Wallaby hat geschrieben:habe manchmal das Gefühl, dass einige spätertaubte/spätschwerhörige teilweise hohe Erwartungen haben was ein HG leisten soll.
Und ich hab manchmal das Gefuehl das die Aussprache, von einigen Fruehhoergeschaedigten sehr schlecht ist, dabei ist das so einfach zu lernen. Das ist genauso Quatsch. Wir haben andere Anforderungen,ja, liegt aber auch daran weil wir viel mehr drauf angewiesen sind.
Ihr hattet 15 bis 20 Jahre Zeit euch Kommunikationsstrategien zu ueberlegen und zu entwickeln, natuerlich faellt euch da die Kommunikation ohne/mit eingeschraenktem Gehoer einfacher. Ihr habt das Glueck bereits ein Koffer mit alternativen Kommunikationswerkzeug dabei zu haben. Spaetertaubte haben sowas idR nicht, woher auch?
Das hat nichts mit Verherrlichung durch Erinnerung an "frueher hab ich so gut gehoert" zu tun oder sonst was, sondern das sich solche Kompetenzen in der Kindheit aehnlich wie Sprache viel schneller und besser erfassen lassen als im Erwachsenenalter.
Wallaby hat geschrieben:Es gibt GL und auch hochgradige schwerhörige die trotz HG/CI kein offenes Sprachverständnis haben oder je nach Situation an die Kommunikationsgrenzen gelangen und dennoch im Beruf egal, ob als Erziehern, Lehrern, Ärzte, im Büro etc. teilweise schaffen gut in jeweiligen Berufe zu arbeiten, da viele die Komunikationstaktik und auch weitere Hilfsmittel nutzen.
Oder aber sich entsprechend spezialisiert haben. Gibt ja auch Schwerpunktbereiche. Als SH mit Schwerpunkt Englisch ist das was anderes als bspw Sport. Letztlich bereitet man sich als SH sein Leben lang mit dem Wissen drauf vor "Ich bin SH, das kann ich, das kann ich kompensieren und so funktioniert das trotzdem" und nicht "Ich lerne einen Job beende die Schule und stehe ohne alles da, weil ich 50% meines Hoervermoegens auf dem rechten Ohr verloren hab.". Dann wird von einem erwartet (anscheinend) das man ueber Nacht wie ein Superheld auf einmal Faehigkeiten erwirbt fuer die andere 20 Jahre Zeit haben sie zu entwickeln.
Wallaby hat geschrieben:Es ist auch bekannt, dass nicht jeder im Job schafft, da oft an Grenzen stösst, wenig Verständnis vom Kollegen bekommt oder was auch immer.
Soviel zu der Kommunikation im Job als Hörgeschädigte.
Der Punkt ist das es nicht um jeden Job geht, sondern deine Berufung/Traumjob. Das ist ein Unterschied weil die Motivation eine ganz andere ist.
Die Kollegen koennen in jedem Job scheisse sein, wer danach seinen Beruf auswaehlt macht was falsch.
Wallaby hat geschrieben:Kenne div. Hörgeschädigte sei es im Freundes-/Bekanntenkreis oder auch in Reha, wie man dann erzählt bekommt wie schlcht die hören/verstehen tun, obwohl "nur" leicht-/mittelgradig schwerhörig sind oder "noch" einseitig gutes Gehör haben und in privater komunikation dann sehen wie gut viele dann die Kommunikation im Störlärm verstehen können, in div situationen telefonieren tun, wo ich selbst trotz cis nicht immer verstehen kann.
SH ist immer Subjektiv, ich finde das diskutieren von Audiogrammen ziemlich nutzlos aber gut. Letztlich, und das ist der Punkt, geht es nicht darum das alle auf Stand X sein. Nur weil Person A keine bessere Versorgung bekommen kann, darf sie keiner haben?
Wallaby hat geschrieben:naja jeder sollte schauen wo seine Grenzen sind und dies auch lernen zu akzeptieren. Denn zwischen hören und verstehen können liegen oftmals welten. Da hilft je nach Audiogrammwerte das beste HG und erst recht ohne weitere Hilfsmittel nicht um das verstehen zu verbessern. Hier sollte dann Komunikationstaktik gelernt werden.
Wo finde ich die Radioaktive Spinne denn die mich beissen muss zum erlernen ueber Nacht? Zusaetzlich zum Job hab ich dafuer definitiv keine Zeit.
Wallaby hat geschrieben:Ich finde schade, dass auf uns CI Träger angegangen wird, wenn wir als ehemalige HG Träger etwas beisteuern tun. Es ist immer einfacher gegen CI Träger zu kritisieren
Es wurde in keinsterweise generell gegen
ci kritisiert. Davon mal ab machst du es dir ganz schoen einfach CIler als Opfer darzustellen und spaeterSH als verwoehnte Goeren.