Hallo an alle, die meinen Beitrag finden!
Ich heiße Nadine, bin 25 Jahre, studiere Sozialwissenschaften und schreibe gerade an meiner Diplomarbeit.
Meine Arbeit dreht sich, grob ausgedrückt, um das Erkennen beruflicher Integrationsschwierigkeiten. Also ich schreibe keine Arbeit zum Thema Schwerhörigkeit, das Thema nimmt jedoch einen bestimmten Platz ein.
Ich hätte eine große Bitte (würde dafür auch Interessierten gerne meine Diplomarbeit zur Verfügung stellen):
Meine Frage:
Welche Tätigkeiten kann man nicht mehr ausführen, wenn man einseitig taub ist (und man zuvor gehört hat)?
Oder welche Einschränkungen hat man dadurch?
Ich weiß, dass man dann nicht mehr zum Polizeidienst oder zum Bahndienst zugelassen wird.
Gibt es aber noch mehr Einschränkungen (stereo hören,ect)? Auch die ganz persönlichen Einschränkungen, die primär nichts mit dem Beruf zu tun haben.
Die Frage mag für euch simple klingen und ihr seit vielleicht schon oft danach gefragt worden.
Ich bin für jeden Hinweis dankbar.
Da ich selbst nicht hörgeschädigt bin, kann ich es überhaupt nicht erahnen, wie es ist, wenn man einseitig ertaubt ist. (Ich habe mir zwar schon mal ein Ohr zugehalten, die Einschränkungen waren minimal, aber es ist mit Sicherheit nicht zu vergleichen.)
Wie gesagt, wäre ich für Hilfe sehr dankbar.
Liebe Grüße
Nadine (nadine.schneider3@gmx.net)
Einschränkungen durch einseitige Taubheit?
Re: Einschränkungen durch einseitige Taubheit?
Man kann nicht Richtungshören. Ein Kind, was "nur" einseitig taub ist muss auch nicht in eine Integrationsklasse oder so. Das ist alles. Man kann jeden Beruf ausüben... Das mit der Polizei und mit der Bahn ist mir neu...ich wüsste nicht, warum man das angeben müsste.
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[Editiert von Jana am: Donnerstag, Juni 21, 2007 @ 21:00][/size]
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[Editiert von Jana am: Donnerstag, Juni 21, 2007 @ 21:00][/size]
Jana
Re: Einschränkungen durch einseitige Taubheit?
Auch hier gibt es Ausnahmen.Erstellt von Jana
Ein Kind, was "nur" einseitig taub ist muss auch nicht in eine Integrationsklasse oder so.
Ich hatte in meiner Klasse in der SH-Schule einen Klassenkameraden der "nur" eineitig taub war. Es saß immer ganz außen, mit dem normalhörenden Ohr zu uns restlichen Schülern, das taube Ohr nach außen gewandt.
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Re: Einschränkungen durch einseitige Taubheit?
Hallo Nadine,
versuche es mal im Pinboard des Schwerrhörigennetzes, da triffst Du eher auf Erwachsene mit einseitiger Taubheit.
Ich war fast zwei Jahre einseitig taub, aber auf der andern Seite auch sehr stark schwerhörig. Mir war besonders lästig, dass ich immer den Kopf verrenken musste, damit das richtige Ohr der Schallquelle zugewandt ist. Das war echt belastend, besonders wenn man es anders kennt. Die Auswirkung der sowieso bestehenden Schwerhörigkeit war aber größer als die Unangenehmlichkeiten durch die einseitige Taubheit.
Gruß
Andrea
versuche es mal im Pinboard des Schwerrhörigennetzes, da triffst Du eher auf Erwachsene mit einseitiger Taubheit.
Ich war fast zwei Jahre einseitig taub, aber auf der andern Seite auch sehr stark schwerhörig. Mir war besonders lästig, dass ich immer den Kopf verrenken musste, damit das richtige Ohr der Schallquelle zugewandt ist. Das war echt belastend, besonders wenn man es anders kennt. Die Auswirkung der sowieso bestehenden Schwerhörigkeit war aber größer als die Unangenehmlichkeiten durch die einseitige Taubheit.
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Einschränkungen durch einseitige Taubheit?
Hallo Nadine,
seit einem Hörsturz vor 1,5 Jahren bin ich einseitig an Taubheit grenzend schwerhörig.
Meine Einschränkungen ganz konkret) :
* Das Richtungshören
-ich höre meistens nicht, woher ein Auto kommt (in manchen Situation nicht ganz ungefährlich)
-wenn unser mobiles Telefon nicht in der Station ist, finde ich es i.d.R. nicht wenn's bimmelt.
-Im Büro kann ich nicht feststellen, welches Tel. gerade klingelt... u.s.w....
* Das Problem mit "dem Kopf drehen"
-Wenn ich nicht regelmäßig Schultergürtelgymnastik mache , habe ich echte Probleme mit der Halswirbelsäule
* Nun ja, sich im "engen Kreis" unterhalten fällt auch flach.....diejenigen, die mehr auf der geschädigten Seite stehen kann ich nicht verstehen. Und wenn's Leute sind, die mein Handycap (schreibt man das so? ) nicht kennen....denen muss man sich immer erklären......auch ziemlich nervig
*Telefonieren im Job
-Ich bin Rechtshänderin. Vor dem Hörstürz habe ich mit der linken Hand das Tel. gehalten und mit rechts geschrieben. Jetzt muss ich mit der linken Hand den Hörer ans rechte Ohr halten wenn ich mir Notizen machen muss, das ist einfach umständlich und verursacht bei vielem Telefonieren Rückenschmerzen.
*Die Musik
Ich singe schon lange in einem kleinen Ensemble. Seit dem Hörsturz kann ich nicht mehr beurteilen ob's schön klingt oder nicht....hm...aber das Problem hätten sicher auch beidseitig schwerhörige
Nun ja, und stereo ....ist nicht mehr
Ich hoffe, es hilft dir ein wenig
Gruß
Andrea
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[Editiert von Andy am: Freitag, Januar 27, 2006 @ 20:26][/size]
seit einem Hörsturz vor 1,5 Jahren bin ich einseitig an Taubheit grenzend schwerhörig.
Meine Einschränkungen ganz konkret) :
* Das Richtungshören
-ich höre meistens nicht, woher ein Auto kommt (in manchen Situation nicht ganz ungefährlich)
-wenn unser mobiles Telefon nicht in der Station ist, finde ich es i.d.R. nicht wenn's bimmelt.
-Im Büro kann ich nicht feststellen, welches Tel. gerade klingelt... u.s.w....
* Das Problem mit "dem Kopf drehen"
-Wenn ich nicht regelmäßig Schultergürtelgymnastik mache , habe ich echte Probleme mit der Halswirbelsäule
* Nun ja, sich im "engen Kreis" unterhalten fällt auch flach.....diejenigen, die mehr auf der geschädigten Seite stehen kann ich nicht verstehen. Und wenn's Leute sind, die mein Handycap (schreibt man das so? ) nicht kennen....denen muss man sich immer erklären......auch ziemlich nervig
*Telefonieren im Job
-Ich bin Rechtshänderin. Vor dem Hörstürz habe ich mit der linken Hand das Tel. gehalten und mit rechts geschrieben. Jetzt muss ich mit der linken Hand den Hörer ans rechte Ohr halten wenn ich mir Notizen machen muss, das ist einfach umständlich und verursacht bei vielem Telefonieren Rückenschmerzen.
*Die Musik
Ich singe schon lange in einem kleinen Ensemble. Seit dem Hörsturz kann ich nicht mehr beurteilen ob's schön klingt oder nicht....hm...aber das Problem hätten sicher auch beidseitig schwerhörige

Ich hoffe, es hilft dir ein wenig
Gruß
Andrea
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[Editiert von Andy am: Freitag, Januar 27, 2006 @ 20:26][/size]
1. kommt es anders und
2. als man denkt
2. als man denkt
Re: Einschränkungen durch einseitige Taubheit?
Oh, dass ist ja wirklich interessant. Ich wollte jetzt nur mal für diejenigen Eltern was schreiben, die vielleicht ein kleines Kind haben und Sorgen haben, dass Sich ihr Kind "Anders" entwickeln könnte, weil es einseitig taub ist. Dies sind wirklich Ausnahmen. außer, dass man Richtungshören nicht kann, ist wirklich alles möglich. Und die Einschränkungen sind wirklich minimal. Denn wenn ich über die Strasse gehe, dann schaue ich immer rechts und links, egal ob mit einem oder mit beiden Ohren.
Und das bisschen Gesicht drehen, wenn mal jemand auf der falschen Seite steht, da kriegt man normalerweise keine Rückenschmerzen....
wenn ich nicht so viel ahnung hätte, dann würde ich mich regelrecht erschrecken über das geschriebene von einigen hier im Forum.
Es gibt ein Unterschied zwischen einseitiger Taubheit und auf der anderen seite normalhörend, und dem Fall, dass man auf der anderen Seite auch noch zusätzlich "schlecht" hört. Das ist sicher nicht immer einfach. Aber was Ersteres betrifft, und damit will ich jetzt niemanden angreifen, aber da sollte man doch mal bitte echt "die Kirche im Dorf lassen".
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[Editiert von Jana am: Donnerstag, Juni 21, 2007 @ 21:01][/size]
Und das bisschen Gesicht drehen, wenn mal jemand auf der falschen Seite steht, da kriegt man normalerweise keine Rückenschmerzen....
wenn ich nicht so viel ahnung hätte, dann würde ich mich regelrecht erschrecken über das geschriebene von einigen hier im Forum.
Es gibt ein Unterschied zwischen einseitiger Taubheit und auf der anderen seite normalhörend, und dem Fall, dass man auf der anderen Seite auch noch zusätzlich "schlecht" hört. Das ist sicher nicht immer einfach. Aber was Ersteres betrifft, und damit will ich jetzt niemanden angreifen, aber da sollte man doch mal bitte echt "die Kirche im Dorf lassen".
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[Editiert von Jana am: Donnerstag, Juni 21, 2007 @ 21:01][/size]
Jana
-
- Beiträge: 3024
- Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
- 23
Re: Einschränkungen durch einseitige Taubheit?
Liebe Jana,
der Unterschied ist wohl, dass Du es im Gegensatz nicht anders kennst. Wir schon! Ich habe im Moment auch zwei ziemlich unterschiedliche Ohren und es ist für mich Sch*. Als meine Ohren noch in etwa gleich waren, war der Raumeindruck wesentlich besser. Schön, dass Du so gut damit klar kommst. Wenn andere aber dann weniger gut damit klar kommen, dann solltest Du das auch akzeptieren.
Mit dem Telefonieren erlebe ich es auch genau. Beim Telefonieren selbst kann ich gar nichts mitschreiben, da ich den Hörer immer sehr genau platzieren muss, um verstehen zu können.
Gruß
Andrea
der Unterschied ist wohl, dass Du es im Gegensatz nicht anders kennst. Wir schon! Ich habe im Moment auch zwei ziemlich unterschiedliche Ohren und es ist für mich Sch*. Als meine Ohren noch in etwa gleich waren, war der Raumeindruck wesentlich besser. Schön, dass Du so gut damit klar kommst. Wenn andere aber dann weniger gut damit klar kommen, dann solltest Du das auch akzeptieren.
Mit dem Telefonieren erlebe ich es auch genau. Beim Telefonieren selbst kann ich gar nichts mitschreiben, da ich den Hörer immer sehr genau platzieren muss, um verstehen zu können.
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Einschränkungen durch einseitige Taubheit?
Hallo Jana,
wenn ich über die Straße gehe schaue ich ebenfalls immer (!) nach rechts und links....das ist selbstverständlich
. Es gibt aber noch andere Situationen im Verkehr außer das "Straße überqueren"
ZITAT:
>>Wenn nur "ein Ohr" betroffen ist, dann kann ich nur dafür plädieren, dass Kind so normal wie möglich zu erziehen. Die Ohren durch Musik zu schulen und auf eine Regelschule zu schicken.<<
ZITATENDE
Da sehe ich genau so wie du
ZITAT:
>>Und das bisschen Gesicht drehen, wenn mal jemand auf der falschen Seite steht, da kriegt man normalerweise keine Rückenschmerzen....<<
ZITATENDE
Mit dieser "Verharmlosung" so finde ich, lässt DU die Kirche nicht im Dorf. Ich muss mein Gesicht z.B. auch drehen, wenn mir jemand gegenübersitzt/-steht, denn auch da habe ich Schwierigkeiten mir der Verständigung - besonders in etwas lauterer Umgebung. Und wenn man dies nun recht häufig macht gibt es i.d.R. Fehlhaltungen, die irgendwann recht schmerzhaft sein können. Dem kann man natürlich mit entsprechenden Übungen entgegenwirken, was ich mache (wie oben geschrieben)
ZITAT:
>>wenn ich nicht so viel ahnung hätte, dann würde ich mich regelrecht erschrecken<<
ZITATENDE
Ich möchte deine "Ahnung" nicht anzweifeln, denn ich kenne dich nicht. Meine Ausführungen sind jedoch meine persönlichen Erfahrungen (und jeder macht andere), die man nicht einfach unter den Teppich kehren sollte
.
Wenn ich dann irgendwann mal soweit sein sollte mehr von den Lippen ablesen zu können, werde ich wohl auch nicht mehr den Kopf drehen müssen.
Gruß
Andrea
Zwei Anmerkungen noch:
*Jede/r Schwerhörigkeit/Hörschaden ist individuell
*Es ist m.E. ein Unterschied, ob man bereits als Kind (einseitg)ertaubt ist oder als erwachsenr Mensch
(ich war 46 J.)
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[Editiert von Andy am: Samstag, Januar 28, 2006 @ 21:02][/size]
wenn ich über die Straße gehe schaue ich ebenfalls immer (!) nach rechts und links....das ist selbstverständlich

ZITAT:
>>Wenn nur "ein Ohr" betroffen ist, dann kann ich nur dafür plädieren, dass Kind so normal wie möglich zu erziehen. Die Ohren durch Musik zu schulen und auf eine Regelschule zu schicken.<<
ZITATENDE
Da sehe ich genau so wie du
ZITAT:
>>Und das bisschen Gesicht drehen, wenn mal jemand auf der falschen Seite steht, da kriegt man normalerweise keine Rückenschmerzen....<<
ZITATENDE
Mit dieser "Verharmlosung" so finde ich, lässt DU die Kirche nicht im Dorf. Ich muss mein Gesicht z.B. auch drehen, wenn mir jemand gegenübersitzt/-steht, denn auch da habe ich Schwierigkeiten mir der Verständigung - besonders in etwas lauterer Umgebung. Und wenn man dies nun recht häufig macht gibt es i.d.R. Fehlhaltungen, die irgendwann recht schmerzhaft sein können. Dem kann man natürlich mit entsprechenden Übungen entgegenwirken, was ich mache (wie oben geschrieben)
ZITAT:
>>wenn ich nicht so viel ahnung hätte, dann würde ich mich regelrecht erschrecken<<
ZITATENDE
Ich möchte deine "Ahnung" nicht anzweifeln, denn ich kenne dich nicht. Meine Ausführungen sind jedoch meine persönlichen Erfahrungen (und jeder macht andere), die man nicht einfach unter den Teppich kehren sollte

Wenn ich dann irgendwann mal soweit sein sollte mehr von den Lippen ablesen zu können, werde ich wohl auch nicht mehr den Kopf drehen müssen.
Gruß
Andrea
Zwei Anmerkungen noch:
*Jede/r Schwerhörigkeit/Hörschaden ist individuell
*Es ist m.E. ein Unterschied, ob man bereits als Kind (einseitg)ertaubt ist oder als erwachsenr Mensch
(ich war 46 J.)
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[Editiert von Andy am: Samstag, Januar 28, 2006 @ 21:02][/size]
1. kommt es anders und
2. als man denkt
2. als man denkt