Hier meine Sichtweise:
akopti hat geschrieben:Ein Hörgerät hat einen Stromverbrauch von ca 1,2mA.
Eine Batterie der häufigsten Battereigröße 13 = 180mAh oder 312= 310 mAh. Damit kommt läuft ein HG ca 170-270 Std.
Mit Akku 312= 22mAh oder 312 = 30mAh
Damit läuft ein HG dann ca 20-27 Std.
Handy-Akku ca 3000 mAh
Damit läuft ein Handy auch mal gerade 20 Std.
Ach ja, der Handyakku ist fast 8000% größer.
Die Spezialität des HG-Chips ist auch mit extrem wenig Strom eine Super Leistung zu bringen.
Und jetzt kommt bitte nicht, dass die Mehrheit der Kunden für deine Lösung so was tragen würden...
Meine Lösung* benötigt ein weit kleineres Gerät etc. (siehe unten).
*) welche Hardware für die Umsetzung erforderlich wäre, ist natürlich nur ein einfaches Teilproblem
Ohrenklempner hat geschrieben:Es hätte mehr Rechenleistung und eine höhere Batterielebensdauer. Ein Taschengerät mit digitaler Signalverarbeitung könnte viel mehr leisten als ein herkömmliches Hörgerät.
Eine Lösung wäre ja auch, die Rechenleistung aufs Smartphone auszulagern, da ja ohnehin fast jeder eins mit sich herumträgt. Dazu sind aber die Funktechniken noch nicht ausgereift, da die Zeitverzögerungen bei der Signalübertragung (noch) viel zu hoch sind.
Na ja, besser wäre meiner Ansicht nach eine Chipplattform, welche "für die zu lösenden Aufgaben massgeschneidert ist" (Signalverarbeitungsalgorithmen u.v.a. mehr (ich möchte keine Details verraten), Signalübertragung etc. Dann natürlich die Energieversorgung, allenfalls auch für die Hörer (für eine bedeutend bessere Qualität (es ist ein hohes Steigerungspotential vorhanden) dringend erforderlich).
Die Einheit ist bedeutend kleiner als ein Smartphone in der üblichen Grösse und kann auch daran befestigt werden.
Am "Hörgerät selbst" (bzw. was davon übrig bleibt respektive am Hörer) nur der Chip für die Verbindung und allenfalls für ein schnelles Rückkoppelungsmanagement ("eher Luxus"). Wenn man allerdings Kabel für die Stromversorgung verwendet, kann man gerade so gut auch für die Uebertragung der Informationen tun.
Abgeshen davon möchte ich noch auf folgende Information verweisen:
https://www.sonova.com/de/features/sono ... eless-chip
Ich zitiere:
"SWORD funktioniert nahtlos mit den proprietären 2,4-GHz-Wireless-Protokollen, einschliesslich AirStream™ Technologie, und bietet damit eine neue Plug-and-Play-Lösung für qualitativ hochwertiges Fernsehen in hervorragender Stereo-Klangqualität1. Dieser bahnbrechende Chip kommt erstmals im Phonak Audéo™ B-Direct Hörgerät zum Einsatz und ermöglicht ein wirklich freihändiges Telefonieren."
Die sich ergebenden Möglichkeiten werden dann für "alles Mögliche" genutzt, nur nicht für die Realisierung wirklich sinnvoller Lösungen (ich wundere mich einfach über die Prioritäten, welche gesetzt werden, respektive tue dies eben nicht - dies möchte ich nicht weiter ausführen).
Ohrenklempner hat geschrieben:Off-Topic:
Signia (Siemens) schafft es mit e2e Wireless 3.0 immerhin, dass ein Hörgerät den Schall auffängt, komprimiert, ans Gegenohr sendet und er dort verarbeitet wird. Das geht so schnell wie der Schall von einem Kopfende zum andern braucht, also unter einer Millisekunde. Normales Bluetooth braucht ca. 100 Millisekunden für die Übertragung in die eine Richtung, und dann nochmal 100 Millisekunden für den Rückweg. Das ist für die Ansprüche eines Hörgeräts nicht akzeptabel. Auch neuere Ansätze der Bluetooth-Übertragung mit deutlich geringeren Latenzzeiten (ca. 10 ms) sind noch nicht schnell genug.
Ich denke, dass Latenzen von höchstens einer Millisekunde kein Problem darstellen würden (siehe oben).
Ohrenklempner hat geschrieben:Es gibt also drei Optionen:
1. Rechenleistung und Batterie in einen extra Kasten auslagern
2. Rechenleistung ins Smartphone auslagern
3. Alles bleibt so, wie es ist.
Auch wenn ich bei weitem kein Konservativer bin, ist Option 3 die derzeit vernünftigste.
Zu 1.: Das wäre kein "Kasten", sondern ein Teil, das so klein ist, dass das Problem des Verlegens bedeutend grösser ist als das des "Herumschleppens".
zu 2.: Massgeschneiderte Chipplattformen in eingenem Gehäuse (welches auch die Energieversorgung und die Hardware für die W-Lan-Funktionalität beeinhaltet) wären vermutlich die bessere Lösung - könnten jedoch bspw. ans Smartphone geklemmt werden.
Zu 3.: Ab welchem Zeitpunkt ist dies denn nicht mehr die vernünftigste Lösung?
Gruss fast-foot