommelfell einwirkt), oder ist darin hierfür eine gewisse Reserve vorgesehen?

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 14. Nov 2013, 15:14, insgesamt 2-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Lemberger
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Re: Hörgerät selbst programmieren

#25

Beitrag von Lemberger »

@Fernweh

schön daß Du uns hier auf die Risiken und Bedenken zum Thema

"Hörgerät selbst programmieren"

zum Besten gibst. Letztendlich interessiert es aber akut hier in diesem Thema nicht... :-)
Wie heist es so schön, "no risk, no fun". :-)
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