Umstellung von analog auf digital

Korinthe
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Umstellung von analog auf digital

#1

Beitrag von Korinthe »

Liebe Leute,
die letzten Einträge zu diesem Thema sind schon ein Weilchen her. Deshalb möchte ich noch mal nachfragen. Ich muss jetzt nach 20 Jahren auch von analog auf digital umstellen und mache die gleichen Erfahrungen wie auch andere hier, also Hören wie durch Watte, undeutliche Sprache und zerhackte Musik.
Ich habe mir jetzt schon die Modelle aufgeschrieben, die hier als mögliche Optionen genannt werden und auch die Hinweise zur Einstellung. Aber hat von Euch einer inzwischen noch andere Erfahrungen gemacht, ist mit einem Modell sehr zufrieden oder auch, ob Ihr Euch nach Anfangsschwierigkeiten dann doch irgendwie reingehört habt und wenn ja, wie lange so was dauert?
Da ich als Sprachlehrerin arbeite, ist es für mich total wichtig, von Anfang an ziemlich gut zu hören.
Was mich bei allem erstaunt, ist, dass sich die Akustiker offenbar untereinander nicht so richtig austauschen, mit welchen Modellen und Einstellungen sie gute Erfahrungen machen. Und dass auch ich jetzt wieder wie ein Einzelfall behandelt werde („Das kann eigentlich nicht sein, dass sie mit den Geräten nichts verstehen!“), obwohl diese Probleme bei der Umstellung doch ganz offensichtlich häufiger und auch schon eine Weile auftreten...
Vielen Dank für alle Eure Hinweise!
AlfredW
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Re: Umstellung von analog auf digital

#2

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

ich habe mir bei meinen Höris ein "Analog"-Programm einrichten lassen, das keinerlei Regelung vornimmt; das ist zwar nicht dasselbe wie ein Analog-Gerät aber immerhin;
allerdings fürchte ich, dass auch Du mit dem Fortschritt gehen mußt;
dir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als eine Vielzahl von Geräten zu testen;
notfalls bei mehreren Akkustikern.

für mich bedeutet der Umstieg ein ganz klarer Gewinn in Sachen Sprachverständlichkeit;
auch die Anschlußmöglichkeiten von externen Audioquellen via Bluetooth sind komfortabel.

Gruß

Alfred
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Korinthe
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Re: Umstellung von analog auf digital

#3

Beitrag von Korinthe »

Hallo Alfred,
danke für Deine Antwort! Es hat Mut gemacht, dass man am Ende vielleicht doch besser hört als vorher, auch wenn es vielleicht ein bisschen dauert.
Ich hätte noch ein paar Fragen an Dich, weil ich Dein Gerät nicht kenne. Es ist von Phonak, oder? Hast Du zwei Mikrophone oder nur eins? Und heißt "analog eingestellt", dass alle Extras der digitalen Geräte ausgestellt sind, so wie es hier empfohlen wurde?
Ich probiere gerade ein KIND verso und denke, es ist halb digital eingestellt, d.h. es gibt zwei Mikrophone, die beide benutzt werden. Vom Klang her ist es einigermaßen an meinem alten Gerät dran, in manchen Situationen höre ich ziemlich gut, in anderen wiederum gar nicht, was ich nicht verstehe. Und das größte Problem im Moment ist, dass, wenn Stimmen (im ganz normalen Redefluss) ein bisschen lauter werden, klingen sie irgendwann verzerrt bzw. plärrig, gleiches passiert mit Musik, wenn sie eine gewisse Lautstärke überschreitet: dann wird sie eben zerhackt und ergibt keinen Sinn mehr. Kennst Du diese Probleme auch aus Deiner Anfangszeit oder war es von Anfang an gutes Hören für Dich, außer das der Klang vielleicht ein bisschen ungewohnt war und sich dann aber eben Dein Sprachverständnis verbessert hat?
Danke und liebe Grüße,
Korinthe
JND
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Re: Umstellung von analog auf digital

#4

Beitrag von JND »

Hallo Korinthe,

Bist du seit 20 Jahren bei ein und demselben HG-Akustiker?
Die Umstellung von analog auf digital ist wirklich schwierig und es gibt eigentlich seit 2000-2005 nur noch digitale Hörgeräte, bzw. werden nur noch digitale Hörgeräte eingestellt. Hier würde ich an deiner Stelle zu den dienstältesten Akustiker in der Gegend gehen, der sich noch mit der Einstellung der analogen HGs auskennt.

-Noch zwei Vorschläge zur Eingewöhnung an digitale HGs:
1) Kompressionsverhältnis pro Kanal möglichst den gleichen Wert haben lassen (Kniepunkt möglichst hoch/tief, je nachdem ob du viele Umgebungsgeräusche hören willst oder nicht)
2) Eventuell die MPO des Hörgerätes nach oben verschieben (Analoge Hörgeräte bieten einfach sehr viel mehr maximale Ausgangsleistung als digitale) . Achtung! Das kann gehörschädigende Folgen haben und sollte vorher gründlich mit dem Akustiker abgesprochen werden.

An meine eigene Umstellung von digital auf analog kann ich mich leider nicht mehr erinnern, als Kind kriegt man die Hörgeräte mehr oder weniger in die Hand gedrückt und versteht dann entweder genauso gut oder besser oder schlechter...

Schöne Grüße,
JND
AlfredW
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Re: Umstellung von analog auf digital

#5

Beitrag von AlfredW »

Hallo Korinthe,

ich kann mich an die Umstellung von Analog zu Digital nicht mehr erinnern; die letzten Hörgeräte Phonak Claro 311) habe ich 11 Jahre lang getragen; die jetzigen habe ich seit März diesen Jahres;
soweit ich weiß sind 2 Mikrophone verbaut;
ich lege Wert darauf Sprache gut zu verstehen; die Klangtreue ist mir nicht so wichtig;
Musik höre ich auch, aber ich weiß ja nicht wie es sich im Original genau anhören muss.

das Analog-Programm blendet den ganzen Schnickschnack aus; das ist keinerlei Regelung drin außer die Abregelung nach oben; schließlich will ich ja keine weitere Schädigung meiner Ohren.

Gruß

Alfred
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smallhexi79
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Re: Umstellung von analog auf digital

#6

Beitrag von smallhexi79 »

mein letztes analoges HG war das Siemens Swing S3 (1999-2006). dann hatte ich ein digitales HG Eleva 411 von Phonak (2006-2013). Jetzt habe ich das Naida Q50 UP ab 2013.

Ich kann an meine Umstellung vor über 7 Jahren von analog zu digital auch nicht mehr erinnern.
LG smallhexi Hörgeschädigt seit 1980 durch Meningitis
links: +/- 80 dB versorgt mit GN ReSound Enzo 3D 5
rechts: gehörlos
Martin. U.

Re: Umstellung von analog auf digital

#7

Beitrag von Martin. U. »

Hallo
Bin zwar ein ganz neuer hörgeräteträger und habe somit nur digitale kennen gelernt, aber ich kann mich dafür noch sehr gut erinnern, wie es sich anhören müsste. Ich kann die Aussagen verstehen, von wegen verhakter Musik etc. Viele moderne Hörgeräte versuchen mit Algorithmen das Verstehen und die Störgeräusche im Verhältnis zu optimieren. Wie immer bei solch Automatiken, gibt es kein Algorithmus, der jedliche auftretende Situation gut beherrscht.
Ich habe für mich nun widex gekauft. Diese Hörgeräte kommen für mich sehr nahe an ein natürliches Klangerlebnis. Vor allem das Musikprogramm ist mir viel wert. Z. B. Bei phonak war das musikhören nie sonderlich gut. Bei zu starker Rückkopplungsunterdrückung gab es auch der verhakte Eindruck.
Widex ist da sehr ausgewogen. Natürlich verstehe ich auch damit nicht alle Situationen perfekt, aber sie sind wirklich nahe an einer guten Stereoanlage.

Am besten testen, testen...
KBettina
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Re: Umstellung von analog auf digital

#8

Beitrag von KBettina »

Hallo.
Ich trage seit dem 12. Lebensjahr Hörgeräte (also 32 Jahre) und habe
auch noch 2007 analoge Hörgeräte bekommen, da ich mit diesen
besser zurechtkam.
Nun möchte ich langsam neue anpassen (die alten halten wohl nicht mehr
so lange) und habe mit Erschrecken gehört, dass es die analogen nicht
mehr gibt.Bisher habe ich drei probiert, und keine guten Erfahrungen gemacht. (Sprache schlechter, Scheppern u. Scherbenmusik. Jetzt hat mir mein Hörgeräteakkustiker entnervt ein digitales Hörgerätgegeben, was auf "analog" programmiert ist. Mit dem bin ich "fast" zufrieden, höre Musik wieder schöner und habe das alte Sprachverständnis. ReSound VE 280 DVI.
Kann mir jmd. sagen, warum es die analogen Geräte nicht mehr gibt??
Ich war mit den alten sehr zufrieden, hatte fast 100 % Hörvermögen,
konnte Klavierspielen etc.
Kbettina
smallhexi79
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Re: Umstellung von analog auf digital

#9

Beitrag von smallhexi79 »

Hallo Kbettina,

du brauchst nur in Elektromärkte gucken, dass viele Geräte vor 10 Jahren die noch auf dem Markt gab, die jetzt nicht mehr gibt. z.B. Videorecorder oder Walkman. Das ist genau so wie mit analogen Hörgeräten.

lg smalllhexi
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Korinthe
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Re: Umstellung von analog auf digital

#10

Beitrag von Korinthe »

Danke für alle Eure Rückmeldungen! Ich haben morgen meinen nächsten Akustikertermin und nehme alle Tipps und Erfahrungen von Euch mit. Meine analogen Geräte waren immer von Siemens und bis jetzt habe ich auch nur digitale Siemens und ein Oticon, glaube ich, ausprobiert. Wahrscheinlich muss ich davon weg und dafür notfalls auch mal zu einem anderen Akustiker, auch wenn der aktuelle eigentlich gut ist und auf jeden Fall auch "analoge" Vorerfahrung hat... Ich melde mich, sollten noch Fragen auftauchen, ansonsten aber auf jeden Fall nach hoffentlich erfolgreichem Abschluss. Das Forum ist toll und auch zu wissen, dass man sich nicht allein abmüht...
Liebe Grüße,
Korinthe
Analogliebhaber
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Re: Umstellung von analog auf digital

#11

Beitrag von Analogliebhaber »

Hallo Korinthe,

darf man mal nachfragen, ob Du inzwischen weitergekommen bist?

Ich stehe momentan auch in der misslichen Lage nach fast 40 Jahren auf diese verfluchte Digitaltechnik umsteigen zu müssen.

Ich habe schon 5 Modelle verschiedener namhafter Hersteller getestet und bin einfach nur enttäuscht. Der Klang ist grauenhaft und das ständige Eingreifen irgendwelcher Regelungen (auch wenn sie weitestgehend deaktiviert wuden) ist einfach nur fürchterlich.

Inzwischen nervt es leider einfach nur noch.

Hast Du schon ein geeignetes Modell gefunden?

Gruß
Analogliebhaber
Korinthe
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Re: Umstellung von analog auf digital

#12

Beitrag von Korinthe »

Hallo Analogliebhaber,
nein, es gibt noch nichts wesentlich Neues zu vermelden - und in die nächste Testphase gehe ich auch erst nach der Weihnachtspause und ehrlich gesagt bin ich auch froh drum, denn wie Du selber auch gesagt hast: diese ganze Ausprobiererei zerrt ganz schön an den Nerven.

Ich werde jetzt mal den Akustiker wechseln, obwohl meine alte Akustikerin mich in den letzten 20 Jahren zweimal wunderbar analog versorgt hat und auch technisch sehr versiert ist. Aber diesmal sind wir zusammen auf keinen grünen Zweig gekommen: Ich hatte seit September vor allem ein Resound Verso 9HM WL mit den verschiedensten Einstellungen zum Testen und wie gesagt: in manchen Situationen war es okay (auch vom Klang her) und in anderen aber überhaupt nicht.

Ein kurzes Vorabgespräch so zwischen Tür und Angel mit der Akustikerin, zu der ich im Januar gehen will, war aber schon mal ganz aufschlussreich. Die verschiedenen Geräte von den verschiedenen Herstellern sind wohl unterschiedlich stark mit Automatik ausgestattet, auf die man mal mehr, mal weniger zugreifen kann. Weshalb sie mir ein Resound gar nicht erst empfohlen hätte, weil da immer noch zu viel Automatik drin wäre, die man eben nicht deaktivieren kann und womöglich war das bei mir genau das Problem. Und so hört es sich auch bei Dir an: noch zu viel Automatik.
Auf die Schnelle meinte die Akustikerin, dass sie mir wohl eher zu Oticon oder zu Audioversion, eventuell auch zu Widex raten würde. Aber welche Modelle genau, wird sich dann erst im Januar herausstellen. Ich werde berichten.

Also wenn Du Deine fünf Modelle bisher bei nur einem Akustiker ausprobiert hast, dann würde ich Dir auch raten, mal einfach zu einem anderen zu gehen. Der kann dann mit seinem anderen Blick und seiner anderen Erfahrung vielleicht besser weiterhelfen.
Halte Du mich auch mal auf dem Laufenden, wie es bei Dir weitergeht.

Liebe Grüße,
Korinthe
Analogliebhaber
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Re: Umstellung von analog auf digital

#13

Beitrag von Analogliebhaber »

Hallo Korinthe,

vielen Dank für die Rückmeldung.
Schade, daß es bei Dir bislang auch noch nicht viel positives zu berichten gibt.
Auch ich habe die ganze Geschichte jetzt erst einmal auf das nächste Jahr vertagt und den Akustikerwechsel habe ich schon hinter mir.

Selbstverständlich werde ich Dich auf dem Laufenden halten.

In der kommenden Woche werde ich mal etwas aufführlicher über die bislang getesteten Modelle berichten. (Im Augenblick leider wenig Zeit)

Bis dahin Wünsche ich erstmal ein schönes Wochenende :) .

Gruß
Analogliebhaber
deffman
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Re: Umstellung von analog auf digital

#14

Beitrag von deffman »

Meine Ohren wurden auch von analogen zu digitalen Hörgeräten umgestellt, September ist noch nicht lange her. Ich bin in beiden Ohren hochgradig schwerhörig, immer auf die stärksten Hörgeräte angewiesen. Es ist immer noch anstrengend, aber langsam gewöhne ich mich dran und verstehe einiges besser als vorher mit den dröhnenden Hörgeräten.
Gehörlos, sehbehindert=taubblind... Tunnelblick, stark kurzsichtig, Strabismus. : 2 Hörgeräte, Gebärdensprache, taktile Gebärdensprache, Taubblinden-Assistenz
Analogliebhaber
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Re: Umstellung von analog auf digital

#15

Beitrag von Analogliebhaber »

Wie versprochen nun der Bericht über die getesteten digitalen Modelle, nachdem ich 38 Jahre analoge Hg. getragen habe.
Ich probiere nun seit Oktober herum und bislang konnte mich kein dig. Modell überzeugen.

Bisher getragene analoge Geräte:

1. Unitron (Modell weiß ich nicht mehr/ 1970er Jahre)
2. Bernafon T 85
3. Bernafon Colibri C2D mit Richtmikrofon
4. Micro Technic Quattro Q 16 mit Fernbedienung und 4 Programmen
5. Widex Logo L 12, seit 12 Jahren (Von Klang und Langlebigkeit her gesehen, das beste Gerät was ich je hatte)
Bei allen Geräten hatte man sich nach 14 Tagen an den Wechsel gewöhnt.

Auf der Suche nach gleichwertigem Ersatz bislang getestet:

(Akustiker schien Vertrag mit Oticon zu haben)

1. Oticon Get Power HdO

vom Klang her gar nicht so ganz schlecht, aber die aut. Regelungen machten mich wahnsinnig. Leise Geräusche waren viel zu laut, laute Geräusche hingegen viel zu leise. Motor und Fahrgeräusche waren kaum zu hören, egal ob man 60km/h oder 160 fuhr, es wurde einfach nicht lauter. Bei Stimmen machte es keinen Unterschied, ob der Gesprächspartner 1 Meter oder 100 Meter von einem entfernt war, es war alles gleich laut.
Geräusche wie Kühlschrank oder PC-Lüfter wurden übermäßig laut verstärkt.

Nach Angaben des Akustikers gäbe es bei diesem Gerät keine weiteren Einstellmöglichkeiten um die Automatiken abzustellen.

2. Oticon Acto Mini HdO
Klang blechern und viel zu leise. Im Supermarkt konnte ich die Bedienung an der Theke nur mit Mühe verstehen. Da hatte der Akustiker wohl ein viel zu schwaches Gerät ausgewählt. Tolle Leistung

3. Oticon Acto Power HDO
zwar lauter, aber ebenfalls sehr unnatürlicher und blecherner Klang,
die eigene Stimme klang wie ein Roboter. Verstehen aus größerer Entfernung schlecht.

Lapidare Aussage des Akustikers:
“Daran werden Sie sich gewöhnen müssen“

Danach Akustikerwechsel:

Ich wollte endlich Widex haben, also

4. Widex Menu 5-9

Die 9er Bauform und auch das Design sagten mir außerordentlich zu und ich setzte große Hoffnungen in dieses Gerät. Leider ließ auch hier die Enttäuschung nicht lange auf sich warten.
Schon die zu Beginn der Anpassung durchgeführte Insitu-Messung ergab, daß ich leistungsmäßig schon knapp an der Grenze dessen lag, was das Gerät verstärkungsmäßig hergibt.

Zunächst hörte es sich gut an, endlich mal wieder ein halbwegs gewohnter Klang.

Autofahren und Supermarkt hörten sich jedoch fürchterlich an.
Im 2. Anpassversuch wurde die MPO verändert und das Gerät auf möglichst analoges Verhalten getrimmt.

Sprachverständlichkeit in geschlossenen Räumen mit einer Person und Fernsehen gut.
Sobald aber das Fernsehen läuft und 2 Personen redeten, machte das Gerät alles gleich laut.
Die eigene Stimme viel zu leise.

Im Freien ist alles viel zu leise und Sprache in einiger Entfernung nicht mehr zu verstehen, Umgebungsgeräusche sind nicht mehr zu definieren und Geräuschquellen nicht mehr zu orten.

Das Schlimmste waren jedoch Situationen, wo mehrere Geräusche überlagert wurden. Hier werden willkürlich irgendwelche Geräusche für Sekundenbruchteile einfach weggeschaltet und setzen dann wieder ein.
Dieses Zerhacken und Verzerren von Geräuschen war einfach nur fürchterlich!
Aus dem Gekläffe eines mir bekannten kleinen Hundes wurden einfach irgendwelche Frequenzen herausgefiltert.

Fairerweise muß man sagen, daß das Verstehen in geräuschvoller Umgebung etwas besser war, jedoch bin ich für diesen kleinen Vorteil nicht bereit, die ganzen Nachteile hinzunehmen.

Widex hat mich schwer enttäuscht wo die doch früher sehr gute Geräte gebaut haben.

5. Phonak Bolero Q30 SP

Sehr blecherner und dumpfer, knalliger Klang, aber keine zerhackten Geräusche.
Dafür Sprachverständlichkeit im Außenbereich und im Haus von Raum zu Raum sehr schlecht.
Fernsehen kommt überlaut an, ansonsten eher zu leise.
Musik klingt grauenhaft.

Kurz formuliert: Auch Mist :(

Bislang also alles nur wesentlich schlechter als die Analogtechnik

Für den nächsten Versuch im Januar habe ich mir nun mal ein einfaches Gerät ausgesucht. Mann darf gespannt sein auf:

6. Interton Share 1.2-80

Doch nun wünsche ich erst einmal frohe Feiertage und einen guten Rutsch

Gruß
Analogliebhaber
Zuletzt geändert von Analogliebhaber am 18. Dez 2013, 00:47, insgesamt 1-mal geändert.
Analogliebhaber
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Re: Umstellung von analog auf digital

#16

Beitrag von Analogliebhaber »

So, der Januar ist da und weiter geht es mit der Ausprobiererei.

Ich hatte vorgestern wieder einen Temin beim Akustiker. Leider erwartete mich dort jedoch nicht das gewünschte Interton - Gerät, da der Hersteller nicht bereit war, dieses auf Komission rauszugeben :eek: . (Siehe gesonderter Thread).

Daraufhin hatte der Akustiker ein anderes Gerät bestellt.

6. Phonak Milo Plus micro

Nach 2 Tagen kann ich sagen, daß es von allen bislang getesteten Modellen das Beste ist.
Keinerlei verzerrte oder zerhackte Töne!
Lediglich den Klang würde ich mir etwas weicher wünschen, jedoch kann man sich daran wohl gewöhnen.
Allerdings ist dieses Gerät ohne mindestens mittlere Störschallunterdrückung kaum zu betreiben, da Wind- und Fahrgeräusche sonst unerträglich werden. Diese arbeitet jedoch sehr dezent und ist kaum wahrnehmbar.

Lediglich in großen, geräuschvollen Räumen wie Supermarktbedientheke usw. habe ich noch gewisse Probleme mein Gegenüber zu verstehen. Irgendwie klingt dort alles gleich laut. Hier werde ich probehalber mal die direktionalität des Mikrofons ändern lassen.

Dieses Gerät wäre für Dich, liebe Korinthe, m. E. allemal einen Versuch wert.
Bei mir kommt es auf jeden Fall in die engere Wahl.

Leider wird dieses Gerät bei mir aber schon an der oberen Leistungsgrenze betrieben, so daß ich wohl auf die SP-Variante werde zurückgreifen müssen. Hoffentlich ist der Klang da gleich.

Nächste Woche gibt es dann nochmal ein anderes Probegerät.
Ich werde weiter berichten, aber endlich sieht man mal etwas Licht am digitalen Horizont. :}

Gruß
Analogliebhaber
us66
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Re: Umstellung von analog auf digital

#17

Beitrag von us66 »

Hallo, hast Du eine starke Schwerhörigkeit?

Ansonsten ging es mir auch so und manchen anderen,
dass die Analog-Hörgeräten besser oder mehr Power hatten.

Vielleicht täusche ich mich wegen schleichender Hörverschlechterung
(Hörsturz war dabei).
Aber die analogen Geräte sind schon über 10 Jahre schon gewesen, oder nicht?

Nun, inzwischen bin ich mit CI versorgt
und muss nicht mehr den Analogen nachtrauern.

Grüße
us66
Analogliebhaber
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Re: Umstellung von analog auf digital

#18

Beitrag von Analogliebhaber »

Wie versprochen, gibt es hiermit nochmal einen Bericht von mir.

7. Hansaton Cemia Power

Dieses Gerät hatte dem ersten Eindruck nach einen recht natürlichen Klang. Man konnte endlich die eigene Stimme wieder klar und deutlich hören und auch die Stimmen der Personen um einen herum klangen sehr vertraut. Daher war ich Anfangs recht optimistisch endlich ein Gerät gefunden zu haben.

Doch leider mehrten sich auch hier im Laufe der Zeit die Enttäuschungen, nachdem mehrfach mit der Einstellung experimentiert worden war.
- Die Lautstärkeverhältnisse passten nicht.

-Sprache wude im Verhältnis zu anderen Geräuschquellen zu wenig verstärkt und war schlecht zu zu verstehen. Im Supermarkt war es dann mit dem Sprachverstehen völlig vorbei. An Kasse und Bedientheke verstand ich praktisch gar nichts mehr. Ein Abschalten der Spracherkennung brachte hier Besserung, jedoch hat das Gerät danach beim Autofahren völlig gesponnen.
Das Fahrgeräusch wechselte ständig zwischen laut und leise, so als ob die Geräte in Standby gingen und bei jedem zusätzlichen Geräusch wie Schlagloch, Gasgeben oder einfaches Husten wieder aktiviert würden, um anschließend wieder in den Standby zu gehen. - Einfach unerträglich!
Außerdem wurden ab 140 km/h vom Gerät irgendwelche Flattergeräusche produziert, welche nicht vorhanden waren. (Wurde von einem neutralen Mitfahrer bestätigt).

- ständiges nachregulieren der Lautstärke je nach Umgebung erforderlich
- schon bei leichtem Wind war zumindest ein Gerät tot
- 2G Rückkopplungsunterdrückung nahezu wirkungslos und verschlechtert den
Klang, vor allem bei Musik

Nachdem ich nach 2,5 Wochen Tragzeit meine alten Geräte wieder einsetzte, kamen mir diese ungewöhnlich leise vor. Ich hatte also unbewusst standig die Lautstärke erhöht um ein besseres Sprachverstehen zu erzielen.

Mittelfristig hätte ich mit diesen Dingern wohl mein Gehör vollständig ruiniert :{

Nachdem ich ständig gereizt und unkonzentriert war,beinahe einen Unfall gebaut hätte, habe ich nun völlig genervt und und gefrustet die Notbremse gezogen.

Es wird keine weiteren Tests und kein neues Hörgerät geben, jedenfalls kein digitales. Die Verordnung wandert wohl in den Papierkorb, da ich keine Lust mehr habe.
Das ist das erste mal in meinem Leben, daß ich kein vernünftiges Hörgerät finde :( !

Ich wünsche Dir, Korinthe, mehr Erfolg, aber für mich war es das jetzt.

Bitte lasse uns mal wissen, wie es bei Dir ausgegangen ist.

Viele Grüße
Analogliebhaber
Slowfox
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Re: Umstellung von analog auf digital

#19

Beitrag von Slowfox »

AlfredW hat geschrieben:Hallo,
allerdings fürchte ich, dass auch Du mit dem Fortschritt gehen mußt;
Gruß

Alfred
Das befürchte ich auch, das wir mit dem Zukunftsschrott leben müssen.
Mein Erlebniss mit den "neuen" ( liegen jetzt in der Schublade)
Ich war bei einer 3 tägigen Tagung mit den "neuen" Digitalen HG.
Ich hatte Schwierigkeiten das Programm zu verfolgen. Einige Zuhörer waren Unruhig, aber die HG filtern ja Nebengeräusche aus. VON WEGEN,... woher weiß das HG, was Nebengeräusche sind. Ich war frustriert. Die komplette Frequenzbreite im Sprachbereich wurde ausgefiltert. Ich bekam 1 min nix mehr mit.
Am 3ten Tag nahm ich meine alten analogen Geräte mit, und oh Wunder, ich hörte viel besser und die Nebengeräusche waren auch viel weniger. So soll es sein.
Ich denke, der Schrott wird schnell auf den Markt gebracht, ohne das Test´s mit Schwerhörigen gemacht werden. Und für den Schrott habe ich auch noch 700€ zu bezahlt. Für die Analogen nichts.
Ach ja. Fernsehen geht damit auch nicht. Der Ton kommt dumpf, wie der Themenersteller schreibt. Ich muß die Lautstärke der HG´s voll aufdrehen, aber das langt nicht. Fernseher muß auch lauter, meine Frau dreht mit den Augen.
Also die alten HG ´rein.
Ich bin 62 und trage seit dem 35. Lebensjahr HG. Aber sowas habe ich nie erlebt, das ich völlig unzufrieden war.
Ach ja, noch was. Mein Akkustiker sagt, mit den neuen HG höre ich statt 70 % der Worte 78 %. Lächerlich. Fenster werden beim Test verschlossen, und dann die Überdeutlichen Worte.
Dann mit den HG auf die Strasse, so viele "digitale" Geräusche, .. meine Frau versteh ich bei einer Unterhaltung überhaupt nicht.
Dann noch die Richtmikrofone... :lol: Ein Blick nach links,.. Frau geht rechts,.. und ich hör sie garnicht mehr.
Ich sag bloß,.. tolle Technik.

lg Wolfgang Gruß an Starkey, meine Empfehlung haben die nicht
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Slowfox
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Re: Umstellung von analog auf digital

#20

Beitrag von Slowfox »

Ach ja, der Akkustiker sagte, man müsse sich umstellen, .. ist eine Gewöhnungsphase. :lol:
Also von Analog-Gut auf Digital-Schlecht umgewöhnen und nix verstehen.
Ja, macht Sinn, das man nach 3 Jahren resigniert und gewöhnt ist.
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santiago
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Re: Umstellung von analog auf digital

#21

Beitrag von santiago »

Hallo!
Ich wurde in den späten 70ern an Taubheit grenzend SH und trage seitdem Power-HG. Derzeit sind das die Phonak Naida IX SP und aus meinen Erfahrungen in den letzten 35 Jahren heraus würde ich es heute so sehen:

Da es kaum mehr analoge HG am Markt gibt stellt sich die Frage Analog oder Digital für mich nicht mehr wirklich.

Damit digitale HG ihr Potential maximal erreichen können ist eine enge Zusammenarbeit zwischen einem fähigen Akustiker und einem SH der Probleme genau beschreiben kann notwendig. Ich benötigte ca. 12 Anpasstermine und 6 Monate bis ich mit meinen Naidas zufrieden war. Ohne technisches Verständnis und Studium der Dokumentation wären mir manche Möglichkeiten, z.B. Zuordnung von DuoPhone auf ein bestimmtes Programm, Aktivierung der Telefonspulenprogramme, usw, selbst nicht bekannt gewesen.

Manche programmierbare Features wie z,B. SoundRecover haben sich für mich als nicht hilfreich erwiesen und wurden deaktiviert. Andere Features wie z.B. DuoPhone oder Programme mit Telefonspule mussten erst von mir gefordert werden da sie standardmäßig nicht aktiviert waren.

Dass man sich an den Klang erst gewöhnen muss sehe ich als Umschreibung für eine noch nicht perfekte Programmierung. Digitale HG können einen mit analogen HG vergleichbaren Klang erzeugen wenn sie dementsprechend programmiert wurden. Auch ungewollte Programmwechsel und wildes Herumregeln sind nur eine Frage der Programmierung.

Als größten Vorteil der digitalen HG sehe ich dass sie mit einer geringeren Lautstärke ein ähnliches Sprachverständnis wie die alten analogen Geräte erzeugen können. Trotz meiner sehr starken SH trage ich die eigentlich recht kleine SP Version und habe sie mit einer relativ leisen Grundeinstellung programmieren lassen.

Wenn ich mir eines meiner alten analogen Powermonster ins Ohr stecke denke ich mir im ersten Moment auch "Wahnsinn, was für eine tolle Power!". Objektiv gesehen verstehe ich mit meinen viel leiseren Naidas aber vermutlich mindestens ebenso viel. Vorteile hatten die alten Geräte vielleicht wenn jemand in ruhiger Umgebung leise gesprochen hat oder aus größerer Entfernung gesprochen wurde. Hier konnte die schiere Power dann optimal ausgespielt werden aber im Störlärm wurde dann auch schnell alles zu einem diffusen Klangbrei.

Langer Rede, kurzer Sinn - optimal programmierte digitale HG der Oberklasse schonen mMn das Restgehör stärker und sind, bis auf wenige Situationen, den alten analogen HG in ihren Möglichkeiten weit überlegen. Nicht optimal angepasste digitale HG können aber trotzdem schnell als Strafe Gottes empfunden werden 8-)

Gruß
santiago
Zuletzt geändert von santiago am 12. Feb 2014, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
Slowfox
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Re: Umstellung von analog auf digital

#22

Beitrag von Slowfox »

santiago hat geschrieben:Hallo!
Wenn ich mir eines meiner alten analogen Powermonster ins Ohr stecke denke ich mir im ersten Moment auch "Wahnsinn, was für eine tolle Power!". Objektiv gesehen verstehe ich mit meinen viel leiseren Naidas aber vermutlich mindestens ebenso viel. Vorteile hatten die alten Geräte vielleicht wenn jemand in ruhiger Umgebung leise gesprochen hat oder aus größerer Entfernung gesprochen wurde. Hier konnte die schiere Power dann optimal ausgespielt werden aber im Störlärm wurde dann auch schnell alles zu einem diffusen Klangbrei.

Ich höre mit den digitalen im Saal mit Geräuschen fast nichts vom Redner. Mit den Analogen viiiieel besser. An Taubheit grenzend, wurde bei mir auch diagnostiziert. Da ein Ohr "etwas" besser ist, mußte ich für den Schrott noch 700 € zu zahlen.

Langer Rede, kurzer Sinn - optimal programmierte digitale HG der Oberklasse schonen mMn das Restgehör stärker und sind, bis auf wenige Situationen, den alten analogen HG in ihren Möglichkeiten weit überlegen. Nicht optimal angepasste digitale HG können aber trotzdem schnell als Strafe Gottes empfunden werden 8-)

Gruß
santiago
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Re: Umstellung von analog auf digital

#23

Beitrag von Analogliebhaber »

santiago hat geschrieben:Hallo!
I

Damit digitale HG ihr Potential maximal erreichen können ist eine enge Zusammenarbeit zwischen einem fähigen Akustiker und einem SH der Probleme genau beschreiben kann notwendig. Ich benötigte ca. 12 Anpasstermine und 6 Monate bis ich mit meinen Naidas zufrieden war. Ohne technisches Verständnis und Studium der Dokumentation wären mir manche Möglichkeiten, z.B. Zuordnung von DuoPhone auf ein bestimmtes Programm, Aktivierung der Telefonspulenprogramme, usw, selbst nicht bekannt gewesen.
Wenn es aber 12 Anpassterminen und 6 Monaten Zeit berdarf, dann ist meines Erachtens die Technik zu überdenken. Ach scheinen in manchen Fällen die Akustiker bei der Vielfalt der Einstellmöglichkeiten an ihre Grenzen zu stoßen, bzw wissen von machen Möglichkeiten nicht mal etwas. (Kann man ihnen bei der Vielzahl der Geräte und der unterschiedlichen Software auch nicht verübeln.)

Bevor ich mich aber zum Kauf eines HGs entscheide, muß ich damit zufrieden sein und die Einstellung stimmen.
Kein Akustiker dieser Welt würde mir jedoch 6 Monate Probetragen gewähren, sondern ich muß mich in der Regel nach 2-3 Wochen entscheiden.
Des weiteren kann man sich so etwas zeitlich kaum leisten.
So schwierig war die Auswahl in der Vergangenheit noch nie.

Was ist denn beispielsweise mit technisch weniger begabten Menschen, wie Senioren, Kindern, Erstträgern usw.?
Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute dieser Gruppen mit fehlerhaft arbeitenden/eingestellten Geräten rumlaufen, einfach aufgrund der Tatsache, daß sie noch nie ein HG hatten und nichts anderes kennen.

Nein, diese Technik taugt leider überhaupt nichts!

Gruß
Analogliebhaber
santiago
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Re: Umstellung von analog auf digital

#24

Beitrag von santiago »

Hallo!
Analogliebhaber hat geschrieben:Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute dieser Gruppen mit fehlerhaft arbeitenden/eingestellten Geräten rumlaufen, einfach aufgrund der Tatsache, daß sie noch nie ein HG hatten und nichts anderes kennen.
Grundsätzlich hast Du mit Deiner Kritik ja recht und ich möchte auch nicht wissen wie viel theoretisches Potential dann aus allen möglichen Gründen in der Praxis nicht umgesetzt wird.

Zeitraubend ist sicherlich dass die Programmierung teilweise ein mühseliger "Trial and Error" Prozess ist. Man probiert z.B. am Montag ein etwas schärfer eingestelltes SoundRecover aus und in der schallgedämmten Kabine samt der etwas tieferen Stimme der Akustikerin klingt es auch ok. Dann fährt man in die Firma und nach 5 Min Gespräch mit hell klingenden Kolleginnen weiß man sofort dass es so nicht geht und was man am Freitag wieder umstellen wird 8-)

Was die Programmierung der Akustik betrifft kennt sich meine Akustikerin an sich schon ziemlich gut aus aber manche Sachen welche ich mir, z.B. für das Telefonieren, überlegt hatte wird sie möglicherweise einfach zum ersten Mal gemacht haben. Glaube nicht dass sie schon einen Kunden hatte der die Funktion DuoPhone gerne mit dem Programm T-Spule + Mik verknüpft haben wollte.

Digitale HG sind derzeit wie Autos bei denen die Motorsteuerung noch nicht programmiert wurde und der Mechaniker versucht dann diese je nach Motor und Anforderungen des Kunden zu programmieren. Das kann bei einem Tuningprofi gut klappen aber bei einem Wald- und Wiesenmechaniker auch in die Hose gehen. Eine Einspritzanlage ist Vergasern technisch in vielen Punkten überlegen aber die Programmierung ist viel schwieriger als die Abstimmung eines Vergasers wo man nur Düsen tauscht und als Werkzeug mit einem Schraubendreher auskommt.

Genau wie beim Auto gewöhnt man sich auch bei HG schnell an die schönen Features und eine Rückkehr zu analogen HG ist daher für mich nicht mehr wirklich vorstellbar. Wo ich mir für die Zukunft Verbesserungen erhoffe ist bei der Programmierung. Hier sollten sich auch die Hersteller überlegen wie sie den Erfolg möglichst stark vom Wissen des Akustikers und des Kunden abkoppeln und das Ergebnis von Einstellungen schneller überprüfbar machen können.

Gruß
santiago
Zuletzt geändert von santiago am 20. Feb 2014, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
Uli R.
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Re: Umstellung von analog auf digital

#25

Beitrag von Uli R. »

Ob die Einstellung gelingt oder nicht liegt zu allererst am Patienten. Nur wenn der Akustiker gut nutzbare Infos bekommt kann er optimal einstellen.
Es gibt Akustker mit Einfühlungsvermögen, aber kein Akustiker kann ohne gute Unterstützung vom Patient Wunder vollbringen.
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