Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

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schwester
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Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#1

Beitrag von schwester »

Liebes Forum,
meine Schwester hat mit gestern endlich mal ein entscheidendes Stichwort zu ihrer zunehmenden Schwerhörigkeit durchgegeben: Ursache wären beschädigte oder fehlende Haarzellen.

Weiter sagte sie, dass keinerlei Therapie/Hörgeräte/Operationen usw. helfen könnten, das Hörvermögen zu verbessern. Das Ganze sei "ausweglos".

Sie hat ein Hörgerät, sogar ein relativ neues (ca. 1 Jahr alt), das aber nur "Brei" verursacht, wie sie sagt.

Meine Schwester spricht nicht darüber. Mir/uns liegen auch keine genaueren Details vor. Außerdem hat sie ein Turner Syndrom.

Meine Frage ist nun aber: Lässt sich die Situation trotz beschädigter/fehlender (?) Haarzellen wirklich durch nichts verbessern?

Vielleicht hat sie ja etwas falsch verstanden .... ich möchte ihr so gern helfen.

Vielen Dank euch allen!

Liebe Grüße,
Gerhard_R
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#2

Beitrag von Gerhard_R »

turner syndrom ist nur ein X Chromosom? Darüber weiss ich nicht viel und dessen Auswirkung.

Zum Thema Harrzellen, da gibt es imemr mal Studien und Versuche, aber noch keine Lösungen.

Zum Thema Sprachbrei, Geduld, ettliche Termine beim Akustiker, Otoplastik auf den Hörverlust anpassen, entweder offen, oder vlt doch besser geschlossen, oder die größe der Durchbohrung ändern.

Und dann nochmal Geduld und ettliche Termine beim Akustiker, da gibt es zig Einstellungen, das ist schwer am Anfang, aber man muss drann bleiben.

Einstellen lassen, Hörtagebuch, welche Situation bereiten Schwierigkeiten. Welche Geräusche hören sich komisch an.

Sich mit dem Frequenzgang beschäftigen, welche Frequenz hört sich wie an, Sinuston über ettliche Frequenzen auf youtube.

Darüber ermittlen welche Frequenzen in wlechen Situationen vlt zu dominant erscheinen, oder welche Fehlen könnten.

Sie muss anhand des aktuellen Klangbildes der HG, dem Akustiker sagen können welche frequenzberreich ihr womöglich Probleme bereiten, bzw. welche Geräsuche, Wörter in welchen Situationen.

da ist auch sehr viel eigenarbeit gefordert, man muss sich gut artikulieren.
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rabenschwinge
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#3

Beitrag von rabenschwinge »

hmmm, ich bin mir nicht ganz sicher, aber setz mal den Link:http://www.hoerimplantat-zentrum-rechts ... earing.htm Ein CI müsste eigentlich gehen.
Gerhard_R
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#4

Beitrag von Gerhard_R »

hmm vlt nochmal genaue Fragen:

Ein HG? Also nur einseitig?

zunehmende Schwerhörigkeit? Wie weit fortgeschritten? fast taub? dachte eher mittel bis stark schwerhörig mit fortschreitendem Abfall.

weil jeder Schwerhörige hat fehlende bzw. beschädigte Haarzellen. Es kommt auf den Grad an.
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Wallaby
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#5

Beitrag von Wallaby »

Hallo,

es wäre besser, wenn man etwas mehr über die Schwester schreibt. Seit wann schwerhörig, wie alt ist sie, kann Sie die Geräusche/Frequenzen etc. beschreiben. Hatte Sie mind. 3 verschiedene HG ggf. auch mehr getestet bevor Sie für ein HG entschied. Wie sieht Audiogrammwerte aus etc.
Wie Du jetzt merkst, ist das ganze komplexer als nur zu erwähnen, sie hört schlecht.
Zwischen hören und verstehen können Welten liegen!

Falls Sie hochgradig schwerhörig sein sollte und mit div. HG nicht klar kam, dann kann man immer noch über ein Cochlear Implantat (CI) nachdenken. Aber hierbei muss betreffende Person selbst wollen und darf kein Druck ausgeübt werden, weil mit CI implantieren lassen auch nicht getan ist. Nach der OP wird Hörtraining gemacht, die Prozessoren müssen regelmäassig nachjustiert werden und betreffende Person muss selbst Geduld haben, motiviert sein etc.

Bei HG als auch CI, können die (Miss)erfolge, Erwartungen bei jedem sehr unterschiedlich ausfallen. Es gibt nur Prognossen was man evtl. erwarten kann, jedoch kann niemand garantieren inwiefern die jeweiligen HG bzw. CI trägern davon profitieren werden.

Gruß
Wallaby
Lchtschwrhrg
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#6

Beitrag von Lchtschwrhrg »

Hallo Schwester,
zunächst mal - genau genommen kann immer nur der betroffene Mensch sich selber helfen - indem er hier bei Schwerhörigkeit nach Hilfe bei einem HNO bzw und Akustiker sucht. Die Anderen um die/den Betroffenen rum können nur dadurch helfen, diesem Schritt, sich Hilfe zu suchen , nicht im Wege zu stehen.
Wie und womit der/dem Betroffenen geholfen werden kann, sagt zunächst der Arzt mit Hörtest und einer Diagnose oder bereits der Akustiker mit einem Hörtest. Daas Ohr hat mehrere Bereiche - einer davon ist das Innenohr - dort sind in der Flüssigkeit der Hörschnecke die Hörzellen mit ihren Hörhärchen - Jeder Schallimpuls, der von Außern über Trommelfell, Hammer Amboss und Steigbügel auf die Membran der Hörschnecke schlägt, lässt die Flüssigkeit wie die Brandung im Meer über diese Hörhärchen rollen - die Hörzelle registiert die Bewegung und nimmt so den Schall war, Die hörzellen reagieren aber nicht auf jeden Schall, sondern nur bestimmte Frequenz- damit wird klar, welche Zelle leitet ein Signal über den Hörnerv an Hirn - ah, die zelle für die Fequenz...chickt ein Signal - da wir erstmals "gehört" und umgesetzt "was" ,"Wie" - Sprachschall ans Auswertungszentrum im Hirn geschickt, um zu verstehen. Diese Hörhärchen nutzen sich nun mal mit der Zeit und auch der Beanspruchung ab. Das heißt, es reicht nicht mehr der "Normal"-Schall, der durchs Ohr reinkommt, um das Signal auszulösen. An der Stelle setzt nun ein Hörgerät an, indem es - in der Anpassung des HG genau für diejenigen Frequenzbereiche angepasst wird, für die das Schallsignal verstärkt werden muss, um wahrgenommen zu werden.

Ob das nun bei Deiner Schwester hilft oder nicht, das kann so einfach nicht gesagt werden, da Hören und Verstehen sehr komplexe Vorgänge sind. Allerdings ist man heute mit den Digitalen Geräten so weit, dass ziemlich viel wieder korrigiert werden kann. An der Grundursache der abgenutzten Härchen ändert das aber nichts, da stimmt die Aussage Deiner Schwester schon. (Sonst bräuchte es ja auch keine HGs, wenn man wieder einfach "so" hören könnte.)
fast-foot
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#7

Beitrag von fast-foot »

Hallo schwester,

hier meine Sichtweise:

Zunächst einmal zur Klarstellung:
Gerhard_R hat geschrieben:weil jeder Schwerhörige hat fehlende bzw. beschädigte Haarzellen. Es kommt auf den Grad an.
Falsch. Das hängt von der Art der Schwerhörigkeit ab.
Lchtschwrhrg hat geschrieben:Diese Hörhärchen nutzen sich nun mal mit der Zeit und auch der Beanspruchung ab. Das heißt, es reicht nicht mehr der "Normal"-Schall, der durchs Ohr reinkommt, um das Signal auszulösen. An der Stelle setzt nun ein Hörgerät an, indem es - in der Anpassung des HG genau für diejenigen Frequenzbereiche angepasst wird, für die das Schallsignal verstärkt werden muss, um wahrgenommen zu werden.
Na ja, mit einer blossen Verstärkung alleine ist es nicht getan, da auch das Auflösungsvermögen abnimmt, welches durch diese alleine nur bedingt verbessert oder gar verschlechtert werden kann.
Dies könnte auch folgende Aussage erklären:
schwester hat geschrieben:Sie hat ein Hörgerät, sogar ein relativ neues (ca. 1 Jahr alt), das aber nur "Brei" verursacht, wie sie sagt.
Auch können durch die zusätzliche Verstärkung weitere Schäden entstehen, welche eben die bereits erwähnten Haarsinneszellen, jedoch auch Hörnerv und Hirn (bis ins Sprachzentrum) weiter schädigen können (hier weiss man leider noch nicht genau, wie sich eine Hörgeräteversorgung diesbezüglich auswirkt, da zu wenig Interesse an intensiver Forschung im Sinne der Betroffenen besteht).
schwerter hat geschrieben:Meine Frage ist nun aber: Lässt sich die Situation trotz beschädigter/fehlender (?) Haarzellen wirklich durch nichts verbessern?
Wenn wirklich eine Schädigung von Haarzellen vorliegt (einigermassen einfach diagnostizieren lässt sich dies nur für die OHCs), dann ist zunächst ein mal eine Hörgeräteversorgung indiziert. Allerdings bringt diese nichts mehr bei einem "Totalausfall" der inneren Haarzellen; dieser scheint jedoch (noch) nicht vor zu liegen, da immerhin noch gehört wird.

Welche Therapie genau von Nutzen sein könnte, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Die Frage lautet auch, welche Ergebnisse Sprachtests ergeben.

Allenfalls könnte eine CI-Implantation das Hörvermögen verbessern - hierzu müsste jedoch eine Indikation vorliegen (das heisst unter anderem der Grad der Schwerhörigkeit ausreichend weit fortgeschritten sein muss und darüber hinaus, dass keine Schädigung der retrocochleären Hörbahnen ("ab dem Hörnerv"), welche den Erfolg in Frage stellt, vorhanden sein darf.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
rabenschwinge
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#8

Beitrag von rabenschwinge »

Wobei, gerade bei Dingen wie dem CI muss der Wille und die Bereitschaft vom Betroffenen dazu da sein, es anzunehmen und zu akzeptieren.
schwester
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#9

Beitrag von schwester »

Liebes Forum,
ich habe hilfreiche Antworten bekommen, vielen Dank! Vor allem, dass das Hören mit Hörgerät ein mühsamer Lernprozess mit Kontrollbesuchen und Feinabstimmungen ist, hätte ich (als Laie) nie erwartet.
Meine Schwester hatte ich direkt darauf angesprochen. Sie hat wohl gar keine Feinjustierung mitgemacht, da sie auch beruflich stark eingebunden ist, nie fehlt & nicht fragen möchte, mal früher zu gehen z.B.
Meine Schwester ist 56 Jahre alt. Zunehmende Schwerhörigkeit seit ca. 25 Jahren schleichend; die letzten 5-10 Jahre massiver.
Ohne jegliche Umgebungsgeräusche ist das Hören manchmal mit Mühe zufriedenstellend; wenn auch selten im ersten Anlauf. Es sind beide Ohren betroffen. Ich glaube, beide werden auch versorgt.
Sie hat leider richtig schwere Depressionen über dem fiesen Nichthören, ich bekomme kaum etwas aus ihr heraus ("ist doch egal". "Da kann man nichts mehr machen" ;-((((((((

PS: Was das Turner Syndrom anbelangt, so ist Schwerhörigkeit dort ein verbreitetes Problem, was aber oft mit der starken Verknöcherung der einzelnen Knöchelchen zusammenhängen soll, was dann echt schwer zu therapieren/auszugleichen ist. Jedenfalls geht es fast nur um diese Thamtik in dortigen Foren, die ich entdeckt habe. Insofern war ich über den Begriff "Haarzellen" ganz froh – aber auch dieses Thema ist ja sehr individuell und ohne genaue Daten und Lokalisation der Schädigung kann man da sicher kaum etwas raten.

Ci klingt intressant, da gucke ich noch einmal.

Danke euch! Liebe Grüße,
schwester
rabenschwinge
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#10

Beitrag von rabenschwinge »

Schwer hören zu können kann einsam machen und wer an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird bekommt leichter Depressionen.

Ist Deine Schwester wegen der Depressionen in Behandlung?
KatjaR
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#11

Beitrag von KatjaR »

Rückzug ist leider eine der verbreitetesten Strategien bei Schwerhörigkeit, aber das verstärkt natürlich die depressive Symptomatik noch viel mehr. 2 Sachen würde ich deiner Schwester dringend empfehlen. 1. eine adäquate Versorgung der Schwerhörigkeit, dazu gehört eine professionelle Diagnostik nicht nur bei einem niedergelassenen HNO. Danach entweder angemessene Hörgeräteversorgung inkl. Gewöhnun gund Feineinstellung. Sollte das nicht zu einem offenen Sprachverständnis führen, bleibt je nach Ursache der Schwerhörigkeit nur OP. 2. würde ich ihr den Besuch einer Selbsthilfegruppe anraten, das Verständnis was Hör-und vor allem Verstehensprobleme bringen können, findet man im guthörenden sozialen Umfeld meist nicht, was einer der Punkte ist die sehr stark belasten können. Das Gefühl damit nicht alleine zu sein, von anderen lernen wie man offen und konstruktiv damit umgehen kann, dass man trotz Hörschädigung aber auch ein gutes Leben führen kann un d auch viel gemeinsam lachen kann, sind Erlebnisse die oft helfen können. Auch eine Rehabilitation wäre mal eine gute Sache glaube ich. Rendsburg, Bad Nauheim, St Wendel, Bad Oeynhausen, bieten Rehas speziell für Hörgeschädigte an. Alles Gute für deine Schwester, aus welcher Gegend kommt ihr denn, vielleicht gibt es in der Nähe ja gute Anlaufstellen. Gruß Katja
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rabenschwinge
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#12

Beitrag von rabenschwinge »

Katja, ich würde da auch noch einen Psychologen vs. Psychiater hinzuziehen um die Depressionen ebenfalls abzudecken und unter Kontrolle zu haben.
KatjaR
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#13

Beitrag von KatjaR »

Das würde ich erst im 2. Schritt tun Rabenschwinge, da die Symptomatik aus meiner Sicht eher eine Anpassungsstörung ist, also eine Schwierigkeit sich mit einem kritischen Lebensereignis konstruktiv auseinander zu setzen. Leider fehlen den meisten niedergelassenen Therapeuten die Kenntnisse über die Zusammenhänge zwischen einer Hörschädigung und einer depressiven Symptomatik. In einer Reha findet man die eher. Aus meiner Sicht muss man erstmal versuchen das Problem lösungsorientiert anzugehen und danach bestehende Probleme kann man später immer noch therapeutisch versuchen zu bewältigen.
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#14

Beitrag von rabenschwinge »

Okay, da hast Du recht.

Wie kommt man an die Reha ran, Katja? Wen muss man ansprechen, eher den HNO oder eher den Hausarzt? Und worauf sollte man achten bei der Auswahl der Reha-Einrichtung?
pascal2
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#15

Beitrag von pascal2 »

Ach Katja, du glaubst nach an die schöne, gute Welt ?
In der Reha hat man nur einen einzigen realen Auftrag.
Den Behinderten daran zu hindern, der Allgemeinheit auf der Tasche zu liegen und ihn statt dessen in Arbeit zu bringen oder in Arbeit zu halten.
Das ist alles, was der Auftrag der Reha ist, sonst gar nichts.
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
KatjaR
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#16

Beitrag von KatjaR »

HNO würde ich empfehlen, damit die Hörproblematik auch im Mittelpunkt steht und nicht Psychosomatik. Bei der Auswahl kommt es etwas darauf an was im Mittelpunkt stehen soll. Für soziale Fragen, Umgang mit Hörschädigung würde ich Rendsburg empfehlen, steht mehr der psychologische und medizinische Bereich im Vordergrund eher St Wendel, Bad Nauheim. Tinnitus würde ich Bad Arolsen empfehlen, am besten schaut man sich mal die Kliniken und ihre Profile an, was einen anspricht und so, das ist ja auch sehr individuell. Auch Entfernung, will man um die Ecke oder besser weiter weg. Wichtig bei Beantragung ist zu begründen warum diese Art der Reha stationär so wichtig ist, was da gemacht werden kann, was ambulant nicht geht. Sonst bekommt man meist eine Ablehnung.
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pascal2
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#17

Beitrag von pascal2 »

KatjaR hat geschrieben:Tinnitus würde ich Bad Arolsen empfehlen
Denen habe ich letzt geschrieben, die meinten, ich soll zu Dr. Zeh gehen.
Garantiert nicht...........
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KatjaR
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#18

Beitrag von KatjaR »

Persönliche Gründe? ;-) Man muss auch nicht nur weil man eine CI hat in eine CI-Reha, wenn Problemschwerpunkt Tinnitus ist und nicht das Hören mit CI. Das verstehen aber viele nicht.
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#19

Beitrag von rabenschwinge »

Pascal, Sinn und Zweck einer Reha ist Dein Arbeitsvermögen zu erhalten oder wieder herzustellen. Erwerbsminderungsrente ist da echt der letzte Weg.
Anders verhält es sich im Jugendbereich ( Aufbau mit Ziel möglichst autonom im späteren Leben unterwegs sein zu können , Weg ebnen in Richtung KiGa, Schule, Berufsausbildung ) oder im geriatrischen Bereich ( Erhalt und evtl. Ausbau der noch vorhandenen Fähigkeiten) unterwegs.
pascal2
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#20

Beitrag von pascal2 »

Genau, persönliche Gründe, auch wenn viele über ihn jubeln, ich hab seine wahre Gesinnung schriftlich erfahren dürfen.
Da beschreibt er seinen Auftrag, den der Reha ganz klar, wie oben von mir beschrieben.
In der Tat, das hat mir Bad Arolsen so geschrieben.
Dafür haben sie sogar ihren Psychologen bemüht.
Obwohl ich ganz klar geschrieben habe, dass der Tinnitus mein Hauptproblem ist, der mich seit Jahren nicht mehr richtig schlafen lässt.
Nach Bad Nauheim, bringen mich keine 10 Pferde.
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#21

Beitrag von KatjaR »

Ich habe mal ein Praktikum in St Wendel gemacht Pascal, da habe ich das anders erlebt. Natürlich haben auch die von der Rentenversicherung den Auftrag sich vor allem um den Erhalt/Wiederherstllung der Erwerbsfähigkeit zu kümmern, ich habe es aber so erlebt, dass der Mensch im Fokus steht. Ähnliches habe ich auch schon von Bad Arolsen gehört und auch von Rendsburg. Ich selbst war ein eiziges Mal mit CI in Reha, das war noch in Bad Berleburg, hat mir auch sehr gut getan. Musst ja nicht nach Bad Nauheim.
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#22

Beitrag von pascal2 »

rabenschwinge hat geschrieben:Pascal, Sinn und Zweck einer Reha ist Dein Arbeitsvermögen zu erhalten oder wieder herzustellen. Erwerbsminderungsrente ist da echt der letzte Weg.
Das wird aber nie deutlich gesagt.
Es wird immer behauptet, dass sie einem helfen wollen.
Was schlicht gelogen ist.
Wenn es für jemanden besser ist nicht mehr zu arbeiten, weil ihn das mit seiner Behinderung fertig macht, denn ist es besser wenn er nicht mehr arbeitet.
Bei früheren Generationen war das auch kein Thema, als es noch die Berufsunfähigkeitsrente gab.
Warum sollen heute schwerbehinderte um jeden Preis arbeiten ?
Wo Deutschland Gewinne erwirtschaftet wie noch nie ?
Weil der ganze Staat von Geiz und Gier zerfressen ist ?
Weil die Oberschicht und die Regierenden ihren verreckten Hals nicht voll genug kriegen ?
Dafür sind Leute die diesen Auftrag mit Leben füllen natürlich wichtig !
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
rabenschwinge
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#23

Beitrag von rabenschwinge »

Pascal, ich würde so gern arbeiten gehen. Kann es aber nicht weil ich keine 3 Stunden am Stück am Tag belastbar bin.

Was evtl. gehen würde wäre eine Behindertenwerkstatt. Da muss ich nochmal schauen ob und wie das geht.
pascal2
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#24

Beitrag von pascal2 »

Und von was lebst du Rabenschwinge ?
Von Hartz4 ?
Wäre es dir vor der Rentenreform so ergangen, hättest du eine Rente, von der du leben könntest.
Eine Rente, die die vorigen Schwerbehindertengenerationen noch würdig leben liessen.
Das ist der Unterschied.
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Re: Haarzellen Ursache f. Schwerhörigkeit – gibt es wirklich keine Besserung mehr?

#25

Beitrag von KatjaR »

Das ist halt Auftrag einer Reha-Klinik, dafür werden die bezahlt. Was ja nicht heißt, dass das immer von Erfolg gekrönt ist. Ich stimme dir zu, dass es früher den Menschen einfacher gemacht wurde behinderungsbedingt in Rente zu gehen, und ich kenne auch viele Hörgeschädigte die krankheitsbedingt ausgeschieden sind, das muss dann aber schätze ich auf anderen Wegen passieren. Problem ist ja auch dass es nicht drauf ankommt was besser für einen ist, arbeiten oder nicht, sondern ob man überhaupt nicht mehr in der Lage dazu ist, eine Tätigkeit auszuüben. Ich drücke dir die Dauen dass du für dich einen guten Weg findest.
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