Hier noch ein paar Ueberlegungen aus meiner Sicht:
Zunächst ein mal besteht der Zweck der "Befragungen" darin, die eigene Wissensbasis zu erweitern, mit deren Hintergrund eine Bachelorarbeit zum Thema "des sozialen Zusammenlebens, Problematiken und Hindernissen von gehörgeschädigten Menschen mit Fokus auf Menschen mit Cochlea Implantat" zu schreiben.
Also geht es meinem Verständnis zu Folge vor allem darum, mehr über die Probleme von
CI-Trägern (im Zusammenhang mit ihrer Hörschädigung) zu erfahren:
CLeue hat geschrieben:...um realistische empirische Daten über das Leben mit einem CI-Gerät zu sammeln, unter anderem darauf meine schriftliche Arbeit aufzubauen und das Thema der Hörschädigung mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen.
NinaM. hat geschrieben:Was will ich wissen?
CLeue hat geschrieben:...und komplett frei und eigenbestimmend berichten.
Vielleicht, "wo die befragten
CI-Träger (aus ihrer Sicht) der Schuh drückt".
Den Vorteil der geschilderten Vorgehensweise sehe ich darin, dass nicht explizit nach bestimmten Problemen (aber nach Problemen, nach meinem Gefühl) gefragt wird, sondern die Beteiligten selbst bestimmen können, worin sie diese sehen.
Vielleicht könnte man sagen, dass so Wissen über die Probleme von
CI-Trägern aus subjektiver Sicht gewonnen werden kann (und ein verdrängtes Problem, welches nicht erfasst wird, besteht ja aus subjektiver Sicht gar nicht).
Die Form des erfassten Wissens würde ich als "sehr weich" (episodisch, Erfahrungswissen) klassifizieren, was bei der Auswertung eine andere Vorgehensweise erfordern dürfte als bspw. in Bezug auf "harte Daten" (wird nach dem Alter gefragt, kann man ganz konkret schlussfolgern: "Die Summe der Alter aller Teilnehmer beträgt 673 Jahre", was zwar absolut korrekt ist, jedoch nicht unbedingt aussagekräftiger sein muss als das aus den Interviews (wie auch immer) extrahierte Wissen).
Der Knackpunkt könnte nun darin bestehen, wie man das in "subjektiven Erfahrungs- und Erlebnisberichten" abgelegte Wissen so extrahiert, verarbeitet und verdichtet, dass am Ende Aussagen von einer gewissen Relevanz und Stichhaltigkeit gewonnen werden können. Hierbei können auch "Wissen, Erkenntnisse" extrahiert werden, nach welchen gar nicht explizit gesucht wurde ("Neun von sechzehn Befragte gaben spontan an, ...").
Hierbei besteht dann das Problem der Klassifizierung von Aussagen, welche aus "eher unstrukturierten Daten" gewonnen werden.
CLeue hat geschrieben:Im Anschluss an die autobiografische Erzählung folgt ein Nachfrageteil und einige spezifische Fragen zur Hörschädigung oder auch Fragen, die im Laufe des Interviews und der eigenen Erzählung entstanden sind.
Dieser könnte dazu dienen, die Aussagen zwecks Möglichkeit zur besseren Klassifikation näher zu spezifizieren:
Coralie hat geschrieben:Du möchtest, dass jeder mal ein wenig aus seinem Leben plaudert, wie willst Du das denn auswerten?!
Beispielsweise berichtet einer über "Frustration bei Geburtstagsfeiern", zwei über "schlechtes Verstehen im Theaterbesuch" und fünf über "Isolation beim Geschäftsessen" etc.
Dies könnte man als "Probleme bei gesellschaftlichen Anlässen" klassifizieren. Das Nachfragen könnte dann dazu dienen, bspw. die Art und auch Intensität der Schwierigkeiten besser einzuordnen.
Es kann dann auch (nachträglich explizit) nach (implizit vorhandenen) Zusammenhängen gesucht werden bspw. zwischen diesen Aussagen selbst, zwischen diesen und aus dem spezifischen Frageteil gewonnenen Aussagen (z.B. dem Alter etc.) oer auch zwischen diesen und nicht gemachten Aussagen etc.
maryanne hat geschrieben:Ein Tipp: im zeitlichen Rahmen einer Bachelorarbeit können Interviews bestenfalls als Ergänzung eingebunden werden, eine wissenschaftliche Interpretation bzw. Aussagekraft ist da nicht möglich.
Ob diese (oder eine ähnliche) Vorgehensweise im Rahmen eine Bachelorarbeit realistisch ist, kann ich nicht beurteilen.
Meine Meinug ist allerdings, dass wissenschaftliche Erkenntnisse auch in weniger Zeit gewonnen werden können, als für eine Bachelorarbeit zur Verfügung steht.
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme